welche
Schrift ihm, da sie die erste unparteiische Würdigung
Gregors von protestantischer Seite war, mehrere
Anträge auf Übertritt zum
Katholizismus zuzog;
»Geschichte
des Lombardenbunds« (Königsb. 1818);
die vortreffliche »Geschichte
Preußens«
[* 7] (das. 1827-39, 9 Bde.);
3)
Karl, Medailleur und Edelsteinschneider, geb. 1800 zu
Berlin,
[* 9] erhielt bereits im 19. Jahr die
Stelle
eines ersten Medailleurs an der königlichen
Münze daselbst, ging Ende der 20er Jahre nach
Rom und
[* 10] wurde dort mit dem König
Ludwig vonBayern
[* 11] bekannt, der ihn als Münzmedailleur nach
München
[* 12] berief. Als solcher schnitt Voigt etliche dreißig
Stempel
zu Geschichtsthalern, die zu demBesten gehörten, was die Neuzeit auf diesem Gebiet leistete. Ende der
50er Jahre siedelte er ganz nach
Rom über, behielt aber seinen
Dienst in
München bei. Während dieser Zeit schnitt er eine
Anzahl
Denkmünzen auf
PapstPius IX.,
Lamoricière etc. Von seinen prächtigen
Kameen
[* 13] sind zu nennen: eine
Viktoria, einePsyche,
eine
Medusa,
Tag undNacht. Er starb während einer
Reise in
Triest.
[* 14]
4)
Georg,
Historiker, Sohn von Voigt 2), geb. zu
Königsberg i. Pr., studierte daselbst
Philologie und Geschichte, wurde 1852
Kustos
an der Universitätsbibliothek daselbst, ging 1855 nach
München, um unter
Sybels Leitung die Herausgabe
der deutschen Reichstagsakten zu besorgen, ward 1860
Professor in
Rostock
[* 15] und 1866 in
Leipzig.
[* 16] Er schrieb: »Die Wiederbelebung
des klassischen
Altertums« (Berl. 1859; 2. Aufl. 1881, 2 Bde.);
2) Valeska, geborne
Müller, unter dem
NamenArthurStahl bekannte Schriftstellerin, war die Tochter eines höhern preußischen
Offiziers, verlebte ihre
Jugend inWestfalen
[* 22] und verheiratete sich mit dem
Juristen und preußischen Landtagsabgeordneten
in
Magdeburg, nach dessen
Tod (1868) sie meist auf ihrer
Villa am
Lago Maggiore lebte. Zum zweitenmal mit einem italienischen
Offizier verheiratet, siedelte sie mit diesem nach
Mailand
[* 23] über, wo sie im Irrenhaus starb.
Sie unterschied sich von der
Masse der Romanschriftstellerinnen vorteilhaft durch einen Zug
von Originalität
und geistiger Bedeutsamkeit. Sie begann mit den
Romanen: »Ein
Prinz vonGottesGnaden«
(Jena 1863) und »Ein weiblicher
Arzt« (das.
1863, 2 Bde.),
denen die keck aus dem
Leben gegriffenen
»Novellen und
Skizzen« (Leipz. 1867, 3 Bde.),
die geistreichen Reiseschilderungen: »Spanien«
[* 24] (2. Aufl., das. 1868, 2 Bde.)
und »Im
Lande der Pharaonen«
(Wien
[* 25] 1869),
der historische
Roman »Die Tochter der
Alhambra« (Berl. 1869, 3 Bde.),