Waldst.
et Kit. (W. et Kit.), bei botan. Namen Abkürzung für F. A. Graf von Waldstein-Wartenberg, geb. 1759 zu Wien, [* 2] gest. 1823. Flora Ungarns. S. Kit.
et Kit. (W. et Kit.), bei botan. Namen Abkürzung für F. A. Graf von Waldstein-Wartenberg, geb. 1759 zu Wien, [* 2] gest. 1823. Flora Ungarns. S. Kit.
seit dem Anfang des 14. Jahrh. Name der drei schweizer. Urkantone Uri, Schwyz und Unterwalden, denen sich 1332 Luzern [* 3] als der vierte anschloß, als der einstigen Ansiedelungen in den Waldgebirgen, welche den nach ihnen benannten Vierwaldstätter See umgeben.
Zur Zeit der Helvetik (1798-1803) bildeten die drei Urkantone den neuen Kanton [* 4] Waldstätten.
Nicht zu verwechseln mit diesen Ländern sind die vier Waldstädte am Rhein, d. h. die Landstädtchen Rheinfelden, Säckingen, Laufenburg und Waldshut, ehemals österreichische Vorposten des Schwarzwaldes.
s. Fichtelgebirge, ^[= (lat. Mons pinifer, im Volksmund Fichtelberg), Gebirge in Mitteldeutschland, nach seiner einst ...] S. 239.
altes böhm. Geschlecht, das 1617 in der Person Albrechts von Wallenstein (s. d.) vom Kaiser in den Grafenstand erhoben ward, teilte sich in die Waldsteinsche und die Arnauische Linie, deren einziger Vertreter Graf Albrecht, geb. ist. Erstere, welche 1654 Sitz und Stimme im schwäbischen Reichsgrafenkollegium erhielt, nahm 1758 den Beinamen Wartenberg an und spaltete sich in die Zweige Münchengrätz, Dux und Leitomischl. Der erste wird repräsentiert durch den Grafen Ernst, geb. erbliches Mitglied des Herrenhauses des österreichischen Reichsrats, der zweite durch den Grafen Wilhelm, geb. während der dritte mit dem Grafen Johann, geb. gest. erloschen ist. Am berühmtesten ist aus der Linie Dux-Leitomischl Franz Adam von Waldstein-Wartenberg, geb. zu Wien, der als Malteserritter an einigen Seezügen gegen die Barbaresken teilnahm und dann als Offizier im österreichischen Heer von 1787 bis 1789 gegen die Türken focht, worauf er mit Kitaibel sieben Jahre lang botanische Reisen in Ungarn [* 5] machte; die Resultate derselben legten sie in den »Descriptiones et icones plantarum rariorum Hungariae« (Wien 1802 bis 1812, 3 Bde.) nieder.
Als das französische Heer 1797 in Steiermark [* 6] eingedrungen war, trat Waldstein-Wartenberg zu dem in Wien errichteten adligen Kavalleriekorps, 1808 unter die neuerrichtete Landwehr; 1809 führte er als Major das 3. Bataillon der Wiener Freiwilligen. Nach dem Tod seines Bruders 1814 übernahm er die Güter in Böhmen [* 7] und wirkte dort durch ökonomische wie Fabrikanlagen sowie durch Gründung von Kunst- und Naturaliensammlungen sehr segensreich. Er starb in Oberleutensdorf.
