(spr. uárrickschir), engl.
Grafschaft, zwischen den
GrafschaftenStafford,
Leicester,
[* 2]
Northampton,
Oxford,
[* 3] Gloucester und
Worcester gelegen, umfaßt 2292 qkm (41,6 QM.) mit (1881)
737,339 Einw. Das Land ist von niedrigen Hügelreihen (Edge
Hills) und fruchtbaren
Thälern durchzogen; namentlich zeichnet
sich der südliche Teil durch große
Fruchtbarkeit und schönes Weideland aus, während der nördliche Teil große Waldungen
enthält. Hier breitete sich vorzeiten der königliche
Forst
[* 4] von
Kenilworth mit dem durch
WalterScott berühmt gewordenen gleichnamigen
Schloß aus.
(Verrucae), einzeln oder in
Gruppen erscheinende, flach halbkugelige oder mehr spitzige
Auswüchse auf der
Haut,
welche, unter einem dicken, hornigen, bisweilen etwas zerklüfteten Überzug, im Innern aus einem weichen, leicht blutenden
Gewebe
[* 13] bestehen.
Ihre Entstehung hat ihren
Grund darin, daß eine größere oder kleinere
Gruppe der sogen.
Papillen der
Lederhaut (s.
Haut, S. 231) übermäßig wächst, und daß sich zu gleicher Zeit der sie bedeckende Teil der
Epidermis
[* 14] verdickt.
Über die
Ursachen, welche das übermäßige
Wachsen der Hautpapillen veranlassen, ist man noch im
Dunkeln. Oft verschwinden
die Warzen rasch von selbst, indem ihr inneres
Gewebe einschrumpft und vertrocknet und die Hornbedeckung sich
infolge davon abschelfert; angeborne Warzen gehen nie von selbst weg. Dieses häufig stattfindende Verschwinden der
Warzen hat den sympathetischen
Mitteln, die gegen sie empfohlen werden, Ansehen verschafft, indem man ihnen zuschrieb, was
Folge
eines ganz natürlichen, nur in seinen
Ursachen nicht bekannten Heilungsprozesses war.
Gegen eine wirkliche Behandlung erweisen sich die Warzen sehr hartnäckig. Am leichtesten lassen sie sich durch ätzende
Mittel
(Höllenstein), auf die Dauer aber nur durch tieferes
Ätzen, vertilgen. Angeborne, namentlich pigmentierte Warzen werden
im spätern
Lebensalter nicht selten der Ausgangspunkt bösartiger
Geschwülste, so daß man gut thut,
schwarze Warzen durch eine kleine
Operation frühzeitig entfernen zu lassen, da es oft schon zu spät ist, wenn man den Beginn
einer bösartigen Geschwulstbildung abwarten
will. - Bei den
Pflanzen nennt man Warzen kleine Anhangsgebilde der
Epidermis, welche
zu den
Trichomen im weitesten
Sinn gehören, an deren
Bildung aber oft auch
Zellen, die unter der
Epidermis
liegen, sich beteiligen, niedrige, meist mehrzellige Erhabenheiten, von den
Drüsen durch den Mangel des
Sekrets und durch
größere
Härte unterschieden; sie kommen nicht selten auf
Samen
[* 15] und
Früchten vor.
(PhacochoerusCuv.), Säugetiergattung aus der
Ordnung der
Huftiere und der
Familie der
Schweine
[* 17]
(Suina), plumpe,
häßliche
Tiere mit walzigem Leib, kurzem
Hals, massigem, im Rüsselteil und besonders vorn an der Oberlippe unverhältnismäßig
verbreitertem
Kopf und an dessen Seiten mit drei warzigen
Auswüchsen. Die riesigen
Hauer sind nach
oben gekehrt.
Die niedern
Beine haben vier
Hufe. Der lange
Schwanz trägt eine starke
Quaste. Die
Haut ist, mit Ausnahme einer Rückenmähne
und eines Backenbarts, mit ganz kurzen, einzeln stehenden
Borsten bedeckt.
