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Vokation - Volger
Seite 16.258.
Überblick der Artikel
16 Artikel Textanfang / Anzahl Wörter
Vokation (lat.), Berufung zu einem Amt. / 6
Vokativ (lat.), s. Kasus. / 4
Vol Abkürzung für Volumen (s. d.), besonders auch im Französischen und Englischen für Volume, / 17
Volabel (lat.), flüchtig; Volabilität, Flüchtigkeit. / 5
Voland (Junker V.), s. Faland. / 5
Volant (franz., spr. wolang), Federball; Flügel der Windmühle; lose aufgesetzter Besatz von dünnem / 18
Volapük ("Weltsprache"; a. d. engl. world, "Welt", und speak, "sprechen" / 469
Volaterrä Stadt, s. Volterra. / 4
Vol au vent (franz., spr. woll o wang), Hohlpastete, Blätterteigpastete mit Deckel, feinem Ragout oder / 22
Volcano (Tinakura), s. Santa Cruz 1 (Inselgruppe). / 7
Volci (etruskisch Velsu), eine der etrurischen Zwölfstädte, 8 km vom Tyrrhenischen Meer, westlich / 97
Vole (franz., spr. woll), Kunstausdruck für die Gesamtheit der Stiche im Kartenspiel, Schlemm. / 13
Volénte Deo (lat., abgek. v. D.), so Gott will. / 9
Volénti non fit injuria (lat.), "dem Wollenden geschieht nicht Unrecht", ein nur auf erwerbliche und veräußerlic / 28
Volero s. Publilius. / 3
Volger 1) Wilhelm Friedrich, verdienter Schulmann, geb. 31. März 1794 zu Neetze bei Lüneburg, studierte / 331
Fortsetzung:
Vokalmusik , im Gegensatz zur Instrumentalmusik diejenige Musik, welche durch Singstimmen ausgeführt wird,
mehr
Lieder für
Männer -,
Frauen - oder gemischten
Chor , die
Motetten etc. bis hinauf zur reinen Gesangsmesse; zu letzterer das Kunstlied,
die
Arie ,
Kavatine , das
Recitativ ,
Duett ,
Terzett und die andern mehrstimmigen
Sätze . Aus der
Verbindung dieser Tonformen, besonders
der letztern, entstehen die größern musikalischen Kunsterzeugnisse, die
Oper , das
Oratorium , die
Kantate
etc.
(lat.),
Berufung zu einem
Amt . ^[= im allgemeinen jede berufsmäßige Thätigkeit; im engern und eigentlichen Sinn diejenige, welche ...]
(lat.), s.
Kasus . ^[= (lat. casus), Fall, Ereignis, Zufall; besonders Fall in grammatischer Beziehung: Beugungsfall ...]
Abkürzung für
Volumen (s. d.), besonders auch im
Französischen und
Englischen für
Volume ,
Band
[* 2 ] (eines mehrbändigen
Buches ).
(lat.), flüchtig;
Volabilität,
Flüchtigkeit . ^[= die Fähigkeit eines festen oder flüssigen Körpers, sich ohne chemische Zersetzung in Dampf ...]
(Junker s.
Faland . ^[= (mittelhochd. Vâlant, bei Goethe "Junker "), wahrscheinlich s. v. w. Versucher, ...]
(franz., spr. wolang), Federball;
Flügel der
Windmühle ;
lose aufgesetzter Besatz von dünnem
Stoff auf Damenkleidern (vgl.
Falbel ).
(»Weltsprache « ;
a. d . engl. world,
»Welt « , und speak, »sprechen« ),
Spottiswoode - Sprache
* 5
Sprache .
von dem
Pfarrer
Joh .
Mart . Schleyer (geb. 18. Juli 1831 zu
Oberlauda in
Baden ,
[* 3 ] seit 1885 in
Konstanz
[* 4 ] privatisierend) erdachter
Name der von ihm 1879 konstruierten künstlichen
Sprache ,
[* 5 ] welche als Verständigungsmittel zwischen
Angehörigen verschiedener
Nationen dienen soll. Es gibt jetzt
Weltsprachevereine in den meisten
Städten
Deutschlands ,
[* 6 ] in fast allen großen
Städten
Österreich-Ungarns und
Frankreichs , ferner
in
England ,
Italien ,
[* 7 ]
Holland ,
Belgien ,
[* 8 ]
Spanien ,
[* 9 ]
Portugal , Rußland,
Skandinavien , der
Schweiz ,
[* 10 ]
Amerika ,
[* 11 ]
China ,
[* 12 ]
Ägypten
[* 13 ] etc. Neben den
von dem sprachenkundigen Erfinder selbst verfaßten
Grammatiken des in 20 verschiedenen
Sprachen und seinem
»Wörterbuch des Volapük«
gab es Anfang 1889: 23 Volapükzeitungen, worunter 6 in
Deutschland
[* 14 ] erscheinende, verschiedene »Volapüka-buks« ,
d. h. Übersetzungen in Volapük aus verschiedenen
Sprachen , und eine ganze Litteratur über das Volapük (Lehrbücher von
Kirchhoff , Fieweger,
Schnepper , Kniele, Colling, K. F.
