Windgalle,
ein heller Fleck am Himmel, [* 2] der Sonne [* 3] gegenüber, gilt in der populären Anschauung als Zeichen eines nahen Sturms.
ein heller Fleck am Himmel, [* 2] der Sonne [* 3] gegenüber, gilt in der populären Anschauung als Zeichen eines nahen Sturms.
s. Tödi. ^[= das Haupt der Glarner Alpen (3623 m), auf der Grenzscheide der Kantone Glarus, Uri und Graubünden, ...]
s. Emphysem. ^[= (griech., Luftgeschwulst), Ansammlung von atmosphärischer Luft oder andern ...]
s. Äolos. ^[= mythischer Stammvater des griech. Stammes der Äolier, Sohn des Hellen, Enkel des Deukalion, ...]
(Äolshöhlen), Höhlen, aus denen heftige Winde [* 4] hervorwehen, besonders in Italien [* 5] häufig.
Windhalm, s. Agrostis. ^[= L. (Windhalm, Straußgras), Gattung aus der Familie der Gramineen, perennierende Gräser mit ...] [* 6]
(spr. uindäm), William, brit. Staatsmann, geb. zu London, [* 7] studierte in Oxford [* 8] und trat 1782 nach längern Reisen auf dem Kontinent ins Parlament. 1783 war er auf kurze Zeit Obersekretär für Irland. Er gehörte anfangs der liberalen Opposition an; doch die Ereignisse der französischen Revolution änderten seine politische Überzeugung, und in den Sitzungen von 1793 und 1794 gehörte er zu den eifrigsten Anhängern Pitts, dessen kriegerische Politik gegen Frankreich und dessen Kampf gegen die demokratischen Bestrebungen in England und Irland er geschickt und beredt verteidigte. Im Juli 1794 nahm ihn Pitt daher als Kriegsminister in sein Kabinett auf. In dieser Stellung veranlaßte Windham 1795 die unglückliche Expedition der Emigranten nach Quiberon und betrieb 1799 eine neue Insurrektion in der Vendée, die aber durch Bonapartes Rückkehr von Ägypten [* 9] vereitelt wurde.
Die wachsende Friedensneigung im Parlament nötigte Windham mit Pitt im Februar 1801 zum Rücktritt, hinderte ihn aber nicht, den Abschluß der Friedenspräliminarien im Oktober 1802 zu bekämpfen. Als nach dem Sturz Addingtons Pitt 1804 abermals das Staatsruder ergriff, wurde Windham von der Verwaltung ausgeschlossen. Er behielt deshalb seine oppositionelle Stellung, übernahm dagegen im Ministerium Fox und Grenville das Departement des Kriegs und setzte eine gänzliche Umgestaltung des britischen Kriegswesens durch. Nach Fox' Tod zog er sich aus dem Ministerium zurück und bekämpfte seitdem unausgesetzt im Unterhaus die Maßregeln der Regierung. Er starb Seine Parlamentsreden gab Amyot (Lond. 1812, 3 Bde.) heraus.
Vgl. »The diary of the Right Hon. Windham Windham« (hrsg. von Mrs. Baring, Lond. 1866).
im allgemeinen eine Bezeichnung für Differenzgeschäfte (s. d.), insbesondere für verwerfliche Differenzgeschäfte. Vgl. Agiotage.
s. Äolsharfe. ^[= (Wetterharfe, Geisterharfe), ein langer, schmaler Resonanzkasten mit oder ohne Schallloch ...]
Physharmonika, s. Harmonium. ^[= ziemlich allgemein gebräuchlicher Name für die erst im 19. Jahrh. aufgekommenen orgelartigen ...]
Jagd mit Windhunden. ^[= s. Hund, S. 798.]
s. Trombe. ^[= (v. ital. tromba, Trompete), Wettersäule, Wasserhose, Sandhose, eine dunkle, oft ...]
s. Hund, ^[= # (Canis L., hierzu Tafel I [Hunderassen] und II [Jagdhunde]), Raubtiergattung aus der Familie ...] S. 798.
