kam, einen ungemein wilden
Tanz auf, wozu man besondere
Lieder sang. Auf den
Antillen (auf Jaragua) wurden schon die spanischen
Entdecker mit
Tänzen und Waffenspielen empfangen. In
Südamerika
[* 2] haben die
Passe einen
Tanz (Ur-u-kapy), welcher nur von bewaffneten
Männern ausgeführt wird, ebenso die Uaupe. Eine noch größere
Rolle spielt der Waffentanz bei den
IndianernNordamerikas.
Wer unter ihnen einen Kriegsgesang anstimmt, den
Kriegstanz ausführt und eine Gefolgschaft zusammenbringt, ist
Anführer; dagegen wird bei ihnen der »Skalptanz«, eine hohe religiöse
Zeremonie, gleichsam als Siegesfeier nach gewonnener
Schlacht, nur von
Frauen ausgeführt. Auch die
Ostjaken in
Asien
[* 3] ehren ihren
Gott Yelan durch heilige
Schwerttänze.
in der nord.
Mythologie ein allwissender
Riese, zu dem, wie in einem
Liede der
Edda erzählt wird, einst
Odin in der Gestalt eines
Fahrenden kam, um seine
Weisheit zu erproben. Da Wâfthrudnir ihn nicht erkannte, ließ er sich mit ihm in einen
Wettstreit in Rätselreden ein, in welchem von
Odin und Wâfthrudnir die ganze altnordische
Kosmogonie in ihren Grundzügen
vorgeführt wird. Beide erkennen sich als ebenbürtig; als aber
Odin fragt, was er
(Odin) seinem Sohn
Balder auf dem
Scheiterhaufen
ins
Ohr
[* 4] geraunt habe, erkennt Wâfthrudnir den Gott und erklärt sich für besiegt.
[* 5]
Instrument zur Bestimmung des
Gewichts eines
Körpers. Man unterscheidet
Hebel- und Federwagen. Erstere bestehen
hauptsächlich aus
Hebeln, und zwar wird der gleicharmige
Hebel
[* 6] bei der gemeinen Wage, der ungleicharmige bei der Schnellwage,
der Winkelhebel bei der Zeigerwage angewendet; bei den Federwagen hingegen bestimmt man das
Gewicht des betreffenden
Körpers aus der
Größe der Formveränderung, welche
er an einer elastischen
Stahlfeder hervorbringt.
Bei der gemeinen Wage dreht sich der Wagebalken um eine in der Mitte seiner
Länge liegende
Schneide; seine beiden
Arme müssen
genau gleich lang sein, weil die Wage nur in diesem
Fall richtige Angaben liefert. Der Wagebalken muß sich
unbelastet oder bei gleicher Belastung beider
Schalen horizontal einstellen. Dies geschieht nur dann, wenn der
Schwerpunkt
[* 7] der Wage (des
Balkens, der
Schalen und
Zubehör) etwas unter der Drehungsachse liegt. Die dritte
Eigenschaft einer guten Wage, die
Empfindlichkeit, d. h. die
Eigenschaft, schon durch kleine Gewichtsunterschiede die horizontale
Lage wesentlich
zu ändern, erreicht man dadurch, daß man ihr lange
Arme gibt, die
Abstände des
Schwerpunktes von der Drehachse und von der
geraden
Linie, welche die Aufhängepunkte der
Schalen miteinander verbindet, recht klein macht, das
Gewicht des Wagebalkens
auf ein
Minimum herabsetzt, die
Summe der abzuwägenden
Gewichte verhältnismäßig nicht groß nimmt und
die
Reibung
[* 8] soviel wie nur möglich vermeidet.
Die empfindlichste Wage, deren
Empfindlichkeit von ihrer Belastung (nicht aber vom Ausschlaggewicht) unabhängig ist, erhält
man dadurch, daß man den Drehpunkt in die Verbindungslinie der beiden Schalenaufhängepunkte bringt. Zur Vermeidung der
Reibung hängt man
Balken und Skalen mittels sogen. Messerschneiden auf, die auf ebenen
Flächenspielen.Weber hängt den
Balken mittels
Stahlfedern auf, so daß dessen
Reibung völlig vermieden wird und als alleiniger
Widerstand die
Elastizität der
Feder übrigbleibt.
Den Empfindlichkeitsgrad einer Wage beurteilt man durch Angabe eines echten
Bruches (Empfindlichkeitsquotient), welcher das
geringste noch einen
Ausschlag gebende
Gewicht zum
Zähler und die einseitige
Last zum
Nenner hat. Nach dem
Erlaß vom soll im
KönigreichPreußen
[* 9] für
Wagen, deren Tragfähigkeit 5 kg übersteigt, 1 g für jedes
Kilogramm
der einseitigen Belastung, bei geringerer Tragfähigkeit 2 g noch einen merklichen
Ausschlag geben, bei
Brückenwagen 12 Dezigr.
für jedes
Kilogramm der
Last.
