kurze, flossenartige Hinterbeine und geteilte
Augen, mit denen sie gleichzeitig in das
Wasser und in die
Luft sehen können.
Sie treiben sich scharenweise auf
Süß- und
Salzwasser kreisend umher und nehmen beim Tauchen eine am Hinterleibsende haftende
Luftblase mit sich ins
Wasser. Die
Larven haben gefiederte Fortsätze an den Hinterleibsringen, fressen
ebenfalls saugend und verpuppen sich außerhalb des
Wassers in einem ovalen, zugespitzten
Kokon. Eine dritte
Familie umfaßt
die Tasterhörnigen
(PalpicorniaLatr.), welche durch ihre sehr lang gestreckten Kiefertaster charakterisiert sind; diese schwimmen
unbeholfen, nähren sich von
Vegetabilien, nehmen beim Atmen über
Wasser mit der seidenartigen
Behaarung der Fühlerkeule und
der
BrustLuft auf, besitzen eine sehr große, ballonartige Tracheenblase, welche auch als
Schwimmblase fungiert, und umhüllen
die
Eier
[* 2] mit einem birnförmigen, in eine gekrümmte
Röhre ausgezogenen
Kokon, welcher auf der Oberfläche des
Wassers zwischen
Pflanzen schwimmt.
Hierher gehört der schwarze Kolbenwasserkäfer
(HydrophiluspiceusL.), 4,8cm lang, länglich-eiförmig, grünlich
pechschwarz, glänzend, mit rostfarbenen, an der
Keule braunen
Fühlern und beim Männchen mit beilförmigem, blattartig zusammengedrücktem
fünften
Gliede der Vordertarsen, findet sich häufig in stehenden und fließenden Gewässern. Er nährt sich wahrscheinlich
von
Algen.
[* 3] Die
Larven verlassen den
Kokon nach der ersten
Häutung und verpuppen sich in feuchter
Erde. Zu
dieser
Familie gehört auch Hydrous caraboides (s. Tafel
»Käfer«),
[* 4]
(GordiusL.),
Gattung der
Fadenwürmer, charakterisiert durch den gegabelten
Schwanz des Männchens. Die Geschlechtsöffnung
liegt an der Teilungsstelle, beim Weibchen an der Schwanzspitze. Die 34
Arten finden sich in allen
Erdteilen,
leben im geschlechtsreifen Zustand frei im süßen
Wasser und legen die
Eier in schnurförmigen
Strängen ab. Die Embryonen
bohren sich in Insektenlarven ein, kapseln sich ein und verharren in diesem Zustand, bis der Wirt von
Schwimmkäfern, Libellenlarven
etc. gefressen wird. In der
Leibeshöhle dieser letztern entwickeln sie sich weiter, wandern aus und werden
im
Wasser geschlechtsreif. G. aquaticusDuj., in ganz
Europa,
[* 5] wird 89
cm lang, 0,5-1
mm dick.
Ein
Brunnen
[* 8] mit Pumpwerk, ein hoch stehendes
Reservoir und eine Rohrleitung, auf großen
Stationen auch ein
Vorwärmer bilden die Wasserstation, von
welcher der ein Teil ist.
Derselbe befindet sich als drehbares
Knierohr am Wasserstationsgebäude, oder er steht als
Säule
mit drehbarem
Arm frei und ist in diesem
Fall durch unterirdische Rohrleitung mit dem
Reservoir verbunden.
(Noma,
Wangenbrand), eine eigentümliche Form des
Brandes, welcher die
Wangen und Nasengegend
befällt
und oft kolossale Zerstörungen anrichtet, wird fast ausschließlich bei
Kindern beobachtet, welche unter schädlichen
Einflüssen, bei unzureichender oder verdorbener
Kost, in schlechten
Wohnungen elend und kachektisch geworden sind, oder bei
solchen, welche kurz vorher schwere
Krankheiten überstanden haben und durch dieselben in hohem
Grad geschwächt worden sind.
