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bewaldet. Die zahlreichen Bewohner sind dem Sultan von Tidor, einem niederländischen Vasallenfürsten, unterworfen.
An der Nordküste liegen die Häfen Boni, Rawak, Fakfak und Piapis, an der Südküste die Baien von Gemin, Muka und Telaga.
bewaldet. Die zahlreichen Bewohner sind dem Sultan von Tidor, einem niederländischen Vasallenfürsten, unterworfen.
An der Nordküste liegen die Häfen Boni, Rawak, Fakfak und Piapis, an der Südküste die Baien von Gemin, Muka und Telaga.
s. Osterinsel. ^[= (Rapanui), Insel in Ozeanien, östlich vom Archipel der Tuamotuinseln, 118 qkm (2,14 ...]
(spr. wäji), Joseph Noël, genannt Natalis de, franz. Gelehrter, geb. zu Mézières, studierte die Rechte, ging sodann in die Archivverwaltung über und wurde 1830 Chef der Section administrative. Er widmete sich seitdem ganz dem Studium der Urkunden, wurde 1841 Mitglied der Akademie und 1854 Konservator der Handschriften an der Großen Bibliothek in Paris [* 2] und starb Außer zahlreichen Abhandlungen in den Memoiren der Akademie, der Bibliothek der École des chartes und dem »Journal des savants« schrieb er: »Éléments de paléographie« (1838, 2 Bde.);
»Notice sur Guillaume Guiart« (1846);
»Mémoire sur la langue de Joinville« (1868);
»Examen critique de la vie de saint Louis par Geoffroy de Beaulieu« (1874);
»Mémoire sur Joinville et les enseignements de saint Louis à son fils« (1875);
»Mémoire sur le Romant ou Chronique en langue vulgaire« (1875).
Auch gab er den 23. Band [* 3] der »Historiens de France«, ferner Joinvilles »Histoire de saint Louis« in einer der modernen angenäherten Sprache [* 4] (1865) und Ville-Hardouins »Conquête de Constantinople« (3. Aufl. 1882) heraus.
finn. Gottheit, ursprünglich Sturm- und Gewittergott, als ersterer der himmlische Musiker, Erfinder der finnischen Zither (Kantele), durch deren Spiel er alles, Lebendiges und Lebloses, fortreißt;
in letzterer Hinsicht Gott der Jagd und der Schlachten. [* 5]
Wie im Spiel zauberkundig, sollte er auch die Dichtkunst und Arzneikunde erfunden haben.
Stadt im bayr. Regierungsbezirk Oberfranken, Bezirksamt Ebermannstadt, an der Wiesent, 350 m ü. M., hat eine kath. Kirche, ein Schloß, 2 Ruinen und (1885) 812 Einw. In der Nähe die merkwürdige Ludwigs- oder Förstershöhle und die Sophienhöhle (s. Rabenstein).
s. Pension. ^[= (franz., spr. pangssĭóng oder -sĭohn, v. lat. pensio, "Zuwägen", Bezahlung), Gehaltsve ...]
In den ältern Zeiten finden wir von eigentlichen Waisenhäusern nur wenige und unbestimmte Spuren. Erst die römischen Kaiser Trajan, die beiden Antonine und Alexander Severus nahmen sich der Waisen durch mehrere wohlthätige Stiftungen an. Das Christentum empfahl die Waisenpflege als eins der wichtigsten Werke der Nächstenliebe. Daher entstanden bald auch christliche Waisenhäuser. Doch nahmen die Klöster seit deren Aufkommen zumeist diesen Zweig der Wohlthätigkeit neben andern wahr, und auch in den besondern »Gasthäusern« (Hospitälern, Xenodocheia) wurde nicht streng zwischen verwaisten, kranken und verwahrlosten Kindern geschieden.
Eigentliche Waisenhäuser entstanden während des spätern Mittelalters und namentlich im 16. Jahrh. in den reichen niederländischen und deutschen Handelsstädten (Amsterdam [* 6] 1520, Augsburg [* 7] 1572, Hamburg [* 8] 1604). Ebenfalls im 16. Jahrh. gab Karl Borromeo, Erzbischof von Mailand, [* 9] im 17. Jahrh. Vincentius von Paula Anregung zu reger Liebesthätigkeit verschiedener Mönchs- und Nonnenorden auf diesem Gebiet. 1698 gründete A. H. Francke das berühmte Waisenhaus in Halle, [* 10] welches im Gebiet der evangelischen Kirche vielfache Nachahmung erweckte.