(Vindhya), Name des Vorderindien von O. nach Westen durchziehenden Gebirgszugs, wird in der altindischen Litteratur für die ganze Kette von Hügeln gebraucht, welche die breiten Gangesebenen von den gehobenen Teilen der Halbinsel trennen, jetzt aber auf den weniger wichtigen Teil dieser Anschwellung beschränkt, welcher das Thal [* 10] der Narbada im N. begrenzt. Der Kamm des aus Sandstein mit abgelagertem Schiefer bestehenden Gebirges ist steil; gegen N. breiten sich gewellte Thäler aus, die von den abgeschwemmten Gesteinsstücken teilweise zu kleinen Plateaus ausgefüllt sind. Die Gipfel erreichen 760 m höchste Höhe und ragen kaum 200 m über das im N. sich anschließende Plateau von Malwa, die durchschnittliche Höhe des Gebirgszugs von 600 m setzt den heraufführenden Straßen keine Schwierigkeiten entgegen.
s. v. w. Slowenisch.
Pfarrdorf im Bezirk Brugg des schweizer. Kantons Aargau, auf der Halbinsel zwischen Aare und Reuß, [* 11] merkwürdig wegen der Trümmer von Vindonissa, einer wichtigen Römerkolonie in Helvetien. Windisch ist jetzt Fabrikort mit (1888) 2087 Einw.
Ernst, Sprachforscher, geb. zu Dresden, [* 12] studierte 1863-67 in Leipzig, [* 13] veröffentlichte als Hilfslehrer an der Thomasschule seine Schrift »Der Heliand und seine Quellen« (Leipz. 1868) und habilitierte sich 1869 an der Universität für Sanskrit und vergleichende Sprachwissenschaft, ging aber kurz darauf nach London, um sich dort an der Katalogisierung der Sanskrithandschriften der India Office Library zu beteiligen. Nach seiner Rückkehr nach Leipzig 1871 zum außerordentlichen Professor ernannt, folgte er 1872 einem Ruf als Ordinarius nach Heidelberg, [* 14] 1875 einem solchen nach Straßburg [* 15] und bekleidet seit Michaelis 1877 die Professur des Sanskrit zu Leipzig.
Außer der schon erwähnten Schrift und kleinern Arbeiten über vergleichende Grammatik, indische Philosophie etc. veröffentlichte er eine Untersuchung »Über den Ursprung des Relativpronomens« (Leipz. 1869, in Curtius' »Studien«, Bd. 2),
»Syntaktische Forschungen« (mit Delbrück, Halle [* 16] 1871),
einen Sanskrittext, Hemaçandras »Yogaçâstra«, mit Übersetzung (in der »Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft«, Bd. 28, 1874),
»Irische Grammatik mit Lesestücken« (Leipz. 1879),
keltische Beiträge zu Curtius' »Grundzügen der griechischen Etymologie« (5. Aufl., das. 1879); »Irische Texte« (das. 1880; 2. Serie mit Stokes, 1884 ff.); »Georg Curtius« (Berl. 1887).
Mark, ehemalige Markgrafschaft des Reichs Karls d. Gr., nach ihren Bewohnern, den Winden [* 17] (Slowenen), benannt, ging später in dem Herzogtum Krain [* 18] auf.
Der Kaiser von Österreich [* 19] führt noch jetzt den Titel eines Herrn der Windischen Mark.
uraltes, nach der Stammherrschaft in Steiermark [* 20] benanntes Dynastengeschlecht, das vom Markgrafen Ulrich von Kärnten abstammen und Weriand, Herrn zu Grätz in der Windischen Mark, zum Stammvater haben soll. Es teilte sich nach Konrads Tode durch Ruprecht und Siegmund in zwei nach diesen benannte Linien. Ein Zweig der letztern wurde 1557 von Kaiser Ferdinand I. zur gräflichen Würde erhoben, erwarb 1565 das Obersterblandstallmeisteramt und die Magnatenwürde in Ungarn, [* 21] erhielt 1682 die Reichsgrafenwürde, kaufte 1804 die reichsunmittelbaren Herrschaften Eglofs und Siegen [* 22] in Schwaben (seit der Mediatisierung 1806 unter württembergischer Landeshoheit) und ward hierauf von Kaiser Franz II. unter dem Namen Windischgrätz in den Reichsfürstenstand nach dem Rechte der Erstgeburt erhoben und erhielt Sitz und Stimme im schwäbischen Grafenkollegium.
