Vortrefflich ist der Kloakeninhalt für Wiesen; er muß jedoch noch mit etwas
Kali und
Phosphat gegeben werden, weil man sonst
zwar ein massenhaftes Wachstum, aber ein
Gras von ungenügender
Beschaffenheit für das Vieh erhält. Die
Pflege der Wiesen erstreckt sich auf die Unterhaltung der Wässerungsanlagen, die richtige, umsichtige Leitung des
Wässerns
selbst, das
Ebnen der Maulwurfshügel, Ameisenhaufen u. dgl.,
das Ausputzen der
Gräben und die passende Verwendung der ausgehobenen
Erde, auf Übereggen oder Überwalzen,
die
Entfernung aller
Wurzelstöcke und
Triebe von in der
Nähe gepflegten
Bäumen oder
Hecken, das Zurückschneiden derselben,
das Vertilgen der etwa auskommenden
Unkräuter u. dgl. m.
Die
Ernte wird jetzt vielfach mittels
Mähmaschinen
[* 3] und Heuwender bewirkt.
Der
Ertrag der Wiesen ist sehr verschieden: gute Wässerungswiesen können bei reicher Düngung pro
Hektar
bis 400 Ztr. Trockenfutter geben und selbst mehr, mit flüssigem
Dünger öfters berieselte Wiesen hat man schon bis zu 800 Ztr.
und darüber gebracht.
Gute natürliche Wiesen geben bis 120 Ztr.; solche mit unter 60 Ztr.
Ertrag sollten gar nicht mehr als Wiesen belassen werden, wenn sie anderweitig nutzbar zu machen
sind. Die berühmten Wässerungswiesen in der
Lombardei schätzt man bis zu 320 Ztr., die nicht minder berühmten siegenschen
Kunstwiesen bis zu 160 Ztr.
Ertrag.
Ohne Düngung sinkt der
Ertrag auf 80 Ztr. und weniger.
Nebenfluß des
Rheins im südlichen
Baden,
[* 7] entspringt am
Feldberg, durchfließt das romantische,
industriereiche
Wiesenthal, in welchem eine
Eisenbahn von Basel
[* 8] bis
Todtnau hinaufgeht, und mündet nach einem
Laufe von 82 km unterhalb
Basel.
Die wichtigste Stadt an derselben ist
Lörrach.
Häufig begnügt es sich, seiner
Beute den
Kopf zu zerbeißen und das
Gehirn
[* 27] zu verzehren. Es wird ihm überall eifrig, bei
seiner
List undSchnelligkeit aber häufig vergeblich nachgestellt. Es kann selbst an senkrechten, etwas
rauhen
Wänden hinanklettern. In die
Enge getrieben, sucht es dem
Menschen ins
Gesicht
[* 28] zu springen und kann, in größerer Zahl
vereint, ihm gefährlich werden. Im Mai oder Juni wirft das Weibchen 5-7 blinde
Junge. Diese lassen sich zähmen, aber sie
erliegen meist sehr schnell. In manchen Gegenden gilt das Wiesel als ein äußerst gefährliches
Tier, dessen
Biß wie schon der
Atem oder selbst der
BlickKrankheit
und Tod erzeuge; in andern glaubt man, daß die Anwesenheit eines Wiesels im Hof
[* 30] dem Haus und der WirtschaftGlück bringe. Früher
wurden auch alle Teile des Wiesels medizinisch benutzt. Das Hermelin (großes Wiesel, P. ermineusOw.), 28 cm lang, mit 5-6 cm langem
Schwanz, ist oberseits braunrot, unterseits weiß, im Winter ganz weiß, stets aber mit schwarzer Schwanzspitze,
findet sich in ganz Europa bis zu den Pyrenäen und dem Balkan, in Nord- und Mittelasien, lebt, wie das Wiesel, in allerlei Schlupfwinkeln,
jagt nachts und ist ungemein gewandt, sehr mutig, mordlustig und blutdürstig. Es verfolgt im wesentlichen dieselben Tiere
wie das Wiesel. Die Spur zeigt
[* 29]
Figur 2. Es wirft im Mai oder Juni 5-8 Junge.
Diese werden sehr zahm, während die alt eingefangenen Tiere den Verlust der Freiheit in der Regel nicht ertragen. Der weiße
Winterpelz ist sehr geschätzt und wurde im Mittelalter nur von Fürsten getragen. Gegenwärtig gelangen jährlich
etwa 400,000 Felle in den Handel, die schönsten von Barabinsk und Ischim. Die Sage, daß das Hermelin lieber durch Feuer als durch
Kot laufe und lieber sterbe als sich beschmutze, machte es früh zum Symbol der Reinheit und Unschuld.