Namentlich schlossen seinem Vorbild sich die großen Waisenhäuser Friedrichs I. und Friedrich Wilhelms I. von Preußen [* 11] zu Königsberg, [* 12] Potsdam [* 13] (Militärwaisenhaus), die ähnlichen Gründungen Steinbarts zu Züllichau (1719), Schinmeiers zu Stettin [* 14] (1730), Zahns zu Bunzlau [* 15] (1754) an. Das philanthropische Zeitalter, welches das pietistische ablöste, regte die Frage an, ob nicht die Erziehung der Waisen in rechtschaffenen Familien der Anhäufung solcher unglücklichen Kinder in geschlossenen Anstalten vorzuziehen wäre.
Manches läßt sich dafür sagen, aber schwerlich wird jener Weg dem Bedürfnis je ganz genügen können. Auch verursacht die unterrichtliche Versorgung zerstreuter Waisen unverhältnismäßig höhere Kosten. Überdies ist ein großer Teil der seit 1779 (Preisaufgabe der Hamburger Patriotischen Gesellschaft) gegen die Anstaltserziehung der Waisen erhobenen Bedenken dadurch erledigt, daß im Lauf des 19. Jahrh. und namentlich seit Erlaß des deutschen Strafgesetzbuchs von 1871 die Fürsorge für die sittlich verwahrloste oder gefährdete Jugend grundsätzlich von der Waisenpflege getrennt und eignen Rettungshäusern (s. d.) überwiesen worden ist, während anderseits der Franckesche Gedanke, die Waisenhäuser mit Lehranstalten zu verbinden, die auch Kindern aus ungetrübten häuslichen Verhältnissen Unterricht und Erziehung gewähren, immer mehr Boden gewann. 1885 bestanden in Preußen 396 Waisenhäuser mit 18,827 Insassen, von denen 12,344 völlig verwaist waren, darunter 4140 unter u. 8204 über 10 Jahre alt. Reichs-Waisenhäuser, s. Reichsfechtschule.
(Pupillenrat), Behörde, welcher die Oberaufsicht über das Vormundschaftswesen anvertraut ist;
nach der preußischen Vormundschaftsordnung ein aus einem oder mehreren Gemeindemitgliedern bestehendes Hilfsorgan für den Vormundschaftsrichter.
s. Witwenkassen. ^[= sind Versicherungsanstalten, welche sich gegen Erhebung von Jahresbeiträgen der Versicherungsnehmer ...]
in der alten Kastenordnung der Inder der dritte Stand, welcher den Bürger- und Bauernstand umfaßte, jetzt als Bezeichnung für den Gewerbe- und Handelsstand außer Gebrauch gekommen.
1) Georg, berühmter Geschichtsforscher, geb. zu Flensburg, [* 16] studierte in Kiel [* 17] und Berlin [* 18] die Rechte und Geschichte, ging hierauf als Mitarbeiter an den »Monumenta Germaniae historica« nach Hannover [* 19] und besuchte für diesen Zweck die Bibliotheken und Archive von Kopenhagen, [* 20] Lyon, [* 21] Montpellier, [* 22] Paris, Luxemburg, [* 23] Trier, [* 24] Koblenz, [* 25] Sachsen [* 26] und Thüringen. Die wichtigsten seiner damaligen Arbeiten für das genannte Werk sind die Ausgaben des Widukind, des Marianus Scotus, des Eccehardus Uraugiensis, des Annalista Saxo, der »Gesta Trevirorum«, der Bischofsgeschichten von Metz, [* 27] Toul [* 28] und Verdun [* 29] sowie der französischen Autoren Adémar und Hugo von Fleury. 1842 zum Professor in Kiel ernannt, trat Waitz 1846 als Abgeordneter dieser Universität in die holsteinischen Provinzialstände.
