vonEppenstein,Erzbischof von
Mainz,
[* 11] war Dompropst daselbst, als er 1259 zum
Erzbischof erwählt wurde. Auf seiner
Reise nach
Rom
[* 12] 1261 zur Einholung seiner Bestätigung und des
Palliums ward er durch die
Alpen
[* 13] von dem
GrafenRudolf vonHabsburg
geleitet, dessen treffliche
Eigenschaften er hierbei kennen lernte. Nach demTodRichards vonCornwallis
bewirkte er daher 1273, daß sich die rheinischen
Kurfürsten über eine neue Königswahl einigten und Rudolf gewählt
wurde. Obwohl er auf Vergrößerung seines
Bistums und Erweiterung der fürstlichen Allgewalt eifrig bedacht war und deswegen
auch wiederholt mit seinen Nachbarn in
Fehde geriet, unterstützte er doch
Rudolf bei Begründung seiner
Herrschaft und Herstellung des
Landfriedens. Er starb in
Aschaffenburg.
[* 14]
1) (Werinher) der
PfaffoderMönch genannt, lebte im 12. Jahrh. und ist Verfasser eines
Gedichts von dem
»Leben der
JungfrauMaria« in drei
Büchern, nach einer lateinischen
Legende, das bis zur Rückkehr aus
Ägypten
[* 18] geht, herausgegeben von F. Wernher
Ötter (Nürnb. 1802),
besser von
Hoffmann in seinen »Fundgruben« (Bd.
2, Bresl. 1837), zuletzt von Feifalik
(Wien
[* 19] 1860). Früher nahm man irrig an, daß Wernher identisch sei mit
dem unter
AbtEberhardalsMönch im
KlosterTegernsee lebenden Wernher, der eine für die damalige Zeit große Geschicklichkeit in der
Miniatur- und
Glasmalerei
[* 20] besaß. - Ein jüngerer Wernher,
Bruder Wernher genannt, wahrscheinlich Laienbruder in einem
Kloster, lebte 1220-66
und
ist einer der bessern Spruchdichter aus der
SchuleWalthers von der Vogelweide.
derGartener,Dichter, lebte als
PaterGuardian in dem bayrischen
Kloster Ranshofen und verfaßte zwischen 1234 und 1250 die
poetische
Erzählung vom
»Meier Helmbrecht«, die älteste deutsche Dorfgeschichte. Sie schildert das übermütige
Leben und
Treiben eines jungen reichen
Bauern, der mit seinen Genossen zu den ärgsten
Freveln sich versteigt und ein tragisches
Ende findet. Die unmittelbar nach der Wirklichkeit gezeichnete
Charakteristik und Lebendigkeit verleihen dieser
Dichtung einen
hohen kulturgeschichtlichen Wert. Herausgegeben ward sie von
Haupt (in der
»Zeitschrift für deutsches
Altertum«, Bd. 4),
Markgrafen aus dem askanischen Haus zu Lehen auftrug. Nach deren Erlöschen folgte das Erzstift Magdeburg in der Lehnshoheit.
Als aber die Grafen von Wernigerode 1429 ausstarben, fiel die Grafschaft an den Grafen Bodo II. von Stolberg,
[* 34] welcher mit der Erbtochter
des letzten Grafen, Heinrich IV., vermählt war. Seit 1538 ist Wernigerode Sitz einer Linie der Grafen von Stolberg. 1807 kam
es an Westfalen
[* 35] und ward Standesherrschaft; 1813 fiel es wieder an Preußen,
[* 36] wo es seit 1826 als Standesherrschaft einen Kreis
des Regierungsbezirks Magdeburg bildet.