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erster Instanz, eine privilegierte Epiro-Thessalische Bank und (1883) 4987 Einw. Am wurde hier eine Anzahl türkischer Schiffe [* 2] durch eine griech. Flottille zerstört; hier siegreiches Gefecht der Türken gegen die griechischen Insurgenten.
erster Instanz, eine privilegierte Epiro-Thessalische Bank und (1883) 4987 Einw. Am wurde hier eine Anzahl türkischer Schiffe [* 2] durch eine griech. Flottille zerstört; hier siegreiches Gefecht der Türken gegen die griechischen Insurgenten.
Giovanni, ital. Kupferstecher, geb. 1733 zu Bassano, ward in Venedig [* 3] Schüler von Wagner, schloß sich dann an Bartolozzi an und arbeitete nacheinander zu Parma, [* 4] Venedig und Rom, [* 5] wo er eine Kupferstecherschule gründete und eine Anzahl Künstler heranbildete, zu denen auch R. Morghen gehörte, welcher später sein Schwiegersohn wurde. Seine Stiche nach Raffael, besonders nach den Fresken in den Stanzen des Vatikans, haben zur Hebung [* 6] des Geschmacks viel beigetragen. Außerdem hat er nach Caravaggio, Correggio, Tintoretto, Guercino u. a. gestochen. Volpato starb in Rom.
s. Vulpinit. ^[= Mineral, eine körnige, etwas quarzhaltige Varietät des Anhydrits (s. d.), von ...]
(etrusk. Velsuna), eine der etruskischen Zwölfstädte, unweit des Zusammenflusses von Clanis und Tiber auf steiler Felshöhe gelegen, reich und mächtig, von Rom 280. v. Chr. erst nach 30jährigem Widerstand erobert und zerstört, wobei nicht weniger als 2000 Statuen erbeutet worden sein sollen. Diese »Altstadt« (Volsinii veteres) nahm die Stelle des heutigen Orvieto ein, in dessen nächster Nähe kürzlich eine etruskische Nekropole aufgedeckt worden ist. Darauf siedelten die Römer [* 7] die Einwohner an dem wegen seiner Fische [* 8] und Wasservögel bekannten Lacus Volsiniensis in Volsinii novi (heute Bolsena) an, von welchem einige Reste (Bäder, Amphitheater etc.) erhalten sind. Dort wurde Sejan geboren.
eins der Urvölker Italiens, [* 9] wohnte am südwestlichen Abhang der Apenninen zu beiden Seiten des Liris (Garigliano) in einem je nach dem Erfolg der mit den Römern geführten Kriege wechselnden Gebiet; ihre älteste Hauptstadt war Suessa Pometia, und nachdem dieses von Tarquinius Superbus erobert und zerstört worden war, werden hauptsächlich Satricum und Antium als Volskerstädte genannt. Ihre Kriege mit den Römern, in denen sie häufig mit den stammverwandten Äquern und mit den Latinern verbündet erscheinen, nehmen einen Zeitraum von 200 Jahren ein; endlich werden sie 338 v. Chr. zusammen mit den Latinern unterworfen, worauf sie aus der Geschichte verschwinden. Ihre Sprache, [* 10] ein Zweig der italischen, gehört wie diese zu dem indogermanischen Sprachstamm. [* 11]
s. Wälsungen ^[= (altnord. Völsungar), berühmtes Heldengeschlecht der altgermanischen Sage, das seinen Ursprung ...] und Saga.
s. Elektrische Maßeinheiten ^[= Auf dem Gebiet der angewandten Elektrizität hat man sich bisher in Deutschland vorzugsweise ...] [* 12] und Ohmsches Gesetz.
(ital.), Mal;
prima Volta, seconda v. (abgekürzt Ima, IIda), erstes Mal, zweites Mal, bei Tonstücken mit Repetitionszeichen Überschrift derjenigen Takte, welche beim erst- und zweimaligen Durchspielen entweder zu spielen oder zu überspringen sind.
Fluß, s. Rio Volta. ^[= (Amu), bedeutender Fluß in Nordwestafrika, entsteht aus der Vereinigung der im Konggebirge ...] [* 13]
Flecken in der ital. Provinz Mantua, [* 14] im W. des Mincio, mit (1881) 1711 Einw.;
26. und Schauplatz siegreicher Kämpfe der Österreicher gegen die Sardinier.
