Departementsdirektor im
Ministerium der
Domänen, um die
Emanzipation der
Bauern und die Abschaffung der Branntweinpacht anzubahnen,
und 1861
Minister des Innern. In zwei
Jahren führte er die Aufhebung der
Leibeigenschaft durch, trennte 1862 die
Verwaltung
von der
Justiz, betrieb 1864 die Einführung von Provinzialinstitutionen (Semstwo) und erließ 1865 ein neues,
strenges
Preßgesetz. 1868 von der Nationalpartei aus seinem wichtigen
Posten verdrängt, wurde er 1872
Minister der Reichsdomänen
und 1880 Vorsitzender des Ministerkomitees. Auch aus dieser
Stellung verdrängten ihn die
Slawophilen im
Oktober 1881, und Walujew blieb
bloß
Staatssekretär und Mitglied des
Reichsrats. Er schrieb den optimistischen
Roman
»Lorin« (deutsch, Leipz.
1882, 3 Bde.).
mechanische Vorrichtung mit einem cylindrischen
Körper als Hauptteil, zum Festpressen des Erdbodens auf
Straßen oder
Äckern. Straßenwalzen müssen sehr schwer sein und sind in der
Regel so konstruiert, daß das
Gewicht durch
Steine,
Wasser etc. je nach der zu verrichtenden
Arbeit reguliert werden kann. In neuerer Zeit wendet man meist hohle gußeiserne
Walzen
an, vorteilhaft von 2 m
Durchmesser, 1-1,10 m
Breite,
[* 3] 0,07 m Wandstärke, mit
Speichen an beiden
Enden zur
Anbringung der
Achse und mit einem geeigneten
Rahmen zur Anspannung von sechs und bei starken Steigungen bis zehn
Pferden.
Die
Pferde
[* 4] können beiderseitig angespannt werden, so daß eine den Weg aufwühlende Drehung an den
Enden vermieden wird. Das
Gewicht einer derartigen Walze beträgt rund 3300 kg und kann durch Belastungsquadern auf
7000-7500 kg erhöht werden. Bei
Dampfstraßenwalzen (s. d.) wird das
Gewicht der
Dampfmaschine
[* 5] und ihres
Kessels als
Nutzlast
für den Walzprozeß mit benutzt. Beliebt sind namentlich die bezüglichen
Konstruktionen von G.Kuhn in
Berg bei
Stuttgart
[* 6] und
von Aveling u.
Porter in
Rochester. Im Äußern hat die
Anordnung derselben viel
Ähnlichkeit
[* 7] mit derjenigen
der neuern
Straßenlokomotive,
[* 8] von welcher sie sich im wesentlichen nur durch die walzenförmigen
Räder unterscheidet.
Die Ackerwalze dient zum Zertrümmern eines scholligen
Bodens, um ihn für die
Egge
[* 9] vorzubereiten; zur Herstellung eines für
die
Kulturpflanzen geeigneten festen
Bettes in lockerm, zumal tief gelockertem
Boden; zur Beförderung der
Zufuhr der Bodenfeuchtigkeit aus tiefern
Schichten, indem auf tief gelockertem, tiefscholligem und hohl liegendem
Boden die
Kapillarität eine mangelhafte ist, durch ein schweres und festes
Walzen die Hohlräume verringert werden, mithin die Bodenfeuchtigkeit
gleichmäßiger und in größerm
Umfang nach der trocknern Oberfläche, resp. der Wurzelregion der
Kulturpflanzen
steigen kann.
Die weitverbreitete
Ansicht, durch die Walze die Bodenfeuchtigkeit »festzuhalten«
im
Boden, beruht auf irrigen Voraussetzungen.
Ferner dient die Walze zum
Brechen von Krusten, welche sich besonders auf thonhaltigen
Sandböden und den Übergängen bis zum Thonboden leicht nach einem starken
Regen und nachfolgendemSonnenschein
bilden. Diese Krusten sind, sobald sehr stark, am schnellsten durch entsprechend schwere
Walzen zu brechen, damit keimende
und junge, zarte
Pflanzen nicht leiden.
Zweckmäßig walzt man seine Sämereien, welche nur schwach mit
Boden bedeckt werden dürfen, in
den
Boden ein.
