Warmhaus,
s. Gewächshäuser. ^[= Gebäude zur Kultur verschiedene Gewächse, welche entweder unser Klima überhaupt oder doch ...]
s. Gewächshäuser. ^[= Gebäude zur Kultur verschiedene Gewächse, welche entweder unser Klima überhaupt oder doch ...]
Johannes Eugenius Bülow, Botaniker, geb. auf der Insel Manoe in der Nordsee, studierte seit 1859 und lebte 1863-66 in Lagoa Santa in Brasilien. [* 2] Nach Dänemark [* 3] zurückgekehrt, wurde er 1868 Magisterkonferent, promovierte 1871, studierte dann in Bonn, [* 4] wurde 1873 Dozent der Pflanzenanatomie an der Universität in Kopenhagen [* 5] und übernahm 1876 auch den Lehrstuhl der pharmazeutischen Botanik. Neben wertvollen systematisch-monographischen Arbeiten für die »Flora brasiliensis« von Martius, lieferte er hervorragende Beiträge zur entwickelungsgeschichtlichen und vergleichenden Morphologie. Seine zahlreichen Abhandlungen veröffentlichte er meist in dänischer Sprache [* 6] mit französischem Resümee. In deutscher Sprache erschienen von ihm: »Untersuchungen über pollenbildende Phyllome und Kaulome« (in Hansteins »Botanischen Abhandlungen« 1873);
»Die Blüte [* 7] der Kompositen« [* 8] (das. 1876) u. a. Mit Vorliebe wendete er intermediären, zwischen zwei verschiedenen morphologischen Grundtypen in der Mitte stehenden Bildungen seine Beobachtungen zu.
Auch Algen [* 9] und Pilze [* 10] erforschte er in ihrer Entwickelung. Neuerdings studierte er die Bildungsgeschichte und morphologische Deutung des Pflanzenovulums und gelangte dabei zu Resultaten, die nachher von Strasburger bestätigt wurden. Höchst verdienstlich ist sein »Handbog i den systematiske Botanik« (2. Aufl., Kopenh. 1884).
Stadt in Wiltshire (England), am Willey, 33 km westnordwestlich von Salisbury, mit anglikanisch-theologischem Seminar, 2 Lateinschulen, Malzdarren, Tuchweberei und (1881) 5640 Einw.
ehemals stark befestigte Kreishauptstadt und schlechter Haupthafen des Fürstentums Bulgarien, [* 11] am Schwarzen Meer und an der Mündung des Prawadi in die Bai von Warna, durch Eisenbahn mit Rustschuk verbunden, hat 8 Kirchen, 1 Synagoge, 18 Moscheen, 24 Schulen unter einem staatlichen Inspektor und (1887) 25,256 Einw. (1880: 19,700, davon 4600 Türken, Tataren und Zigeuner, 8600 Griechen, 4000 Bulgaren). Die Einfuhr (namentlich von Salz, [* 12] Kohlen, Eisen [* 13] und Brettern) erreichte 1884 einen Wert von 15¾ Mill. Frank, die Ausfuhr (Getreide) [* 14] einen Wert von 12⅓ Mill. Fr. Der Schiffsverkehr umfaßte 1887: 244 Dampfer von 239,537 Ton., meist österreichisch-ungarische, dann türkische, und 159 Segelschiffe von 20,870 T., meist türkische. Warna ist Sitz eines griechischen und eines bulgarischen Metropoliten und von 11 fremden Konsuln (darunter auch ein deutscher Berufskonsul), ferner eines bulgarischen Gouverneurs, Kreischefs, Zollamtsdirektors und Gerichtspräsidenten. Warna ist das alte Odessos, eine Kolonie von Milet.
Hier erlitten die Ungarn [* 15] unter Wladislaw III. eine blutige Niederlage durch die Türken.
Vgl. Köhler, Die Schlachten [* 16] von Nikopoli und Warna (Bresl. 1882).
1610 war Warna von den Kosaken vom Dnjepr her genommen, die daselbst 3000 christliche Sklaven befreiten. Erst in der neuern Zeit erhielt Warna auf der Meer- und Flußseite, die es zur Hälfte umgürten, einen starken Wall mit einem tiefen Graben und auf den umliegenden Höhen Batterien, welche die Reede der Stadt bestreichen. In dem Krieg von 1828 ergab sich Warna 11. Okt. den Russen. Im Mai 1854 besetzten die Franzosen und Engländer die Stadt, errichteten dabei ein großes Lager [* 17] und unternahmen 4. und von hier aus den Feldzug nach der Krim. [* 18] Durch den Berliner [* 19] Vertrag vom kam an das neue Fürstentum Bulgarien. Die Werke wurden geschleift.
