Mauerreste aufgefunden worden. Seine Lage im deutschen Gau Kunigesundra, dem Stammgebiet der Grafen von Nassau, macht es erklärlich,
daß Wiesbaden seit dem 11. Jahrh. diesem Geschlecht gehörte. 1255 fiel es der Walramschen Linie zu, kam 1355 an den alten Idsteiner
und 1605 an den Saarbrücker Zweig. Bei dessen Teilung 1659 ward es der Linie Nassau-Usingen überwiesen. 1744 wurde
der Sitz der Regierung von Usingen hierher verlegt, und 1815 ward Wiesbaden die Hauptstadt des Herzogtums Nassau; doch residierte der
Herzog nur im Winter in Wiesbaden 1866 ward Wiesbaden preußisch und Hauptstadt eines Regierungsbezirks.
Vgl. Pagenstecher, Wiesbaden in medizinisch-topographischer
Beziehung (Wiesb. 1870);
Heymann, Mineralquelle und Winteraufenthalt in Wiesbaden (das. 1875);
Pfeiffer, Balneologische
Studien über Wiesbaden (das. 1883);
Kranz, Wiesbaden und seine Thermen (Leipz. 1881);
Ziemssen, Wiesbadener Kurerfolge (das. 1885);
Mordhorst,
Wiesbaden als Terrainkurort (Wiesb. 1886);
Heyl, Wiesbaden und seine Umgebungen (5. Aufl., das. 1889);
Otto, Geschichte der Stadt Wiesbaden (das. 1877);
Roth, Geschichte und historische Topographie der Stadt Wiesbaden (das.
1883).
Der Regierungsbezirk Wiesbaden zählte 1885 auf 5608 qkm (101,85 QM.)
791,255 Einw. (461,883 Evangelische, 300,748 Katholiken und 24,246 Juden) und umfaßt die 18 Kreise:
Kreise
QKilom.
QMeilen
Einw. (1885)
Auf 1 qkm
Biedenkopf
677
12.30
40269
60
Dillkreis
509
9.24
39221
77
Frankfurt a. M. (Stadt)
74
1.34
154513
-
Frankfurt a. M. (Land)
60
1.09
47167
786
Höchst
143
2.60
30022
210
Limburg
346
6.28
48335
140
Oberlahnkreis
392
7.12
40361
103
Obertaunuskreis
224
4.07
36445
163
Oberwesterwaldkreis
325
5.90
23526
72
Rheingaukreis
275
5.00
32475
118
St. Goarshausen
376
6.83
38022
101
Unterlahnkreis
396
7.19
43765
111
Untertaunuskreis
521
9.46
33011
63
Unterwesterwaldkreis
366
6.65
39371
108
Usingen
361
6.56
21357
59
Westerburg
317
5.76
29164
92
Wiesbaden (Stadt)
36
0.65
55454
-
Wiesbaden (Land)
210
3.81
38777
184
Vgl. »Statistische Beschreibung des Regierungsbezirks Wiesbaden« (Wiesb. 1876-83, 6 Tle.);
Dillmann, Ortschaftsverzeichnis
nach der neuen Kreisordnung vom (das. 1885).
ein Grundstück, welches mit einer Mehrheit von Gräsern und Kräutern in geschlossenem Stand (Grasnarbe) bewachsen
ist und dem Wechsel im Anbau nicht unterworfen wird. Ehemals die Hauptstütze der Viehwirtschaft, bildet die Wiese jetzt zwar
immer noch einen sehr wertvollen Bestandteil der Landgüter, ist aber seit der Einführung des Kunstfutterbaues
nicht mehr unentbehrlich und muß bei rationeller Kultur nur noch auf solche Flächen angewandt werden, die als Ackerland entweder
gar nicht oder nicht höher genutzt werden können.
Man unterscheidet zunächst natürliche und Kunstwiesen. Erstere sind unbedingte oder solche, die umgebrochen
werden können und, wenn es dem Interesse des Wirtschafters entspricht, als solche dauernd oder zeitweise belassen oder zu
Ackerland u.
dgl. umgewandelt werden. Ebenso sind
die Kunstwiesen entweder dauernde oder wechselnde. Der Lage nach unterscheidet man: Flußwiesen, Thalwiesen, in Vertiefungen
zwischen Ackerfeldern und Heiden, in Thälern und an kleinen Bächen gelegen, Aue- oder Marschwiesen, Niederungswiesen,
Bergwiesen, Waldwiesen, Feldwiesen, Moorwiesen.
