Wicke,
s. Vicia. - Afrikanische, spanische Wicke, s. Lathyrus.
s. Vicia. - Afrikanische, spanische Wicke, s. Lathyrus.
Julius von, Militärschriftsteller und Belletrist, geb. zu
Schwerin
[* 2] in
Mecklenburg, stand in österreichischen
und mecklenburgischen
Diensten, nahm später
Dienste
[* 3] in
Schleswig-Holstein
[* 4] und bei der französischen
Fremdenlegion in
Algerien.
[* 5] Von 1853 an, wo er als
Berichterstatter einer englischen
Zeitung in das
Lager
[* 6]
Omer
Paschas ging, nahm
er an
fast allen in
Europa
[* 7] stattfindenden
Feldzügen als
Korrespondent
Anteil; 1864, 1866 und 1870/71 war er auf dem dänischen, böhmischen
und französischen Kriegs
schauplatz als
Korrespondent der
»Kölnischen
Zeitung« thätig.
Dazwischen wohnte er meist in Gotha. [* 8] 1875 ließ er sich wieder in seiner Vaterstadt Schwerin nieder. Außer seinen militärwissenschaftlichen Arbeiten: »Vergleichende Charakteristik der österreichischen, preußischen, englischen und französischen Landarmee« (Stuttg. 1856),
»Die Heeresorganisation nach den Berechtigungen der Gegenwart« (Jena [* 9] 1867),
»Geschichte des Kriegs von Deutschland [* 10] gegen Frankreich 1870/71« (2. Aufl., Hannov. 1872),
»Geschichte der Kriege Frankreichs gegen Deutschland in den letzten zwei Jahrhunderten« (das. 1874, 3 Bde.) schrieb er eine Reihe memoirenähnlicher Bücher, wie die »Erzählungen eines österreichischen Veteranen« (2. Aufl., Stuttg. 1855, 3 Bde.);
»Ein deutsches Reiterleben« (Berl. 1861, 3 Bde.);
»Ein Husarenoffizier Friedrichs d. Gr.« (Jena 1866);
»Ein vielbewegtes Leben«, nach den Aufzeichnungen des russischen Obersten Reinhardt (Hannov. 1873, 3 Bde.);
»Leben, Thaten und Abenteuer des Freih. Gustav v. d. Ostau« (Berl. 1875, 3 Bde.).
Eigentliche Romane hingegen sind: »Herzog Wallenstein in Mecklenburg« (Jena 1865, 4 Bde.),
»Was alles aus einem deutschen Leutnant werden kann« (Leipz. 1878, 3 Bde.),
»Die Streber« (Bresl. 1884, 3 Bde.) u. a.
(Cincinnus), Form des Blütenstandes. ^[= (Inflorescentia), in der Botanik derjenige Teil des Stengels einer Pflanze, dessen Seitenachsen ...]
s. v. w. Knäuelwickelmaschine. ^[= eine Maschine, mittels deren man Garne, Bindfaden, Schnüre etc. auf mechanischem Weg in die ...] [* 11]
ein langer, einrollbarer (Rollschwanz), auch wohl zum Greifen geschickter (Greifschwanz) Schwanz bei manchen Affen [* 12] (s. d., S. 140).
s. Labyrinthodonten. ^[= ausgestorbene Ordnung der Amphibien, mit krokodilähnlichen Kiefern und mit ...]
Wilhelmine, Gräfin, Dichterin, geb. zu Ofen in Ungarn [* 13] als Tochter des nachherigen Gouverneurs der Allgemeinen Österreichischen Bodenkreditanstalt, Grafen Almásy, wurde in Wien, [* 14] wo unter andern. Der Dichter Fr. Halm und die Hofschauspielerin Julie Rettich ihre Entwickelung beeinflußten, deutsch erzogen und verheiratete sich 1868 daselbst mit dem k. k. Kämmerer Gras Wickenburg (s. unten). Sie hat sich namentlich durch lyrische und epische Dichtungen vorteilhaft bekannt gemacht.