Alessandro, Graf, Physiker, geb. zu Como, studierte daselbst Naturwissenschaft und ward, nachdem er durch Erfindung eines neuen elektrischen Apparats sich bekannt gemacht hatte, 1774 Rektor des Gymnasiums und Professor der Physik in Como, 1779 aber an die Universität zu Pavia versetzt. Schon 1777 hatte er den Plektrophor und das Elektroskop [* 15] konstruiert und mit Hilfe dieser Apparate die Theorie von der Elektrizität [* 16] fest begründet. Dann leitete ihn die Beobachtung von Luftblasen, die aus einem stehenden Gewässer aufstiegen, auf wichtige Entdeckungen in der Lehre [* 17] von den Gasarten.
Hieraus entstanden die
elektrische Pistole, das
Eudiometer und die
Lampe
[* 18] mit entzündlicher
Luft (Gaslampe
). 1782 erfand
er den
Kondensator.
[* 19] Mit letzterm und dem
Elektroskop zeigte er seit 1794, daß bei der Berührung zweier
Metalle sich
Elektrizität
entwickele, somit, daß die bei der
Verbindung des Nervs und des Muskels eines Froschpräparats durch
Metalle auftretende Zuckung nicht, wie
Galvani glaubte,
Folge einer tierischen
Elektrizität, sondern
Folge der bei der Berührung
zweier verschiedener
Körper entwickelten
Elektrizität sei.
Die sogen. Voltaschen Fundamentalversuche lieferten dafür den sichersten Beweis, und so wurde Volta eigentlich der Begründer des Zweigs der Elektrizität, welche nach dem durch eine zufällige mißverstandene Beobachtung zur ersten Entdeckung geführten Galvani der Galvanismus [* 20] genannt wird. Volta konstruierte zuerst die nach ihm benannte Voltasche Säule, als den ersten Apparat, der einen dauernden elektrischen Strom gab. 1777 und 1782 bereiste er die Schweiz, [* 21] Deutschland, [* 22] Holland, England und Frankreich.
Nach seiner Rückkehr führte er in der Lombardei den Kartoffelbau ein. Napoleon I. ernannte ihn zum Grafen und Senator des Königreichs Italien. [* 23] 1804 legte er sein Lehramt nieder, nahm aber vom Kaiser Franz 1815 die Ernennung zum Direktor der philosophischen Fakultät der Universität zu Padua [* 24] an. Seine letzten Jahre verlebte er in Como, wo er starb. 1878 wurde ihm ein Denkmal in Pavia errichtet. Seine »Opere complete« gab Antinori (Flor. 1816, 5 Bde.) heraus.
Vgl. Zuccala, Elogio morale del conte A. Volta (Berg. 1827);
Bianchi u. Mochetti, »Vita di Volta« (Como 1829-1832, 2 Bde.);
Volta, Aless. Volta (Mail. 1875).
s. v. w. Galvanismus. ^[= (Voltaismus), der Inbegriff derjenigen Erscheinungen, welche durch die bei der Berührung ungleichar ...]
s. Induktion ^[= # in der Physik die Erregung elektrischer Ströme durch elektrische Ströme (Voltainduktion) oder ...] [* 25] (Phys.).
(spr. woltär), François Marie Arouet de, der berühmteste und einflußreichste aller franz. Schriftsteller, wurde nach jetzt allgemeiner Annahme zu Paris [* 26] als der Sohn eines Finanzbeamten, Arouet, geboren und später in dem Jesuitenkollegium Louis le Grand erzogen. Nach Beendigung der Gymnasialstudien (1710) wurde er vom Vater in eine Rechtsschule geschickt; doch fand der schwächliche und durch eine schiefe Schulter verunstaltete junge Mann keinen Geschmack an dem Rechtsstudium, sondern wollte sich ausschließlich der Philosophie und den schönen Wissenschaften widmen, worin ihn sein Pate, der Abbé de Châteauneuf, bestärkte, der ihn in die geistreichen und frivolen Zirkel der vornehmen Gesellschaft einführte. In diese Zeit fallen seine ersten Oden und der Entwurf zur Tragödie »Oedipe«. Um ihn auf andre Gedanken zu bringen, sandte ihn der erzürnte Vater 1713 als Pagen mit dem Marquis de Châteauneuf, der als französischer Gesandter nach Holland ging, nach dem Haag. [* 27]
Wegen eines Liebeshandels mit einem Fräulein Dunoyer nach Paris zurückgeschickt, wollte er nach Amerika [* 28] gehen, ließ sich aber als Clerc bei einem Prokureur anstellen, um den Gang [* 29] der Geschäfte kennen zu lernen. Bald darauf folgte er dem Marquis de Coumartin auf sein Landgut St.-Ange bei Fontainebleau; die Begeisterung seines Wirtes für Heinrich IV. und die genaue Kenntnis desselben vom Zeitalter Ludwigs XIV. gaben Voltaire die ersten Anregungen zu zweien seiner Hauptwerke. Der Autorschaft einer nach Ludwigs XIV. Tod erschienenen beißenden ¶
Satire auf den Regenten verdächtig, mußte er in die Bastille wandern (1717), wo er während seiner elfmonatlichen Gefangenschaft die »Henriade« entwarf und die Tragödie »Oedipe« vollendete. Die begeisterte Aufnahme dieses Stücks bei der Aufführung (1718) söhnte ihn mit seinem Vater aus; hier signiert er auch zum erstenmal mit »Voltaire«, dem Anagramm von Arouet l. j. (le jeune). Die unvorsichtige Teilnahme an einer Hofintrige hatte bald darauf seine Ausweisung aus Paris zur Folge. Er kam indessen 1721 zurück, um seine Tragödie »Artémire« aufführen zu lassen, welche jedoch durchfiel.
