Amtsgericht, 3 Oberförstereien, ein Bergrevier, eine Reichsbanknebenstelle, Wollspinnerei, Handschuhfabrikation,
Eisen- und
Phosphorithütten, ein
Walzwerk,
[* 2] 2 große optische
Institute,
Gerberei, Bierbrauerei,
[* 3] Eisenerzgruben,
Garten- und Obstbau und
(1885) 7814 meist evang. Einwohner. In der
Nähe die
Ruine Kalsmunt, der Rest eines mittelalterlichen Bauwerkes. Durch die
Erlebnisse
Goethes in Wetzlar (»Wertherbrunnen« vor dem
Wildbacher
Thor,
Lottes Vaterhaus in der
Pfaffengasse) und in den nahen Dörfern
Garbenheim
(Goethes Wahlheim) und Volpertshausen
ward dessen
»Werther« hervorgerufen. - Wetzlar wurde im 12. Jahrh. freie Reichsstadt,
kam später unter die Schutzvogtei von
Nassau und 1636 unter die von
Hessen-Darmstadt. 1689 wurde das
Reichskammergericht (s. d.)
von
Speier
[* 4] hierher verlegt und blieb daselbst bis zur
Auflösung des
DeutschenReichs 1806.
Seiner Reichsfreiheit
ging Wetzlar durch den Reichsdeputationshauptschluß verlustig, indem es dem
FürstenDalberg zugewiesen wurde, der es zu einer
Grafschaft erhob. 1810 kam es an das Großherzogtum
Frankfurt
[* 5] und 1815 an die
KronePreußen.
[* 6] Am fand hier
ein
Gefecht zwischen den Österreichern und
Sachsen
[* 7] unter
ErzherzogKarl und den
Franzosen unter
Jourdan statt, dessen
Ausgang den
Rückzug der letztern bei
Neuwied über den
Rhein zur
Folge hatte. Zum Andenken an diesen
Sieg ward auf dem Schlachtfeld 1846 ein
Monument errichtet.
Vgl.
Berr, Wetzlar und seine Umgebungen (Wetzlar 1882);
Stadt im preuß. Regierungsbezirk
Düsseldorf,
[* 16]
Kreis
[* 17]
Grevenbroich, an der
Erft und derLinieDüren-Neuß der Preußischen Staatsbahn, hat eine evangelische und eine kath.
Kirche, eine
Synagoge, eine Zuckerfabrik,
Maschinen-,
Kartonagen- und Tabaksfabrikation, mechanische Holzschneiderei, Bierbrauerei und (1885) 2733 meist
kath. Einwohner. Wevelinghoven bildete schon im 14. Jahrh.
eine eigne Herrschaft unter kurkölnischer
Hoheit, fiel 1476 an die
Grafen von
Bentheim und wurde 1801 an
Frankreich, 1815 aber an
Preußen abgetreten.
die südöstlichste
Grafschaft der irischen
ProvinzLeinster, im
S. und O. vom St. Georgskanal des Atlantischen
Ozeans bespült, umfaßt 2333 qkm (42,4 QM.) mit (1881)
123,854 Einw. Der größte Teil der
Grafschaft besteht aus einer wellenförmigen
Ebene, auf der sich vereinzelteHügel
erheben; im
NW. und N. aber ist das Land gebirgig
(MountLeinster 795 m). Die
Küste ist fast durchgehend flach, und große
Sandbänke,
welche nach jedem
Sturm ihre Gestalt verändern, lagern ihr vor.
Die wichtigsten
Flüsse
[* 18] sind der
Barrow (an der Westgrenze) und der Slaney.
Viehzucht,
[* 19]
Ackerbau und
Fischerei
[* 20] bilden
die Hauptbeschäftigungen. 29,18 Proz. der Oberfläche sind Ackerland, 58 Weideland,
0,2 Proz.
Wald; an Vieh zählte man 1880: 30,300
Pferde,
[* 21] 118,483
Rinder,
[* 22] 114,516
Schafe,
[* 23] 61,215
Schweine.
[* 24]
Silber (bei Clonmines),
Kupfer,
[* 25]
Graphit und
Asbest kommen vor, werden aber kaum ausgebeutet. Die
Industrie ist unbedeutend. Die gleichnamige Hauptstadt,
an der Mündung des Slaney in die seichte Wexfordbai, ist Sitz des kath.
Bischofs von
Ferns, hat ein kath.
College (St.
Peter's), Schiffswerfte, Whiskybrennerei,
Brauerei und (1881) 12,163 Einw. Der
Hafen ist
nur fürSchiffe
[* 26] von 200
Ton. zugänglich. Zu demselben gehörten 1888: 65 Seeschiffe von 4200
Ton.
Gehalt und 182 Fischerbote.
Wexford wurde 1169 den
Dänen von den Engländern entrissen, die hier das noch bestehende
CarrickCastle bauten.
Wexfordbai, am offenen
Meer, wird durch einen 2 km langen
Wellenbrecher geschützt und dient als Zufluchtshafen.
(spr. wä),Francis, franz. Schriftsteller, ursprünglich deutscher Abkunft, geb. zu
Besançon
[* 30] und hier erzogen, versuchte sein
Glück in
Paris
[* 31] zuerst als
Maler, später als Journalist und Schriftsteller (er lieferte
sehr gelesene Feuilletonromane in den ersten
Zeitschriften und Tagesblättern), endlich als Gelehrter. In letzterer
Stellung erwarb er sich einen geachteten
Namen, besonders durch seine »Remarques sur la langue française au XIX.
siècle« (Par. 1845, 2 Bde.)
und seine
»Histoire des révolutions du langage en
France« (das. 1848), und fand Verwendung im
Kultusministerium. 1852 wurde
er zum Generalinspektor der
Archive in den
Provinzen ernannt und nahm 1880 seinen
Abschied, nachdem er auch
wiederholt als
Präsident der
Pariser Schriftstellergesellschaft fungiert hatte. Er starb im März 1882 in
Paris.
Von seinen Werken sind noch hervorzuheben die
Studie über
CharlesNodier (Par. 1844); die
Romane: »Le
[* 32] bouquet de cerise« (1852),
»Gildas« (1861),
mit andern in den
»Petits romans« (1877) wieder abgedruckt;
die
Sitten- und Reisebilder:
»Les
Anglais chez eux« (1852, 7. Aufl. 1877),