Salzwiesen heißen die an den Ufern der Meere oder salzigen Seen liegenden, meist durch große Güte und Fruchtbarkeit ausgezeichneten
Wiesen. Man unterscheidet ferner Wässerungs-, Rieselwiesen und nicht wässerbare Wiesen; nach dem Ertrag einschürige, zweischürige,
mehrschürige Wiesen; erstere heißen auch Jakobswiesen, Herbstwiesen, die zweischürigen Pfingst- oder
Grumtwiesen. Nach der Güte des Futters spricht man von süßen und sauren (quelligen) Wiesen.
Der Verkehrswert der Wiesen hängt ab: 1) von der Lage in Bezug auf Entfernung, Klima, Neigung des Bodens, Wässerbarkeit, Überflutung,
resp. unentgeltliche Düngung, Ebenheit des Bodens und Gefährdung durch Eisgang u. dgl.;
2) von der Krume und dem Untergrund; der beste Boden für die Wiesen ist angeschwemmter, poröser, frischer, warmer, reiner
und in allem reicher Boden, in welchem die günstigsten physikalischen Zustände mit nachhaltigem Reichtum an allen zur Grasbildung
erforderlichen organischen und unorganischen Nährstoffen in richtiger Form und Mischung verbunden sind
(Lehm-, Lehmmergel-, Kalkmergel-, Mittelboden); der Untergrund muß mäßig gebunden, nährstoffreich und leicht zu bearbeiten
sein;
3) von dem Grasbestand; man unterscheidet Obergras und Unter- oder Bodengras; zu ersterm gehören die Gräser und Kräuter
mit aufrechten und höhern Stengeln, zu letzterm die mit niedrigen oder kriechenden Stengeln. Das Vorhandensein verschiedener
Gräser und Kräuter in der Grasnarbe ist für die Tragfähigkeit der Wiesen von großer Wichtigkeit;
bei völlig gleichem Bestand
würde ein einziges der betreffenden Grasart ungünstiges Jahr die ganze Wiese gefährden, unter einer Vielheit von
Pflanzen ist aber der Grasbestand gesichert;
wie auch die Witterung immer werde, stets wird eingeschlossener
Bestand möglich sein, weil sich stets Pflanzen finden, welchen die gerade herrschende Witterung vorzugsweise zusagt;
diese
schützen alsdann durch ihr rascheres und üppigeres Wachstum die andern, welche nun kümmerlich fortwachsen und bei andrer
Witterung umgekehrt sich wieder kräftiger als jene entfalten.
Die Notwendigkeit eines gemischten Grasbestandes darf jedoch
nicht so verstanden werden, als müsse die Grasernte aus recht vielen verschiedenartigen Pflanzen bestehen;
es genügen nur wenige Gattungen, und gerade auf den besten Wiesen finden sich wohl recht viele Pflanzen, aber nur verhältnismäßig
wenige Arten. So stehen nach Sinclair und Hanstein auf einem Quadratfuß hessisch (0,625 qm, einer sehr reichen Wiese 1000 Pflanzen
überhaupt, worunter 940 Gräser und 60 Klee- und andre Pflanzen) im ganzen aber nur 20 Arten; auf bewässerter Wiese 1798 Pflanzen,
nämlich 1702 Gräser und 96 Klee und andre Pflanzen in noch weniger Arten. Im Kunstwiesenbau mischt man daher auch das Saatgemenge
mit nur wenigen Arten, säet aber sehr reichlich. Im Sinn der heutigen Wiesenbaulehre genügt vollständig
die Kenntnis der Bestandsmischung der vier von Hanstein (»Die Familie der Gräser«, s. Litteratur) gegebenen Wiesenklassen; sie
sind: Erste Klasse: Wiesen mit fruchtbarem, feuchtem Boden ohne stockendes Wasser;
Bestand: Wiesenfuchsschwanz (Alopecurus pratensis),
gemeines Rispengras (Poa trivialis), Wiesenschwingel (Festuca pratensis) als die vorherrschenden, mit wenig
Dritte Klasse: trockne Wiesen mit fruchtbarem Boden; Bestand: französisches Raigras, Wiesenrispengras, englisches Raigras, Knaulgras,
Wiesenschwingel, weicher Hafer (Avena pubescens), Goldhafer, roter Schwingel (Festuca rubra), mit wenig gemeinem Rispengras und
Wiesenfuchsschwanz. Vierte Klasse: trockne Wiesen mit wenig fruchtbarem Boden;
Bestand: die borstigblätterigen
Schwingelarten, Kammgras, französisches Raigras, Wiesenschwingel und ganz spärlich noch Wiesenfuchsschwanz und gemeines Rispengras.
