Bei diesen befindet sich am obern Ende der Schwimmerstange ein starker
Magnet, welcher sich im Innern eines Aufsatzrohrs unter
der Einwirkung eines Schwimmkörpers hinter einer Messingplatte auf und nieder bewegt. Außerhalb folgt dieser
Bewegung ein
Eisenröllchen und zeigt somit den Wasserstand an. Bei
oben offenen
Gefäßen leitet man einfach eine von
einem Schwimmkörper ausgehende
Schnur über eine
oben angebrachte
Rolle und versieht das außen herabhängende Ende mit einem
kleinen
Gewicht, aus dessen Höhenlage auf den Flüssigkeitsstand im
Gefäß
[* 6] geschlossen werden kann.
(CinclusBechst.),
Gattung aus der
Ordnung der
Sperlingsvögel,
[* 8] der
Familie der
Drosseln (Turdidae)
und der Unterfamilie der Wasserstare (Cinclinae),
Vögel
[* 9] mit schlankem, aber dick befiedertem Leib, verhältnismäßig schwachem,
geradem, auf der
Firste ein wenig aufwärts, mit der
Spitze abwärts gebogenem, seitlich zusammengedrücktem
Schnabel, hohen,
starken
Füßen mit langen
Zehen und sehr gekrümmten, starken, schmalen
Nägeln, ungewöhnlich kurzen,
stark abgerundeten
Flügeln, in welchen die dritte
Schwinge am längsten ist, und fast stummelhaftem
Schwanz.
Unser Wasserstar
(Wasserschwätzer,
See-,
Wasseramsel,
Wasserdrossel,
CinclusaquaticusL.), 20
cm lang, 30
cm breit, auf
Kopf,
Nacken und
Hinterhals fahlbraun, auf der übrigen Oberseite schieferfarben mit schwarz, anKehle und
Hals weiß, an der
Oberbrust rotbraun, an der Unterbrust und am
Bauch
[* 10] dunkelbraun. Er bewohnt wasserreiche
Gebirge Mitteleuropas,
Mittelasiens
und Nordwestafrikas, lebt besonders an schattigen
Bächen, welche er auch im strengsten
Winter nicht verläßt, läuft behende,
auch unter
Wasser, schwimmt und taucht gut, fliegt nach Art des
Eisvogels oder
Zaunkönigs, ist sehr vorsichtig,
lebt nur in der Brutzeit gesellig, sonst einzeln, singt sehr fleißig, leise und anmutig, nährt sich von
Kerbtieren, frißt
auch kleine
Fische,
[* 11] brütet am
Wasser, am liebsten hinter einer herabstürzenden Wassermasse, baut ein
Nest mit kleinem Eingangsloch
und legt im April 4-6 weiße
Eier.
[* 12] Ausnahmsweise folgt der ersten noch eine zweite
Brut. In der Gefangenschaft
ist er schwierig zu erhalten.
(Hydrogenium) H, chemisch einfacher gasförmiger
Körper, findet sich im freien Zustand in sehr geringer
Menge in der
Atmosphäre, in den von
Vulkanen ausgestoßenen
Gasen, auch in den
Gasen, welche den Erdölquellen
entströmen, und im verdichteten Zustand in den
Meteoriten. Es tritt auch bei der
Zersetzung vieler organischer
Stoffe durch
Gärung und trockne
Destillation
[* 15] auf und findet sich daher in den Darmgasen, in der ausgeatmeten
Luft und im
Leuchtgas.
[* 16]
Über das in der
Retorte bleibende Gemisch von kohlensaurem
Kalk und
Kohle wird überhitzter Wasserdampf
geleitet und dadurch
Ätzkalk regeneriert, so daß man ohne weiteres von neuem Wasserstoff erhalten kann, solange noch
Kohle vorhanden
ist. Am bequemsten und besonders zum
Füllen von
Luftballons erhält man Wasserstoff durch Erhitzen von
Ätzkalk mit
Zinkstaub. Die Mischung
kann in verlöteten Blechbüchsen
[* 20] vorrätig gehalten werden, wenn man den
Ätzkalk bei 300° scharf getrocknet
hatte. Die Gasentwickelung erfolgt bei Rotglut. Wasserstoff ist ein farb-, geruch- und geschmackloses
Gas, wird durch sehr starken
Druck und bei sehr niedriger
Temperatur zu einer stahlblauen
Flüssigkeit verdichtet, ist der leichteste aller
Körper, spez. Gew.
0,069 (1
Lit. wiegt
¶
mehr
0,0896 g) und besitzt auch das kleinste Atomgewicht, welches daher = 1 angenommen wird. Er ist in Wasser weniger löslich als
Sauerstoff, sehr leicht entzündlich, verbrennt mit schwach leuchtender, äußerst heißer Flamme,
[* 22] in welcher Platindraht weißglühend
wird und intensives Licht
[* 23] ausstrahlt, zu Wasser. Wasserstoff entzündet sich auch, wenn er auf Platinschwamm strömt,
und ein Gemisch mit Sauerstoff oder Luft explodiert sehr heftig (s. Knallgas). Man darf deshalb aus Entwickelungsapparaten ausströmenden
Wasserstoff nicht entzünden, bevor die Luft vollständig ausgetrieben ist.
Führt man eine kleine Wasserstoffflamme in eine an beiden Seiten offene, senkrecht stehende Glasröhre, so entstehen Töne,
deren Höhe von der Länge und Weite des Rohrs über der Flamme abhängig ist (chemische Harmonika), und die
man also durch Heben und Senken des Rohrs beliebig variieren kann. Bei gewöhnlicher Temperatur ist Wasserstoff ziemlich indifferent,
er verbindet sich auch mit Chlor im Dunkeln nicht, im zerstreuten Tageslicht nur langsam, im direkten Sonnenlicht dagegen
unter heftiger Explosion.
Besonders kräftig reduzierend wirkt Wasserstoff im Entstehungsmoment. So wird vielen KörpernSauerstoff entzogen, wenn man sie mit
verdünnter Schwefelsäure übergießt und Zink hinzufügt, oder wenn man sie in Wasser bringt und Natriumamalgam
in dasselbe einträgt. Der Wasserstoff ist einwertig und bildet mit Sauerstoff das Wasser H2O und Wasserstoffsuperoxyd H2O2
. Er dient zum Füllen der Luftballons, als Feuerzeug (Döbereinersche Zündmaschine), zur Bereitung von Knallgas
und zu Beleuchtungszwecken, indem man billig bereiteten Wasserstoff mit Kohlenwasserstoffdämpfen
mengt oder Platindraht in der Flamme erhitzt. Ein mit Kohlenoxyd gemischtes Wasserstoffgas, durch Einwirkung von Wasserdampf
auf glühende Kohlen erhalten, dient als Heizmaterial (Wassergas).
[* 25] Die Entwickelung brennbaren Gases bei Einwirkung verdünnter
Säuren auf gewisse Metalle wurde schon im 16. Jahrh. von Paracelsus beobachtet, aber erst 1766 erkannte
Cavendish den Wasserstoff (brennbare Luft) als eigentümliche Luftart.