Sprache,
[* 2] die
Sprache derjenigen
Wenden, auch
Sorben oder Sorbenwenden genannt, welche in der
Ober- und Niederlausitz
wohnen. Sie bildet den letzten Überrest des slawischen Sprachtums in Innerdeutschland und ist am nächsten mit dem in südlicher
Richtung nicht weit entfernten
Tschechischen verwandt (vgl.
Slawische Sprachen).
Noch gegen Ende des 16. Jahrh.
war ihr Gebiet fast doppelt so groß als heutzutage, wo namentlich die
Städte
(Bautzen,
[* 3]
Kottbus u. a.) ganz germanisiert sind;
auch die im 17. Jahrh. nicht ganz unbedeutende Litteratur ist ungeachtet einer 1847 gegründeten
Gesellschaft zur
Pflege des
Wendischen (Mácica serbska) in stetem Rückgang begriffen, ihr ältestes Denkmal ist ein
katholisches Gebetbuch von 1512. Man unterscheidet zwei
Dialekte, den
ober- und untersorbischen
Grammatiken lieferten A. Seiler
(Bautzen 1830),
Jordan
(Prag
[* 4] 1841), F.
Schneider
(Bautzen 1853), Pfuhl (das. 1867) und Liebsch
(»Syntax der wendischen
Sprache«,
das. 1884),
wendisch-deutsche Wörterbücher K.
Bose
(Grimma
[* 5] 1840) und Zwahr (Spremb. 1847),
der auch
»Volkslieder der
Wenden«
(Grimma 1843, 2 Bde.) herausgab. Den
»Brief des Jakobus«
aus einer wendischen Übersetzung von 1548 gab R.
Lotze heraus (Leipz. 1867).
Vgl.
Pypin, Das sorbisch-wendische Schrifttum
in der
Oberlausitz (deutsch von
Pech, Leipz. 1884);
für H.L.Wendland, geb. 1791 zu
Herrenhausen, gest. 1869 als
Nachfolger seines
Vaters in
Teplitz, und für H. Wendland, geb. 1825 zu
Herrenhausen, Sohn des vorigen, ebenfalls königlicher
Garteninspektor
(Palmen,
[* 8]
Cykadeen).
des »Taschenbuchs
zum geselligen
Vergnügen« (1821-25) und des neuen
»Deutschen Musenalmanachs« sind zu erwähnen: »RossinisLeben und
Arbeiten«
(Leipz. 1824),
»Über die Hauptperioden der schönen
Kunst« (das. 1831) sowie seine Bearbeitung der 3.
Auflage von
Tennemanns
»Grundriß der Geschichte der
Philosophie« (das. 1820, 5. Aufl. 1829).
Jurij, russ. Schriftsteller, geb. 1802 unter den karpathischen
Russen in Nordungarn, hieß ursprünglich Guza (Huza), nahm aber während seiner Studienzeit in
Lemberg
[* 13] den
Namen an. Er begab
sich 1823 nach
Bessarabien, wo er mit den in
Kischinew
[* 14] lebendenBulgaren bekannt wurde, und faßte das lebhafteste
Interesse für die
Schicksale dieses
Volkes. Nachdem er in
Moskau
[* 15] noch
Medizin studiert und sich 1829 als praktischer
Arzt daselbst
niedergelassen, machte er 1830 mit Unterstützung der
PetersburgerAkademie der
Wissenschaften eine Forschungsreise nach
Bulgarien,
[* 16] deren Ergebnisse er nach seiner Rückkehr in einerReihe von
Schriften verwertete, und starb in
Moskau.
Sein Hauptwerk ist: »Die alten und jetzigen
Bulgaren« (russ., Mosk. 1829-41, 2 Bde.),
womit er das damals fast vergessene
Volk und seine alte Geschichte gleichsam neu entdeckte und bei den
Bulgaren selbst den
ersten Anstoß zur Wiederbelebung
des Nationalgefühls gab. Weiter erschienen: »Über bulgarische Volkspoesie«
(1835);
Stadt im schwed.
LänElfsborg (das oft auch nach Wenersborg benannt wird), liegt am Wasbotten, der südlichsten
Bucht des
Wenersees, auf einer
Landzunge zwischen dem Wasbotten und dem
Götaelf, durch welche ein 3900 m
langer
Kanal
[* 17] mit zwei
Schleusen geleitet ist (zur Vermeidung des fast 6 m hohen
Wasserfalls in dem
Götaelf bei Ronnum), und
an der
Eisenbahn Herrljunga-Uddevalla. Wenersborg hat eine höhere Lehranstalt, ein Taubstummeninstitut,
Eisengießerei,
[* 18]
Gerberei, Zündholzfabrikation,
lebhaften
Getreidehandel und (1885) 5382 Einw.
(Wenern), größter Landsee
Schwedens, im südwestlichen Teil des
Landes zwischen den
LänsWermland,
Skaraborg
und
Elfsborg, 44 m ü. M. liegend, bis 90 m tief, 180 km lang, bis 90 km breit
und 5975 qkm (108,5 QM.) groß, besteht aus zwei Teilen, dem
eigentlichen Wenersee, dem größern nordöstlichen, und dem
Dalbosee, dem kleinern südwestlichen Teil, welche
durch
WermlandsNäs, eine von N. sich in den
See erstreckende
Halbinsel, die
Insel Källandsö im
S. und zahlreiche kleinere
Inseln
geschieden werden.
In demSee liegen außer den erwähnten noch mehrere
Inseln, von welchen Hammarö im N., Torsö und Bromö im SO. die
bedeutendsten sind. Er bildet eine
Menge von
Buchten und nimmt über 30
Flüsse
[* 19] auf, von denen die bedeutendsten sind: im
NW.
der Abfluß des dalslandschen Seesystems und der Byelf, der kanalisierte Abfluß einer
Reihe von
Seen, von denen der Glafsfjord
und Elgafjord (bei Arvika) die größten sind;
im N. der Norself, der
Klarelf, der bedeutendste und längste
Zufluß, und der Let- oder Gullspangself;
berühmter Aussichtspunkt im
Berner Oberland, dem
Koloß der
Jungfrau gegenüber, von
dem sie nur die tiefe Schlucht des
Trümletenthals scheidet, 1882 m hoch, mit
Hotel.
Hier schrieb
Byron die Alpenszenen seines
»Manfred«.
Eigentlich bildet die Wengernalp nur eine Vorstufe der
KleinenScheideck (s. d.).
weitern Umgebung Münchens, vorzugsweise aus den Isargegenden. Die wechselnde Tagesbeleuchtung, besonders im Frühjahr und
im Herbst, weiß er mit feinem Gefühl für die leisesten Regungen der Atmosphäre wiederzugeben und den grauen Luftton der bayrischen
Hochebene mit großer Virtuosität in allen Nüancen zu variieren. Seine Hauptwerke sind: Landschaft im Charakter der
Isarufer, Simmsee in Oberbayern, aus einem oberbayrischen Hochmoor, Anfang des Frühlings, vom Innfluß in Bayern,
[* 24] das Isarbett
zwischen Tölz und Lenggries, nach dem Hochwasser, die Kalksteinsammlerinnen im Isarbett bei Tölz (NeuePinakothek in München),
Herbstlandschaft mit Jägern und Ausblick über das Isarthal bei Tölz. Er ist königlicher Professor.