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Tromben (s. d.), die man auch Wind-, Wasser- oder Sandhosen nennt. Zwischen den Orkanen (Hurrikanen, Cyklonen, Teifunen) und den Tornados sowie zwischen diesen und den Tromben bestehen nur Gradunterschiede und schwankende Grenzen. [* 2] Alle verdanken nach den jetzigen herrschenden Ansichten der Meteorologen starken aufsteigenden Luftströmungen in einer dampfbeschwerten Luft ihre Entstehung und Erhaltung.
Von besonderer Wichtigkeit für die Schiffahrt ist die Kenntnis der auf den Weltmeeren herrschenden Windverhältnisse, die wir vorzugsweise Maury verdanken. Der schnellste Weg über das Meer ist nämlich oft nicht der kürzeste, sondern der, auf welchem günstige Winde [* 3] herrschen. Im ganzen sind in den tropischen Gegenden östliche, in der gemäßigten Zone westliche Winde vorherrschend, und man wird daher zu einer Fahrt nach O. eine nördlicher gelegene, zu einer nach Westen eine südlicher gelegene Route wählen.
Ebenso wird man auf dem Weg von England nach dem Kap der Guten Hoffnung den Kalmengürtel der heißen Zone auf der amerikanischen Seite des Atlantischen Ozeans zu passieren suchen, weil er hier schmäler ist als auf der afrikanischen. Die Untersuchungen über die Windverhältnisse der Meere haben für die Praxis bestimmte Routen ergeben, auf welchen das Ziel meistens rascher erreicht werden kann als auf andern. Die in manchen Gegenden wehenden, von lokalen Einflüssen bedingten Winde, wie z. B. Föhn, Samum, Scirocco etc., sind in den betreffenden Artikeln näher erläutert worden. Über Sturmwarnungen s. Wetter, [* 4] S. 571.
Vgl. Dove, Das Gesetz der Stürme (4. Aufl., Berl. 1874);
Derselbe, Die Stürme der gemäßigten Zone (das. 1863);
Reye, Die Wirbelstürme etc. (Hannover [* 5] 1872);
Mohn, Sturmatlas von Norwegen [* 6] (Christ. 1871);
Woeikof, Die atmosphärische Zirkulation (Gotha [* 7] 1874);
Czerny, Die Wirkungen der Winde auf die Gestaltung der Erde (das. 1876);
Piddington, The sailor's hornbook for the laws of storms (6. Aufl., Lond. 1876);
Reid, The progress of the development of the laws of storms and of the variable winds (das. 1869);
Clement Ley, The laws of the winds prevailing in Western Europe (das. 1871-74, 2 Bde.);
Laughton, Physical geography in its relations to the prevailing winds and currents (das. 1870);
»Windatlas des Nordatlantischen Ozeans« (hrsg. vom königl. niederländischen meteorologischen Institut zu Utrecht [* 8] 1876-77);
Brault, Étude sur la circulation atmosphérique de l'Atlantique Nord (Par. 1877);
Buys-Ballot, Les courants de l'atmosphère et de la mer (Brügge 1877);
Hildebrandsson, Atlas [* 9] des mouvements supérieurs de l'atmosphère (Stockh. 1877);
Hann, Die tägliche Periode der Geschwindigkeit und der Richtung des Windes (Wien [* 10] 1879);
Sprung, Studien über den Wind und seine Beziehungen zum Luftdruck (Archiv der Seewarte, II);
Finley, Report of the Tornadoes of may 29. and 30. 1879 (Washingt. 1881);
Ferrel, Popular essays on the movements of the atmosphere (das. 1882);
Derselbe, The motions of fluids and solids on the earths surface (das. 1882);
Finley,
Report on the character of six
hundred
Tornadoes (das. 1882);