Zitzen der
Mutter, welche etwa die
Größe eines Kuheuters haben, lange Zeit. Die
Mutter nimmt sich der
Jungen mit großer
Liebe
an und verteidigt sie rücksichtslos. Der Walfisch erreicht wahrscheinlich ein sehr hohes
Alter; er wird wohl nur von dem
Schwertfisch
angegriffen, doch hat sich seine Zahl durch die Walfischjagd bereits sehr beträchtlich vermindert. Man
erlegt ihn mit
Harpunen oder mit dem Walfischgewehr, einem doppelläufigen
Hinterlader, dessen einer glatter
Lauf eine
Harpune
[* 2] mit 200 m langer
Leine, der andre gezogene
Lauf ein
Explosionsgeschoß schießt.
Beide
Läufe werden gleichzeitig abgeschossen; die Treffpunkte sitzen etwa 50
cm voneinander entfernt. Ein
Tier von 18 m
Länge und 70,000 kg
Gewicht gibt
ca. 30,000 kg
Speck, aus welchem man 24,000 kg
Thran gewinnt, und 1600 kg
Fischbein. Das
Fleisch
wird nur von den nordischen
Völkerschaften gegessen, welche auch den
Speck verzehren und den
Thran trinken. Auch die
Knochen
[* 3] finden mancherlei Verwendung. Der Walfischfang (Walerei), welcher sich auch auf
Röhrenwale erstreckt,
wurde schon im 9. Jahrh. von den Norwegern, im 13. und 14. von den
Basken betrieben, die 1372 bis nach
Neufundland, später
tief ins
Eismeer vordrangen. 1614 vereinigten sich die holländischen
Reeder zu einer Grönländischen
Kompanie (auch
NordischeGesellschaft genannt), die sich aber 1645 wieder auflöste.
Von
England gingen schon 1598
Schiffe
[* 4] in das Nordmeer auf den Walfischfang aus, und zwar von der privilegierten Moskowitischen
Kompanie. 1615 forderte
Dänemark
[* 5] in der Voraussetzung,
Spitzbergen sei ein Teil von
Grönland, von den Engländern
Tribut; später
wurden diese Streitigkeiten dadurch ausgeglichen, daß jede
Nation ein besonderesRevier erhielt. Die Moskowitische
Kompanie löste sich auf, eine andre
Gesellschaft verlor in wenigen
Jahren ihr
Kapital von 80,000 Pfd. Sterl. Gegenwärtig ist
der Walfischfang vorzüglich in den
Händen der
Engländer und Amerikaner. Zu Anfang des 18. Jahrh. besuchte der Walfisch die nordamerikanischen
Küsten in so großer Zahl, daß die
Jagd mit
Booten betrieben werden konnte.
Später entwickelte sich dieselbe mit größern
Schiffen, besonders von
Long Island und
Bedford aus, zu hoher
Blüte,
[* 6] und 1858 betrug
der
Gehalt ihrer
Schiffe 198,000
Ton., und der
Ertrag belief sich auf mehr als 30 Mill. Mk. Seitdem hat die amerikanische Walerei
stark abgenommen. Die englische begann gegen
Ausgang des 16. Jahrh., erreichte ihren Höhepunkt 1815 mit 164
Schiffen,
war 1866 mit 35
Schiffen in den nordischen
Meeren vertreten und lieferte ein Erträgnis von über 2 Mill. Mk. Die einst so
blühende Walfischerei der
Hanseaten, gegen 1620 begonnen, wird jetzt nur noch vereinzelt von
Hamburg
[* 7] und
Bremen
[* 8] aus betrieben. Im allgemeinen ist der Walfischfang zurückgegangen wegen der gesteigerten Ausrüstungskosten,
des geringen
Konsums von
Thran und
Walrat, und weil die
Wale
[* 9] infolge der rücksichtslosen Verfolgung immer seltener geworden
sind. Die nordischen
Meere sind kaum noch ergiebig, und die Expeditionen gehen daher meist in den
Indischen undStillenOzean.
