September und
Oktober und wandert, wohl größtenteils laufend, bis Mittelafrika. Er bevorzugt ebene Gegenden, wo
Wiesen und
Getreidefelder miteinander wechseln, begibt sich nach der Heuernte auf letztere und nach der Getreideernte in Gebüsche.
Er ist mehr
Nacht- als Tagvogel, läßt besonders abends seinen schnarrenden
Schrei hören, hält sich sehr versteckt,
läuft ungemein schnell, schlüpft durch das dichteste
Gras und
Getreide,
[* 2] fliegt schnell, aber nur auf kurze
Strecken, und läßt
sich nur schwer zum Auffliegen bringen.
AndernVögeln gegenüber zeigt er sich herrschsüchtig und raublustig; er nährt sich von Sämereien,
Insekten,
[* 3]
Würmern, würgt
aber auch gern junge
Vögel,
[* 4] plündert
Nester und frißt
Mäuse. Er nistet im
Gras, das Weibchen legt im
Juni 7-9, auch 12 gelbliche oder grünlichweiße, gelbrot, braun oder blaugrau gefleckte
Eier,
[* 5] welche es allein in drei
Wochen
ausbrütet. Dabei sitzt es so fest auf den
Eiern, daß es oft von der
Sense erschlagen wird.
SeinesFleisches halber wird
der Wiesenknarrer in
Spanien
[* 6] und
Griechenland
[* 7] eifrig gejagt. Das
Volk glaubt, daß er die
Wachteln beherrsche oder führe; doch hat er nichts
mit den
Wachteln gemein und wandert nicht genau zu derselben Zeit wie diese. In der Gefangenschaft wird er leicht zahm und
gehört zu den unterhaltendsten
Vögeln.
(PratincolaKoch),
Gattung aus der
Ordnung der
Sperlingsvögel,
[* 10] der
Familie derDrosseln
(Turdidae) und der Unterfamilie der
Steinschmätzer (Saxicolinae), kleine, etwas plump gebaute
Vögel mit verhältnismäßig
kurzem, rundem, dickem, am
Grund etwas breiterm
Schnabel, mittellangen
Flügeln, in welchen die dritte
Schwinge die längste
ist, kurzem
Schwanz und hohen, schlanken
Läufen. Das
Braunkehlchen
(Braunellert,
Kohlvögelchen,
Krautlerche, P. rubetraKoch), 14
cm
lang, 21
cm breit, oberseits schwarzbraun, rostgrau gefleckt, unterseits rostgelblichweiß, am
Kinn, neben
dem Vorderhals, über den
Augen und auf der Flügelmitte weiß, mit dunkelbraunen
Augen, schwarzem
Schnabel und
Füßen, findet
sich in
Europa
[* 11] und Westasien, besucht im
WinterAfrika
[* 12] und
Indien und weilt bei uns von Ende April bis EndeSeptember
meist auf bebautem Land, auf
Wiesen mit
Bächen und niederm Gebüsch, nach der Brutzeit auf
Kartoffel- und Krautfeldern, ist
sehr munter und beweglich, hüpft und fliegt gewandt, ist wenig gesellig, aber doch verträglich und singt fleißig und recht
hübsch. Es nährt sich von
Insekten, nistet auf
Wiesen im
Gras und unter einem
Busch und legt Ende Mai 5-7
hell blaugrüne, zuweilen gelbrot punktierte
Eier (s. Tafel
»Eier I«,
[* 1]
Fig. 55), welche vom Weibchen in 13-14
Tagen ausgebrütet
werden.
Für die Gefangenschaft eignet es sich nicht. Seltener ist in
Deutschland
[* 13] das etwas größere
Schwarzkehlchen(P. rubicolaKoch), welches oberseits und an der
Kehle schwarz, unterseits rostrot, am
Bürzel und Unterbauch weiß ist
und auf dem
Flügel und an den Halsseiten einen weißen
Fleck besitzt. Es bewohnt die gemäßigten
LänderEuropas und
Asiens
nördlich bis zur
Breite
[* 14] Südschwedens,
geht im
Winter bis Innerafrika und
Indien und weilt bei uns vom März bis
November auf
Wiesen und an Flußufern; es legt grünlichblaue, braun gefleckte
Eier (s. Tafel
»Eier I«,
[* 1]
Fig. 54).
Stadt im württemberg.
Donaukreis.
OberamtGeislingen, unweit des Ursprungs der
Fils, hat eine evangelische
und eine kath.
Kirche, ein
Schloß (Helfenstein), ein Revieramt, Fabrikation von
Litzen,
Messern und chirurgischen
Instrumenten und (1885) 1280 Einw. Dabei die
Ruinen der
Burg Reußenstein auf schroffer Felskante am Neidlinger
Thal
[* 16] und die
Schwertelshöhle. - Die ehemalige gleichnamige Herrschaft, 96 qkm (1,75 QM.),
deren Hauptstadt Wiesensteig war, kam nach dem Aussterben der
Grafen von Helfenstein (1627) an
Bayern
[* 17] und
Fürstenberg 1735 ganz
an
Bayern und 1806 an
Württemberg.
[* 18]
Hauptthätigkeit war der experimentellen Pflanzenphysiologie gewidmet, welche er mit strengen chemischen und physikalischen
Untersuchungsmethoden zu bereichern suchte. Namentlich stellte er auch Untersuchungen an über die Beziehungen zwischen Licht
[* 28] und Vegetationsprozessen, über das Chlorophyll, über die Wachstumsgesetze und das Bewegungsvermögen der Pflanzen. Seine
Arbeiten über die Organisation der Zellwand eröffneten wichtige neue Gesichtspunkte.
Durch die anatomische Bearbeitung der technisch verwendeten Rohstoffe des Pflanzenreichs erwarb er sich auch um die wissenschaftliche
Begründung der technischen Warenkunde hohe Verdienste. Seine Untersuchung alter Papiere lieferte wichtige Ergebnisse für die
Geschichte der Technologie. Er schrieb: »Einleitung in die technische Mikroskopie« (Wien 1867);
»Die technisch verwendeten Gummiarten,
Harze und Balsame« (Erlang. 1869);