Bei der Märzbewegung 1848 war er einige Zeit bei der provisorischen Regierung in Rendsburg [* 30] thätig und wurde dann Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung, wo er zur Partei des Kasinos, dann zu der des Weidenbusches gehörte. Nachdem er mit Gagern etc. ausgeschieden war, kam er im Sommer 1849 als Professor nach Göttingen, [* 31] wo er durch eifrige Lehrthätigkeit eine Schule jüngerer Historiker begründete, welche sich namentlich die kritische Durchforschung des deutschen Mittelalters zur Aufgabe machte. Nach der Reorganisation der »Monumenta« trat er 1875 an die Spitze dieses Unternehmens und siedelte zu diesem Zweck nach Berlin über, wo er als Mitglied der Akademie auch Vorlesungen an der Universität hielt und starb. Von seinen durch Zuverlässigkeit und Scharfsinn der ¶
Forschung besonders ausgezeichneten Werken sind hervorzuheben: »Deutsche [* 33] Verfassungsgeschichte« (Bd. 1-8, Kiel 1843-78; Bd. 1-3, 3. Aufl. 1879-83; Bd. 4, 2. Aufl. 1884);
»Schleswig-Holsteins Geschichte« (Götting. 1851-54, 2 Bde.);
»Über das Leben und die Lehre [* 34] des Ulfila« (Hannov. 1840);
»Das alte Recht der salischen Franken« (Kiel 1846);
»Lübeck [* 35] unter Jürgen Wullenweber« (Berl. 1855-1856, 3 Bde.);
»Deutsche Kaiser von Karl d. Gr. bis Maximilian« (das. 1862);
»Grundzüge der Politik« (Kiel 1862);
»Jahrbücher des Deutschen Reichs unter Heinrich I.« (Berl. 1837, 3. Aufl., Leipz. 1885);
»Das Recht des Herzogs Friedrich von Schleswig-Holstein« [* 36] (Götting. 1863);
»Über die angeblichen Erbansprüche des königlich preußischen Hauses an die Herzogtümer Schleswig-Holstein« (das. 1864);
»Kurze schleswig-holsteinische Landesgeschichte« (Kiel 1864);
»Über eine sächsische Kaiserchronik und ihre Ableitungen« (Götting. 1863);
»Zum Gedächtnis an Jakob Grimm« (das. 1863);
»Urkunden zur deutschen Verfassungsgeschichte im 11. und 12. Jahrhundert« (Kiel 1871, 2. Aufl. 1886).
An der Herausgabe der seit 1860 bestehenden »Forschungen zur deutschen Geschichte« hat Waitz hervorragenden Anteil; sie enthalten eine Reihe kleinerer Arbeiten von ihm. Auch besorgte er eine Neubearbeitung (3.-5. Aufl.) von Dahlmanns »Quellenkunde zur deutschen Geschichte« und veröffentlichte die Briefe von Karoline Schelling, geborne Michaelis (»Karoline«, Leipz. 1871, 2 Bde.) und »Karoline und ihre Freunde« (das. 1882).
Vgl. Steindorff, Bibliographische Übersicht über Georg Waitz' Werke (Götting. 1886);
Kluckhohn, Zur Erinnerung an G. Waitz (Hamb. 1887).
2) Theodor, Psycholog und Anthropolog, geb. zu Gotha, [* 37] studierte in Leipzig [* 38] und Jena [* 39] Philologie, Mathematik und Philosophie, habilitierte sich 1844 als Dozent zu Marburg, [* 40] ward hier 1848 außerordentlicher Professor der Philosophie; starb daselbst Waitz ist von der Herbartschen Schule ausgegangen und hat sich allmählich dem Empirismus genähert, als dessen reifste Frucht sein umfassendes Werk über die »Anthropologie der Naturvölker« (Leipz. 1859-64, 4 Bde.; Bd. 5 und 6 von Gerland, 1870-71; 2. Aufl. von demselben, Bd. 1, 1876) erscheint. Außerdem schrieb er: »Grundlegung der Psychologie« (Hamb. 1846, 2. Ausg. 1878),
»Lehrbuch der Psychologie als Naturwissenschaft« (Braunschw. 1849),
»Allgemeine Pädagogik« (das. 1852; 3. Aufl. von Willmann, 1882) und gab eine kritische Ausgabe des »Organon« von Aristoteles (Leipz. 1844, 2 Bde.) heraus.