1875); Fuchs,
[* 2] Vulkane
[* 3] und
Erdbeben
[* 4] (Leipz. 1875) und dessen jährliche Zusammenstellungen der wichtigsten
Eruptionen (seit 1865 im
»Jahrbuch der
Mineralogie«, später in
Tschermaks »Mitteilungen«);
Gesteine,
[* 8] im engern
Sinn gleichbedeutend mit
Laven (s.
Lava), die als zusammengesetzte kristallinische
Gesteine
und deren glasige Modifikationen oder als loses klastisches
Material
(Bomben,
Lapilli,
Sand und
Asche) oder verkittet als
Tuff
vorkommen; im weitern
Sinn auch die
Gesteine ältern
Datums der Entstehung (vom
Diluvium
[* 9] rückwärts), welche durch die chemische
und mineralogische
Zusammensetzung oder durch die Art des Vorkommens oder durch beide Merkmale
Analogien mit den Laven darbieten.
Je weiter zeitlich rückwärts diese
Analogien zur Konstatierung vulkanischer
Gesteine in frühern geologischen
Perioden dienen
sollen, desto schwächer werden sie.
Die chemische
Zusammensetzung des gesamten Gesteins (die
Resultate der sogen. Pauschanalyse) zeigt zwar
für gewisse
Gesteine selbst sehr alter
Perioden mit derjenigen von Laven die größte Übereinstimmung (Quarzporphyr mit
Trachyt,
Diabas mit
Basalt); aber die mineralogische
Zusammensetzung ist durch das Auftreten andrer
Mineralien oder doch andrer Mineralvarietäten,
durch das Zurücktreten oder gänzliche Fehlen der Glassubstanz unter den
Bestandteilen eine wesentlich andre. Auch
die Lagerungsform ist nur in seltenen
Fällen mit der der Laven ähnlich oder gar übereinstimmend. Wo die
Grenze zulässiger
Analogie liegt, hängt wesentlich von den sonstigen
Ansichten der verschiedenen Geologenschulen ab. Vgl.
Eruptiv.
JohannAugust, namhafter
Orientalist, geb. zu
Bonn,
[* 14] studierte daselbst
Theologie und
morgenländische
Sprachen, setzte das
Studium der letztern in
Paris
[* 15] (bis 1830), dann in
Berlin
[* 16] und
Bonn fort und habilitierte
sich 1831 als
Privatdozent in letzterer Stadt, von wo er 1833 als
Professor der orientalischen
Sprachen an die
Universität zu
Gießen
[* 17] berufen ward. Er starb hier Seine Hauptwerke, der grammatischen und lexikalischen
Bearbeitung der neupersischen
Sprache
[* 18] gewidmet, sind: »Institutiones linguae persicae cum sanscrita et zendica lingua comparata«
(Gieß. 1840, 2. Aufl. 1870);
Ferner veröffentlichte er
eine
Chrestomathie aus dem großen persischen Nationalepos
(Bonn 1833) und eine vollständige Handausgabe desselben (»Firdusii liber
regum etc.«,
Leid. 1876-84, 3 Bde.);
(spr. wüllimäng),Louis, schweizer.
Historiker, geb. 1797 zu
Yverdon im Kanton Waadt,
[* 19] evangelischer
Geistlicher in Chexbres
und
Nyon, resignierte 1826 auf das Predigtamt, wurde
Professor der Geschichte an der
Akademie zu
Lausanne
[* 20] und starb In der mit
Ch. Monnard gemeinsam unternommenen Übersetzung und Vollendung von J.
^[Johannes] v.
Müllers
»Geschichte der
Eidgenossenschaft« (Par. u. Genf
[* 21] 1837-51, 18 Bde.)
bearbeitete er die von
Hottinger herrührenden
Bände und setzte das Werk selbständig fort von 1532 bis 1712 (deutsch,
Zür. 1841-45, Bd. 8-10 des ganzen
Werkes). Außerdem schrieb er: »Le
[* 22] canton de
Vaud« (3. Aufl.,
Laus. 1885; deutsch bearbeitet von
Wehrli, St.
Gallen 1847-1849, 2 Bde.);
(we), w, lat. W, w, der tönende labiale
Reibelaut, wird dadurch gebildet, daß der in der
Stimmritze mit Stimmton
versehene
Atem entweder zwischen den obern Schneidezähnen und der Unterlippe hindurchgetrieben wird (labiodentales
w) oder zwischen den beiden
Lippen (bilabiales w). Die erstere
Aussprache herrscht in Norddeutschland und in dem v der romanischen
Sprachen und des
Englischen, die letztere in
Süd- und Mitteldeutschland, wo aber häufig die Mitwirkung des Stimmtons stark
reduziert
¶
mehr
wird; nach andern Konsonanten wird auch in Norddeutschland das w meistens bilabial ausgesprochen, z. B.
in schwer, Quelle.
[* 30] Das englische w ist ein Halbvokal und wird wie ein unbetontes u ausgesprochen. Die nämliche Aussprache hat
ursprünglich auch das deutsche w gehabt, wie man aus der Wiedergabe des v durch gu in den romanischen
Sprachen ersieht, z. B. im franz. guère, ital.
guari für das deutsche wahr, ital. guardare für warten. Der Buchstabe w ist ursprünglich nichts als ein doppelt gesetztes
u oder v, und sein Aufkommen fällt in den Beginn des Mittelalters. Die Engländer nennen daher ihr w noch jetzt double u
(doppeltes u). Die Dänen kennen in ihrem Alphabet w nicht; die Schweden
[* 31] bedienen sich desselben statt v, wenn sie mit deutschen
Lettern drucken, während dafür das v bei lateinischer Schrift eintritt.