Dazu gehören für die gute Wiese noch die Kleearten in geringerer Menge und einige andre Kräuter; von Gräsern können noch vorkommen:
die Rasenschmiele (Aira caespitosa), das jährige Rispengras (Poa annua), das Wassersüßgras (Glyceria aquatica),
das schwimmende Süßgras (Glyceria fluitans), der gefiederte Stielschwingel (Brachypodium pinnatum), der gemeine Windhalm (Agrostis
vulgaris), der Wiesenhafer (Avena pratensis), die aufrechte Trespe (Bromus erectus) und die gemeine Kammschmiele (Koeleria cristata);
von andern Pflanzen noch die Varietäten aus den Gattungen Luzerne (Medicago), Esparsette (Hedysarum), Steinklee (Melilotus), welcher
nebst dem Ruchgras dem Heu den würzigen Geruch verleiht, Wicke (Vicia) und Platterbse (Lathyrus), dann Wegerich
(Plantago lanceolata), Kümmel (Carum carvi), Petersilie (Petroselinum sativum) und Bibernelle (Pimpinella sanguisorba).
Alle andern sonst auf Wiesen noch vorkommenden Pflanzen sind als Unkraut oder Giftpflanzen zu bezeichnen. Für Rieselanlagen
mit Kloakendüngung wählt man nur einige wenige Gräser, besonders englisches und französisches Raigras,
als Bestand; auch für Ziergärten und Parke liebt man nur einseitige Aussaat. Das Gras gedeiht bei nicht mangelnder Feuchtigkeit
und mäßiger Sonnenwärme bis in den hohen Norden in beträchtlicher Höhe, liebt aber feuchtes, kühles Klima und kommt am
besten in Gebirgsländern und an Meeresküsten fort.
Neuere Untersuchungen haben jedoch darüber belehrt, daß bei der Auswahl der Gräser auch auf die Meereshöhe Rücksicht
zu nehmen ist. Einzelne Gräser gedeihen im geschlossenen Bestand nur in den Thälern, andre in der Höhe. Zur Kunstwiese kann
jeder Boden gemacht werden, wenn Ent- und Bewässerung angebracht werden kann; angeschwemmter Boden verdient
aber immer den Vorzug. Einen großen Fortschritt hat die Wiesenkultur durch das Petersensche Be- und Entwässerungsverfahren
gemacht, bei welchem der Zu- und Abfluß des Wassers genau reguliert werden kann und bei dem deshalb weniger Wasser als sonst
erforderlich ist (s. Bewässerung, S. 860). Als weiterer Vorteil kommt in Betracht, daß mittels dieses
Systems die durch das Drainwasser allenfalls dem B. oden entzogenen Nährstoffe bei der Anstauung zum Teil wieder gewonnen werden;
es muß jedoch trotzdem eine den gesteigerten Ernten proportionale Düngung gegeben
werden, da das Wasser im Boden nur die weniger
wichtigen Nährstoffe und diese nur in geringer Menge zu lösen vermag.
Für die Zwecke der Bewässerung der Wiesen, von welcher der Erfolg größtenteils abhängt, ist bei andern Systemen der Berieselung
die Wahl des Wassers mit Umsicht zu treffen und da, wo ein geeignetes Rieselwasser entweder gar nicht oder nicht in genügender
Menge zu Gebote steht, die Anlage zur Rieselwiese überhaupt, der hohen Kosten wegen, zu unterlassen; wohl
aber kann auf künstlichem Weg das Wasser verbessert werden. Einen absoluten Vorzug in Bezug auf die gebräuchlichen Systeme
der Bewässerung der Wiesen gibt es nicht; jedes derselben hat seine Vorzüge und seine Nachteile, und jedes paßt nur für
bestimmte Verhältnisse.
Alle eigentlichen Kunstbauten verursachen große Kosten, besonders für Erdbewegungen, und bedürfen unausgesetzter Überwachung
und großer Unterhaltungskosten der Anlagen. Wo man kann, zieht man den freien, rationellen oder gemischten Bau vor, d. h.
denjenigen, bei welchem man kein bestimmtes System befolgt, also auch keines vollständigen Umbaues bedarf, sondern, das natürliche
Terrain beachtend, bald nach dieser, bald nach jener Methode verfährt und den Vorteil geringerer Kosten
und leichterer Ausführbarkeit gewinnt.
