Weaver
(spr. uihwer), Fluß in der engl. Grafschaft Cheshire, fließt an Northwich vorbei und ergießt sich in das Mersey-Ästuar.
Weaver - Weben
(spr. uihwer), Fluß in der engl. Grafschaft Cheshire, fließt an Northwich vorbei und ergießt sich in das Mersey-Ästuar.
bei naturwissenschaftl. Namen Abkürzung für Friedrich Weber, geb. 1752 zu Göttingen, [* 2] gest. 1823 als Professor der Botanik und Medizin in Kiel [* 3] (Entomolog und Botaniker).
bei botan. Namen für P. B. Webb, geb. 1793 zu Milford House in der Grafschaft Surrey, gest. 1854 zu Paris [* 4] (Flora Spaniens und der Kanarischen Inseln).
früher beim Leinwandhandel in Hamburg [* 5] eine Länge von 72 Hamburger Ellen.
Weben (gemusterte Stof
* 6
Weben.[* 6] (hierzu Doppeltafel »Webstühle«), [* 7]
die Herstellung von Geweben (s. d.), erfolgt auf dem Webstuhl [* 8] dadurch, daß man diejenigen Fäden, welche die Länge des Gewebes bilden (Kettenfäden), in einer der Breite [* 9] des Zeugs entsprechenden Zahl als Kette (Zettel, Werft, Schweif, Anschweif) auf eine Länge von etwa 1,5-2,5 m horizontal ausspannt und dann quer hindurch rechtwinkelig zu den Kettenfäden einen andern Faden [* 10] (Schußfaden, Schuß, Eintrag, Einschlag, Einschuß) in der Art einschießt, daß bei jedem Durchgang ein Teil der Kettenfäden über und der andre Teil unter demselben liegt. Um dies zu erreichen, wird der eine Teil der ausgespannten Kette in die Höhe gehoben, der andre Teil gesenkt und durch den hierdurch entstandenen Raum der Schußfaden vermittelst eines schiffchenartigen Werkzeugs (Schütze, Weberschütze, Weberschiffchen) hindurch gebracht (Einschießen, Eintragen).
Gewebe (Zeuge: glatte
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Gewebe.Der infolge der Kettenteilung gebildete Raum heißt das Fach und besteht aus Oberfach und Unterfach, je nachdem derselbe von den gehobenen oder gesenkten Fäden begrenzt wird. Nach dem Eintragen eines Schußfadens muß dieser mit großer Regelmäßigkeit an den vorhergehenden angeschoben (Schlagen, Anschlagen) und endlich nach und nach das fertige Gewebe [* 11] aufgewickelt sowie die stetig nachfolgende Kette abgewickelt werden. Wie die schematische Darstellung eines gewöhnlichen Webstuhls [* 1] (Fig. 1) erkennen läßt, ist die Kette in einem zu dem herzustellenden Zeug ausreichenden Vorrat auf eine Walze A A (Kettenbaum, Garnbaum) aufgewickelt, während das bereits in Gewebe übergeführte Ende an einer zweiten Walze B B (Zeug-, Brust-, Waren-, Leinwandbaum etc.) befestigt wird, so daß durch Drehung des Zeugbaums das Gewebe auf- und die Kette zugleich abgewickelt wird. Um dabei die letztere genügend gespannt zu erhalten, ohne die zur Fachbildung erforderliche Nachgiebigkeit aufzuheben, ist um den Kettenbaum eine mit Gewichten belastete Schnur C zur Bremsung desselben geschlungen (Rutschgewicht).
Zum Drehen des Zeugbaums dient entweder nur ein eingesteckter Pflock, der von Zeit zu Zeit vom Weber wie ein Hebel [* 12] in Bewegung gesetzt wird, oder bei bessern Webstühlen eine nach jedem Einschlagen von dem Webstuhl aus in Thätigkeit tretender Weberegulator. Ein Sperrrad mit Sperrklinke verhindert das Zurückdrehen des Zeugbaums. Der in der Brusthöhe des vor dem Webstuhl sitzenden Webers angebrachte Zeugbaum wird durch das Aufrollen des Gewebes immer dicker und dadurch dem Weber bald so hinderlich, daß man gewöhnlich das Zeug auf einen unten im Webstuhl liegenden Baum (Unterbaum) aufwickelt und den Brustbaum nur zur Führung benutzt (Streichbaum); in gleicher Weise ordnet man auch den Kettenbaum unten im Webstuhl an und führt die Kette ebenfalls über einen Streichbaum.