Bei Präzisionswagen für
Gold,
[* 10]
Silber und
Juwelen sowie bei Medizinalwagen, die als solche durch einen neben dem Eichstempel
stehenden sechsstrahligen
Stern bezeichnet werden, beträgt das noch einen
Ausschlag gebende Minimalgewicht 2 Dezigr. für
jedes
Kilogramm, wenn die Tragfähigkeit 5 kg übersteigt, 4 Dezigr., wenn sie geringer als 5 kg ist; 1
mg
für jedes
Gramm, wenn die größte Tragfähigkeit zwischen 20 und 250 g liegt, 2
mg, wenn letztere unter 20 g liegt, bei Präzisionswagen; 4
mg
bei
Wagen von weniger als 20 g Tragfähigkeit im Medizinalgebrauch.
Bei gröbern
Wagen betrachtet man die Wägung als beendet, wenn dieZunge senkrecht steht, der Wagebalken
überhaupt zur
Ruhe gelangt ist; bei feinen
Wagen dagegen bewegt sich das Ende der
Zunge vor einem
Bogen
[* 11] mit
Teilung, und man
betrachtet die Wägung dann als beendigt, wenn die
Zunge nach rechts und links gleich stark ausschlägt. Besondere Bequemlichkeit
gewährt eine
Teilung derArme des Wagebalkens in zehn gleiche Teile. Ein Drahthäkchen, welches genau
0,01 g wiegt, gibt, wenn
man es auf den 1., 2., 3. Teilstrich, von der Mitte an gerechnet, hängt, denselben
Ausschlag, als
wenn
man in die
Schale 1, 2, 3
mg gelegt hätte.
Diese Einrichtung findet sich besonders bei den feinen analytischen
Wagen der Chemiker. Dieselben stehen
in Glaskasten, und man wägt bei verschlossener
Thür der letztern. Ein von außen zu regierender
Mechanismus gestattet den
Wagebalken zu arretieren, und nur wenn dies geschehen ist, legt man
Gewichte auf oder hebt sie ab. Die erwähnten Häkchen
(Reiter) werden ebenfalls von außen durch einen
Stab,
[* 12] der durch eine Glaswand hindurchgeht, bewegt. Bei
diesen
Wagen wird bei Totalbelastung von 2 kg ein noch hinlänglich sichtbarer
Ausschlag durch 1
mg hervorgebracht, doch sind
auch
Wagen konstruiert worden, welche bei 2 kg Totalbelastung noch mit 0,1mg einen sichtbaren
Ausschlag gaben.
Zur Ermittelung sehr kleiner Gewichtsgrößen konstruierte Stückrath eine Wage, bei welcher die
Schneiden durch
Spitzen ersetzt sind. Bei einer Belastung von 100
mg gibt eine Zulage von 0,01mg einen
Ausschlag von 2 Skalenteilen,
und der Gewichtswert sehr kleiner
Stücke kann mit einem wahrscheinlichen Fehler von 0,0002mg ermittelt werden. Die höchsten
Grade von Genauigkeit und
Empfindlichkeit erzielte
Jolly durch Anwendung der Ablesungen mit
Spiegel
[* 13] und
Skala.
Für Verkaufslokale sind Tafelwagen bequem, welche bei verschiedener Detailkonstruktion darin übereinstimmen, daß der oder
die Wagebalken unter den
Schalen liegen, welch letztere auf senkrecht stehenden
Stäben befestigt sind und bei ihrer
Bewegung
genau oder angenähert parallel geführt werden. Die Schnellwage (römische Wage) ist ein geradliniger,
zweiarmiger
Hebel, dessen
Arme ungleich lang sind. Der
Balken dreht sich um eine horizontale
Achse und ist an seinem kurzen
Arme
mit einer in
Schneiden aufgehängten
Schale oder mit einem
Haken versehen, an welchem man die zu wägenden
Waren befestigt. Auf
dem langen, mit einer
Teilung versehenen
Arm ist ein
Laufgewicht beweglich, welches so lange verschoben
wird, bis der
Balken horizontal steht oder eine vertikale
Zunge einspielt. Diese Wage findet Anwendung, wo es weniger auf Genauigkeit
als auf
¶
mehr
Schnelligkeit ankommt. Das Laufgewicht hängt auf Schneiden an einer Hülse,
[* 15] die sich auf dem langen Arm verschieben läßt. Meistens
steht die Schnellwage der gemeinen Wage hinsichtlich der Empfindlichkeit nach, welche übrigens durch die gleichen Mittel gesteigert
werden kann wie bei jener. Bei der dänischen oder schwedischen Schnellwage, dem Desemer, bleibt der
Aufhängepunkt der Wagschale wie auch der des Laufgewichts unverändert; dagegen wird der ganze Hebelarm in einer Hülse verschoben,
in welcher die Drehachse desselben unverrückbar angebracht ist.