Der Kaiser Franz dehnte 1822 den Fürstenstand auf alle Glieder [* 23] des Hauses aus. Übrigens besitzt das Haus namhafte Herrschaften in Böhmen, [* 24] Niederösterreich und Steiermark. Es bekennt sich zur katholischen Kirche. Gegenwärtiger Standesherr ist Fürst Alfred zu Windischgrätz, geb. Enkel des berühmten Feldmarschalls Alfred zu Windischgrätz, geb. zu Brüssel. [* 25] Letzterer trat 1804 als Oberleutnant in das Ulanenregiment Schwarzenberg, focht als Oberstleutnant bei Leipzig und wurde darauf zum Obersten eines Kürassierregiments ernannt. 1814 führte er das Regiment mit Auszeichnung namentlich bei Troyes und bei La Fère Champenoise. 1826 ward er zum Generalmajor und Brigadier in Prag, [* 26] 1830 zum Ritter ¶
des Goldenen Vlieses, 1833 zum Feldmarschallleutnant und Divisionär ernannt. In Wien [* 28] während der Märzkatastrophe 1848 zufällig anwesend, übernahm er das Kommando der Stadt und ergriff die strengsten Maßregeln, um dem Ausbruch neuer Unruhen vorzubeugen. Bald aber erklärte sich die öffentliche Meinung mit solcher Entschiedenheit gegen ihn, daß ihn der Kaiser nach Böhmen sandte. Nach dem Ausbruch des Aufstandes vom 11. Juni Prag bewies er den Aufständischen gegenüber viel Schonung und verließ den Weg der Mäßigung selbst dann noch nicht, als seine Gattin, geborne Fürstin Schwarzenberg, in ihrem Zimmer erschossen und sein ältester Sohn tödlich verwundet worden war.
Als die Kunde von der Wiener Oktoberrevolution nach Prag gelangte, rückte Windischgrätz sogleich mit allen disponibeln Streitkräften nach der Hauptstadt, wurde vom Kaiser mit dem Oberkommando aller Armeen außer der italienischen betraut, drang 31. Okt. in Wien ein und unterdrückte den Aufstand. Von dem neuen Kaiser, Franz Joseph, dessen Thronbesteigung er hauptsächlich betrieben hatte, in seiner Stellung bestätigt, begann er Mitte Dezember mit einer Streitmacht von 150,000 Mann die Operationen gegen Ungarn und besetzte Preßburg, [* 29] Raab [* 30] und Budapest, [* 31] ließ aber dann, den Feind unterschätzend, den Ungarn drei Monate Zeit, sich zu sammeln und zu verstärken.
Die österreichischen Generale wurden im April einer nach dem andern überfallen und geschlagen, und die wichtigsten Positionen gingen verloren, so daß Windischgrätz, wie er in seinem 34. Bülletin erklärte, seine Armee in einer konzentrierten Stellung vorwärts Pest vereinigen mußte, »eine Bewegung, welcher der Feind mit großer Eile folgte«. Am 12. April ward Windischgrätz wegen seiner Unfähigkeit abgesetzt, und an seiner Stelle übernahm Welden den Oberbefehl der Armee. Windischgrätz zog sich auf seine Güter nach Böhmen zurück. 1859 vom Kaiser zum Gouverneur von Mainz [* 32] und zum erblichen Mitglied des Reichsrats ernannt, starb er In seinem Auftrag ward geschrieben: »Der Winterfeldzug 1848/49 in Ungarn« (Wien 1851).
Vgl. »Der k. k. österreichische Feldmarschall Fürst Windischgrätz, aus den Papieren eines Zeitgenossen« (Berl. 1885).