Franz, eigentlich Leidesdorf. Schauspieldirektor und Schriftsteller, geb. zu
Wien, schlug 1830 in
Krems die theatralische Laufbahn ein, wirkte seit 1836 am Josephstädtischen
Theater in
[* 12]
Wien und nahm, nachdem
er an zahlreichen
Bühnen gastiert hatte, 1848 ein
Engagement nach
Petersburg
[* 13] an, gastierte seit 1850 abermals, bis er 1851 die
Direktion des
Theaters inFreiburg
[* 14] i. Br. und
Baden-Baden,
[* 15] 1853 der
Theater inPosen
[* 16] und 1855 das damals ganz verfallene Königstädter
Theater inBerlin
[* 17] übernahm. 1864 erbaute er daselbst das neue großartige Wallner-Theater und verpachtete es 1868 an denSchauspielerLebrun, teils um seiner angegriffenen
Gesundheit Erholung zu gönnen, teils seiner Reiselust Genüge zu leisten, die er mit
Geschick schriftstellerisch zu verwerten verstand. Er starb in
Nizza,
[* 18] wurde aber in
Berlin begraben. Wallner schrieb:
»Rückblicke auf meine theatralische Laufbahn« (Berl.
1864). - Seine
GattinAgnes, geborne
Kretzschmar, geb. zu
Leipzig,
[* 19] Pflegetochter
RobertBlums, war
eine vorzügliche Darstellerin in eleganten Konversationsrollen.
Auch bei diesen
Vögeln entwickelt sich wie
bei allen übrigen zuerst ein Embryonalgefieder, dasselbe
wird aber noch im
Ei
[* 25] abgeworfen. Das
Buschhuhn
(Buschtruthuhn, Talegallahuhn, T. LathamiGray, s. Tafel
»Hühnervögel«) ist 80
cm
lang, mit nacktem, scharlachrotem
Hals und
Kopf und am Vorderhals lang herabhängendem, hochgelbem Hautwulst, oberseits schokoladenbraun,
unterseits hellbraun, silbergrau gerändert oder gebändert; das
Auge
[* 26] ist hellbraun, der
Schnabel bleigrau,
der
Fuß hell schokoladebraun. Es bewohnt die Waldungen von
Neusüdwales, lebt gesellig in kleinen Trupps nach Art der
Hühnervögel,
läuft sehr geschickt durch das verworrenste Buschwerk, bäumt oft und leicht und wird bei seiner
Fahrlässigkeit leicht erlegt.
Seines schmackhaften
Fleisches halber jagt
man es eifrig und hat es bereits sehr zurückgedrängt. Zur Brutzeit
scharrt das Männchen einen etwa 1½ m hohen
Haufen abgestorbener Pflanzenteile zusammen, in welchem sich durch die bald eintretende
Gärung eine bedeutende
Wärme
[* 27] entwickelt. Sobald dies geschehen, legt das Weibchen seine
Eier einzeln in
Abständen von
20-30
cm und etwa armstief hinein und bedeckt sie mit Blättern. Die
Eier sind 9,5cm lang, 6,5cm dick und rein weiß.
Das Männchen überwacht die
Entwickelung der
Eier und der
Wärme und sorgt für Zuführung von
Luft und Regelung der
Temperatur.
Die einzelnen
Haufen scheinen von mehreren Hühnern errichtet und benutzt zu werden, und man findet in
ihnen zuweilen einen
ScheffelEier. Diese entwickeln sich lediglich durch die
Wärme des
Haufens; die
Jungen schlüpfen befiedert
aus und sind sogleich im stande, zu bäumen. Zu derselben
Familie gehört das
Großfußhuhn
(MegapodiusDuperreyiLess.), von der
Größe eines weiblichenFasans, ähnlich gebaut wie das vorige, aber mit schwächerm, am
Grund breitem,
an der
Spitze gewölbtem
Schnabel, kurzem, breitem, abgerundetem
Schwanz und längern
Zehen, ist am
Kopf dunkel rotbraun, auf
dem
Rücken und an den
Flügeln zimtbraun,
Schwingen und Schwanzfedern schwärzlichbraun, am Hinterhals und an der Unterseite
grau, mit rötlichbraunemAuge und
Schnabel und orangefarbenem
Fuß. Es bewohnt auf den
Philippinen das Gestrüppe
in der
Nähe der
Küste, lebt paarweise oder einzeln und nährt sich von
Wurzeln, Sämereien und
Kerbtieren. Es baut aus
Sand,
Muscheln,
[* 28] Schlamm und vermodertem
Holz
[* 29] Nisthaufen, welche, von mehreren
Generationen benutzt und vergrößert, fast 5 mHöhe
und 20 m
Umfang erreichen. Die
Eier liegen in diesen
Haufen 2 m tief, sind 9
cm lang und 6
cm dick. Eine andre Art, M. FreycinettiStud., auf
Neubritannien, bildet im schwarzen Lavasand 30-60
cm tiefe
Gänge und legt in diese 2-3
Eier, welche hier einer
Temperatur
von 38-40° ausgesetzt sind.