und
Tod erzeuge; in andern glaubt man, daß die Anwesenheit eines Wiesels im
Hof
[* 2] dem
Haus und der
WirtschaftGlück bringe. Früher
wurden auch alle Teile des Wiesels medizinisch benutzt. Das
Hermelin (großes Wiesel,
[* 3] P. ermineusOw.), 28
cm lang, mit 5-6
cm langem
Schwanz, ist oberseits braunrot, unterseits weiß, im
Winter ganz weiß, stets aber mit schwarzer Schwanzspitze,
findet sich in ganz
Europa
[* 4] bis zu den
Pyrenäen und dem
Balkan, in
Nord- und
Mittelasien, lebt, wie das Wiesel, in allerlei Schlupfwinkeln,
jagt nachts und ist ungemein gewandt, sehr mutig, mordlustig und blutdürstig. Es verfolgt im wesentlichen dieselben
Tiere wie das Wiesel. Die
Spur zeigt
[* 1]
Figur 2. Es wirft im Mai oder Juni 5-8
Junge.
Diese werden sehr zahm, während die alt eingefangenen
Tiere den Verlust der
Freiheit in der
Regel nicht ertragen. Der weiße
Winterpelz ist sehr geschätzt und wurde im
Mittelalter nur von
Fürsten getragen. Gegenwärtig gelangen jährlich
etwa 400,000
Felle in den
Handel, die schönsten von Barabinsk und
Ischim. Die
Sage, daß das
Hermelin lieber durch
Feuer als durch
Kot laufe und lieber sterbe als sich beschmutze, machte es früh zum
Symbol der Reinheit und Unschuld.
1)
Friedrich, klassischer Philolog, geb. zu Altencelle in
Hannover,
[* 9] studierte zu
Göttingen
[* 10] und
Berlin,
[* 11] habilitierte sich 1839 an der
UniversitätGöttingen und wurde hier 1842
Professor der
Archäologie
und
Philologie, als welcher er sich besonders durch die Leitung des auf seinen
Antrag gegründeten archäologischen
Seminars,
der ältesten öffentlichen Anstalt dieser Art in
Deutschland,
[* 12] verdient machte. Zum Behuf seiner archäologischen
Studien hat
er seit 1833 zahlreicheReisen in
Europa wie in
Kleinasien gemacht. In Sammelwerken und
Programmen, besonders
zur
Feier des Winckelmannfestes, veröffentlichte Wieseler viele Abhandlungen philologischen und archäologischen
Inhalts, unter andern über den von ihm zuerst richtig erkannten und datierten
Hildesheimer Silberfund.
[* 13]
Von seinen selbständigen
Schriften sind zu erwähnen: »Conjectanea in Aeschyli Eumenides«
(Götting. 1839);
Peter, schwed. Schriftsteller, geb. im
KirchspielWieslanda in
Småland, machte seine
Studien zu
Lund, wurde 1824
Dozent der Litteraturgeschichte und gleich darauf
Adjunkt für die
Ästhetik, 1830 Vizebibliothekar,
erhielt 1833 das
Pastorat Westerstad in
Schonen, 1847 das zu
Helsingborg und ward 1857 Dompropst in
Gotenburg, wo er starb.
Außer seiner rein theologischen Thätigkeit hat Wieselgren sich um die Beförderung der Mäßigkeit in
Schweden
[* 18] große
Verdienste erworben.
Als Schriftsteller entwickelte er eine rege Thätigkeit, namentlich in Geschichte und Litteraturgeschichte. Zu seinen bedeutenden
Arbeiten gehören: »Sveriges sköna literatur« (1833-49, 5 Bde., u.
öfter);
»Sydskandinavernes förstfödslorätt« (»Das
Erstgeburtsrecht der Südskandinavier«, 1846).
Auch war er ein fleißiger Mitarbeiter an dem »Biographiskt lexikon öfver
namnkunnige svenska män«
(Upsala
[* 19] 1836-1856, 23 Bde.; neue
Folge 1858 ff.), dessen Redaktion er nach
PalmbladsTod (1852) übernahm.
Egge
[* 24] zum Aufreißen der verfilzten
Narbe und zum Ausjäten des
Mooses, von der gewöhnlichen
Egge (s. d.)
namentlich dadurch abweichend, daß dieselbe sich dem
Boden vollkommen anschmiegen kann. In neuester Zeit
wurde die Wiesenegge durch Laacke wesentlich verbessert.
(Wiesenschnarrer,
Schrecke,
Wachtelkönig,
CrexpratensisBechst.),
Vogel aus der
Ordnung der
Stelzvögel, der
Familie der
Rallen (Rallidae) und der Unterfamilie der eigentlichen
Rallen (Rallinae), 29
cm lang, 47
cm breit,
mit hohem, seitlich stark zusammengedrücktem Leib, mittellangem
Hals, ziemlich großem
Kopf, kurzem, starkem, hochrückigem,
zusammengedrücktem
Schnabel, mittellangen, fast bis auf die
Ferse befiederten
Füßen, muldenförmigen
Flügeln und kurzem,
schwachem
Schwanz. Er ist oberseits schwarzbraun, ölgrau gefleckt, unterseits aschgrau, seitlich braungrau mit braunroten
Querflecken, auf den
Flügeln braunrot, gelblichweiß gefleckt. Das
Auge
[* 28] ist hellbraun, der
Schnabel rötlich
braungrau, der
Fuß bleigrau. Er bewohnt Nordeuropa und
Mittelasien, weilt bei uns von Mai bis
¶
mehr
September und Oktober und wandert, wohl größtenteils laufend, bis Mittelafrika. Er bevorzugt ebene Gegenden, wo Wiesen und
Getreidefelder miteinander wechseln, begibt sich nach der Heuernte auf letztere und nach der Getreideernte in Gebüsche.
Er ist mehr Nacht- als Tagvogel, läßt besonders abends seinen schnarrenden Schrei hören, hält sich sehr versteckt,
läuft ungemein schnell, schlüpft durch das dichteste Gras und Getreide,
[* 30] fliegt schnell, aber nur auf kurze Strecken, und läßt
sich nur schwer zum Auffliegen bringen.
AndernVögeln gegenüber zeigt er sich herrschsüchtig und raublustig; er nährt sich von Sämereien, Insekten,
[* 31] Würmern, würgt
aber auch gern junge Vögel,
[* 32] plündert Nester und frißt Mäuse. Er nistet im Gras, das Weibchen legt im
Juni 7-9, auch 12 gelbliche oder grünlichweiße, gelbrot, braun oder blaugrau gefleckte Eier,
[* 33] welche es allein in drei Wochen
ausbrütet. Dabei sitzt es so fest auf den Eiern, daß es oft von der Sense erschlagen wird. SeinesFleisches halber wird
der Wiesenknarrer in Spanien
[* 34] und Griechenland
[* 35] eifrig gejagt. Das Volk glaubt, daß er die Wachteln beherrsche oder führe; doch hat er nichts
mit den Wachteln gemein und wandert nicht genau zu derselben Zeit wie diese. In der Gefangenschaft wird er leicht zahm und
gehört zu den unterhaltendsten Vögeln.