»Das alte Erzstift und die Reichsstadt
Köln«
[* 4] (1.
Buch, das. 1866).
2)
Gustav,
Tenorist, geb. zu
Berlin,
[* 5] wo er nach absolviertem Besuch der
Realschule in eine Zuckerfabrik
eintrat. Nachdem er schon früh in
Prag
[* 6] als Sängerknabe in St.
Loreto mitgewirkt und nun auch in einigen
Konzerten in seiner
Vaterstadt sich hervorgethan hatte, erhielt er seit 1853 bei dem Gesangsprofessor des
PragerKonservatoriums,
FranzVogl, Gesangunterricht
und sang binnen kurzem mit Erfolg in den
Konzerten der Sophienakademie. 1855 debütierte er auf der
Bühne
und zwar als Edgardo am
Theater
[* 7] zuBrünn.
[* 8] Seit 1856
ist er Mitglied der
Wiener Hofoper mit dem
Titel eines
Kammer- und Hofkapellsängers.
Am vollkommensten zeigt Walter seine nicht gewöhnliche Befähigung in den
Partien eines
Raoul,
GeorgeBrown, Florestan, Tamino,
Lohengrin,
Faust u. a., glänzt aber auch als
Lieder- und Oratoriensänger.
Dorf in der sächs. Kreishauptmannschaft
Bautzen,
[* 10] Amtshauptmannschaft
Zittau,
[* 11] hat eine evang.
Kirche, ein
Denkmal des hier gebornen
KomponistenFr.
Schneider (seit 1889), Fabrikation von leinenem
Tisch- und Bettzeug, halbleinenen und
baumwollenen
Waren und (1885) 1691 Einw.
Als die deutsche Verfassungspartei die
Majorität verlor und von den Ultramontanen und
Nationalen hart bedrängt wurde, glaubte
er ihr durch entschieden liberale
Grundsätze einen neuen Aufschwung zu geben, indem er hoffte, hierdurch die
Liberalen aus
den andern
Nationalitäten zu sich herüberziehen zu können. Er gründete, als die
Führer der Verfassungspartei namentlich
die Erweiterung des
Wahlrechts ablehnten, 1882 mit
Fischhof u. a. die deutsche
Volkspartei, welche aber von den
Deutschen in
Wien
[* 15] zurückgewiesen wurde. Walterskirchen selbst ward von
seinen
Wählern in
Judenburg zur Niederlegung des
Mandats aufgefordert
und, als er dies gethan, nicht wieder gewählt.
(spr. uáhlthäm),Gemeinde im nordamerikanischen
StaatMassachusetts, 10 km westlich von
Boston,
[* 16] hat Baumwollweberei,
Maschinenbau, Uhrmacherei und (1885) 14,609 Einw.
Abbey (spr. üáhlthäm äbbi),Stadt in der engl.
GrafschaftEssex, am
Lea, hat eine Abteikirche (teilweise in
Ruinen), in welcher der letzte Sachsenkönig,
Harald, begraben liegt,
und (1881) 5368 Einw. In der
Nähe sind königliche
Pulvermühlen, und bei
WalthamCroß steht eins der von
Eduard I. seiner Gemahlin
Eleonore zur
Erinnerung errichteten
Kreuze.
Wegen Kränklichkeit 1871 auf seinen
Antrag in den
Ruhestand versetzt, starb er in
München. Seine
vorzüglichsten Werke sind: »Die
Rechtsmittel im
Strafverfahren nach den
Grundsätzen des englisch-französischen Strafprozeßrechts«
(Münch. 1853-55, 2 Abtlgn.) und »Lehrbuch
des bayrischen Strafprozeßrechts« (das. 1859). Seine echt deutsche
Gesinnung bekundet er in den beiden anonym erschienenen
Broschüren: »Über den Anschluß Süddeutschlands an den NorddeutschenBund«
(Nördling. 1867 u.
Münch.
1867).
vonAquitanien,Held einer
Sage, welche einen in den burgundischen
Sagenkreis gehörigen
Stoff behandelt. Eine
vollständige
Darstellung derselben besitzen wir nur in einer lateinischen, aus dem Anfang des 10. Jahrh.
herrührenden
Dichtung
(»Waltharius manu fortis«) von
Ekkehart I. (s. d.). Dieselbe behandelt in einer selbst
unter dem fremden Gewand noch erkennbaren hohen Kernigkeit und
Frische die Geschichte Walthers von
Aquitanien, wie derselbe
den furchtbaren
Kampf mit dem Burgunderkönig Gunthari und dessen
Mannen an einem Engpaß der
Vogesen, durch welchen die alte
Völkerstraße führte, siegreich bestand.
ZwölfKämpfer werden gegen den
Helden aufgestellt, um ihm die aus dem Hunnenland davon geführten
Schätze
und seine Verlobte, die mit ihm aus der Geiselschaft bei
Attila entflohene Hildegund, zu rauben. Jeder dieser zwölf Einzelkämpfe
endet mit
WalthersSieg, aber jeder wird mit eigentümlichen
Zügen und
Farben ausgestattet. Herausgegeben wurde das Gedicht
in den
»Lateinischen Gedichten des 10. und 11.
Jahrhunderts« von
Grimm und
Schmeller
(Götting. 1838),