Übertragung durch einfache Umschreibung auf dem
Papier selbst
(Indossament) erfolgt
(Wechsel). Man unterscheidet kurzfristige
und langfristige Wertpapiere, je nach der Dauer der Zeit, für welche sie als Kreditwerkzeuge ausgestellt sind. Viele
Wertpapiere sind unverzinslich
(Banknoten), andre werfen dem
Besitzer feste
Zinsen
(Koupons von
Obligationen) oder
Zinsen von wechselnder
Höhe (Dividendenscheine) ab. Sind die Wertpapiere eine marktfähige
Ware, so bildet sich für dieselbe ein von
Zeit zu Zeit veränderlicher
Marktpreis, welcher schlechthin als
Kurs (s. d.) bezeichnet wird. Auch die
Papiere, deren
Besitz
einen Anspruch auf bestimmte
Waren oder Leistungen gewährt, wie
Lagerscheine,
Konnossemente, Postmarken, können zu den Wertpapieren
gerechnet werden.
(Wärwolf, »Mannwolf«, franz. Loup-garou),
nach weitverbreiteter
Sage ein Mann, welcher Wolfsgestalt annimmt.
Schon bei den alten
Skythen fand sich
der
Glaube, daß einzelne
Menschen sich alljährlich auf einige
Tage in einen
Wolf verwandeln, und auch den Griechen war derselbe
nicht fremd. Spätere griechische
Ärzte berichten von
Lykanthropie, einer Art
Wahnsinn, bei welcher der davon Ergriffene des
Nachts umherlief und wie ein
Wolf heulte. Auch bei den
Römern werden unter dem
Namen Versipelles (»Wendehäuter«)
Leute erwähnt, welche sich in
Wölfe verwandeln konnten, und im südöstlichen
Asien
[* 2] wie in
Afrika
[* 3] ist noch jetzt die
Vorstellung
allgemein, daß
Menschen die Gestalt von
Tigern,
Löwen,
[* 4]
Leoparden und
Hyänen annehmen können. Im
Mittelalter herrschte der
Glaube
an Werwölfe bei allen keltischen, slawischen, germanischen und romanischen Völkern, und noch gegenwärtig
findet er sich in verschiedenen Gegenden Südrußlands, in der
Walachei und den
Ländern der
Südslawen, nur geht das
Wesen des
südslawischen Werwolfs ganz in das des
Vampirs (s. d.) über.
Nach den ältesten germanischen
Begriffen ward die
Verwandlung in Wolfsgestalt durch einen um den Leib
gebundenen
Riemen (Wolfsgürtel) oder durch das überwerfen eines Wolfshemdes bewirkt, und der so Verwandelte, welcher an
dem abgestumpften
Schweif von den natürlichen
Wölfen zu unterscheiden war, nahm mit dem Aussehen zugleich die
Stimme und Wildheit
eines
Wolfs an. Erst am zehnten
Tag durfte er in menschliche Gestalt zurückkehren, wenn ihm nicht jemand
die beiseite gelegten
Kleider weggenommen hatte.
Nach dänischem Volksglauben
gab es auch
Menschen, welche durch die
Geburt zum Werwolf bestimmt waren, bei
Tag menschliche Gestalt
zeigten und sich nur zu gewissen
Zeiten des
Nachts in den Werwolf verwandelten, dann aber frei wurden, wenn man
sie Werwolf schalt.
Die Stadt hat bedeutende Ziegeleien, Drahtzieherei, ein Bleiwalzwerk,
Farben-,
Lack-,
Kratzen-,
Pianoforte-,
Tabaks-,
Zigarren-,
Öl-, Geldschrank-, Schlosserwaren- und Seifenfabrikation,
Schiffbau, Zuckerraffinerie etc. Der
Handel, unterstützt
durch eine Reichsbanknebenstelle und eine
Handelskammer, ist besonders lebhaft in
Getreide,
[* 10]
Käse und Seefischen, auch findet
alle 14
Tage ein besuchter Viehmarkt statt. Im
Hafen von Wesel kamen 1887 an: 2148
Schiffe
[* 11] und 280
Flöße mit
23,708
Ton.
Gütern inkl. Floßholz; es gingen ab: 2148
Schiffe und 100
Flöße mit 3725 T.
Gütern inkl. Floßholz. Wesel ist Sitz
des
Kommandos der 28. Infanteriebrigade, eines Amtsgerichts, eines
Hauptsteueramtes, der Niederrheinischen Güterassekuranzgesellschaft
und hat ein
Gymnasium, ein evangelisches und ein kath. Waisenhaus, viele
milde Stiftungen etc. -
Wesel, ursprünglich dem
Reiche gehörig, kam im 13. Jahrh. an die
Grafen von
Kleve und erhielt von
Dietrich VI. 1241
Stadtrecht. 1368 fiel
die Stadt an den
GrafenEngelbert III. von der
Mark und nach dessen
Tod 1391 wieder an
Kleve zurück. Trotz
dieser Unterthänigkeit galt sie noch 1521 als Reichsstadt, besonders wegen der Privilegien, welche sie vom
GrafenJohann (1347-68)
erhalten hatte. Auch gehörte sie dem Hansabund an. Nach
Ausbruch des klevischen Erbfolgestreits bemächtigten sich die
Spanier,
welche den
PfalzgrafenWolfgang von
Neuburg
[* 12] unterstützten, unter
Spinola Wesels und behaupteten
es 15 Jahre, bis mittels einer Kriegslist sich
PrinzFriedrichHeinrich vonOranien des Platzes bemächtigte und ihn
an
Brandenburg
[* 13] übergab. 1672-74 und während des Siebenjährigen
Kriegs war Wesel von den
Franzosen besetzt. Im
Vertrag von
Schönbrunn an
Napoleon I. abgetreten, kam Wesel 1806 an das Großherzogtum
Berg, ward 1810
Frankreich einverleibt und fiel
1814, nach vorhergegangener Belagerung, infolge des
PariserFriedens an
Preußen
[* 14] zurück.
Vgl. Gantesweiler,Chronik der Stadt
Wesel (Wesel 1881);
Wolters, Reformationsgeschichte der Stadt Wesel
(Bonn
[* 15]