man die völlige
Reife sämtlicher
Trauben abwarten, da mit dem fortschreitenden Reifungsprozeß der Zuckergehalt der
Trauben
wächst und der Säuregehalt abnimmt. Ein Nachreifen der abgeschnittenen
Trauben, ähnlich dem des
Obstes, findet nicht statt.
Erhält die reife
Beere bei längerm
Hängen am
Stock durch die
Sonne
[* 2] eine lichte Bräunung (»derFuchs
[* 3] hat
sie geleckt«),
so nennt man sie edelreif und bei noch weiter vorgeschrittener Reifung, wobei schon eine gewisse
Zersetzung
beginnt, edelfaul. Möglichst später
Lesung verdanken die
Weine des
Rheingaues,
Tokays und der
Gironde ihre vorzüglichen
Eigenschaften;
doch eignen sich nicht alle Traubensorten dazu. Man erntet die
Trauben durch
Abbrechen mit der
Hand,
[* 4] durch
Abschneiden mit dem
Messer
[* 5] oder mit der
Schere
[* 6] und benutzt für Tafeltrauben eine solche
Schere, welche die abgeschnittene
Traube
festhält, nicht fallen läßt.
Man benutzt die
Trauben in erster
Linie zur Bereitung von
Wein, dann als Tafeltrauben, zur
Traubenkur, getrocknet als
Rosinen;
den
Most dickt man zu Traubensirup ein, welcher zur Weinbereitung und zum häuslichen
Gebrauch dient; auch
kocht man aus reifen
TraubenMarmelade (raisiné, charlotte d'automne) und benutzt sie zu Traubenlikör. Die Traubenkerne geben
fettes
Öl und
Gerbstoff. Das Weinlaub, welches beim
Schnitte der Reben abfällt, dient als Viehfutter und Gründünger, das
Holz
[* 7] zu Drechslerarbeiten, Pottaschebereitung und als Brennmaterial, die Reben liefern Spazierstöcke.
Über Geschichte,
Statistik und Litteratur s.
Wein.
»Lehrbuch der
Ingenieur- und Maschinenmechanik« (3
Tle., Braunschw. 1845-60; 1. u. 2. Teil, 5. Aufl.
von G.
Herrmann, 1870-87; 3. Teil, 2. Aufl. von demselben, 1876 ff.;
noch nicht vollendet);
Für die
Zwecke seines
Zittauer Schultheaters entwickelte er eine außerordentliche
Fruchtbarkeit. Er schrieb
neben lyrischen Gedichten (»Überflüssige
Gedanken der grünenden
Jugend«, Leipz. 1668;
»ReifeGedanken«, das. 1683; »Der grünenden
Jugend notwendige
Gedanken«, das. 1690; »Tugendlieder«,
Bautz. 1719;
»Buß- und Zeitandachten«, das. 1720),
lehrhaften sogen. politischen
Romanen (z. B. »Die drei ärgsten Erznarren
in der ganzen
Welt«, Leipz. 1672, neuer
Abdruck,
Halle
[* 21] 1878; »Die drei klügsten Leute in der ganzen
Welt«,
das. 1673) nicht weniger als 54
Schauspiele
(Tragödien und
Komödien),
welche teils im »Zittauischen
Theatrum« (Zitt. 1683),
in »Jugendlust« (Frankf. 1684),
in den »Proben von der vertrauten Redenskunst«
(Dresd. 1700) etc. gesammelt wurden, teils
handschriftlich aus der
Zittauer Stadtbibliothek liegen. Weise suchte dieWirkungen der rein rhetorischen
Schulkomödie mit der lebendigern
Handlung, die er in
Ayrers und
Gryphius'
Dramen fand, zu verbinden, erstrebte im allgemeinen
dem
Schwulst der Lohensteinianer gegenüber eine gewisse Einfachheit und Natürlichkeit, brachte es aber über eine gewandte
Trivialität, eine glatte
Rede- und Versfertigkeit nicht hinaus und gab den ihm folgenden Dichtern ein
schlimmes
Beispiel selbstgenügsamer Mittelmäßigkeit.
EchteresVerdienst als durch die massenhafte
Flut seiner
Poesien erwarb er sich durch die
Reformen, die er im
Schulwesen einführte
und anbahnte, wie er denn besonders auf die Übung in deutschen Ausarbeitungen drang und den
Sinn für vaterländische
Dichtung
zu wecken und zu pflegen bemüht gewesen ist.
Vgl. Kornemann,Chr. Weise als
Dramatiker (Marb. 1853);