Am allerhäufigsten tritt der Wasserkrebs nach überstandenen
Masern und
Scharlach auf. In nördlichen
Ländern,
namentlich in
Holland, ist die
Krankheit weit häufiger als im
Süden, scheint übrigens niemals epidemisch aufzutreten.
In den seltenen
Fällen, wo der Wasserkrebs in
Genesung ausgeht, werden die brandigen
Massen abgestoßen, das
Geschwür reinigt sich, und
anStelle des Substanzverlustes bildet sich ein erst weiches, dann fest und fibrös werdendes Narbengewebe.
Fast immer bleiben
Verwachsungen im
Mund und oft die furchtbarsten Entstellungen des
Gesichts zurück. Während sich meist ohne
alle
Schmerzen der
Brand auf der innern Wangenfläche zu entwickeln beginnt, schwellen
Wange und
Lippen an, und die teigige
Geschwulst breitet sich über die benachbarte Gegend aus.
Meist am fünften oder sechsten Krankheitstag zeigt sich der
Brand auch äußerlich am
Gesicht
[* 9] und schreitet in den folgenden
Tagen schnell nach allen
Richtungen hin vorwärts.
Bald liegen dann die
Kräfte vollständig danieder, meist stellen sich
Durchfälle
ein, der
Durst ist kaum zu löschen, die
Haut
[* 10] erscheint kühl und trocken, der
Puls klein und unfühlbar;
das
Kind geht endlich an Erschöpfung zu
Grunde. Die Behandlung ist vorzugsweise eine allgemeine, kräftigende
Diät, womöglich
Aufenthalt in südlicherm
Klima
[* 11]
(Nizza,
[* 12]
Meran),
[* 13] erst dann kann man von der örtlichen Behandlung, von
Ätzungen mit dem Glüheisen,
dauernden Erfolg erhoffen.
(TotanusBechst.),
Gattung aus der
Familie der
Schnepfen,
Vögel
[* 16] mit langem, vorn zugespitztem,
geradem oder ganz leicht aufwärts gebogenem
Schnabel, das Schwanzende überragenden Flügelspitzen, kurzem
Schwanz und kleiner,
den
Boden nicht berührender Hinterzehe.
Zwölf in wasserreichen Gegenden der kalten und gemäßigten
Zone weitverbreitete
Arten,
wandern im
Herbst südlich. Der Waldwasserläufer (T. glareolaTemm.), 22
cm lang, oberseits dunkelbraun
mit rostgelben
Flecken, im
Sommer mit weißen Federrändern, am
Bürzel weiß, der
Schwanz gebändert, am
Hals dunkel gestreift,
unterseits weiß, mit schwarzem
Schnabel und grünlichgelbem
Fuß, findet sich in ganz
Europa und in
Asien,
[* 17] weilt bei uns von
April bis
September, lebt hauptsächlich im
Wald und brütet häufig an der
Nord- und Ostseeküste. Die
Eier s. Tafel
»Eier II«,
[* 1]
Fig. 9.
durch Aquädukte. Die Wasserleitungen erfordern Anlagen zur Entnahme und zur Verteilung des Wassers, welche durch gemauerte Kanäle, meistens
aber durch Wasserleitungsröhren verbunden sind. Die letztern schützen das Wasser mehr vor Verunreinigung und gestatten bei
hinreichender Wandstärke und Dichtung ihrer Stöße eine dem Gesetz der kommunizierenden Röhren
[* 21] entsprechende wellenförmige
Röhrenfahrt. Die Röhren werden meist aus Gußeisen, der Billigkeit halber aus Thon oder Steingut, selten
aus Holz
[* 22] hergestellt, da thönerne Rohren leicht zerbrechlich und hölzerne sehr vergänglich sind.
