Als
Oberstleutnant bei dem
Stab
[* 5] der
Armee in
Italien
[* 6] zeichnete er sich 1814 mehrfach aus, und nach der
Einnahme von
Mantua
[* 7] ward
ihm der Auftrag, das französische
Heer, das dort kapituliert hatte, ins südlicheFrankreich zurückzuführen. 1815 diente
er im
Generalstab der gegen
Murat aufgestellten
Armee, ward Oberst und 1816
Brigadier des Pionierkorps. Hierauf stand er eine
Zeitlang dem topographischen
Büreau vor, machte den
Feldzug gegen
Piemont von 1821 als
Chef des
Generalstabs mit und dirigierte
dann die militärische Landesbeschreibung.
Dorf im südöstlichen
Mähren,
[* 14] Bezirkshauptmannschaft
Ungarisch-Hradisch, hat ein
Schloß (ehemals Cistercienserabtei),
eine besuchte Wallfahrtskirche und (1885) 585 Einw.
Name eines berühmten Fürstenstammes, welcher in der deutschen Geschichte eine bedeutende
Rolle spielte und in einer
Linie noch jetzt fortbesteht (s. unten). Der Ursprung der
Familie reicht in die frühsten
Zeiten zurück.
Schon unter
Karl d. Gr. tritt ein
Graf,
Warin von
Altorf, auf, dessen Sohn Isenbrand seinem
Geschlecht den
Namen Welfen (d. h. junge
Hunde)
[* 15] gegeben haben soll.
Sein Sohn Welf I. (gestorben um 824), der
Stifter der ältern welfischen
Linie,
führte diesen
Namen zuerst und wurde durch seine Tochter
Judith Schwiegervater
KaiserLudwigs des
Frommen.
Die Nachkommen seines
SohnsKonrad wurden
Könige von Oberburgund; von seinem Sohn Elicho stammten die deutschen Welfen ab.
Graf
Welf II., der Erbauer vonRavensburg,
[* 16] verband sich mit dem
Herzog Ernst von
Schwaben gegen den
KaiserKonrad
II., während derselbe in
Italien abwesend war, wurde aber 1027 besiegt und verlor einen Teil seiner Besitzungen.
Sein Sohn
Welf III. wurde 1047 mit dem Herzogtum
Kärnten und der
MarkVerona
[* 17] belehnt, starb aber 1055 und vermachte seine
sämtlichen
Erbgüter dem
KlosterWeingarten.
Erst 1095 versöhnte er sich mit dem
Kaiser und starb 1101 auf einem Kreuzzug auf
Cypern.
[* 22]
Sein Sohn Welf
V. (II.) hatte 1089 mit der 25 Jahre ältern
Mathilde von Tuscien eine Scheinehe geschlossen, um ihre reichen
Güter zu erwerben,
trennte sich aber 1095 von ihr, als er erfuhr, daß sie alles dem
Papst vermacht habe. Er folgte seinem
Vater in der bayrischen
Herzogswürde, war ein eifriger Anhänger
Heinrichs V. und starb kinderlos 1119. Die gesamten welfischen Besitzungen fielen
nun an seinen
BruderHeinrich den
Schwarzen (gest. 1126). Dieser vermählte sich mit Wulfhild, der Tochter des
HerzogsMagnus
von
Sachsen,
[* 23] und erwarb dadurch die Hälfte der Billungschen
Erbgüter, darunter
Lüneburg.
[* 24]
Durch denEhrgeiz seines
SohnsHeinrich des
Stolzen (gest. 1139), welcher durch seine Vermählung mit des
KaisersLothar einziger Tochter,
Gertrud (1127), das
Erbrecht in den ansehnlichen braunschweigischen, northeimischen und supplingenburgischen
Gütern erhielt und durch die
Gunst seines kaiserlichen Schwiegervaters zum Herzogtum
Bayern noch das Herzogtum
Sachsen hinzufügte,
ward der
Haß zwischen Welfen und
Hohenstaufen entzündet, und sein Sohn, der berühmte
Heinrich derLöwe, trug
durch Eroberungssucht und übermütigen Trotz nicht wenig dazu bei, ihn zu schüren.
Daher wurde der
Name Welfen (ital.
Guelfen)
Parteiname der Gegner der
Hohenstaufen, in
Italien, wo er sich lange erhielt,
Name der päpstlichen antikaiserlichen
Partei überhaupt
(s.
Ghibellinen). - Ein andrer Sohn
Heinrichs desSchwarzen, Welf VI., kämpfte nach dem
Tod seines
BrudersHeinrich des
Stolzen um das diesem entzogene Herzogtum
Bayern mit glücklichem Erfolg, bis er von König
Konrad III. in der
Schlacht
bei
Weinsberg 1140, wo die Parteinamen
Guelfen und
Ghibellinen
(Waiblinger) aufgekommen sein sollen, besiegt
ward.
Welf söhnte sich später mit
Konrad III. aus, begleitete ihn 1147 auf seinem Kreuzzug und erhielt von seinem Schwestersohn
Friedrich I. zu den Besitzungen des
HausesEste in Oberitalien
[* 25] noch ansehnliche Reichslehen, wie Tuscien,
Spoleto u. a., in Mittelitalien.
Nach dem frühen
Tod seines einzigen
Sohns, Welf VII. (starb 1167 in
Rom),
[* 26] trat er, geldbedürftig, dem
Kaiser, welcher ihm mit einer ansehnlichen
Summe zu
Hilfe kam
(Heinrich derLöwe zögerte, dies zu thun), seine italienischen
Besitzungen sofort ab und sicherte ihm auch die reichen
Stammgüter in
Schwaben nach seinem
Tod zu. Er starb kinderlos
undHeinrich VI. gab die welfischen Besitzungen in
Schwaben samt diesem Herzogtum seinem dritten
Bruder,
Konrad.