Auge des Menschen
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Auge.Zur Auf- und Abbewegung der Kettenfäden zum Zweck der Fachbildung stehen je nach der Kompliziertheit der Gewebe verschiedene Vorrichtungen in Gebrauch. Für glatte und geköperte Gewebe dienen fast ausschließlich Schäfte und Tritte (zusammen Geschirr, Werk genannt). Die Schäfte bestehen aus zwei parallelen Latten E E, zwischen welchen Schnüre (Litzen, Helfen, franz. lisses) gespannt sind, die in der Mitte Schleifen oder kleine Ringe (Maillon, Auge) [* 13] aus Metall oder Glas [* 14] besitzen, durch welche die Kettenfäden hindurchgezogen sind.
Holywood - Holz
* 16
Holz.Diese Schäfte hängen vertikal beweglich im Webstuhl, gewöhnlich an Schnüren oder Riemen, welche über die Rollen [* 15] R R laufen. Unten im Webstuhl liegen sodann die einarmigen Hebel H H (Tritte), welche durch Schnüre mit den Schäften verbunden sind. Indem nun der Weber abwechselnd auf den einen und den andern Hebel tritt, bewegen sich die Schäfte auch abwechselnd auf und ab, nehmen die betreffenden Kettenfäden mit und erzeugen somit das Fach. Zum Weben der leinwandartigen Zeuge sind nur zwei Schäfte erforderlich, in welche die Fäden 1, 3, 5, 7, 9 etc. und 2, 4, 6, 8 etc. eingezogen werden; für dreibändigen Köper gebraucht man 3 Schäfte mit 3 Tritten, weil immer ein Drittel der Kette für sich bewegt werden muß, für 4-, 5-, 6bindigen Köper 4, 5, 6 Schäfte mit 4, 5, 6 Tritten etc. (daher 3-, 4-, 5-, 6schäftiger Köper). - Die Weberschütze S ist [* 1] (Fig. 2 u. 3) ein Behälter aus hartem Holz [* 16] oder Stahl, der an beiden Enden c c spitz ausläuft, im Innern eine mit Garn bewickelte, auf einer Achse (Seele) drehbare Spule a oder einen zum Aufstecken von Kötzern (s. Spinnen, [* 17] S. 150) geeigneten Dorn trägt und entweder direkt mit der Hand [* 18] (Handschütze) oder der sogen. Peitsche (Schnellschütze) abwechselnd links und rechts durch das Fach geschleudert wird, wobei sich der bei b austretende Faden abwickelt. Zur leichtern Bewegung laufen die Schnellschützen häufig auf Rollen d d. Die Peitsche besteht [* 1] (Fig. 5) aus der Schnur B mit dem Griff H und den zwei Lederstücken T T (Treiber, Vogel) und wird in der Weise gehandhabt, daß der Weber mittels des Handgriffs H abwechselnd den rechten oder linken Treiber gegen die in einen der sogen. Schützenkasten L L fliegende Schütze schnellt, wodurch diese in den Stand gesetzt wird, auch durch sehr breite Gewebe hindurchzufliegen.
Nachdem der Schußfaden eingetragen ist, muß derselbe gerade gestreckt und an den vorhergehenden angeschoben werden. Zu dieser Arbeit dient der Kamm F (Riet, Blatt, [* 19] Rietblatt), der [* 1] (Fig. 4) aus zwei parallelen, durch Querhölzer c zu einem Rahmen vereinigten Doppelstäben b b besteht, zwischen welchen in vollständig gleichem Abstand eine entsprechend große Anzahl dünner Stäbchen a (Riete, Rohre, Zähne) [* 20] aus gespaltenem Rohr oder plattgewalztem Draht [* 21] befestigt sind, deren Zwischenräume die Kettenfäden aufnehmen.