Das Petersensche Be- und Entwässerungssystem setzt zwar vollen Umbau voraus, hat aber den Vorteil größerer Anwendbarkeit,
indem es auch bei geringern Wassermengen ausführbar ist. Die Kunstbauten haben den Nachteil, daß sie dauernd
nur als Wiese benutzt werden können; der höchste Vorteil wird aber dann erreicht, wenn die Grasnarbe zeitweise umgebrochen
und als Ackerland genutzt wird; abgesehen von dem dadurch begünstigten Graswuchs, wird damit auch der unter der Narbe allmählich
sich sammelnde Vorrat an für die Wiese weniger erforderlichen Nährstoffen nutzbar gemacht und die Möglichkeit
gegeben, den Grund wieder zu lockern und tief zu durchdüngen. Das Petersensche System begünstigt den wechselnden Wiesenbau,
welcher für alle nicht unbedingten Wiesenflächen allein noch empfohlen werden darf. Weiteres s.
Bewässerung.
Die Bildung der Grasnarbe nach Umbruch oder bei neuen Anlagen geschieht auf verschiedene Art. Die Ansaat ist
die rationellste; der vorher gut gereinigte, gelockerte und durchdüngte Boden wird mit der entsprechenden Mischung besäet
und der Same entweder für sich allein untergewalzt, oder in eine schützende, bald das Feld räumende Deckfrucht eingeeggt.
Die Saat geschieht im Frühjahr; unter 40-50 kg Samen pro Hektar soll man nicht verwenden. Die junge Narbe
bedarf anfänglich der Schonung, besonders des Fernhaltens von Vieh, wenn nicht das Festtreten durch Überweiden beabsichtigt
wird.
Die Impfung findet da statt, wo man Rasenstücke in erforderlicher Menge von andern Grundstücken haben kann oder bei Umbauten
den vorher abgeschälten und beiseite gebrachten Rasen wieder verwendet; man legt die Rasenstücke egal
nebeneinander an und walzt sie tüchtig an; entweder wird vollständig oder nur in Karees gedeckt, wobei dann die leeren
Zwischenräume besäet werden oder der natürlichen Berasung überlassen bleiben. Das Verjüngen findet nur bei schon bestehenden
Wiesen durch Aufeggen, Einsaat und Überfahren der besäeten Stellen mit Kompost, Sand oder Erde zum Schutz
des Samens statt; man bessert dadurch Fehlstellen aus. Düngung kann bei rationeller Wiesenkultur nur da entbehrt werden,
wo das Rieselwasser reich genug an geeigneten
mehr
Dungstoffenist. Eine Ernte von nur 15-20 Ztr. Heu entzieht dem Boden 31,5 kg Kali, 22,5 kg Kalk, 10 kg Bittererde, 15 kg Phosphorsäure, 60 kg
Kieselerde etc., also weit größere Mengen als die Mehrzahl der landwirtschaftlichen Kulturpflanzen. Als Dünger empfehlen sich
alle mineralischen, gepulverten, leicht aufzustreuenden Dungmittel, vor allen Kompost. Man fertigt jetzt
besondern Wiesendünger und verwendet als beste Mischungen Kalisalze, Asche und Phosphate; je nach Boden und Lage kann bloße
Erde und selbst Sand schon genügen.
Vortrefflich ist der Kloakeninhalt für Wiesen; er muß jedoch noch mit etwas Kali und Phosphat gegeben werden, weil man sonst
zwar ein massenhaftes Wachstum, aber ein Gras von ungenügender Beschaffenheit für das Vieh erhält. Die
Pflege der Wiesen erstreckt sich auf die Unterhaltung der Wässerungsanlagen, die richtige, umsichtige Leitung des Wässerns
selbst, das Ebnen der Maulwurfshügel, Ameisenhaufen u. dgl.,
das Ausputzen der Gräben und die passende Verwendung der ausgehobenen Erde, auf Übereggen oder Überwalzen,
die Entfernung aller Wurzelstöcke und Triebe von in der Nähe gepflegten Bäumen oder Hecken, das Zurückschneiden derselben,
das Vertilgen der etwa auskommenden Unkräuter u. dgl. m.
Die Ernte wird jetzt vielfach mittels Mähmaschinen und Heuwender bewirkt.