Von ihr erschienen außer zahlreichen kleineren Arbeiten: »Gedichte« (Wien 1867, 3. Aufl. 1882);
»Neue Gedichte« (das. 1869);
»Emanuel d'Astorga« (Heidelb. 1872, 2. Aufl. 1876);
»Nymphidia. Nach dem Englischen des Drayton« (das. 1873);
»Erlebtes und Erdachtes. Gedichte« (das. 1873);
»Der Graf von Remplin« (Wien 1874);
»Marina« (Heidelb. 1876),
bisher ihr Hauptwerk;
»Radegundis, dramatisches Gedicht« (Wien 1879);
»Ein Abenteuer des Dauphin«, Lustspiel (das. 1881).
Auch ihr Gatte, Graf Albrecht Wickenburg-Almásy, geb. zu Graz, [* 15] hat sich als formvollendeter Dichter und gewandter Übersetzer hervorgethan. Von ihm erschienen: »Gedichte« (2. Aufl., Wien 1887);
»Ollanta; peruanisches Originaldrama« (nach Tschudis wörtlicher Übersetzung metrisch bearbeitet, das. 1876);
die sehr gelungenen Übertragungen von Shelleys »Entfesseltem Prometheus« (das. 1876) und Swinburnes »Atalanta in Kalydon« (das. 1878),
eine Bühnenbearbeitung des altfranzösischen Schwanks »Meister Pathelin« (das. 1883) u. a.
Flüssigkeit, Lösung von 100 g Alaun, [* 16] 25 g Kochsalz, 12 g Salpeter, 60 g Pottasche und 20 g arseniger Säure in 3 Lit. Wasser, welcher auf 10 Volumen 4 Vol. Glycerin und 1 Vol. Methylalkohol zugesetzt werden.
Man benutzt diese Flüssigkeit zur Konservierung anatomischer Präparate und zum Einbalsamieren, indem man sie unter einem Druck von 2 m Wassersäule in die große Halsschlagader injiziert.
(Tortricina), Familie aus der Ordnung der Schmetterlinge, [* 17] kleine, zarte nächtliche Falter von eulenartiger Färbung mit einfachen, borstenförmigen Fühlern, wenig hervortretenden Tastern, deutlichen Nebenaugen, ziemlich kurzer, spiraliger Rollzunge und in der Ruhe dachziegelförmig aufeinander liegenden Flügeln, von denen die gestreckten vordern einen kurzen Hinterrand und einen an der Wurzel [* 18] bauchigen Vorderrand besitzen, die hintern aber mehr gerundet sind und durch eine Haftborste im Flug mit den vordern verbunden bleiben.
Die 16 beinigen Raupen leben in von ihnen selbst zusammengerollten Blättern oder im Innern von Knospen [* 19] und Früchten, verpuppen sich auch an den gleichen Orten innerhalb eines Kokons. Sie werden namentlich Obstbäumen und Rosenstöcken verderblich. Der Apfelwickler (Obstmade, Obstwickler, Tortrix pomonana L.), 21 mm breit, auf den Vorderflügeln bläulichgrau, dunkelbraun quergestreift, an der Spitze des Vorderrandes mit großem, schwarzem, rotgoldig schimmerndem Fleck, auf den Hinterflügeln glänzend braungrau, legt im Juni und Juli seine Eier [* 20] einzeln an Birnen und Äpfel; die weißen Räupchen bohren sich ein, fressen das Kerngehäuse aus und veranlassen, daß die Frucht abfällt.
Ausgewachsen sind sie gelbrötlich, aus grauen Wärzchen ziemlich lang behaart, mit rotbraunem Kopf und Halsschild, lassen sich vom August bis September aus dem Obst herab, kriechen am Baum hinauf, spinnen sich hinter Rindenschuppen oder in Rissen ein und verpuppen sich im nächsten April. Als Gegenmittel empfiehlt sich Beseitigung des Fallobstes, Glätten der Stämme, Bestreichen derselben mit einem Gemisch aus Lehm und Kalk, um die Puppen zu töten, und ein etwa 10 cm breiter Papierring, welcher im Juli etwa 1 m über dem Boden an seinem obern Rand mit Bindfaden befestigt und mit Brumataleim bestrichen wird.