Kreisstadt im russ. Gouvernement Kostroma, an der Wetluga, mit (1885) 1232 Einw.
s. Varan. ^[= (Wassereidechse, fälschlich Varanus Merr.), Reptiliengattung aus der Ordnung ...]
Flecken in Mecklenburg-Schwerin, Distrikt Rostock, [* 20] an der Mündung der Warnow in die Ostsee und an der Eisenbahn Neustrelitz-Warnemünde, 11 km von Rostock, hat eine evang. Kirche, einen Hafen (Seehafen von Rostock), starke Schiffahrt, Handel und Fischerei, [* 21] ein besuchtes, gut eingerichtet Seebad und (1885) 2403 Einw.
(Waesten), Stadt in der belg. Provinz Westflandern, Arrondissement Ypern, an der Lys und der Eisenbahn Comines-Armentières, einst Grenzfestung gegen Frankreich, hat Tabaks- und Spitzenfabrikation, Ziegelbrennerei und (1888) 3662 Einw.
Leopold August, namhafter Rechtshistoriker, geb. zu Bruchsal, studierte in Heidelberg [* 23] und Göttingen [* 24] Philosophie, Philologie und die Rechte, habilitierte sich 1816 daselbst als Privatdozent der Rechte, folgte 1817 einem Ruf als Professor der Rechte nach Lüttich, [* 25] wo er mit andern die »Thémis, ou bibliothèque du jurisconsulte« gründete, und erhielt 1827 den Lehrstuhl der Pandekten in Löwen, [* 26] 1831 den in Gent. [* 27] Nachdem er im Interesse der Staats- und Rechtsgeschichte Flanderns die meisten Archive und Bibliotheken der belgischen Provinzen sowie des nördlichen Frankreich und des südlichen Deutschland [* 28] durchforscht, wurde er von der Regierung zum Mitglied der Kommissionen für die Herausgabe ungedruckter Quellen der belgischen Geschichte und für Hebung [* 29] der Volksbildung ernannt.
Dennoch folgte er 1836 dem Ruf als Professor der Rechte nach Freiburg, [* 30] von wo er 1844 als Geheimer Hofrat und Professor des katholischen Kirchenrechts nach Tübingen [* 31] ging. Später ließ er sich in Stuttgart [* 32] nieder und starb daselbst Von seinen Schriften sind hervorzuheben: »Institutiones juris romani privati« (Lütt. 1819; 4. Aufl., Bonn 1860);
»Commentarii juris romani privati« (Lütt. 1825-32, 3 Bde.);
»Flandrische Staats- und Rechtsgeschichte bis 1305« (Tübing. 1835-42, 3 Bde.);
»Histoire externe du droit romain« (Brüss. 1836);
»Histoire du droit belgique« (das. 1837);
»Rechtsphilosophie als Naturlehre des Rechts« (Freiburg 1839);
»Französische Staats- und Rechtsgeschichte« (mit L. Stein bearbeitet, Basel [* 33] 1846-48, 3 Bde.);
»Juristische Encyklopädie« (Erlang. 1853);
»Die staatsrechtliche Stellung der katholischen Kirche besonders im 18. Jahrhundert« (das. 1855);
»Histoire des Carolingiens« (mit Gerard, Leipz. 1862, 2 Bde.);
»Don Karlos. Leben, Verhaftung und Tod« (Stuttg. 1864).
Fluß in Mecklenburg-Schwerin, entspringt bei dem Dorf Grebbin, 10 km nördlich von Parchim, fließt in sehr gewundenem Lauf anfangs westlich, dann nördlich, nordöstlich, zuletzt wieder nördlich, vergrößert sich durch den Abfluß mehrerer Seen, die Mildenitz und die Nebel, wird bei Bützow schiffbar, trägt von Rostock an Seeschiffe und mündet nach einem Laufe von 128 km bei Warnemünde in die Ostsee, vor seinem Ausfluß [* 34] noch den Breitlingsee bildend.
Stadt in der böhm. Bezirkshauptmannschaft Rumburg, an der Mandau, [* 35] nahe der sächsischen Grenze, Ausgangspunkt der Böhmischen Nordbahn und der sächsischen Südlausitzer Staatsbahn, hat ein Bezirksgericht, eine altkatholische Pfarrkirche, eine Fachzeichen- und Webschule, ein Krankenhaus, [* 36] bedeutende Fabrikation von Baumwollwaren (insbesondere Rock- und Hosenzeugen) und gemischten ¶
Geweben (aus Leinen, Schaf- und Baumwolle), [* 38] Stoffdruckerei, Färberei und Appretur, Maschinenfabrikation etc., eine Gasanstalt, lebhaften Handel und (1880) 15,162 Einw. (über 4000 Altkatholiken).