Weben (Handwebstuhl)
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Seite 16.448.Dieses Blatt bildet zugleich einen wesentlichen Teil R der Lade [* 1] (Fig. 5), welche aus dem Klotz K (Ladenklotz), den Schwingen S, dem Prügel P zusammengefügt, mittels zweier Spitzen Z, auf dem Webstuhl schwingend aufgehängt ist. Von dem Weber nach vorn bewegt, bewirkt die Lade die richtige Lage des Schußfadens, indem dieser vor dem Rietblatt hergetrieben (geschlagen, angeschlagen) wird. Dabei dient das Rietblatt zugleich zur Führung und Parallelhaltung der Kettenfäden, während der Klotz an seiner obern Fläche (Bahn) eine sichere Unterlage für die durchfliegende Schütze bildet (Schützenbahn). Damit das Gewebe überall gleich breit und ohne Längsfalten ausfällt, wird dasselbe durch besondere Breithalter G G ¶
(Spannstab, Tempel) [* 23] in der Schußrichtung gespannt. Ein gewöhnlicher Spannstab besteht [* 22] (Fig. 6) aus zwei durch eine Schnur verbundenen Holzstäben a, b, welche auf die Breite des Gewebes eingestellt, mit den an den Enden angebrachten Spitzen in die Zeugegge eingesteckt, niedergedrückt u. durch den Vorreiber c in der Zeugebene festgehalten werden. Endlich befinden sich bei D D [* 22] (Fig. 1) noch einige Leisten (Fitzruten), um welche die Kettenfäden im Kreuz [* 24] herumgeschlungen sind, damit man an abgerissenen Fäden die Enden leicht wiederfinden und zusammenknoten kann.
Einen einfachen Webstuhl neuester Anordnung zeigt [* 22] Fig. 7. In einem aus hölzernen Ständern und Riegeln zusammengesetzten Gestell liegt bei a der Kettenbaum, bei f der Brustbaum und bei i der Zeugbaum. Letzterer wird mittels des Handhebels l mit Sperrzahn und Sperrrad k nach Bedürfnis vom Weber zum Zweck der Zeugaufwickelung, der Kettenbaum a zum Abwickeln der Kette e vermittelst des Hebels g gedreht, der durch einen in den Ständer h einzusteckenden Stift festgestellt wird.
Zanthoxyleen - Zapfen
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Zapfen.Die Schäfte n sind an den Rollen m aufgehängt, mit den Tritten t verbunden und durch besondere Hebel o (Quertritte) geführt. Die Lade p s wird von zwei Bügeln v getragen und zwar auf Spitzen oder Zapfen. [* 25] Zum Eintragen dient die an Stiften q aufgehängte Peitsche u und zum Sitz für den Weber das bei w sichtbare schräge Sitzbrett, dessen Höhenlage durch zwei seitwärts angebrachte Haken geregelt wird. Um diesen einfachen Webstuhl leicht und schnell zum Weben mit mehreren Ketten (s. unten) einzurichten, sind bei d und c an den Ständern b noch zwei Garnbaumlager vorhanden; desgleichen befindet sich in einem Nebengestell y bei r noch eine Vorrichtung zur Anbringung eines sogen. Kontermarsches, einer Verbindung von Hebeln, die zum Teil oben (Obertritte), zum Teil unten (Untertritte) im Webstuhl liegen und durch eine Hebelübersetzung dem Weber das Treten erleichtern.
Hebriden, Neue - Hebun
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Hebung.Die leinwandartigen und geköperten Gewebe verlangen zu ihrer Erzeugung nur 2-10 verschiedene Lagen des Eintrags und demnach auch nur 2-10, d. h. so viel Schäfte und Tritte, daß diese nicht nur im Webstuhl bequem untergebracht, sondern auch vom Weber sicher regiert werden können. Die gemusterten Stoffe dagegen fordern in der Regel durch die mannigfaltigen Verflechtungen zwischen Kette und Schuß eine so große Verschiedenheit in der Lage der Schußfäden und somit in der Bildung des Faches, daß die Tritte im Webstuhl nicht mehr Platz haben. In solchen Fällen ersetzt man die Tritte durch Vorrichtungen, welche wenig Raum einnehmen und sich leicht übersehen und handhaben lassen, weil ja eine bestimmte Reihenfolge in der Hebung [* 26] der Schäfte eingehalten werden muß. In früheren Zeiten hing man die Schäfte zu diesem Zweck an vertikalen Schnüren auf, welche unter der Decke [* 27] des Arbeitsraums horizontal weitergeführt (Schwanz) und befestigt wurden.
Mit diesen Schwanzkorden verband man vertikal abwärts hängende sogen. Halsschnüre, an welchen dann zur Hebung der betreffenden Schäfte ein Ziehen mit der Hand stattfand (Zugstuhl). Man unterschied Kegelstuhl und Zampelstuhl, je nachdem die Halsschnüre zum bequemen Erfassen einen hölzernen Knopf (Kegel) trugen oder am Fußboden befestigt waren und von dem Ziehjungen aus der Vertikalebene gezogen wurden (Zampelschnüre). In neuerer Zeit sind diese aus einer großen Menge von Schnüren zusammengesetzten Schäftehebevorrichtungen durch eine höchst einfache Anordnung verdrängt, welche in ihrer vollkommensten Ausbildung die Jacquard-Maschine darstellt.