s. Bachstelze. ^[= (Motacilla L.), Vögelgattung aus der Ordnung der Sperlingsvögel und der Familie der Stelzen ...] [* 8]
Waldprodukte, welche in der Landwirtschaft zum Einstreuen unter das Vieh benutzt werden. Man unterscheidet Rohstreu, mit dem Rechen zusammengebrachtes Laub, Nadeln, [* 9] Moos etc.; Hack- und Sichelstreu, mit Hacke oder Sichel geworben (Flechten, [* 10] Farne, [* 11] Unkräuter, Humus etc.); Schneidelstreu (Reisstreu), durch Ausästen der Bäume gewonnenes, dünnstes, grünes Geäst, welches in Stücke von 10 cm. Länge gehackt wird. Die Waldstreunutzung ist fast immer waldschädlich, weil die Streudecke durch ihre wasserabsorbierende und wasserhaltende Kraft [* 12] die Bodenfeuchtigkeit mehrt und erhält, weil sie auf Bodentemperatur und Bodengefüge günstig einwirkt, durch Humusbildung düngt und die Verwitterung der Mineralbestandteile des Bodens befördert. Fortgesetzte Streuentnahme auf armem und mittelmäßigem Waldboden führt zur Bodenverarmung und Ertragsverminderung, auch wird dadurch die klimatische Bedeutung des Waldes wesentlich herabgesetzt. Die dem Walde durch Waldstreu entzogene Nährstoffmenge zeigt folgende Tabelle:
Stickstoff | Kali | Kalk | Magnesia | Phosphorsäure | |
---|---|---|---|---|---|
Buchenblätter im Herbst | 8.0 | 2.3 | 26.4 | 3.5 | 2.4 |
Eichenblätter | 8.0 | 1.4 | 20.3 | 1.7 | 3.5 |
Kiefernadeln | 5.0 | 1.0 | 6.1 | 1.1 | 1.0 |
Fichtennadeln | ? | 0.6 | 4.3 | 0.5 | 1.4 |
Moos | ? | 2.6 | 2.2 | 1.1 | 0.9 |
Farnkraut | ? | 18.0 | 6.2 | 3.5 | 4.2 |
Heidekraut | 10.0 | 2.1 | 3.6 | 1.6 | 1.1 |
Landwirtschaftlich ist die ein dürftiger Ersatz des Strohs, wichtig ist sie nur, wo letzteres fehlt, die Schneidelstreu besonders im Hochgebirge. Letztere verbessert in hohem Grade die physikalische Beschaffenheit schweren Bodens.
Vgl. Ebermayer, Die gesamte Lehre [* 13] von der Waldstreu (Berl. 1876);
Gayer, Forstbenutzung (6. Aufl., das. 1883).
Pflanze, s. Galium. ^[= L. (Labkraut), Gattung aus der Familie der Rubiaceen, einjährige oder ausdauernde Kräuter ...]
Affe, [* 14] s. v. w. Pavian. ^[= (Hundskopfaffe, Cynocephălus Briss.), Affengattung aus der Familie der Schmalnasen (Catarrhini ...]
Peter, s. Waldenser. ^[= (Waldesier), eine als Vorläuferin der Reformation berühmte religiöse Genossenschaft, die ...]
[* 15] (hierzu Tafel »Waldverderber I u. II«),
diejenigen Tiere und Pflanzen, welche der Waldwirtschaft schädlich sind und durch die Maßregeln des Forstschutzes (s. d.) bekämpft werden. In hervorragender Weise waldschädlich sind: das auf einen kleinen Winkel [* 16] im nordöstlichen Deutschland [* 17] zurückgedrängte Elchwild durch Verbeißen der Triebe und Knospen, [* 18] durch Abbrechen der Wipfel jüngerer Bäume, um zu jenen zu gelangen, durch Schälen der noch nicht borkigen Rinde und Fegen an schlanken Stämmen zur Entfernung des Bastes von dem neugebildeten Geweih;
das Rotwild, mit Ausnahme der Wipfelbrechung ähnlich wie das Elch;
das Reh [* 19] durch starkes Verbeißen junger Pflanzen sowie durch Fegen an jungen Stämmen;
das Damwild schadet in ähnlicher Weise, allein weit weniger als das Rotwild;
alle genannten Wildarten durch Zertreten junger Pflanzen auf ihren Wechseln, bez. Brunftplätzen;
das Wildschwein durch Verzehren der Mast und Abreiben der Rinde einzelner Stämme (Malbäume);
von den Nagetieren das Eichhörnchen durch Verzehren von Baumsämereien, Abbeißen von Knospen und Trieben, besonders der Tannen und Fichten, Schälen der saftigen Rinde;
die Mollmaus (Arvicola amphibius) durch unterirdisches Abschneiden junger Holzpflanzen, besonders Eichen, und zwar am empfindlichsten in Streifenkulturen;
die Acker- und Feldmaus (A. agrestis und A. arvalis) durch Vermehren der Mast, vorzüglich aber durch Schälen der Rinde, besonders an jungen Buchen und Hainbuchen;
die Rötelmaus (A. glareolus) desgleichen an jungen Lärchen, auch Fichten;
die Waldmaus durch Verzehren der Mast;
der Hase [* 20] durch das Abschneiden junger Pflanzen, namentlich Buchen, und Schälen junger Stämme, besonders Obstbaum, Akazie;
das wilde Kaninchen [* 21] durch starkes Schälen schwächerer Holzwüchse.