Für weite Röhrenfahrten sind ausschließlich gußeiserne Röhren geeignet, welche Längen von 2-3 m und 3-20 cm innerm Durchmesser
bei Wandstärken von bez. 6-12 mm erhalten und mit Sicherheit einen Druck von 26-28 Atmosphären aushalten.
Die Verbindung erfolgt meist durch Muffen, wobei das eine Röhrenende in das erweiterte Ende der folgenden Röhre gesteckt wird,
selten durch Flantschen, deren an die Rohre angegossene ringförmige Scheiben durch Schrauben
[* 23] verbunden werden, oder durch Doppelmuffen,
kurze Röhrenstücke, welche über die beiden aneinander stoßenden Rohrenden geschoben werden. Im ersten
Fall dichtet man mit Holzkeilen oder durch Umwickeln mit geteerten Seilen, Einschieben und Vergießen mit Kitt, im zweiten durch
Gummi-, Blei- oder Kupferringe, im dritten durch Eisenkitt oder mit hölzernen, in Öl und Teer getränkten Keilen.
Der Wärmeleitungsfähigkeit eiserner Röhren begegnet man durch Tieflegen derselben, da Reparaturen selten
vorkommen. Zum Schutz gegen Oxydation streicht man die Röhren mit Steinkohlenteer oder hydraulischem Kalk, auch kleidet man sie
inwendig mit Asphalt aus. Die Anlagen zur Entnahme des Wassers sind verschieden, je nachdem die lokalen Verhältnisse die Benutzung
der einen oder der andern Bezugsquelle vorschreiben. Leitungen von Quellwasser sind sehr selten in ergiebiger
Weise ausführbar.
Hervorragende Beispiele bieten Wien
[* 24] und Frankfurt
[* 25] a. M. Die Wässer behalten durchschnittlich konstante Zusammensetzung und sind
nicht so hart, daß die Verwendung beeinträchtigt erscheint. Die Herstellung von Quellwasserleitungen ist meist auch mit
großen technischen Schwierigkeiten verknüpft. Viel häufiger findet man Flußwasserleitungen mit Filtration,
und wenn das Flußwasser im allgemeinen als den Anforderungen der Hygieine nicht entsprechend bezeichnet wird, so hat man
doch bei rationeller Durchführung der Wasserleitungen noch niemals von schädlichen Folgen gehört.
Wesentlich ist, das Wasser solchen Stellen zu entnehmen, die durch ihre Lage etwanige störende Verunreinigungen, Zuflüsse
von Stadtlaugen etc., von vornherein ausschließen. Benutzung unfiltrierten
Flußwassers ist verwerflich. Im nördlichen England legt man Thalsperren an, gewaltige Mauerwerke, welche den Wasserbedarf
einer großen Stadt auf mehrere Monate hinaus in sich aufnehmen. Man führt ihnen durch Kanäle das Bergland-Tagewasser zu und
berechnet den Umfang nach der Durchschnittsgröße des Regenfalles, dem Wasserbedarf etc.
Das Wasser wird in der Regel filtriert.
Entsetzliche Unglücksfälle, durch ungenügende Festigkeit
[* 26] der Bauwerke herbeigeführt, haben diese Art der Wasserbeschaffung
auf dem Kontinent nicht zur Ausführung kommen lassen. In der Nähe der Flußbetten hat man Sauggalerien angelegt, Sammelkanäle
aus durchbrochenem Mauerwerk oder durchlöcherten Röhren, umgeben von grobem Kies, in welche durch natürliche
Filtration gereinigtes Flußwasser tritt. Man erhält ein von dem Flußwasser verschiedenes Wasser (dem
Flußlauf zuströmendes
Grundwasser),
[* 27] hat aber bisweilen mit Verschlammungen oder Wucherungen von Crenothrix polyspora und andern Organismen zu kämpfen;
auch verursacht wohl die starke Wasserentnahme Änderungen in der Strömung des Grundwassers, und man erhält
dann mit der Zeit ein von dem ursprünglich geförderten völlig abweichendes Wasser.