Die Raupen sammeln sich unter dem Papier oder bleiben auf dem Leim kleben. Der Pflaumenwickler (T. funebrana Tr.), 14 mm breit, auf den Vorderflügeln aschgrau, graubraun gewellt, mit großem, ovalem, aschgrauem, matt bleischimmerndem Fleck, mit einer dem Saum parallelen, schwarzen Punktreihe und licht braungrauen Hinterflügeln, lebt sehr verborgen und nur kurze Zeit, legt seine Eier im Juli einzeln an unreife Pflaumen, auch an Aprikosen; die rötliche, am Kopf schwarzbraune Raupe lebt vom Juli bis September vom Fruchtfleisch, bohrt sich dann heraus, überwintert in einem Gespinst in der Erde oder hinter der Rinde und verpuppt sich im Frühjahr. Als Gegenmittel benutzt man den etwa 0,6 m hoch im August anzulegenden und mit Brumataleim bestrichenen Papierring. Der Kirschwickler (T. cerasana H.), mit ledergelben, braun gegitterten, am Innenrand schwärzlich angeflogenen Vorder- und braungrauen Hinterflügeln, fliegt im Juni; die hellgrüne, borstenhaarige, am Kopf, Nackenschild und an den ¶
Brustfüßen rotbraune Raupe lebt vom ersten Frühjahr bis Mai an Knospen und jungen Blättern des Kirsch- und Pflaumenbaums, auch der Schlehen und andrer Laubhölzer, wird aber selten schädlich. Der Springwurmwickler (T. Pilleriana H.), 18 mm breit, auf den ockergelben oder grünlich messingglänzenden Vorderflügeln mit zwei rostfarbenen Querbinden und graubraunen Hinterflügeln, legt im August an die Weinblätter je 15-20 Eier, aus welchen im September die Räupchen ausschlüpfen, die hinter der Rinde oder in den Rissen der Pfähle und Spaliere überwintern, im Frühjahr am zusammengesponnenen jungen Weinlaub und an den Blütenansätzen großen Schaden anrichten und sich im Juni in den Gespinsten verpuppen.
Die Traubenmade (Heu-, Spinn-, Sauerwurm, Weinmotte, T. ambiguella. H.), 12 mm breit, auf den Vorderflügeln ockergelb, weißfleckig mit dunkelbrauner Querbinde, auf den Hinterflügeln hell graubraun, beim Männchen mehr weißlich, legt im April ihre Eier an die Blütentrauben des Weinstocks; die Räupchen spinnen die Blütenknospen zusammen, verzehren dieselben und verpuppen sich im Juni hinter der Rinde, in Rissen der Pfähle oder in zusammengesponnenen Blättern am Boden.
Die bald ausschlüpfenden Schmetterlinge legen ihre Eier an die jungen Beeren. Die Raupen dringen in die Beeren ein, umspinnen auch die Beeren und tragen dadurch zum Verderben derselben bei. Im Oktober verpuppen sie sich an denselben Stellen wie die Raupen der ersten Generation, und diese Puppen überwintern. Tiefer, schattiger gelegene Pflanzungen, auch gewisse weichere Sorten leiden besonders von dem Sauerwurm, gegen den wenig zu thun ist. Weinstöcke, welche in Gärten an Spalieren oder an Häusern stehen, leiden mehr durch den bekreuzten Traubenwickler (T. botrana Wiener Verz.), mit einem bleigrauen Andreaskreuz auf den olivenbraunen Vorderflügeln, dessen Lebensweise mit der des vorigen völlig übereinstimmt.
Vgl. Koch, Der Heu- oder Sauerwurm und dessen Bekämpfung (Trier [* 22] 1886).