Der durch Schneiden und Schälen ruinöse Biber fällt seiner Seltenheit wegen nicht mehr ins Gewicht. Von den Vögeln können lokal sehr arg schaden: der Bergfink an Buchenmastorten, der Buchfink und die Wildtauben auf den Saatbeeten, das Auerhuhn durch Verbeißen junger Nadelholzpflanzen in den Kämpen.
Weitaus eingreifender sind die Insektenschäden in den Waldungen, wenngleich die Zahl der im großen schädlichen Insektenarten eine nur geringe ist. Diese Schäden haben im letzten Jahrhundert sich ¶
Großer Kiefernrüßler (Hylobius abietis). (Art. Rüsselkäfer.) [* 23] Larve. Puppe.
Rüsternsplintkäfer (Eccoptogaster scolytus). (Art. Borkenkäfer.) Larve. Puppe.
Brutkolonie des Rüsternsplintkäfers.
Schwarzer Buchenrüßler (Orchestes fagi). (Art. Rüsselkäfer.)
a Kleiner (Hylesinus minor), b großer Kiefernbastkäfer (Hylesinus piniperda). (Art. Borkenkäfer.) Puppe. Larve.
Spießbockkäfer (Cerambyx heros), mit Larve. (Art. Bockkäfer.)
Kleiner Kiefernrüßler (Pissodes notatus). (Art. Rüsselkäfer.) Larve. Larvengänge und Puppenlager des Kiefernrüßlers an einem Kiefernstämmchen. Puppe des Kiefernrüßlers.
Fichtenborkenkäfer (Bostrichus typographus), (Art. Borkenkäfer.) Larve. Puppe.
Brutkolonie des Fichtenborkenkäfers. ¶
Eichenprozessionsspinner (Cnethocampa processionea). (Art. Prozessionsspinner.) [* 25]
a Raupe; b Puppe nebst Kokon; c Schmetterling, [* 26] d Stück eines Gespinstballens nach einer der letzten Häutungen. Natürl. Größe.
Schwammspinner [* 27] (Liparis dispar). (Art. Nonne)
a Männlicher, b weiblicher Schmetterling;
c Zwitter des Schmetterlings: rechts das Männchen, links das Weibchen;
d Puppe;
e Raupe vor der letzten Häutung.
Großer Kiefernspinner (Gastropacha pini). (Art. Kiefernspinner)
a Männlicher Schmetterling;
b Raupe;
c Kokon;
d Eíer e;
Raupe mit den Puppengespinsten des Microgaster nemorum.