Zum Abwiegen sehr großer Lasten dienen die Brückenwagen, Kombinationen von doppelarmig ungleicharmigen Hebeln, bei denen man
gewöhnlich der Last mit einem 10 oder 100mal kleinern Gewicht das Gleichgewicht
[* 16] hält, und die man mit
Bezug hierauf Dezimal- oder Zentesimalwagen nennt. Sie müssen vor allem so beschaffen sein, daß die Last an jedem Punkte der
Tafel das gleiche Gegengewicht erfordert, was dann erreicht wird, wenn die Tafel während ihres Spiels immer genau horizontal
bleibt. Um letzteres genau oder mit möglichster Annäherung zu erreichen, gibt es zahlreiche Hebelverbindungen.
Am gebräuchlichsten ist die 1821 von dem StraßburgerMechaniker Quintenz angegebene und von Rollé und Schwilgué verbesserte
Wage. Die sogen. Brücke
[* 17] g h (s. Figur) bildet, von oben gesehen, eine trapezförmige Plattform, welche von entsprechenden Hebeln
getragen und von einem starken Pfostenrahmen t umgeben wird, an dessen schmaler Seite sich ein Pfosten
r erhebt, welcher zur Aufnahme des Hauptwagebalkens a b c d bestimmt ist.
Von letzterm gehen Zugstangen c e und d f vertikal abwärts, durch welche die beiden ebenfalls trapezförmigen eisernen Brückenrahmen
e h und f i mit dem Hauptbalken in geeigneter Weise verbunden werden. Durch das Längenverhältnis der
Arme, welche vom Drehpunkt einerseits bis zur Schale, anderseits bis zur ersten Zugstange reichen, wird die Verjüngung der
Gegengewichte bestimmt, die hier ausschließlich 1/10 oder 1/100 der Last ist. SchwereGüter, Wagen, Vieh u. dgl. wägt man
aber auf feststehenden Zentesimalwagen, deren Plattform in der Ebene des umgebenden Terrains liegt.
Bei den Zeiger- oder Neigungswagen wird die Größe einer Last durch ein konstantes Gewicht bestimmt, welches mit der Wage unveränderlich
verbunden ist und bei stattfindendem Ausschlag mit wachsendem Moment wirkt. Jeder Last entspricht ein bestimmter Ausschlag, welcher
durch einen Zeiger angegeben und nach Gewichtseinheiten abgelesen wird. Die Zeigerwage dient ganz besonders als Garnsortierwage
zum Bestimmen der Feinheitsnummern der Garne. Eine andre Form der Zeigerwagen gestattet, den zu wägenden Gegenstand auf ein
Plättchen zu legen (Papierwagen).
Sehr praktisch ist eine Wage, die man in der Hand
[* 18] hält, und bei welcher die Skala in einer Schere
[* 19] spielt,
wie die Zunge bei der Krämerwage (Briefwage).
Die Federwagen beruhen auf der Voraussetzung, daß eine aus gutem Stahl gefertigte Feder ein vollkommen elastischer Körper
ist, der durch Formveränderungen innerhalb gewisser Grenzen
[* 20] an seiner Elastizität nichts verliert und
mithin nach Entfernung des wirksamen Zugs oder Drucks,
welchen der abzuwägende Körper ausübt, seine ursprüngliche Gestalt
wieder annimmt. Dies ist nun aber streng genommen niemals der Fall, und da auch die Temperatur von Einfluß ist, so wendet
man diese Wagen nur da an, wo in Bezug auf die Stärke
[* 21] der Feder nur ganz geringe Lasten abgewogen werden,
oder wo die Schnelligkeit des Abwägens von größerer Bedeutung ist als eine sehr strenge Gewichtsbestimmung, wie z. B.
beim Verkauf von Heu, Stroh, in der Hauswirtschaft etc. Die Konstruktion der Federwagen ist sehr mannigfach.
Gewöhnlich befindet sich die Feder in einem Gehäuse, welches man mittels eines Hakens aufhängt. An dem
einen Ende der Feder hängt die Last, und an dem andern ist ein Zeiger befestigt, der auf einer Skala spielt. Sehr praktisch
sind Federwagen, bei welchen die Feder in einem Gehäuse unter der Wagschale liegt, so daß letztere ohne
Behinderung belastet werden kann. Für besondere Zwecke sind eigentümliche Wagen konstruiert worden, so, abgesehen von den
Wagen zur Wägung im luftleeren Raum und den hydrostatischen Wagen zur Bestimmung des spezifischen Gewichts (s. Hydrostatik),
[* 22] die automatischen Wagen zur Sortierung der Münzplättchen (s. Münzwesen,
[* 23] S. 894) etc.
das siebente Sternzeichen des Tierkreises, auch ein Sternbild zwischen 217-239° Rektaszension und 24° südl.
bis ½° nördl. Br., nach Heis 53 Sterne enthaltend, worunter 2 zweiter Größe, von denen der nördliche, im Zünglein stehend,
Zubeneschemali, der südliche Zubenelgeni heißt und einen Begleiter sechster Größe in 4 MinutenAbstand
hat.