Der Eichenwickler (Grünwickler, T. viridana H.), 23 mm breit, mit lebhaft hellgrünen, gelb gerandeten Vorder- und silbergrauen Hinterflügeln, fliegt im Juli und legt die überwinternden Eier einzeln an Eichenknospen. Die gelbgrüne Raupe, mit bräunlich behaarten, schwarzen Warzen, frißt die sich entwickelnden Eichenknospen an und lebt später frei an den Blättern, die sie bespinnt. Sie entlaubt bisweilen die Eichen vollständig und geht bei Nahrungsmangel auch auf Hainbuchen, Linden, Buchen, Rüstern über.
Anfang Juni ist sie zur Verpuppung reif und spinnt dann noch mehr, so daß an reich von Raupen besetzten Bäumen die Fäden wie Fahnen und Fetzen herabhängen. Der Kieferntriebwickler (T. Bouoliana Wickler s. Tafel »Schmetterlinge II«),
20,5 mm breit, auf den Vorderflügeln gelblichrot mit silberglänzenden Wellenlinien und bräunlichgrauen Hinterflügeln, fliegt im Juni in Kiefernschonungen und legt seine Eier zwischen die Knospen der Spitze. Die braune Raupe frißt diese an, überwintert und frißt viel bemerkbarer im Frühling unter dem Schutz des ausdringenden Harzes und einiger Gespinstfäden, wobei die angefressenen Triebe leicht umknicken, die zerbohrten aber absterben und abfallen.
Die Raupe verpuppt sich im Juni an den jungen Trieben. Gegenmittel gibt es nicht. Der Kieferngallenwickler (T. resinella L., s. Tafel »Schmetterlinge II«),
von gleicher Größe wie der vorige, mit schwarzbraunen, von bleigrauen Wellenlinien durchzogenen Vorder- und sehr dunkelgrauen Hinterflügeln, legt seine Eier im Juni unter die Knospen des nächstjährigen Quirls junger Kiefern. Die Raupe dringt in den Trieb ein und erzeugt eine reichliche Harzausscheidung, welche im folgenden Jahr die Größe einer halben Walnuß erreicht. Nach der zweiten Überwinterung verpuppt sich die Raupe, und bald fliegt der Wickler aus. Die ausgewachsene Raupe ist wachsgelb mit bräunlichrotem Kopf, Halsschild und Körperwärzchen, welche je ein Borstenhaar tragen.
Der angerichtete Schade heilt meist allmählich wieder aus. Der Fichtenrindenwickler (T. pactolana Kuhw.), 5-6 mm lang, auf den Vorderflügeln olivenbraun mit glänzend weißer Querlinie und lichten Häkchenpaaren, auf den Hinterflügeln graubraun, legt seine Eier im Juni oder Juli an die Quirle junger Fichten, dabei meist die jüngsten Triebe verschonend. Die Raupe überwintert in der Bastschicht, frißt im nächsten Frühjahr stärker und verpuppt sich im April, worauf nach wenigen Wochen der Wickler ausschlüpft.
Gegenmittel gibt es nicht. Der Fichtennestwickler (T. comitana Wiener Verz.), 12 mm breit, mit dunkelbraunen, goldschimmernden, reichlich von silberweißen Querbinden durchzogenen Vorder- und ziemlich schmalen, spitzen, bräunlichgrauen Hinterflügeln, fliegt von Mai bis Juli, legt seine Eier einzeln an Nadeln [* 23] oder Rinden besonders junger Fichten, seltener Tannen. Die Räupchen spinnen im August und September 12-15 Nadeln zusammen und fressen sie aus. Die erwachsene Raupe ist hell gelblichbraun mit braunroten Rückenstreifen, grauen Wärzchen und braunschwarzem, heller geflecktem Kopf und Nackenschild, läßt sich im Oktober oder November herab und verpuppt sich unter Moos oder in der Erde. Aufforsten im Herbst erscheint als bestes Gegenmittel.