an den schottischen
Küsten, ist aber jetzt weit nach N. zurückgedrängt und wird nur noch in den nördlichen Teilen
Ost-
und Westgrönlands, in der
Baffinsbai und allen mit ihr in
Verbindung stehenden
Straßen,
Sunden und
Buchten bis zu der
Beringsstraße
hin, um
Nowaja Semlja und
Spitzbergen, auf
Alaska und den
Alëuten angetroffen. In allen diesen Gebieten
wird es immer seltener, und nur an einzelnen bevorzugten
Orten trifft man jetzt noch bisweilen
Herden von einigen hundert
Stück,
während noch vor wenigen Jahrzehnten solche von vielen
Tausenden beobachtet wurden.
Die Walrosse sind hauptsächlich Küstenbewohner, unternehmen nur selten ausgedehntere
Reisen, ziehen vielmehr meist
nur von einem Weideplatz zum andern. Sie schwimmen schnell und gewandt, bewegen sich auf dem Land aber schwerfällig und
ungeschickt fort und sollen steile Eisblöcke mit
Hilfe der Eckzähne erklettern. Sie sind träge und liegen tagelang schlafend
an der
Küste oder auf dem
Eis.
[* 2] Angegriffen, verteidigen sie sich mit blinder Wut, und während der Paarungszeit
kämpfen sie auch unter sich auf das heftigste.
Dabei brüllen sie sehr laut, während ihre
Stimme sonst dem Brummen einer
Kuh gleicht. Das Weibchen wirft nur ein
Junges, welchem
es sich mit treuester Mutterliebe widmet. Das Walroß nährt sich von
Muscheln,
[* 3]
Fischen,
Seesäugetieren, verschluckt aber
mit dieser
Nahrung auch
Tange,
Sand und
Kiesel. Für die nordischen
Völker, zumal für die
Eskimo, hat das Walroß dieselbe Bedeutung
wie der
Seehund. Die
Jagd auf Walrosse ist immer gewagt, da ein
Angriff auf eins alle andern in der
Nähe befindlichen zu dessen
Verteidigung herbeizieht.
Sie versammeln sich dann um das
Boot, von welchem aus der
Angriff geschah, kämpfen mit der größten Wut
und Unerschrockenheit, durchbohren die
Planken mit ihren Hauzähnen und suchen das
Boot umzuwerfen. Auf dem Land und auf Eisschollen
sind sie am leichtesten zu bewältigen, doch eilen sie beim
Angriff so schnell wie möglich demWasser
zu. Seitdem der Walfischfang weniger ergiebig geworden ist, macht man eifrig
Jagd auf diese
Tiere, daher sie sich von Jahr
zu Jahr verringern.
(spr. ŭóllsell),Stadt in
Staffordshire
(England), auf einer Anhöhe 12 km nordwestlich von
Birmingham,
[* 8] hat
schöne öffentliche Gebäude, eine Lateinschule, Fabrikation von Sattlerwaren, eisernen Hausgeräten,
Posamentierarbeiten u. (1881) 58,795 Einw.
Namentlich übte er auch auf das
Schicksal der
Maria Stuart verhängnisvollen Einfluß. Er entdeckte durch
seine
Spione die
VerschwörungBabingtons, wußte die gefangene
Maria in dieselbe zu verwickeln und führte, nachdem er genügende
Beweise für ihre
Schuld gesammelt hatte, ihren
Untergang herbei. Als
Philipp II. 1588 seine
Armada gegen
England ausrüstete,
wußte Walsingham durch seine
Spione und
Intrigen das Auslaufen der spanischen Expedition um ein ganzes Jahr aufzuhalten, zog sich
aber bald darauf, unwillig daß
Elisabeth seinen
Verdiensten die erbetene Belohnung verweigerte, vom
Hof
[* 10] zurück und starb
sein
Vermögen hatte er im
Dienste
[* 11] des
Staats verausgabt. EinVerdienst von ihm ist die Betreibung der ersten
Kolonisationsversuche in
Nordamerika.
[* 12] Die früher oft gedruckten
»Arcana aulica« wurden ihm mit Unrecht zugeschrieben.
(altnord. Völsungar), berühmtes Heldengeschlecht der altgermanischen
Sage, das seinen Ursprung auf den
Frankenkönig Sigi, einen Sohn
Odins, zurückführte und nach dessen Enkel
Wals oder Wälsung, dem Sohn desKönigs
Wärir (Rerir), dessen kinderloser
Gattin die
GöttinFrigg einen fruchtbar machenden Apfel gesandt hatte, benannt war. Wälsungs
Sohn ist der tapfere
Siegmund, der Liebling
Odins, und aus dem
BundSiegmunds mit seiner ihn vor den Nachstellungen eines bösen
Oheims rettenden
Schwester Sigar ging der
HeldSigurd
(Siegfried) hervor, in welchem das
Geschlecht in seinem
höchsten
Glanz erscheint. Die Thaten der Wälsungen bilden den
Inhalt der altnordischen
Völsungasaga (hrsg. von
Bugge,
Christ. 1865;
von
Wilken: »Die prosaische
Edda im
Auszug, nebst
Völsungasaga etc.«, Paderb. 1877-83, 2
Tle.; übersetzt von Edzardi, Stuttg.
1880). Vgl.
Saga.
»Das alte Erzstift und die Reichsstadt Köln«
[* 26] (1.
Buch, das. 1866).
2) Gustav, Tenorist, geb. zu Berlin,
[* 27] wo er nach absolviertem Besuch der Realschule in eine Zuckerfabrik
eintrat. Nachdem er schon früh in Prag als Sängerknabe in St. Loreto mitgewirkt und nun auch in einigen Konzerten in seiner
Vaterstadt sich hervorgethan hatte, erhielt er seit 1853 bei dem Gesangsprofessor des PragerKonservatoriums, FranzVogl, Gesangunterricht
und sang binnen kurzem mit Erfolg in den Konzerten der Sophienakademie. 1855 debütierte er auf der Bühne
und zwar als Edgardo am Theater
[* 28] zuBrünn.
[* 29] Seit 1856 ist er Mitglied der Wiener Hofoper mit dem Titel eines Kammer- und Hofkapellsängers.
Am vollkommensten zeigt Walter seine nicht gewöhnliche Befähigung in den Partien eines Raoul, GeorgeBrown, Florestan, Tamino,
Lohengrin, Faust u. a., glänzt aber auch als Lieder- und Oratoriensänger.