plump, spinnerförmig gebaute
Schmetterlinge
[* 2] mit wenigstens beim Männchen doppelt gekämmten
Fühlern, verkümmerter Rollzunge
und in der
Ruhe dachförmig liegenden
Flügeln, von denen die vordern einen geraden Außenrand besitzen, die hintern länglich
oval sind. In
Europa
[* 3] ist am häufigsten der gemeine Weidenbohrer (C. ligniperdaFab.), 8
cm breit, graubraun, speckartig glänzend,
am
Scheitel und Halskragen rostgelb, auf dem
Thorax mit weißlicher
Scheibe und schwarzer Querstrieme, auf den Vorderflügeln
weißlich gescheckt und schwarz gestrichelt.
Das Weibchen besitzt eine vorstreckbare Legröhre, mit welcher es seine
Eier
[* 4] tief zwischen die Rindenritzen hineinschieben
kann. Die fleischrote, oberseits dunkel blutrote
Raupe wird 9
cm lang, lebt zwei Jahre in den
Stämmen von
Weiden, auch in Obstbäumen,
Rüstern,
Pappeln,
Erlen,
Eichen,
Linden und verpuppt sich in der
Nähe des Ausgangsloches ihrer
Gänge
oder in der
Erde. Eine berühmte anatomische
Arbeit über die Weidenraupe lieferte Lyonnet (Par. 1762).
die
Rinden fast aller häufiger vorkommenden
Weiden, gehören in
Europa, namentlich in Rußland, aber auch
in
Österreich,
[* 5]
Deutschland,
[* 6]
Dänemark,
[* 7] auf der
SkandinavischenHalbinsel, in
Finnland,
Lappland etc., zu den wichtigsten
Gerbmaterialien
[* 8] und werden auch in
Nord- und
Südamerika
[* 9] und in
Ägypten
[* 10] benutzt. Die Wertunterschiede zwischen den einzelnen Weidenarten sind
nicht sehr groß, in den meisten Gegenden werden auch die
Weiden nicht kultiviert, sondern man nutzt nur
das in
Ebenen und
Auen massenhaft vorkommende
Material aus; ja, in
Österreich und
Ungarn
[* 11] bleiben unerschöpfliche
Schätze noch
unverwertet, und in
Galizien erzeugt die Flechtindustrie große
Massen von Rindenabfällen, die unbenutzt bleiben. InNiederösterreich
dagegen, in
Holland, im Neckarthal etc. werden
Salix caspica. viminalis, purpurea, amygdalina u. a. für die Flechtindustrie
rationell gezüchtet und liefern dann als Nebenprodukt Gerbrinden. Der mittlere Gerbstoffgehalt der Weidenrinden beträgt
etwa 8 Proz.
s. v. w. geregelte
Feldgraswirtschaft, s.
Betriebssystem, ^[= (Wirtschaftssystem, Landwirtschaftssystem, Ackerbausystem, Feldsystem). Der landwirtschaftliche ...] S. 831.
Nach der gegen seinen
Willen erfolgten
Versetzung an die Pfarrei Obergleen im April 1835 von neuem verhaftet und
der Abfassung
und heimlichen Verbreitung mehrerer angeblich revolutionärer Druckschriften angeklagt, öffnete er sich nach einer im
Widerspruch
mit einer ausdrücklichen gerichtlichen Weisung an ihm verübten körperlichen
Mißhandlung mit
Glasscherben die
Adern und starb. Weidigs hinterlassene »Gedichte« erschienen
Mannheim
[* 13] 1847.
Vgl. Nöllner, Aktenmäßige Darlegung
des
Verfahrens gegen Weidig (Darmst. 1844);
die
Sprache
[* 14] der Weidmänner
(Jäger), begreift die besondern Benennungen und Bezeichnungen, welche
schon seit alters her bei der Jägerei üblich sind und die nach und nach sich ausbildeten, als diese zur
Kunst wurde und
zunftartig erlernt werden mußte. Verstöße gegen Weidmannssprache und Weidmannsgebrauch wurden
früher streng geahndet, der
Delinquent wurde über den erlegten
Hirsch
[* 15] gestreckt und erhielt
vor der versammelten Jägerei
drei
Schläge
(Pfunde) mit dem
Weidmesser, wobei diese beim ersten
Schlag rief:
»Ho ho, das ist für meine gnädige Herrschaft«,
beim zweiten
»Ho ho, das ist vor
Ritter undKnecht«, beim dritten
»Ho ho, das ist das edle
Jägerrecht«. Die
Jägerei lüftete dabei die
Hirschfänger, und der Schuldige mußte sich für die
Strafe schließlich noch bedanken (vgl.
Hirsch,
S. 564).
Vgl.
Kehrein,
Wörterbuch der Weidmannssprache (Wiesb. 1871), und die Litteratur bei
Jagd.