Aufschwung gewann die erst durch die Anwendung der
Chemie und des
Mikroskops auf die Untersuchung der
Rohstoffe, und dann wurde
sie durch
Wiesners
»Rohstoffe des
Pflanzenreichs« (das. 1873) der
Pharmakognosie (s. d.) gleichgestellt. Aus der großen Litteratur
sind außerdem hervorzuheben die Lehrbücher und Lexika von
Erdmann (11. Aufl., Leipz. 1885), Schedel
(6. Aufl., das. 1863, 3 Bde.),
Seubert (2. Aufl., Stuttg. 1883, 2 Bde.),
Henkel (3. Aufl., Berl. 1882),
Merck (3. Aufl., Leipz. 1882), König (9. Aufl.,
Münch. 1886).
(Warenskontro,Lagerskontro), s.
Buchhaltung, ^[= (Buchführung), im allgemeinen jede Rechnungsführung, welche eine möglichst klare Einsicht ...] S. 564.
(Warenauktion) ist im weitesten
Sinn jede
Veräußerung von
Waren im Weg des Meistgebots (der
Versteigerung).
Insbesondere wendet man aber diese Bezeichnung an auf eine erst in den letzten
Jahren häufiger aufgetretene
Form des Warenumsatzes. Während früher neue
Waren nur in ganz besondern
Fällen (z. B. beim
Konkurs) im Weg der
Versteigerung
veräußert wurden, wählen jetzt vielfach die
Inhaber von
Warenlagern diese Form an
Stelle des gewöhnlichen Verkaufs. Es wird
dadurch meist ein sicherer und rascher, auch vorteilhafter
Absatz erzielt.
Das
Publikum, durch
Reklamen gelockt, auch wohl von der Meinung ausgehend, man kaufe in
Auktionen billiger als sonst, wird vielfach
getäuscht. Dem Unerfahrenen nämlich ist es nur selten möglich, den von ihm gewünschten Gegenstand vor dem Ankauf auf
seine
Güte und Brauchbarkeit zu prüfen. Die Erregung des Käufers beim Bieten beeinträchtigt überdem
wesentlich die zu Geschäftsabschlüssen nötige
Ruhe. Künstlich erzeugte
Konkurrenz beim Bieten schafft der Geschäftsinhaber
selbst durch in seinem
Dienste
[* 2] stehende sogen. Zutreiber.
Wenn trotz dieser Umstände die Unternehmer solcher
Auktionen Zulauf und guten
Absatz haben, so werden die soliden Warengeschäftsinhaber
geschädigt oder in gleiche
Bahnen gedrängt. Am stärksten treten diese Übelstände da hervor, wo die
Warenauktionen unter der Form der
Wanderlager als Wanderauktionen
für Rechnung von nicht ortsansässigen Leuten vorgenommen
werden. Bei der Auktionsform ist der Geschäftsinhaber noch schwerer als bei freihändigem Verkauf im
Warenlager zur Verantwortung
heranzuziehen.
Anstatt, wie bei den gewöhnlichen
Wanderlagern, selbst mit den
Waren einen
Ort zu besuchen oder einen Vertreter
mitzuschicken, erspart sich der Unternehmer diese
Spesen dadurch, daß er einem
Auktionator die
Waren zur
Versteigerung zusendet.
Dieser übernimmt keine Verantwortlichkeit, und der Unternehmer bleibt in
Dunkel gehüllt. Abhilfe gegen die durch die Warenauktionen
hervorgerufenen Übelstände kann nur geschaffen werden durch Bestimmungen, welche die gewerbsmäßige
Abhaltung von Warenauktionen unter polizeiliche
Kontrolle stellen, dergestalt, daß diese Form des Warenverkaufs auf ganz
besondere, durch die Verhältnisse gerechtfertigte
Fälle beschränkt wird; ferner durch das Erfordern gewisser
Garantien von
demjenigen, der das Auktionsgewerbe ausüben will; endlich durch angemessene
Besteuerung.
(Ouarghla),
Oase in der
Sahara des alger.
DepartementsOran, im
Wadi Mia 126 m ü. M. gelegen. Die eigentliche Stadt,
unter 32° nördl.