Nonne (Liparis monacha). (Art. Nonne)
a Raupe;
b Boticenstück mit zwei Eierhaufen, jungen Räupchen (Spiegel) [* 28] und einer Puppe;
c Männchen;
offenbar vermehrt, wahrscheinlich infolge des schlagweisen Forstbetriebs, des Anbaues sehr großer Flächen mit gleichalterigen Beständen derselben Holzart u. des Überhandnehmens des Nadelholzanbaues. Große Verheerungen der Wälder durch Raupen in den nordostdeutschen Flachländern kamen vor: 1502, 1506, 1532 (große Kiefernraupe, besonders in der Mark Brandenburg), [* 30] 1590-93 (Lausitz), 1605 (Kurmark), 1638 (bei Tangermünde), 1736-38 (Nonne in der Kurmark und Altmark), 1750, 1754, 1774 (Lausitz), 1776-87 (Marken, Pommern, [* 31] Lausitz), 1791-94 (große Kiefernraupe in der Mark, Sachsen, [* 32] Pommern, Posen, [* 33] Schlesien), [* 34] 1806-1808 (Forleule in der Lausitz), 1803, 1804, 1805, 1808, 1815, 1816-18 (Ost- und Westpreußen), [* 35] 1827-29 (große Kiefernraupe im ganzen Nordosten von Deutschland), 1835 und 1836 (Nonne in Sachsen, der Mark, Schlesien), 1837-40 (große Kiefernraupe daselbst), 1845-60 (Verheerungen der Nonne in Ostpreußen), 1861-67 und 1868 bis 1872 (große Kiefernraupe in der Mark, Sachsen, Pommern, Schlesien, Posen), 1876 und 1877 (Nonne in der Mark und Lausitz). Im Harz haben große Verheerungen durch Borkenkäfer namentlich in den Jahren 1780-1800 stattgefunden.
Der Westen von Deutschland, den Insektenverheerungen wenig unterworfen, wurde 1827-29 durch den gemeingefährlichen Eichenprozessionsspinner heimgesucht; in Franken, wo im Nürnberger Reichswald ein alter Herd von Insektenschäden liegt, sind 1449, 1599-1600 (Forleule), 1726, 1835-36 (Nonne, besonders im Reichswald bei Nürnberg) [* 36] große Insektenschäden vorgekommen. Das böhmisch-bayrische Waldgebirge endlich ist 1874-76 von einem vernichtenden Borkenkäferfraß heimgesucht worden.
Unter den Käfern (s. Tafel I) sind die Borkenkäfer die verderblichsten, vor allen der achtzähnige Fichtenborkenkäfer (Bostrichus typographus L.), welcher, einer ungeheuern Vermehrung fähig, seine lotrechten Muttergänge und wagerechten Larvengänge unter der Rinde treibt und ganze Bestände, besonders 80-100jährige, auch von jüngerm Alter, im weitern Verlauf einer großen Fraßperiode sogar Bestände aller Altersklassen zum raschen Absterben bringt.
Dieser Käfer [* 37] ist der gefährlichste Feind der Fichte. [* 38] In seinem Gefolge finden sich oft andre Borkenkäfer, besonders der sechszähnige Fichtenborkenkäfer (B. chalcographus L.), der zottige Fichtenborkenkäfer (B. autographus L.) u. a. An der Kiefer wird selten B. stenographus Dftsch. (großer Kiefernborkenkäfer), dagegen häufig an jungem Material B. bidens F. (zweizähniger Kiefernborkenkäfer) merkbar schädlich, an der Weißtanne B. curvidens Grm. (krummzähniger Tannenborkenkäfer), diese sämtlich durch Rindengänge.
In den Holzkörper selbst treiben andre Borkenkäferarten ihre Gänge und werden dadurch Nutzholzverderber, ohne jedoch jemals Bestände zu verwüsten, so: B. monographus F., dryographus Rtzb., Saxesenii Rtzb., quercus Eichh., lineatus Ol., domesticus L.;
B. dispar dagegen hat auf manchen Kulturen Tausende von Eichheistern getötet.
Unter den Bastkäfern ist besonders Hylesinus piniperda L. (Waldgärtner) mit seinem nahen Verwandten H. minor Htg. (kleiner Kiefernbastkäfer) an der Kiefer (s. d.) schädlich durch zahlreiches Abstechen der Triebspitzen sowie, namentlich der letztgenannte, durch ihr Brüten an den Stämmen. H. ater Payk., angustatus Herbst, opacus Er. vernichtet auf den Kulturen die ganz jungen Kiefern, cunicularius Er. desgleichen Fichten durch Abnagen der Rinde am Wurzelknoten.
