Das
Fest des heil.
Stephan(26. Dez.) kommt schon in den ersten
Jahrhunderten der
Kirche vor und wurde später
als zweiter Weihnachtsfeiertag begangen. Auf einem
Konzil zu
Mainz
[* 10] wurden sogar vier Weihnachtstage angeordnet, welche jedoch
später auf drei reduziert wurden, bis nach
Preußens
[* 11] Vorgang (1773) fast allenthalben auch der dritte
Feiertag als kirchlicher
Festtag aufgehoben wurde. Die
Feier der eigentlichenChristnacht, d. h. der
Nacht vor dem
Fest, wurde früher
sehr festlich begangen (Christmetten), wobei besonders dramatische
Darstellungen der
GeburtChristi vorgeführt wurden (s.
Weihnachtsspiele).
Weihnachten bildet auch in dem
Kirchenjahr einen besondern
Abschnitt (Weihnachtscyklus), der vom ersten Adventssonntag bis zum
HohenNeujahr(6. Jan.) reicht. Die sogen. Christbescherung, die man jedoch nur
in
Deutschland
[* 12] und
Skandinavien antrifft, hängt zwar, wie der
Christ- oder
Weihnachtsbaum (s. d.), mit alteinheimischen
Vorstellungen
zusammen, fand aber in der christlichen
Idee von einen geeigneten
Anhalt,
[* 13] wodurch das ganze
Fest noch außerdem die Bedeutung
eines Kinderfestes erhielt, welche es jetzt in
Deutschland hat.
(Christbaum), ein mit brennenden
Lichtern und
Gaben geschmückter
Baum, der in germanischen
Ländern fast
überall auf dem Weihnachtstisch prangt und der germanischen Julfeier zu entstammen scheint. In Jon Arnasons
»Isländischen Volkssagen« wird von einer heiligen
Eberesche berichtet, die in der Julnacht auf allen
Zweigen voller
Lichter
strahlt, die kein
Wind zu löschen vermag. Die, wie es scheint, schon aus altkeltischen
Zeiten stammende und in
England noch
heute bestehende
Sitte, das
Haus zur Julzeit mit grünen Mistelbüschen zu schmücken, und verschiedene
Zeremonien, die sich ehemals im ganzen nördlichen
Europa
[* 16] bis nach
Frankreich und den slawischen
Ländern an den brennenden Julblock
knüpften (den man ebenso selbst wie an demselben angezündete und dann gelöschte
Zweige als
Lebens- und Fruchtbarkeitssymbole
bis zum nächstenJulfest aufbewahrte), deuten darauf hin, daß der brennende
Baum ursprünglich als ein
Symbol der zu
Weihnachten neugebornen
Sonne und Naturkraft galt.
(Christmasinsel), 1) eine der
Fanninginseln im
StillenOzean, eine Laguneninsel von 83 km
Umfang und 607 qkm
(11 QM.) groß, deren
Küsten vonRiffen umgeben sind. Mehrere große
Baien dringen ziemlich tief ein. Der
breite
Rand um die
Lagune besteht aus niedrigen
Rücken von
Sand, die mit hartem
Gras bedeckt sind; an der Westküste finden sich
auch
Palmen,
[* 17] aber nirgends Trinkwasser. Die
Insel ist daher auch unbewohnt. Die
Lagune ist seicht und voll von
Sandbänken, hat im westlichen Teil aber guten Ankergrund. Die
Insel wurde im März 1888 von
England in
Besitz genommen. -
2) IsolierteInsel im
IndischenOzean, 400 km südlich von der Westspitze
Javas, unter 10° 30' südl.
Br. und 105° 30' östl.
L. v. Gr., etwa 15 km lang und breit und 350 m hoch. Sie besteht
fast ganz aus Korallenfels, ist aber trotzdem mit riesigen
Bäumen und Sträuchern bedeckt, doch nur von Seevögeln bewohnt.
Wegen der sie umgürtenden
Korallenriffe
[* 18] ist sie nur an der Nordwestseite zugänglich. Die
Insel wurde durch
Verordnung vom mit
der
KolonieStraits Settlements vereinigt.
(Soeurs de la Nativité), 1813 zu
Valence gestifteter und in Südfrankreich verbreiteter
Orden,
[* 19] bestimmt, armen Mädchen unentgeglichen
Unterricht in den Elementarkenntnissen und weiblichen
Arbeiten zu erteilen.
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