Hoffmann ,
Heine , Plaumer,
Toussaint u. a.). Der Glanzpunkt des Volapük ist seine
überaus einfache und regelmäßige
Grammatik . Die
Deklination beruht auf der abwechselnden Anfügung der drei
Vokale a,
e , i
an den Wortstamm zur Bezeichnung der
Kasus , und des
Konsonanten s zur Bezeichnung der
Mehrzahl . So:
Die
Konjugation wird durch Anhängung der Pronomina ob ich, ol du,
om er , of sie etc. und des pluralischen s gebildet, also
z. B.:
löfob
ich liebe
löfof
sie liebt
löfol
du liebst
löfobs
wir lieben
löfom
er liebt
löfols
ihr liebt etc.
Andre Konjugationsendungen dienen zur Bezeichnung des
Konjunktivs ,
Imperativs ,
Infinitivs ,
Partizips , während die
Zeiten und
Genera
des
Verbums durch vorn angefügte
Silben ausgedrückt werden. Einige weitere Präfixe und
Suffixe werden zur
Bildung der Adjektive,
Superlative etc. verwendet. Der Wortschatz des Volapük umfaßt zur Zeit gegen 14,000
Wörter , worunter etwa 1300 Wurzelwörter. Von letztern ist etwa ein Drittel, darunter die gebräuchlichsten
Wörter , dem
Englischen , ein
Viertel dem
Latein und den romanischen
Sprachen , ein Fünftel dem
Deutschen , der Rest andern lebenden
Sprachen entnommen.
Leland Stanford Junior
* 15
Leland Stanford Junior University .
Die
Diphthonge ,
das h und r sind verbannt, dagegen finden sich die Zwischenvokale ä, ö, ü mit besonderer
Vorliebe verwendet. Die
Lebensfähigkeit des Volapük bleibt unbewiesen, solange es wie bisher vorwiegend den
Charakter einer gelehrten
Spielerei behält. Den praktischen Standpunkt scheinen die französischen Anhänger des Volapük unter der
Führung von A. Kerckhoffs,
dem
Herausgeber der
Zeitschrift »Le
[* 15 ] Volapük« , einzunehmen, indem sie das Volapük ausschließlich
als internationale
Handelssprache (langue commerciale internationale) kultivieren, die eine Art Ergänzung
zu den internationalen
Signalen der seefahrenden
Nationen bilden soll. Doch sind die lobenswerten
Zwecke des Volapük auf dem Gebiet
des telegraphischen
Verkehrs zwischen Handelsfirmen verschiedener
Länder schon mehrfach durch den
Gebrauch verabredeter
Wörter
erreicht worden.
Vgl. Schleyer,
Grammatik der
Universalsprache Volapük (7. Aufl., Konst.
1887);
Derselbe,
Großes Weltsprachewörterbuch (4. Aufl., das. 1888);
»Rund um die
Welt , eine
Zeitschrift für Volapükisten«
(Berl. 1888 ff.).
S. auch
Weltsprache .
Stadt, s.
Volterra . ^[= # Daniele da, eigentlich Ricciarelli, ital. Maler und Bildhauer, geboren um 1509 zu Volterra in ...]
au vent (franz., spr. woll o wang), Hohlpastete,
Blätterteigpastete mit Deckel, feinem
Ragout oder
Frikassee von
Wild , Geflügel,
Zunge , Kalbsmilch etc.
(Tinakura ), s.
Santa Cruz ^[= # 1) (Königin Charlotte-Inseln) Inselgruppe Melanesiens, erstreckt sich im SO. der Salomoninseln ...] 1 (Inselgruppe ).
(etruskisch Velsu ), eine der etrurischen
Zwölfstädte , 8 km vom Tyrrhenischen
Meer , westlich des
Flusses Armenta
(heute Fiora) gelegen, in der Geschichte nur einmal genannt aus
Anlaß eines 280
v. Chr . von den
Römern über Volci gefeierten
Triumphs .
Bald darauf machten letztere auch das als
Hafen zu Volci gehörige
Cosa (heute Ruinenstätte Ansidonia)
zu einer
Kolonie . Die Bedeutung und der
Reichtum von Volci wird durch ihre seit 1828 ausgegrabene Nekropole auf dem noch heute
Vian de Voci genannten
Felde dargethan, welche den europäischen
Museen eine
Menge durch
Schönheit und Verschiedenartigkeit gleich
ausgezeichneter Prachtvasen,
Geschmeide , Bronzearbeiten etc. geliefert hat.
