Diese Einsicht zu verleihen, ist der
Zweck des Wedântasystems, und es erreicht denselben, indem es (monistisch) das wahrhaft
Seiende für ein einziges und unveränderliches
Wesen, dagegen die Vielheit und Mannigfaltigkeit jeder Art (idealistisch)
für bloßen (trügerischen)
Schein, also auch die Verschiedenheit des Einzelnen vom Urwesen sowie dessen Selbständigkeitsexistenz
alsIndividuum für eine scheinbare (erträumte;
»Traum der
Maja«) ansehen lehrt.
»Ich bin tât (das)« ist das
Resultat des
Denkens; der
Weise vereinigt sich mit dem Urwesen
Brâhma, ist keiner
Seelenwanderung
unterworfen und kehrt nach dem (irdischen)
Tod unmittelbar in
BrâhmasSchoß zurück. Seinem Ursprung nach ist das Wedântasystem jünger
als die Sânkh'yas und schließt sich an die jüngern Erzeugnisse der Wedenlitteratur, die
Upanischads,
an; dargestellt ist es am bündigsten in dem Brâhma-Sûtra, und der
Philosoph Sankarâdschârya im 7. und 8. Jahrh.
n. Chr.,
der Begründer der
»Advaita« (s. d.) genannten
Sekte, gehört seiner
Schule an.
(Vedda,Beda), die ziemlich unvermischten Reste der drawidischen Urbevölkerung von
Ceylon,
[* 2] welche in den Waldregionen
des sogen. Weddaratta, im O.
Ceylons, östlich von der Mahavali Ganga, namentlich aber in den
Distrikten Batticaloa und Badulla
sowie in dem
Distrikt von Nilgala und den Wäldern von Bintenne wohnen.
Nachdem er 1847
Arequipa am
StillenOzean erreicht hatte, ging er nochmals über die
Kordilleren ins
Innere nach
La Paz zurück.
Eine
Frucht dieser
Reisen war die
Entdeckung der
CinchonaCalisaya, welche die bis auf die neueste Zeit am höchsten geschätzte
Fieberrinde liefert. Nach seiner Heimkehr schrieb Weddell
»Histoire naturelle des
Quinquinas« (Par. 1849; deutsch,
Wien
[* 5] 1865), das
erste eigentlich wissenschaftliche Werk über die Cinchonen und ihre
Rinden. Einige Pflänzchen der
Calisaya,
in
Paris aus
Samen
[* 6] gezogen, welchen Weddell mitgebracht hatte, wurden 1851 nach
Java gesandt.
Mittlerweile hatte Weddell am
PariserMuseumStellung gefunden; er bearbeitete die
Ausbeute seiner
Reise in der
»Chloris andina« (Par.
1855-64, 2 Bde.) und einer
Monographie der Urtikaceen (das. 1856). 1856 bereiste er diePyrenäen, deren
Flechtenflora er mit
Nylander durchforschte, und 1861 siedelte er nach
Poitiers über. Die inzwischen in
Indien durchgeführte
Kultur der
Chinabäume veranlaßte Weddell 1870, eine Übersicht der darauf bezüglichen
Resultate seiner Forschungen in den
»Notes
sur les
Quinquinas« (deutsch von
Flückiger, Basel
[* 7] 1870: engl. von
Markham) zusammenzustellen. Im deutsch-französischenKrieg
nahm Weddell als
Arzt und
Soldat teil an der
Landesverteidigung und legte dadurch den
Keim zu der Herzkrankheit, welcher er 1877 erlegen
ist.
1)
AntonChristian, verdienter Geschichtsforscher, geb. zu Visselhövede in
Hannover,
[* 8] studierte
zu
Helmstädt und
Göttingen
[* 9] die
Rechte, ward dannAdvokat in
Hannover, 1793 Amtsschreiber in
Lüneburg,
[* 10] unter
der französischen Herrschaft Präfekturrat des
Departements der Elbmündungen und Unterpräfekt des
BezirksLüneburg, 1815
Amtmann
daselbst, verwaltete von 1816 bis 1820 die Schulanstalt im Michaeliskloster (die nachmalige
Ritterakademie) daselbst und ward 1831
Oberamtmann
an dieser Anstalt. Er starb hier Seine litterarische Thätigkeit wurde vornehmlich durch
die ihm übertragene
Anordnung des reichhaltigen Klosterarchivs seit 1797 geweckt und genährt. Er veröffentlichte unter
anderm: »Welthistorische Erinnerungsblätter« (2. Aufl.,
Lüneb. 1845);
»Handbuch der
Welt- und Völkergeschichte« (das. 1814, 2. Aufl. 1824);
»Chronologisches Handbuch der neuern Geschichte« (das. 1816, 2 Bde.),
welches den Zeitraum von 1740 bis 1816 umfaßt, und
»Noten zu einigen Geschichtschreibern des deutschen
Mittelalters« (Hamb. 1821-37, 3 Bde.).
Wedekind gründete auch eine Preisstiftung, welche unter der
Verwaltung der königlichen
Societät der
Wissenschaften in
Göttingen
von 10 zu 10
Jahren drei
Preise, jeden von 1000. Thlr. in
Gold,
[* 11] für die besten Bearbeitungen von Gegenständen
der deutschen Geschichte verteilen soll.