Der Ertrag der Wiesen ist sehr verschieden: gute Wässerungswiesen können bei reicher Düngung pro Hektar
bis 400 Ztr. Trockenfutter geben und selbst mehr, mit flüssigem Dünger öfters berieselte Wiesen hat man schon bis zu 800 Ztr.
und darüber gebracht. Gute natürliche Wiesen geben bis 120 Ztr.; solche mit unter 60 Ztr.
Ertrag sollten gar nicht mehr als Wiesen belassen werden, wenn sie anderweitig nutzbar zu machen
sind. Die berühmten Wässerungswiesen in der Lombardei schätzt man bis zu 320 Ztr., die nicht minder berühmten siegenschen
Kunstwiesen bis zu 160 Ztr. Ertrag.
Ohne Düngung sinkt der Ertrag auf 80 Ztr. und weniger.
Vgl. Lengerke, Anleitung zum praktischen Wiesenbau (2. Aufl., Prag 1844);
Hanstein, Die Familie der Gräser (Wiesbad. 1857);
Haffer, Wiesenkunde (Berl. 1858);
Patzig, Der praktische
Rieselwirt (4. Aufl., Leipz. 1862);
Petersen, Beschreibung der neuen Methode des Wiesenbaues (Schlesw. 1868);
Vincent, Der rationelle
Wiesenbau (3. Aufl., Leipz. 1870);
v. Saint-Paul, Über Wiesenmelioration und Kompostbereitung (3. Aufl., Königsb.
1871);
Hector, Lehrbuch des rationellen Wiesenbaues (Leipz. 1876);
Braasch, Die Petersensche Wiesenbaumethode
(das. 1879);
Möller, Der Petersensche Wiesenbau (Berl. 1885);
Toussaint, Die Wiese, deren Technik etc. (Bresl. 1885);
Fuchs, Der
Petersensche Wiesenbau (Berl. 1885);
Dünkelberg, Der Wiesenbau (2. Aufl., Braunschw. 1877);
Meyn, Geschichte und Kritik des Wiesenbaues
(Heidelb. 1876);
Nebenfluß des Rheins im südlichen Baden, entspringt am Feldberg, durchfließt das romantische,
industriereiche Wiesenthal, in welchem eine Eisenbahn von Basel
bis Todtnau hinaufgeht, und mündet nach einem Laufe von 82 km unterhalb
Basel.
Die wichtigste Stadt an derselben ist Lörrach.
Ludwig, hervorragender Pädagog, geb. zu Herford in Westfalen, studierte zu Berlin
Theologie, Philosophie und Philologie und wurde 1830 Lehrer am Friedrich Wilhelms-Gymnasium in Berlin, 1831 Konrektor am Gymnasium
zu Klausthal, 1833 Prorektor zu Prenzlau, 1838 Professor am Joachimsthalschen Gymnasium
zu Berlin, von wo er längere Studienreisen
nach Italien, England, Süddeutschland unternahm. 1852 berief ihn Minister v. Raumer als Referent für das
evangelische Gymnasial- und Realschulwesen in das preußische Unterrichtsministerium. 1867 mit der Neuordnung des höhern
Schulwesens der neuen preußischen Landesteile betraut, wurde er 1868 Vorsitzender der Bundesschulkommission (seit 1871 Reichsschulkommission);
auch ward ihm 1871 die Organisation des höhern Schulwesens in Elsaß-Lothringen überwiesen.
Als Wirklicher Geheimer Oberregierungsrat schied er Michaelis 1875 freiwillig aus dem Staatsdienst und lebt
seitdem in Potsdam. Er veröffentlichte außer einigen Programmarbeiten und Vorträgen (z. B. »Die Bildung des Willens«, 4. Aufl.,
Berl. 1879; »Geschichte und Bildung der Frauen«; »Über den Mißbrauch der Sprache«): »Das höhere Schulwesen in Preußen. Historisch-statistische
Darstellung« (das. 1864-73, 3 Tle.);
»Verordnungen und Gesetze für die höhern Schulen in Preußen« (das.
1867-68, 2 Tle.; 3. Aufl. von Kübler, 1886-88);
»Deutsche Briefe über englische Erziehung« (das. 1852, 3. Aufl. 1877; Bd.
2, 1876; ins Englische übersetzt von Arnold, 1854);
»Pädagogische Ideale und Proteste« (das. 1884);
»Lebenserinnerungen und
Amtserfahrungen« (das. 1886, 2 Bde.).