Nach dem Tod seines Vaters machte er eine Reise nach Holland mit Frau v. Rupelmonde, kehrte aber 1724 nach Paris zurück und brachte seine Tragödie »Marianne« zur Aufführung, ebenfalls mit ungünstigem Erfolg. Ein Streit mit dem Chevalier von Rohan-Chabot, der ihn durch seinen Bedienten prügeln ließ, und den er zum Zweikampf forderte, brachte ihn 1726 zum zweitenmal in die Bastille. Nach einigen Wochen erhielt er seine Freiheit wieder, zugleich aber den gemessenen Befehl, das Königreich zu verlassen. Voltaire wählte England zu seinem Aufenthaltsort (1726-29), studierte eifrigst die Litteratur, Philosophie, Geschichte und Politik des Landes und begeisterte sich für Shakespeare.
Hier besorgte er auch die erste echte Ausgabe seiner »Henriade«, die ohne sein Wissen unter dem Titel: »La Ligue« gedruckt worden war, und wodurch er den Grund zu seinem bedeutenden Vermögen legte, schrieb das Leben Karls XII. und die Tragödie »Brutus«, den Versuch über die epische Poesie und die philosophischen oder englischen Briefe, durch welche er seine Landsleute mit den neuesten Resultaten der englischen Forschung und philosophischen Spekulation vertraut machte.
Auf Verwendung seiner Freunde kehrte er 1729 nach Paris zurück, wo er eine Zeitlang in einer entfernten Vorstadt in Zurückgezogenheit lebte, mit Entwürfen zu neuen Werken und mit glücklichen Handelsspekulationen beschäftigt. Wegen einiger Verse auf den Tod der Schauspielerin Lecouvreur, der die Geistlichkeit ein ehrliches Begräbnis verweigerte, fand er für geraten, eine Zeitlang unter fremdem Namen in Rouen [* 31] zu leben, wo er seine »Histoire de Charles XII« und die »Lettres philosophiques« heimlich drucken ließ.
Die letztern wurden 1734 durch Henkershand verbrannt. Von mehreren Tragödien, »Zaïre« (1732),
»Eriphyle« (1732),
»Adelaïde Duguesclin« (1734),
die er damals schrieb, machte nur die erstgenannte Glück; auch »Brutus« (1731) war nur kühl aufgenommen worden. Das Gedicht »Le [* 32] temple du goût« (1733), worin der Dichter die gepriesensten Schriftsteller seiner Zeit schonungslos beurteilte, machte großen Lärm und verschloß ihm die Pforten der Akademie. Um den allenthalben losbrechenden Angriffen zu entgehen, begab sich Voltaire mit seiner gelehrten Geliebten, der Marquise du Châtelet, auf deren Landgut Cirey in Lothringen, wo er mit einigen Unterbrechungen 15 Jahre blieb.