Br., mit 2000 Einw., ist mit einer Ringmauer umzogen, hat eine
Kasba
(Citadelle) und zerfällt in drei wieder
durch
Mauern geschiedene
Quartiere, die von ebensoviel verschiedenen berberischen
Stämmen bewohnt werden.
Außerdem wohnen hier einige
Neger,
Mzabiten und seit 1853 auch
Franzosen, die aber im
Sommer aus
Furcht vor dem
Fieber den
Ort
verlassen. Die
Oase ist reich an
Brunnen
[* 3] sowie an
Dattelpalmen (600,000; man exportiert jährlich 7000
Ton.
Datteln) und andern
Fruchtbäumen (160,000).
Vgl. Bajolle, Le
[* 4]
Sahara d'Ouargla (Par. 1887).
ausgemauerter, auch aus
Bohlen hergestellter
Kasten zum
Treiben (s. d.) von
Gemüsen,
Ananas,
Obst und Weintrauben, Blütensträuchern u. a. oder zur Anzucht und bessern
Kultur von
Blütenpflanzen im Gewächshaus oder
im
Freien, der wie ein
Mistbeet erwärmt wird. Das Warmbeet im Gewächshaus muß so nahe den
Fenstern angelegt sein, daß die darauf
stehenden
Pflanzen beinahe an das
Glas
[* 7] anstoßen. Wenn die Bodenwärme, auf die es beim Warmbeet hauptsächlich
ankommt, nachzulassen beginnt, kann sie durch Umarbeiten des alten und Beimischen von frischem Wärmestoff neu angefacht
werden.
Die
Hitze wird aber nach dieser Auffrischung zuweilen so heftig, daß die
Pflanzen vorerst obenauf zu stellen, auch im
Haus
Luftöffnungen zu lassen sind, um den sehr schädlichen
Ausdünstungen des frischen und des umgearbeiteten
Wärmematerials Abfluß nach außen zu gestatten.
Soll bei dem Warmbeet
Lohe benutzt werden, welche die
Wärme
[* 8] sehr lange anhält,
so ist sie nur locker aufzulegen, nicht festzutreten.
Stecklinge wachsen leicht im W., gleichviel ob sie in Töpfen,
Schalen
oder im Torfmull,Sand u. dgl. auf dem Wärmematerial stehen,
nur müssen die
Fenster ihnen ganz nahe liegen und ist aufmerksame
Beschattung und regelmäßige
Bewässerung notwendig. Die
Pflanzen wachsen schnell in die
Höhe, und es muß dann der bewegliche
Kasten gehoben und von neuem mit
Mist u. dgl. umgeben
werden. Die frei stehendenPflanzen werden im
September eingetopft, für einige Zeit in ein frisch angelegtes
Warmbeet und zuletzt in ihr
Winterquartier gestellt, nachdem sie nach und nach an
Licht
[* 9] und
Luft gewöhnt worden, von denen sie bis
zur neuen Bewurzelung abgeschlossen waren.
und Mineraliensammlung), ein Theater,
[* 15] ein Militärkurhaus, eine große Dampfbrauerei, Glas- und Steinschleiferei, Glas- und
Steinschneiderei, Elfenbeinschnitzerei, Spielwarenfabrikation und (1885) 3412 Einw.
Berühmt ist Warmbrunn wegen seiner Thermen, vier schwach alkalisch-salinischer Schwefelquellen von 35-36° C. Temperatur. Sie werden
zu Trink- und Badekuren benutzt und in letzterer Form namentlich bei Gicht-, Gelenk- und Muskelrheumatismen,
Residuen nach äußern Verletzungen, Neuralgien etc., als Getränk besonders bei alten Bronchial-, Magen- und Darmkatarrhen, Unterleibsplethora
etc. empfohlen. Auch für Molkenkur sowie für Douche-, Regen- und Dampfbäder sind Veranstaltungen getroffen. Die Zahl der
Kurgäste betrug 1885: 2326. In der reizenden Umgebung sind besonders Hirschberg, Hermsdorf, die RuineKynast,
Petersdorf, Schreiberhau, der Zacken- und der Kochelfall etc. zu nennen.