Das
Emgallo(P. AelianiRüpp.), 1,45 m lang, mit 45
cm langem
Schwanz, 70
cm hoch, mit in der Mitte gebuchtetem
Rüssel, grau schieferfarbener
Haut, sehr spärlicher
Behaarung und langer, schwarzer Rückenmähne, bewohnt Mittelafrika vom
Roten und
IndischenMeer bis zum
GrünenVorgebirge. Im
Süden wird es durch den
Hartläufer(P. Pallasii v. d. Höv.)
vertreten, welcher kürzere, längs der
Gesichtslinien nach
oben gewölbte und viel stärker seitlich ausgebogene
Hauer besitzt.
Das Warzenschwein lebt in
Rudeln, hält sich am
Tag im
Lager
[* 18] und in
Höhlen verborgen, ist sehr mutig und boshaft, nimmt
gern den
Kampf auf und verwundet sehr ernstlich mit seinen
Zähnen, nährt sich von
Wurzeln und
Knollen,
[* 19] frißt aber auch
Insekten,
[* 20] Würmer,
[* 21]
Reptilien etc. Das
Fleisch ist ungenießbar. In der Gefangenschaft hält es sich gut, zeigt sich
aber wenig zähmbar.
Gouvernement im russ. Großfürstentum
Finnland, grenzt an die
LänsUleåborg,
Kuopio, Tavastehus und
Abo und hat
einen Flächenraum von 41,710,6 qkm (757,5 QM.)
mit (1886) 391,745 Einw. Das Land ist im Innern bewaldet, reich an
Seen und
Flüssen und von geringer
Fruchtbarkeit, hat aber an der
Küste ergiebiges
Flachland.
adlige schwed.
Familie, die 1523-1654 den schwedischen
Thron
[* 23] innehatte. Der
Name Wasa rührt von dem
Wappen
[* 24] der
Familie,
einem Garnbündel (wasa), her. Der erste bekannte Mann aus derselben war der
RitterNils Ingemundsson,
gegen Ende des 13. Jahrh.; doch wird das
Geschlechtsregister erst sicher mit Kettil Karlsson, dessen Enkel
ChristerNilsson
auf Björnö und Refvelstad die erste bedeutende Persönlichkeit der
Familie war. Er wurde 1435 Reichsdrost, stand darauf
an der
Spitze derjenigen
Partei im schwedischen
Rat, welche dieUnion begünstigte, und lag daher auch mit
Karl Knutsson
Bonde, dem spätern König
Karl VIII., in fortwährendem Streit.
Sein Enkel, der
Ritter und
Reichsrat Erik Johannsson auf Rydboholm, wurde 1520 als einer der treuesten Anhänger
Stures im
Stockholmer
Blutbad enthauptet.
Sein Sohn war der Befreier
Schwedens von dem dänischen
Joche, GustavErichson Wasa, welcher
als Reichsvorsteher die
Dänen aus dem Land jagte, darauf 1523 zum König von
Schweden
[* 25] gewählt und der Stammvater des neuen
schwedischen Königshauses nach Aufhebung der
Union wurde (s.
Gustav 1). Mit seinen
SöhnenErich,
Johann und
Karl teilte
¶
mehr
sich dieses Königshaus in drei Linien, von denen die älteste, welche mit Erich XIV. 1568 entthront wurde, mit dessen Sohn
Gustav 1607 ausstarb. Die mittlere Linie, welche mit Johanns Sohn Siegmund 1587 den polnischen Thron bestieg, den schwedischen
aber verlor, starb 1671 mit JohannKasimir aus; die jüngste Linie, auf welche 1599 die schwedische Krone
übergegangen war, starb in männlicher Linie schon mit dem Sohn des Stifters, Gustav II. Adolf (1632), in weiblicher aber mit
dessen Tochter Christine, welche bereits 1654 abdankte, aus (1689). Da die beiden darauf in Schweden regierenden Königshäuser
Pfalz-Zweibrücken (1654-1720) und Holstein-Gottorp (1751-1818) in weiblicher Linie von dieser letztern
Linie abstammten, nahm der Sohn des 1809 abgesetzten KönigsGustav IV. Adolf, der PrinzGustav (geb. Vater der Königin
Carola von Sachsen,
[* 27] den Namen Wasa wieder an. Mit seinem Tod erlosch auch der Name Wasa.