(Cetus), großes Sternbild zwischen 359° bis 48⅓°
Rektaszension und 10° nördlicher bis 30° südlicher
Deklination, nach
Heis 162 mit bloßem
Auge
[* 10] sichtbare
Sterne enthaltend, darunter am
Kopf den Menkar und am
Schwanz den
Deneb Kaitos
von zweiter
Größe, am
Hals den durch seine Veränderlichkeit merkwürdigen
SternMira (ο
Ceti), dessen
Helligkeit in Zeit von durchschnittlich 333⅓
Tagen zwischen zweiter und zehnter
Größe schwankt, der also zur Zeit des geringsten
Glanzes dem bloßen
Auge unsichtbar ist. Zuerst sah ihn
DavidFabricius 1596 als einen ihm früher unbekannten
Stern dritter
Größe,
ebenso 1638 Holwarda; nachher erkannten Hevel, der ihm den
NamenMira gab, und Boulliau seine Veränderlichkeit.
Die Alten, welche nur 13
Sterne im W. angaben, hielten ihn für das von
Poseidon
[* 11] gesandte Ungeheuer
(Ketos), welchem
Andromeda
(s. d.) geopfert werden sollte.
(Walvischbai),
Bucht an der Westküste Südafrikas, unter 23° südl.
Br., gewährt guten
Ankergrund und trägt ihren
Namen von den dort sich zahlreich einfindenden
Walfischen. Nachdem sich, früher schon englische
Fischereigesellschaften daselbst niedergelassen, wurde die
Bucht nebst dem sie umgebenden Land formell für die
britische
Krone in
Besitz genommen. Die Nordgrenze bildet der Steppenfluß Swakop oder Tsoachoub. Nachdem die deutsche
Flagge an dieser
Küste geheißt war, wurde durch Vereinbarung mit
England das
Areal der britischen Besitzung auf 1250 qkm (22,7
QM.) bestimmt. Die
Bevölkerung
[* 12] zählte 1885: 800
Seelen in den Ortschaften Sandfontein und Scheppmansdorf.
Solange die Walerei hauptsächlich in
nordischen
Meeren betrieben wurde, wo die
Schiffe mit
Eis
[* 14] zu kämpfen hatten, war eine stärkere Bauart mit Eisenschienen am
Bug etc. erforderlich.
(CyamusLam.), Krustaceengattung aus der
Ordnung der
Ringelkrebse,
Tiere mit breitem, eiförmigem, flachem
Körper, kleinem, schmalem Kopfteil, kurzem, dünnem ersten und sehr kräftigem zweiten Beinpaar, an welchem das vorletzte
Beinglied breit und eiförmig ist. An
Stelle des dritten und vierten Beinpaars besitzt das Männchen lange
Kiemenblasen, das Weibchen
Blätter zum Tragen der
Eier.
[* 15]
Die
Könige kamen alle nach Walhalla zu
Odin, auch wenn sie nicht in der
Schlacht gefallen waren, ritzten sich aber, um nicht in diesem
Fall »den Strohtod« zu sterben, mit der Speeresspitze.
Da es für ehrenvoll galt, mit großem
Gefolge und
Schätzen dahin zu kommen, so töteten sich die Kampfgenossen des in der
Schlacht gefallenen
Führers freiwillig, und in seinen Grabhügel legte man nebst
Roß und
Waffen
[* 20] die auf Kriegszügen erworbenen
Schätze. Zum Zeitvertreib zogen die
Einherier jeden
Morgen aus zum wilden
Kampf gegeneinander; mittags aber
waren alle
Wunden geheilt, und die
Helden sammelten sich zum
Mahl unter
Odins Vorsitz. Die
Einherier¶
Das Innere des Gebäudes, die eigentliche Cella, welche ihr Licht
[* 32] durch Öffnungen in der
mit Bronzeplatten und Goldverzierungen reichgeschmückten Decke
[* 33] erhält, bildet ein längliches Viereck,
[* 34] das in drei Abteilungen
gesondert wird, von denen die mittlere zwei sitzende, die beiden andern je zwei stehende Siegesgöttinnen
von Rauch enthalten. Rings um die Wand zieht sich ein Marmorfries, der DeutschlandsUrgeschichte, nach Entwürfen des Bildhauers
J. M. ^[JohannMartin] Wagner, in Relief enthält. Unter demFries an der Wand stehen auf Konsolen und Postamenten die 163 Marmorbüsten
der Walhallagenossen, ausgezeichneter Deutscher, in zwei Reihen übereinander. Von denen (64), deren Porträte
[* 35] man nicht besitzt, prangen die Namen in glänzenden Buchstaben an den Wänden oder demFries.
Vgl. König Ludwig I., Walhallas
Genossen (2. Aufl., Münch. 1847);