(franz., spr. woll),
Kunstausdruck für die Gesamtheit der
Stiche im
Kartenspiel , Schlemm.
Deo (lat., abgek.
v . D. ), so Gott will.
non fit injuria (lat.), »dem Wollenden
geschieht nicht Unrecht« , ein nur auf erwerbliche und veräußerliche
Rechte anwendbarer
Grundsatz ;
außerdem s. v. w. unser
»Des
Menschen
Wille ist sein
Himmelreich « .
s.
Publilius . ^[= (Poblilius), Name eines röm. plebejischen Geschlechts, von dessen Gliedern sich besonders zwei ...]
Titel
Elemente zu
Volger:
1) Wilhelm Friedrich, verdienter Schulmann
2) Georg Heinrich Otto (genannt Senckenberg), Geolog und Mineralog
Lundi - Lüneburg
* 16
Lüneburg .
1)
Wilhelm
Friedrich , verdienter Schulmann, geb. 31. März 1794 zu Neetze bei
Lüneburg ,
[* 16 ] studierte in
Göttingen
[* 17 ] erst
Theologie , sodann
Naturgeschichte ,
Geographie und Geschichte, wurde 1815
Kollaborator am Johanneum zu
Lüneburg und 1830
Rektor , 1844
Direktor
der mit dem Johanneum vereinigten Realklassen. 1867 trat er in den
Ruhestand und starb 6. März 1879. Außer
einer
Reihe von vielbenutzten Schulbüchern für den geschichtlichen und geographischen
Unterricht an höhern Lehranstalten
veröffentlichte er: »Geschichtstafeln« (Hamb. 1847-1850, 2
Tle .);
»Der Dreißigjährige
Krieg im
Fürstentum
Lüneburg « (Lüneb.
1847-54, 3
Tle .);
»Der Ursprung und der älteste Zustand der Stadt
Lüneburg « (das. 1861);
»Die
Patrizier
der Stadt
Lüneburg « (das. 1863);
»Urkundenbuch der Stadt
Lüneburg « (das. 1872-77, 3 Bde.).
Volhynien - Völkerpsyc
* 18
Seite 16.259.
2)
Georg
Heinrich
Otto (genannt
Senckenberg ), Geolog und Mineralog, Sohn des vorigen, geb. 30. Jan. 1822 zu
Lüneburg , studierte
in
Göttingen , habilitierte sich daselbst 1847, wurde 1849
Lehrer
¶
mehr
der Naturgeschichte im Kloster Muri im Aargau ,
war 1851-52 Professor an der Kantonschule in Zürich ,
[* 19 ] habilitierte sich an der dortigen Universität
und wirkte 1856-60 als Lehrer am Senckenbergschen Institut in Frankfurt .
[* 20 ] 1859 gründete er daselbst das Freie Deutsche
[* 21 ] Hochstift
(s. d.), als dessen Obmann er bis 1881 wirkte. Er schrieb unter anderm: »Beiträge zur geognostischen
Kenntnis des norddeutschen Tieflandes« (Götting . 1846);
»Methodische Schule der Naturgeschichte « (Stuttg. 1851-52);
»Studien
zur Entwickelungsgeschichte
[* 22 ] der Mineralien «
[* 23 ] (Zürich
1854);
»Entwickelungsgeschichte der Mineralien der Talkglimmerfamilie« (das. 1855);
»Kristallographie oder Formenlehre der stoffeinigen Naturkörper« (Stuttg. 1855),
in welchem Werk er den Versuch machte, eine
deutsche Nomenklatur in die Kristallographie einzuführen;
»Erde und Ewigkeit « (Frankf. 1857);
Ȇber das
Phänomen der Erdbeben
[* 24 ] in der Schweiz « (Gotha
[* 25 ] 1857-58, 3 Bde.),
eine scharfe Kritik der Erdbebenhypothese der Vulkanisten;
»Das
Buch der Erde « (Leipz. 1859, 2 Bde.,
populär; »Die Steinkohlenbildung Sachsens « (Frankf. 1860),
durch welche Publikation er in einen heftigen Streit mit den
sächsischen Geologen geriet;
»Das Steinsalzgebirge von Lüneburg « (das. 1865).
Volger kaufte das Vaterhaus Goethes , stellte dasselbe
wieder her und übergab es der Obhut des Freien Deutschen Hochstifts (vgl. seine Schrift »Goethes Vaterhaus« , 2. Aufl. 1863).
Gegenwärtig lebt in Soden am Taunus .