Endlich kann
die Walze bei allzu üppigem
Stande derCerealien benutzt werden, sofern dieselben noch nicht schossen, um
durch Niederwalzen die untern Internodien der
Sonne
[* 10] auszusetzen und eine
Unterbrechung im Wachstum hervorzurufen. Zu letzterm
Zweck sind nur leichte
Walzen zu verwenden, um die
Halme nicht zu zerquetschen. Man unterscheidet:
1)
Glatte cylindrische
Walzen, meist aus
Gußeisen gefertigt, von denen in der
Regel mehrere entweder auf
gemeinschaftlicher
Achse oder auf zwei
Achsen, die hintereinander gelagert sind, in Verwendung kommen; vornehmlich zum
Ebnen
des
Ackers, zum Einpressen der
Saat und Nachwalzen der jungen
Pflanzen benutzt. Da glatte
Walzen die Verkrustung des
Bodens befördern,
so werden ihnen in neuerer Zeit die folgendenFormen meist vorgezogen.
2) Ringelwalzen, zusammengesetzt aus einer größern Anzahl scheibenförmiger
Ringe auf einem gemeinschaftlichenKern. In der
Regel werden zwei Ringelwalzen derartig in dem nämlichen
Gestell angeordnet, daß sie mit ihren
Scheiben in
Eingriff stehen
und sich somit gegenseitig von anhaftender
Erde befreien.
3) Prismawalzen, deren
Umfang aus einer großen Anzahl quadratischer
Stäbe gebildet wird, welche derartig
gestellt sind, daß die scharfen
Kanten nach außen stehen. Nach erfolgter
Abnutzung können die
Stäbe umgedreht werden.
3)
Schollenbrecher, d. h.
Walzen, welche aus einzelnen an ihrem
Umfang gezackten
Scheiben bestehen, die dicht nebeneinander auf
gemeinschaftlicher
Achse aufgezogen sind und sich lose auf derselben und unabhängig voneinander drehen.
Diese von Croskill in
Beverley erfundene und sehr verbreitete Walze dient vornehmlich zum Zerkleinern der Erdschollen auf schwerem
Boden, in
England auch zum Unterbringen und Nachwalzen der
Saat. Sie wiegt bis 800 kg, die erforderliche Zugkraft beträgt 3-4
Pferde.
durch
Walzen hergestelltes
Stabeisen, je nach der Form des
Querschnitts Rund-,
Quadrat- oder Vierkanteisen,
Flacheisen (mit rechteckigem
Querschnitt),
Sechs- und Achtkanteisen,
Façon- oder Profileisen. Zu letzterm gehören die nach
der Form ihres
Querschnitts benannten
Winkel- oder
L-Eisen, T-Eisen, Doppel T- oder I-Eisen, U-Eisen, C-Eisen,
S-Eisen,
Z-Eisen, ^ Zoreseisen, )
(-Eisen,
Schwellen (I),
Schienen etc. Im
Interesse der Bautechnik, welche das Walzeisen verwendet,
und der
Walzwerke, die es herstellen, sind Normalien aufgestellt worden, nach welchen die Normalprofile hergestellt werden.
cylindrischeKörper von kreisrundem
Querschnitt, mit glatter oder modellierter Oberfläche
und aus verschiedenartigstem
Material hergestellt, finden mannigfaltige Verwendung in der
Technik, und zwar meist in der
Weise,
daß die
Zapfen
[* 13] ruhend paarweise neben- und übereinander liegen und gegeneinander um ihre
Achse rotieren. Wird die eine
Walze
direkt angetrieben, so nimmt sie die zweite durch
Reibung
[* 14] mit, oder beide Walzen sind durch
Zahnräder miteinander
verbunden. Der
Abstand beider Walzen voneinander kann durch Stellschrauben etc. reguliert werden.
Das
Material, welches einem Walzenpaar zugeführt wird, erleidet je nach seiner
Beschaffenheit verschiedene Veränderung. Bei
mäßigem
Walzendruck wird es nur zusammengepreßt, von glatten Walzen geglättet, von modellierten
mit einem
Muster versehen, welches aufgedruckt oder eingepreßt wird. Bei
¶
[* 15]
Fig. 16 u. 17. Vor- u.
Fertigwalzen für Eisenbahnschienen.
¶
mehr
stärkerm Druck wird das Material, wenn es dehnbar ist, gestreckt und dabei oft, entsprechend der Beschaffenheit der Walzenoberfläche,
in verschiedene Form gebracht, während sprödes Material zerquetscht und zerbrochen wird. Weicheres Material wird geknetet,
aus flüssigkeithaltigem wird die Flüssigkeit ausgepreßt etc. Drehen sich beide Walzen mit ungleicher Geschwindigkeit, so findet
Reibung statt, feste Körper werden dabei gemahlen, in Pulver verwandelt, plastische gut gemischt, zerrieben.
Hohle Walzen können durch Dampf
[* 17] erhitzt werden und dienen dann zum Trocknen des über sie hinweggeführten Materials. Hiernach finden
Walzen ausgedehnten Anwendung in der Technik. Vgl. Walze, Walzwerk.