Durchmesser und sind mit einer festen
Schale umgeben; die Weinbergschnecke legt ihrer 60-80 in ein mit dem Vorderkörper gebildetes
Loch,
welches sie dann wieder mit lockerer
Erde füllt. Die
Entwickelung dauert etwa 26
Tage. Die Weinbergschnecke ist in
Süd- und Mitteldeutschland
überall häufig und findet sich hier auch imDiluvium,
[* 2] in Norddeutschland findet sie sich nur an bestimmten
Orten, namentlich in der
Nähe menschlicher
Wohnungen, was in den Nachbarländern
Deutschlands
[* 3] von den
Ostseeprovinzen bis
England
noch deutlicher hervortritt und für eine Einführung in historischer Zeit (wahrscheinlich durch
Mönche) spricht.
Seit alten
Zeiten bildet die Weinbergschnecke im mittlern
Deutschland,
[* 4] besonders zur
Faschings- und Fastenzeit, eine beliebte
Speise; doch spielte sie früher eine viel größere
Rolle als jetzt und wurde in der
Schweiz
[* 5] und in den Donaugegenden in eignen
Gärten gemästet. Man sammelt sie im
Herbst und bewahrt sie zwischen
Hafer
[* 6] od. dgl. auf. In Südeuropa, besonders in
Italien,
[* 7] sind andreArten der
GattungHelix als Volksnahrungsmittel wichtig, namentlich H. adspersa
Müll., vermiculata
Müll., naticoides
Müll. u. a.; auch im
Altertum schätzten und züchteten die
Römer
[* 8]
Schnecken.
[* 9]
Diese
Entwürfe gründeten seinen
Ruf, worauf er als Bauinspektor nach
Karlsruhe berufen und später zum
Oberbaudirektor ernannt wurde. Er baute hier die neue katholische und
lutherische Kirche, die
Synagoge, das
Rathaus, das (abgebrannte)
Theater,
[* 14] das Ettlinger
Thor, mehrere
Palais, die ältere
Kaserne etc. Weinbrenner starb in
Karlsruhe. Von seinen
Schülern sind
Moller,
Eisenlohr und
Hübsch zu erwähnen. Seine in antikisierendem
Stil gehaltenen Bauten zeichnen sich
durch praktischen
Sinn in der
Anordnung und große Virtuosität in der
Konstruktion aus; doch sind die
Details oft schwer und
flach, und der
Eindruck ist kalt und prosaisch. Von seinen
Schriften sind zu nennen: »Architektonisches Lehrbuch« (Stuttg.
1810-25, 3 Bde);
»Entwürfe u. Ergänzungen antiker Gebäude« (Karlsr.
1822-34, 2 Hefte);
»Ausgeführte und projektierte Gebäude« (das.
1823-35, 4 Hefte).
die durch körperlichen
Schmerz oder verschiedenartige Gemütserregungen bis zum überfließen der
Augen gesteigerte
Absonderung der
Thränen (s. d.). Obwohl bei Weibern u.
Kindern am häufigsten, ist das Weinen doch nicht als
Zeichen einer
Schwäche zu betrachten; es ist wesentlich auch vom körperlichen Befinden abhängig, alle
Reize, welche den
sensibeln Augenast des
Nervus trigeminus treffen, erregen die Thränenabsonderung, und bei manchen
Menschen thut dies auch
reichlicher
Genuß alkoholischer
Getränke. Immerhin spielen psychische
Affekte die Hauptrolle beim Weinen, welches
sich bei
Hysterischen (s.
Hysterie) zum
Weinkrampf steigert.
Das prachtvolle
Schloß Weingarten (jetzt
Kaserne) war vormals Sitz einer freien Reichsabtei des Benediktinerordens, welche, als Frauenkloster
ursprünglich 920 von den
Welfen in
Altdorf gegründet, 1047 in ein Mönchskloster umgewandelt, 1053 nach einemBrand
in das Stammschloß der welfischen
Familie (das gegenwärtige Gebäude) verlegt, 1803 säkularisiert und 1806 an
Württemberg
[* 16] gegeben ward. Die
Abtei (ehemals mit berühmter
Bibliothek, besonders mit wertvollen
Handschriften der
Minnesänger umfaßte
ein Gebiet von 330 qkm (6 QM.). Die von 1715 bis 1725 im
Jesuitenstil erbaute Klosterkirche enthält die Gruft
der
Ahnen des Welfenhauses, alte
Malereien, eine der größten
Orgeln (mit 6666
Pfeifen und 75
Registern), ein Welfendenkmal (1859
vom König
Georg V. von
Hannover
[* 17] errichtet) und unter den
Reliquien einen
»Tropfen vom
BlutChristi«, der die Veranlassung zum
jährlichen »Blutritt«, einer
Wallfahrt, gegeben. Zu Weingarten ward ein
Vertrag zwischen den aufständischen
Bauern und dem
Truchseß von
Waldburg geschlossen. -
»Der Ursprung des Mönchtums im nachkonstantinischen
Zeitalter« (Gotha
[* 23] 1877) und gab
Rothes »Vorlesungen über
Kirchengeschichte« (Heidelb. 1875) heraus.
der ehemaligen Bedeutung des Ortes. Weinheim wird schon 755 genannt und gehörte später dem KlosterLorsch. Über der Stadt die von
Anlagen umgebenen Ruinen des SchlossesWindeck und nahebei ein Stahlbad.