erwarb sich aber frühzeitig durch Veröffentlichung einzelner Gedichte einen
Ruf und wurde so auf die
Bahnen der Journalistik
gelenkt. Unter anderm redigierte er mehrere Jahre den »Pennsylvanian
Freeman«, eine die Abschaffung der
Sklaverei befürwortende
Zeitschrift, und zog sich 1840 nach Amesbury zurück, wo er seitdem ein stilles, nur seinenStudien gewidmetes
Leben führte. Whittier veröffentlichte zahlreiche Gedichtsammlungen, als: »Ballads« (1838);
und
»Old portraits and modern sketches« (1850) namhaft machen, erschienen 1866 in 2
Bänden.
Whittier ist in seinen
Dichtungen den mehr kosmopolitischen Dichtern
Longfellow und
Lowell gegenüber ein echter Amerikaner. Obschon
eine energische, oft leidenschaftliche
Sprache
[* 2] seine
Poesien charakterisiert, begegnet
man in ihnen doch auch den zartesten
und anmutigsten Bildern und
Klängen voll melodischer Weichheit; namentlich gehört sein Winteridyll »Snow-Bound«
zu den lieblichsten
Dichtungen, welche
Amerika
[* 3] bis jetzt geliefert hat. Seine
Biographie schrieben Underwood
(neue Ausg., Lond. 1883) und Whittier S.
Kennedy
(Boston
[* 4] 1882).
SirJoseph,
Mechaniker, geb. 1803 zu
Stockport, arbeitete seit seinem 14. Lebensjahr in einer Baumwollspinnerei,
dann in Maschinenfabriken in
Manchester
[* 5] und
London
[* 6] und gründete 1833 eine kleine
Werkzeug- und Werkzeugmaschinenfabrik in
Manchester.
Dieselbe erlangte bald durch ihre Leistungen, namentlich durch die bekannten Präzisionsinstrumente und
durch das nach dem Erfinder benannte, gegenwärtig die ganze
Technik beherrschende Gewindesystem, einen großen
Ruf und im
Lauf der Zeit eine solche
Ausdehnung,
[* 7] daß ihr Wert nach 44
Jahren auf 5 Mill. Mk. angegeben wurde.
Nach dem
Krimkrieg trat Whitworth mit neuenGeschützen hervor und erwarb sich große
Verdienste durch die Feststellung
der Beziehungen zwischen
Drall und Geschoßlänge. Seine Vorderlader aus Homogeneisen waren auf Spielraumführung gegründet,
hatten sehr einfache
Geschosse,
[* 8] ergaben große Geschoßgeschwindigkeiten, besaßen aber auch alle Mängel der Spielraumgeschütze
und unterlagen den Armstrongschen
Hinterladern. Auch in der Stahlfabrikation leistete Whitworth Hervorragendes und
wandte unter anderm zuerst die
Kompression bei flüssigem
Stahl an. 1868 stiftete er ein
Kapital von 100,000 Pfd. Sterl. zur
Beförderung der technischen
Bildung
in
England. Er wurde 1869 in den Baronetsstand erhoben und starb in
Monte Carlo.
Er schrieb: »Miscellaneous papers on mechanical subjects« (1858);
»Papers on practical subjects: guns
and steel« (1873).
(Weida), der Hafenplatz des westafrikan.
StaatsDahomé an der
Küste von Oberguinea,
[* 9] war früher die Hauptstadt
eines eignen gleichnamigen
Reichs und bis in neuere Zeit einer der bedeutendsten Sklavenmärkte, ist jetzt Hauptstapelplatz
für
Palmöl und
Palmkerne, besitzt eine französische Missionsstation, ein portugiesisches
Fort
(Ajuda)
mit kleiner
Besatzung und hat 20,000 Einw. Die
Warenlager der europäischen
Firmen liegen an der Meeresküste, die Stadt selber
aber 3½ km weiter im Land. Sie ist berühmt durch ihren
Schlangenkultus. Ein im
August 1885 zwischen
Portugal
[* 10] und
Dahomé abgeschlossener
Protektoratsvertrag wurde Ende 1887 rückgängig gemacht, da sich die Abschaffung der
Menschenopfer in
Dahomé nicht erzwingen ließ. Whydah ist Sitz eines deutschen
Konsuls.
(spr. uim-), 1)
Frederick, engl. Reisender, geb. zu
London, begleitete 1864 als Zeichner die
Vancouver-Expedition,
nahm 1865 bis 1867 an der amerikanischen
(Kabel-) Expedition nach
Alaska undSibirien teil, wobei er besonders
den
Jukon erforschte, und lebte dann als
Korrespondent verschiedener
Zeitungen in
Nordamerika,
[* 11] namentlich in
Kalifornien. Er schrieb:
»Travel and adventure in the territory of Alasca« (1868; deutsch, Braunschw.
1869);
»The sea stirring story of adventure, peril etc.«
(1878-80, 4 Bde.);
»Fisheries of the world«.
2)
Edward, engl. Bergsteiger,
Bruder des vorigen, geb. zu
London, ward als Holzschneider ausgebildet, zeigte früh
eine große
Neigung zum
Bergsteigen und erklomm 1861 den
MontPelvoux in
Frankreich, der damals für den höchsten
Berg des
Landes
galt und bis dahin allen Anstrengungen der mutigsten Bergfahrer und
Führer getrotzt hatte. Darauf in
den
Londoner Alpenklub aufgenommen, erstieg Whymper 1861-65 eine weitere
Reihe von Alpengipfeln, die man bisher für unersteiglich
angesehen hatte.
Diese Expeditionen gipfelten 1865 in der verhängnisvollen Besteigung des
Matterhorns (s. d.), welche seinen
GefährtenHudson,
Hadow und
Douglas, nebst einemFührer, das
Leben kostete. Eine
Beschreibung seiner Alpenreisen veröffentlichte
Whymper selbst 1871 unter dem
Titel: »Scrambles amongst the
Alps in the years 1860-69« (Lond. 1871; deutsch, Braunschw.
1872; neue Ausg. u. d. T.: »The
ascent of the
Matterhorn«, 1880). 1867 unternahm Whymper eine
Reise nach dem nordwestlichen
Grönland und brachte eine reiche Sammlung
fossiler
Pflanzen heim, welche das ehemalige Vorhandensein einer üppigen
Vegetation unter jenen hohen Breitengraden bezeugten
und von
OswaldHeer 1869 in den
»Transactions« der
Royal Society beschrieben wurden. Im Mai 1872 trat er, wohl ausgerüstet,
von
Kopenhagen
[* 12] aus eine zweite Expedition nach
Grönland an, um sich dann 1879 an die Besteigung der Riesenberge
in den
Kordilleren zu machen. Es gelang ihm nicht nur, den Gipfel des
Chimborazo zweimal
(Januar und Juli 1880) zu erklimmen,
sondern auch den Corazon, Sincholagua,
Cotopaxi und
Antisana.
Landschaft, 1808 Landsyndikus, bald darauf Assessor beim holländischen Landdrostenamt und 1811 Präfekturrat. Nach der Besetzung
Ostfrieslands durch Preußen
[* 19] 1814 auf Wartegeld gesetzt, erhielt er 1818 seine Stelle als Landsyndikus zurück. Er starb Unter
seinen Schriften sind hervorzuheben: »Ostfriesische Geschichte« (Aurich 1791-1817, 10 Bde.);