Ähnlich sind Drainageleitungen, welche nur in ausgedehnterm Gebiet angelegt werden und auf die in Thalrinnen und Klüften
nach natürlicher Filtration zufließenden Oberwässer, auch auf obere Grundwasserströmungen rechnen. Es bietet sich hier
eine Ähnlichkeit
[* 28] mit Quellwasser, aber es sind ganz besonders günstige Terrainverhältnisse erforderlich,
wenn dauernd gutes und ausreichendes Wasser geliefert werden soll; auch hat man hier bisweilen mit der Crenothrix zu kämpfen.
Das tiefere Grundwasser gewinnt man durch Tiefbrunnen, welche man so anlegt, daß eine Reihe derselben auf beschränktem Terrain
durch Saugröhren miteinander kommuniziert, so daß der Kolbenhub der Betriebsmaschine aus sämtlichen
Brunnen gleichzeitig Wasser zieht. Man benutzt eiserne Röhrenbrunnen, gemauerte Brunnen mit undurchlässiger Wand oder doppelwandige
Brunnen mit partiell durchlässigem Mauerwerk, welchem durch Einschüttung von Kies zwischen die Wände der Charakter eines stehenden
Filters gegeben wird (Filterbrunnen).
Auch die Tiefbrunnen zeigen bisweilen erhebliche Veränderungen des Wassers, und ebenso das Wuchern von
Crenothrix. Liegen die Entnahmestellen des Wassers nicht in hinreichender Höhe über dem Verbrauchsort, so hebt man das Wasser,
eventuell nach der Filtration (s. Filtrieren),
[* 29] in ein Hochreservoir. Die Wahl der Wasserhebemaschine hängt von dem erforderlichen
Wasserquantum, von der dadurch gebotenen Geschwindigkeit der Hebung
[* 30] sowie von der Hubhöhe ab und ist in
jedem gegebenen Fall besonders zu treffen. In allen Fällen ist das Wasser so hoch zu heben, daß es bis zum Gebrauchsort ein
Gefälle von mindestens 0,5 Proz. erhält.
Die Anlagen zur Verteilung des Wassers bilden den schwierigsten Teil des Wasserleitungswesens. Das beste System ist dasjenige
der konstanten Lieferung, bei welchem das Prinzip der kommunizierenden Röhren zur Anwendung kommt. Der Reinwasserbehälter
liegt dann so hoch, daß das Wasser durch seinen eignen Druck nicht nur nach allen Teilen der Stadt, sondern auch über die
Dächer der Häuser gehoben wird. Der Röhrenapparat ist immer gefüllt. Das Zumessen des Wassers an die
Abnehmer geschieht auf verschiedene Weise.
Man bringt entweder geeichte Hähne an, die fortwährend fließen und in jeder Stunde ein gleiches mäßiges Wasserquantum
liefern, oder man benutzt große Hähne, die nur nach Bedürfnis geöffnet werden und schnell große Wasserquantitäten liefern.
In diesem Fall wird die abgelaufene Wassermenge durch Wassermesser, welche den Gasuhren ähnlich konstruiert
sind, gemessen. Der französische Wasserzoll (Brunnenzoll) ist die aus einer kreisförmigen Öffnung von 1 PariserZollDurchmesser
bei dünner Wandung des Gefäßes und bei einem Wasserspiegel von 1 mm über dem Scheitel der Öffnung ausfließende Wassermenge
= 231,44 ccm. Außer zum häuslichen Gebrauch wird das in den Röhrenleitungen befindliche gespannte Wasser
auch zum Reinigen oder Besprengen der Straßen und zum Feuerlöschen benutzt. Zu diesem Zweck werden in jene Leitungen Hydranten
oder Feuerhähne eingeschaltet, an welche bei Bedarf Wasserschläuche angeschraubt werden können. Für Hausleitungen benutzt
man in der Regel¶