Donaukreis, an derArgen und der
Linie Kißlegg-Wangen der Württembergischen
Staatsbahn, 553 m ü. M., hat eine evangelische und eine kath.
Kirche (letztere mit schönem Altargemälde von
Gegenbaur), ein
Amtsgericht, einen
Eisenhammer, Baumwollspinnerei,
Holzstoff-,
Cellulose-,
Malz-,
Wagen- und Möbelfabrikation, Sägewerke, eine Kunstmühle und (1885) 2987 meist kath.
Einwohner.
Hier war er in mehreren
Kommissionen, namentlich in der Reklamationskommission, sehr thätig, vertrat gegenüber den absolutistischen
Großmächten die liberalen konstitutionellen Prinzipien der süddeutschen
Regierungen und zog sich dadurch
den
ZornMetternichs zu, bis sein
Vortrag über die
Beschwerde des westfälischen Domänenkaufs im Juli 1823 einen Vorwand zu
seiner
Abberufung gab. Er lebte seitdem abwechselnd in
Dresden,
[* 20]
Koburg
[* 21] und
Jena den
Wissenschaften und der Zeitgeschichte. Im
Dezember 1832 ward er zum
Deputierten des württembergischen
OberamtsEhingen in die Zweite
Kammer gewählt,
seine
Wahl indessen von der
Kammer für ungültig erklärt. Er starb in
Koburg.
Vgl. v.
Treitschke, K. A. v. Wangenheim (»Historisch-politische
Aufsätze«, 5. Aufl., Leipz. 1886).
eine der ostfries.
Inseln in der
Nordsee, zum oldenburgischen
AmtJever gehörig, 7 km von der
Küste und 30 km
von der Mündung der
Weser entfernt, ist gegen 8 km lang und 1 km breit, hat eine evang.
Kirche, eine
Station zur Rettung Schiffbrüchiger, einen
Leuchtturm und seit 1819 eine sehr besuchte Seebadeanstalt. Die
Insel,
die noch zu Anfang des 18. Jahrh. einen achtmal größern
Umfang gehabt haben soll, wird infolge von Abspülungen durch die
Sturmflut des
Meers immer kleiner; dieMehrzahl der
Bevölkerung
[* 23] ist infolgedessen seit 1855 auf das
Festland
übergesiedelt. Jetzt hat Wangeroog noch 90 ständige Einwohner.
Peter Semenowitsch, russ.
General, geb. aus einer adligen
Familie im
GouvernementMinsk, trat 1840 aus
dem Kadettenkorps als
Offizier in das finnländische Leibgarderegiment, nahm 1849 am
Feldzug in
Ungarn
[* 25] und
1853-54 am Donaufeldzug teil, ward 1855 Oberst, 1857
Chef der Offizierschießschule zu
Petersburg,
[* 26] 1861
Generalmajor und
Kommandeur
des Pawlowschen Kadettenkorps, 1868
Generalleutnant und
Kommandeur der 12., 1871 der 33. Infanteriedivision und 1876 kommandierender
General des 12.
Armeekorps. Im türkischen
Krieg 1877/78 war er Generalstabschef der Lomarmee unter dem
Großfürsten-Thronfolger und nach dessen Abreise Befehlshaber
¶
mehr
derselben. Der Großfürst ernannte ihn nach seiner Thronbesteigung 1881 zum Kriegsminister. Wannowski vollendete die unter Miljutin
begonnene Militärreorganisation und verstärkte die Wehrkraft des Reichs erheblich.