verschiedenen
Winde
[* 2] an einem bestimmten
Ort angegeben ist, nennt man Windrosen (s.
Wind, S. 663). Je nach dem meteorologischen
Element
(Temperatur,
Feuchtigkeit etc.), welches dabei berücksichtigt ist, unterscheidet man sie in Windrosen
für die
Temperatur (thermische Windrose), für den Dunstdruck (atmische Windrose), für den
Luftdruck (barische Windrose), für dieBewölkung
(nephische Windrose), für die Häufigkeit der
Winde (die gewöhnliche Windrose), für die Windstärke (dynamische Windrose), für die relative
Feuchtigkeit, für die Regenmenge und für die Häufigkeit des
Niederschlags.
alter
Ausdruck für
Sturm- oder Wirbelwind, in der Volkssage Verkörperung desselben: ein Edelfräulein,
welches die
Jagd über alles liebte und gleich dem wilden
Jäger verwünscht ward, in alle
Ewigkeit mit dem
Sturm dahinzufahren.
(spr. uinnsör [keine korrekte Wiedergabe phonet. Sonderzeichen]), 1) Stadt
in
Berkshire
(England), 30 km von
London,
[* 17] am rechten
Ufer der
Themse, über welche eine
Brücke
[* 18] nach dem durch sein
College berühmten
Dorf
Eton führt, hat ein
Rathaus,
Theater,
[* 19]
Kasernen, eine Lateinschule und (1881) 12,273 Einw. Berühmt
ist Windsor besonders wegen des großartigen königlichen
Schlosses (Windsor
Castle) auf einer Anhöhe, das seit
fast acht
Jahrhunderten Hauptsitz der englischen
Könige ist.
Schon die angelsächsischen
Könige besaßen einen
Palast in Windsor, den
jedoch
Eduard der
Bekenner der Westminsterabtei schenkte.
Wilhelm der Eroberer tauschte Windsor wieder ein und erbaute das
Schloß, das
Eduard III., der hier geboren war,
durch
Wilhelm von Wykeham fast von
Grund aus neu aufbauen ließ.
Elisabeth hielt sich häufig hier auf,
Karl I. wurde in Windsor beigesetzt,
und
Karl II. hatte seine gewöhnliche Sommerresidenz daselbst. Seine jetzige Gestalt und Einrichtung verdankt das
SchloßGeorg
IV., der ungeheure
Summen auf die
Restauration und innere Ausschmückung desselben verwendete.
Das Ganze bedeckt 4,9Hektar und ist in zwei
Höfe geteilt, die durch den sogen. runden
Turm
[* 20] voneinander getrennt werden. Vom
obern
Hof
[* 21] aus gelangt man auf die
Terrasse mit herrlicher Aussicht. An der Nordseite des obern
Hofs liegen die
Staats- und Audienzzimmer,
an der Ostseite die
Zimmer der
Königin und gegen S. die der vornehmsten Kronbedienten. Der untere
Hof enthält
die St. Georgskapelle (1351-1474 erbaut), durch einen unterirdischen
Gang
[* 22] mit dem
Mausoleum verbunden.
Die
Säle und
Zimmer des
Schlosses sind prächtig dekoriert und meist mit wertvollen Gemälden geschmückt. In der St. Georgshalle
(51 m lang) finden die
Zeremonien des
Hosenbandordens statt; im Waterloosaal hängen die Bildnisse von
Staatsmännern und Kriegern, welche 1813-15 eine
Rolle spielten.
In dem an das
Schloß anstoßenden kleinen
Park (20,2Hektar)
befinden sich
Frogmore, ein königlicher Landsitz, und das
Mausoleum des
PrinzenAlbert (von
Grüner erbaut). Den großenPark
(730
Hektar) durchschneidet vom
Schloß aus eine 4 km lange
Allee, an deren Ende eine Reiterstatue
Georgs III. (von R.
Westmacott)
steht. Im untern Teil dieses
Parks liegt
VirginiaWater, ein künstlicher
Teich mit malerischer Umgebung.
2) Stadt in der britisch-amerikan.
ProvinzOntario, am Detroitfluß, der amerikanischen Stadt
Detroit
gegenüber, mit (1881) 6561 Einw. -
3) Stadt in der britisch-amerikan.
ProvinzNeuschottland, an einer Einbuchtung der obern
Fundybai, hat 3019 Einw. und ist Sitz
des 1788 gegründeten
King'sCollege. 20 km nordwestlich davon liegt das Dorf Wolfville mit dem Acadic
College der
Baptisten.
trat er anfangs vorsichtig und zurückhaltend auf, nahm an dem antiinfallibilistischen
Laienkonzil in Berlin teil, stellte sich aber zuerst auf dem ersten deutschen Reichstag im März 1871, dann auch im Abgeordnetenhaus
entschieden an die Spitze der ultramontanen Partei, mit welcher er die partikularistischen Elemente der
Opposition (Polen und Welfen) gegen die Regierung zu verschmelzen wußte. Schlagfertig, witzig und von scharfem Verstand, in allen
Künsten sophistischer Dialektik erfahren, errang Windthorst in den ersten Jahren seiner parlamentarischen Thätigkeit als Führer der
Opposition bedeutende rhetorische Erfolge, und wenn er auch trotz aller Ränke bei Hofe die Maigesetzgebung
nicht hindern konnte, so bereitete er doch Bismarck u. Falk durch seine rücksichtslose, scharfe Opposition manche Schwierigkeiten
und verzögerte durch seine zahllosen Reden nach Möglichkeit den Fortgang der Geschäfte. Namentlich 1881-87 leitete er die
aus allen oppositionellen Elementen gebildete Mehrheit des Reichstags. Auf den jährlichen Katholikenversammlungen
gibt er die politische Parole für die ultramontane Partei aus.