s. v. w. Merkmal, Kennzeichen, durch welche Gegenstände, besonders auch
bewohnte
Orte, charakterisiert werden, wie altertümliche Baulichkeiten, Steinbilder, Kuriosa etc.
In der Geschichte der Gewerbsverbände spielten die Städtewahrzeichen ehedem eine große
Rolle, indem
die zuwandernden
Gesellen sich dem Altgesellen gegenüber durch die Kenntnis der Wahrzeichen über den Aufenthalt in andern
Städten
ausweisen mußten.
Oberamtsstadt im württembergischen
Neckarkreis, an der
Rems,
Knotenpunkt der
LinienKannstatt-Nördlingen
und Waiblingen-Hessenthal der Württembergischen Staatsbahn, 218 m ü. M.,
hat 2 evang.
Kirchen (darunter eine schöne gotische außerhalb der Stadt, von 1488), ein neues
Rathaus, eine
Latein- und
Realschule,
ein
Amtsgericht, bedeutende
Ziegel- und Thonwarenfabrikation,
[* 9] Seidenweberei, Kunstmühlen, mechanische Strickerei,
Gerberei,
Obst- und Weinbau und (1885) 4326 meist evang. Einwohner. -
Waiblingen wird schon 885 genannt und diente den letzten
Karolingern als königliche
Pfalz. Es gehörte später
zum Hausgut der
Salier, unter denen König
Konrad II. von einem Zeitgenossen nach Waiblingen benannt wird, wurde 1080 an das
BistumSpeier
[* 10] geschenkt, kam aber nach dem
TodHeinrichsV. an das
Geschlecht der
Hohenstaufen. Nach deren Aussterben
wurde Waiblingen von den
Grafen von
Württemberg
[* 11] erworben. Nach ihm erhielten die
Hohenstaufen den Beinamen
Waiblinger, der von den Italienern
in
Ghibellinen (s. d.) korrumpiert wurde.
erwiesen eine ungewöhnlich reiche
Phantasie und poetische
Sinnlichkeit, der leider
die höchste
Entwickelung und Läuterung versagt blieb. Seine »Gesammelten Werke«
gab H. v.
Canitz (Hamb. 1839-40, 9 Bde.; 3. Ausg.,
Pforzh. 1859),
Stadt im bad.
Kreis
[* 19]
Heidelberg,
[* 20] am
Schwarzbach und an der
Linie Meckesheim-Neckarelz der
Badischen Staatsbahn,
hat eine neue kath.
Kirche, Zigarrenfabrikation und (1885) 2014 Einw. Waibstadt war
früher Reichsstadt.
2) an der
Ybbs, Stadt in
Niederösterreich, am linken
Ufer der
Ybbs u. an der Staatsbahnlinie Kleinreifling-Amstetten,
schon im 12. Jahrh. mit Privilegien versehen und auch jetzt eine Stadt mit eignem Gemeindestatut
bildend, hat einen zum Andenken an die
Niederlage der
Türken (1532) erbauten Stadtturm, ein (Rothschildsches)
Schloß, eine
alte
Pfarrkirche, ein Bezirksgericht, eine Landesunterrealschule, eine
Sparkasse (4,5 Mill.
Guld. Einlagen),
eine Badeanstalt,
[* 22] bedeutende Eisenindustrie und (1880) 3525 Einw.
Waidhofen wird in neuerer Zeit als Sommerfrischort viel besucht. Gegenüber am rechten Ybbsufer liegt der
MarktZell an der
Ybbs mit 744 Einw.
Nördlich von Waidhofen erhebt sich der 704 m hohe Sonntagsberg mit Wallfahrtskirche.
Vgl. Zelinka, an derYbbs
(3. Aufl.,
Wien
[* 23] 1879).
(Wasserinsel),
Insel im
NW. von
Neuguinea, von diesem und von Salwatti durch die
Dampier- oder Geminstraße getrennt, 2632 qkm
(47,8 QM.) groß, stark gebirgig (im
Durchschnitt 600 m, im Nok oder
GunongWaigëu aber 1250 m
hoch) und
¶
mehr
bewaldet. Die zahlreichen Bewohner sind dem Sultan von Tidor, einem niederländischen Vasallenfürsten, unterworfen.
An der
Nordküste liegen die Häfen Boni, Rawak, Fakfak und Piapis, an der Südküste die Baien von Gemin, Muka und Telaga.