Als schädliche Splintkäfer [* 39] sind besonders der große Rüsternsplintkäfer (Eccoptogaster scolytus F.), an Ulmen, und der Birkensplintkäfer (E. destructor Ol.), an Birken, zu nennen. Die arten- und individuenreiche Käferfamilie der Bockkäfer (Cerambycidae oder Longicornia) enthält einige merkbar schädliche Arten, welche durch ihre ovalen, bis ins feste Holz [* 40] getriebenen Gänge den Nutzholzwert der Stämme beeinträchtigen, besonders Cerambyx heros L. (großer Spießbockkäfer), an alten Eichen;
Callidium insubricum Germ. (Ahornbock), an Ahornen;
C. luridum L., an Fichten;
Saperda carcharias L., an Pappeln, u. a. Die Waldkulturverderber unter den Käfern finden sich besonders in den Familien der Rüsselkäfer (Curculionidae) und der Maikäfer (Melolonthidae).
Unter den erstern ist der große braune Kiefernrüßler (Hylobius abietis L.) der gefährlichste. Er bewohnt Fichten- und Kiefernkulturen; die Larve entwickelt sich an den Wurzeln absterbender, kränkelnder oder gefällter Stämme; der Käfer benagt platzweise die Rinde junger Pflanzen und tötet sie hierdurch. Auch der kleine braune Kiefernrüsselkäfer (Pissodes notatus L.) wird in Kiefern- und Fichtenschonungen durch den in geschlängelten Gängen verlaufenden Fraß der Larven unter der Rinde der Stämme erheblich schädlich, desgleichen P. piniphilus Herbst in Kiefernbeständen vom Stangenholzalter an aufwärts und zwar an den obern Stammteilen unter der gelben Rinde. In 80-100jährigen Fichtenbeständen wird der Harzrüsselkäfer (P. hercyniae Herbst) in neuerer Zeit sehr schädlich.
Seine Larven fressen geschlängelte Gänge im Bast [* 41] und Splint. Der Käfer hat besonders am Südharz großen Schaden gethan. Von andern Rüsselkäfern ist noch der weißbunte Cryptorhynchus lapathi L. zu nennen, welcher sich sowohl in jungen Erlen als in den Weidenstecklingen entwickelt und dieses Brutmaterial in Masse zum Absterben bringt;
ferner Cneorhinus geminatus L., der ausgedehnte Kulturen von Kiefern und Meerstrandskiefern ernstlichst bedrohte;
Strophosomus coryli L., Polydrosus micans u. a., welche die jungen Triebe von Eichen im Lodden- und Heisteralter schälen sowie deren Knospen zernagen;
als Feinde der Buche können noch Orchestes fagi L. und Phyllobius argentatus L. angeführt werden.
Der gefährlichste Feind der Kiefernkulturen im Flachland ist aber die Larve (der Engerling) des gemeinen Maikäfers (Melolontha vulgaris Fab.); sie frißt die Wurzeln bis zehnjähriger Pflanzen ab und tötet sie dadurch. Die neuerliche Massenverbreitung dieses schädlichen Insekts in den mitteldeutschen Flachländern scheint mit der durch den Kahlschlagbetrieb herbeigeführten Entblößung großer Flächen und dem regelmäßigen Anbau der Kiefer in Saatstreifen und Verbandpflanzungen unter starker Lockerung des Bodens in engem Zusammenhang zu stehen.
Unter den Käfern sind es die Borkenkäfer allein, welche bisher ganze Waldgebiete verwüstet haben. Ihnen nahe an verderblichem Wirken stehen mehrere Schmetterlingsarten; ja, die Ordnung der Schmetterlinge [* 42] enthält offenbar die gefährlichsten Waldverderber (s. Tafel II). Unter ihnen nimmt der große Kiefernspinner (Gastropacha pini L.) die erste Stelle ein. Seine überwinternden Raupen besteigen, sobald im Frühjahr die Bodentemperatur +5° R. erreicht, die Kiefern, um den Hauptfraß zu beginnen. Sie fressen die Nadeln bis in die Blattscheide ab, schonen bei hochgradigen Kalamitäten keine Altersklasse und werden hierdurch für ausgedehnte Kiefernwaldungen zum vernichtenden Feind. Dem Kiefernspinner steht an Gefährlichkeit die Nonne (Liparis [Ocneria] monacha L.) nahe. Sie wird jedoch der Fichte weit ¶