Staatsverfassung - Sta
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Stab.Sie besteht aus einem steifen, aufrecht stehenden Stäbchen aus Holz A oder Eisendraht B [* 22] (Fig. 8, Platine), welches durch eine kurze Schnur s (Korde) mit dem Schaft verbunden ist. Sämtliche Platinen ruhen in Reihen auf einem festen horizontalen Brett p (Platinenbrett) unmittelbar über ebensoviel Löchern, durch welche die Korden s hindurchgehen und geführt werden. Damit sich die Platinen nicht um sich selbst drehen, gleiten die hölzernen zwischen flache Stäbchen, während die Drahtplatinen bei u aufgebogen sind, um einen Stab r [* 28] aufzunehmen. Zum Heben der Platinen dient eine einfache Schiene m m (Messer), [* 29] welche [* 22] (Fig. 9) in einem vertikal beweglichen Rahmen R (Messerkasten) sitzt, der in der Regel an einem zweiarmigen horizontalen Hebel E F hängt, dessen Arm F eine abwärts hängende, mit einem Fußtritt verbundene Schnur aufnimmt, so daß der Weber die Hebung der Schäfte mit Einem Tritt bewirkt (Trittmaschine). Es kommt hierbei nun darauf an, diejenigen Platinen aus dem Bereich der Messer zu bringen, welche mit den Schäften nicht gehoben werden sollen.
Von allen zu diesem Zweck erfundenen Einrichtungen ist diejenige am einfachsten und daher am häufigsten in Gebrauch, welche in [* 22] Fig. 9 skizziert ist. Jede Platine p ist durch eine Öse eines horizontalen Drahts n (Nadel, Stößel) gesteckt, welcher bei e durch ein Brett (Nadelbrett) geht und in dem sogen. Federhaus h mit einer Spiralfeder umgeben ist, welche sich gegen den Splint i stützt und die Nadel stets von links nach rechts drängt, so daß die Platine p vertikal steht.
Nadeln (Nähnadeln)
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Nadeln.Wird nun diese Nadel von rechts nach links geschoben, so gelangt die Platine in die gezeichnete schiefe Lage und bleibt daher liegen, wenn das Messer m gehoben wird. Zu dieser Bewegung der Nadeln [* 30] dient das viereckige Prisma [* 31] N, welches an zwei Schwingen l hängt und im Bogen [* 32] gegen die Nadeln geschlagen wird und zwar infolge der Einwirkung einer Rolle, welche an einem Arm l des Messerkastens sitzt, sich mit diesem hebt und senkt und in einer Kulisse g gleitet, die mit den Schwingen l fest verbunden und so gekrümmt ist, daß bei der Hebung der Rolle ein Ausschwingen und bei dem Niedergang ein Anschlagen des Prismas gegen die Nadeln erfolgt.
Damit nun beim Anschlagen des Prismas nur jene Nadeln zurückgehen, deren Platinen nicht gehoben werden sollen, besitzen sämtliche vier Seiten des Prismas den Nadeln gegenüber so viel Löcher, als Nadeln vorhanden sind, so daß es nur notwendig ist, in einer gewissen Reihenfolge diejenigen Löcher zu bedecken, welche mit den genannten Nadeln korrespondieren. Zu diesem Zweck benutzt man Streifen von dünner, fester Pappe (Karten), welche sich vor die Anschlagseite des Prismas legen, und in welcher sich nur an jenen Punkten Löcher befinden, wo beim Anschlag des Prismas die Nadeln nicht getroffen werden sollen. Um für alle neuen Fachbildungen die entsprechenden, auf besondern Kartenschlagmaschinen erzeugten Karten der Reihe nach vorzurücken, vereinigt man sie zu einer Kartenkette 1, 2, 3 ... .. 0 etc., hängt diese über das Prisma N und läßt letzteres bei jeder Schwingung [* 33] eine Wendung um 90° ausführen, weshalb dasselbe um die Längsachse drehbar in den Schwingen l hängt. Das Wenden selbst vermittelt einer der zwei Wendehaken oder Hunde [* 34] c k oder c1 k1, in Verbindung mit der Laterne, womit man vier Stifte bezeichnet, welche in den vier Ecken der quadratischen Grundfläche des Prismas sitzen, nacheinander gegen den ¶