Hier entstanden die »Éléments de la philosophie de Newton« und in Gemeinschaft mit der Marquise eine physikalische Abhandlung über das Feuer, welche die Akademie der Wissenschaften in ihre Sammlung aufnahm; außerdem die berüchtigte »Pucelle d'Orléans«, dann die Tragödien: »Alzire« (1736),
»Zulime« (1740),
»Mahomet« (1741),
»Mérope« (1743),
das Lustspiel »L'enfant prodigue«, die »Discours sur l'homme« und viele andre, auch ließ er seine Tragödie »La mort de César« (1735), deren öffentliche Aufführung verboten wurde, auf einer Privatbühne in Szene gehen. Unterdessen war Voltaires Ruhm ein europäischer geworden. Der Kronprinz von Preußen [* 33] (Friedrich II.) schrieb Voltaire die schmeichelhaftesten Briefe und lud ihn zu einer Zusammenkunft ein, ja selbst Papst Benedikt XIV. genehmigte die Dedikation des (in Frankreich nicht zur Aufführung zugelassenen) »Mahomet« und segnete den Verfasser. 1746 verschafften ihm ein Singspiel: »La princesse de Navarre«, zur Feier der Vermählung des Dauphins den langersehnten Sitz in der Akademie und das Amt eines Historiographen.
Doch Eifersucht gegen Crébillon und Ärger über die Hofintrigen gegen ihn veranlaßten ihn, mit der Marquise du Châtelet nach Cirey zurückzugehen, von wo aus er häufige Besuche an dem Hof [* 34] des Königs Stanislaus zu Lunéville abstattete, und wo er seine Tragödien: »Sémiramis«, »Rome sauvée« und »Oreste« (1750),
bestimmt, den Ruhm seines Rivalen Crébillon zu vernichten, und sein Lustspiel »Nanine« vollendete. Nach dem Tode der du Châtelet (1749) begab sich Voltaire auf die wiederholten Einladungen Friedrichs II. 1750 nach Berlin, [* 35] wo er eine Wohnung im Schloß, den Orden [* 36] pour le mérite, den Kammerherrnschlüssel und 20,000 Livres Gehalt erhielt. Eifersüchteleien und Zwischenträgereien der andern Franzosen, Streitigkeiten mit Maupertuis, dem Präsidenten der Berliner [* 37] Akademie, seine eitle, spottsüchtige, habgierige Natur störten jedoch bald sein gutes Verhältnis zum König; und als dieser seine Spottschrift gegen Maupertuis: »Diatribe du docteur Akakia« (1752) öffentlich verbrennen ließ, bat Voltaire um seine Entlassung, mußte sich aber auf der Rückreise 1753 in Frankfurt [* 38] eine ziemlich gewaltthätige Untersuchung seines Gepäcks nach den Gedichten Friedrichs gefallen lassen.
Diese Behandlung hat Voltaire dem König trotz ihrer Aussöhnung und des fortgesetzten Briefwechsels nie vollständig verziehen. Sein Berliner Aufenthalt war aber nicht unfruchtbar gewesen. Er hatte sein berühmtes Werk »Siècle de Louis XIV« (Berl. 1752, 2 Bde.) vollendet, seine Studien zu einer Universalgeschichte begonnen, die er nachher veröffentlichte in dem »Essai sur l'histoire universelle« (Dresd. 1754 bis 1758, 6 Bde.),
und mehrere Tragödien geschrieben (»Amélie, ou le duc de Foix« u. a.),
besonders aber das dem König gewidmete »Poème sur la loi naturelle« (1752, 1756), welches wiederum von dem Pariser Parlament zur Verbrennung verurteilt wurde. Da ihm der Aufenthalt in Paris noch immer verboten war, blieb er ein Jahr in Kolmar, [* 39] ging dann nach Lyon [* 40] und Genf, [* 41] hielt es aber endlich für das Klügste, sich in der Schweiz niederzulassen. Zuerst kaufte er einige Häuser in und vor Lausanne [* 42] und ein Landgut bei Genf, »Les Délices«, dann die Herrschaften Tourney und Ferney in dem französischen Grenzländchen Gex.
Hier verlebte der Patriarch von Ferney, wie er sich gern nennen hörte, die letzten 20 Jahre seines Lebens, umgeben von fürstlichem Luxus und im Genuß einer Rente von 140,000 Livres. Er erhob den armen Flecken nach und nach zur wohlhabenden Stadt, baute eine Kirche mit der Inschrift: »Deo erexit Voltaire« und erwarb sich um die ganze Umgegend große Verdienste. Unerschrocken trat er als Hort und Verteidiger aller unschuldig Verfolgten auf und brachte es beispielsweise durch seine rastlosen Bemühungen dahin, daß der Prozeß des unschuldig hingerichteten Calas wieder aufgenommen und die unglückliche Familie der Armut und Schmach entzogen wurde. Dabei entwickelte er eine ungemeine litterarische Thätigkeit. Zunächst lieferte er zahlreiche Artikel für die »Encyclopédie«. Als die wichtigsten seiner Schriften in dieser Epoche sind sodann ¶