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Vogesen - Vogl
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Vogesen # (Vosges), franz. Departement, gebildet aus Teilen der ehemaligen Herzogtümer Lothringen und / 383
Vogesensandstein s. Triasformation, S. 828. / 5
Voggenhuber Vilma von, Bühnensängerin, geb. 1844 zu Pest, erhielt ihre Ausbildung von dem dortigen Tenoristen / 151
Voghera Kreishauptstadt in der ital. Provinz Pavia, an der Staffora (mit prächtiger Brücke) und den / 77
Vogl 1) Johann Nepomuk, Dichter, geb. 2. Nov. 1802 zu Wien, fand schon im 17. Jahr eine Stelle im / 367
Fortsetzung:
Vogesen , # (Wasgenwald, Wasgau, lat. Vosagus, franz. les Vosges), Gebirge, dem oberrheinischen Gebirgssystem
mehr
Bahn geht durch den
Paß
[* 2 ] von
Zabern ,
[* 3 ] durch den auch in einem
Tunnel
[* 4 ] in der Meereshöhe von 280 m der
Rhein-Marnekanal geleitet
worden ist. Nicht unbedeutende Eisenerzlager gibt es bei
Niederbronn , große Waldungen, in denen
Wölfe und
Wildschweine noch
zahlreich vorkommen, zwischen
Pfalzburg und
Bitsch .
Längs des Ostrandes, der zwischen
Wasselnheim und
Weißenburg
[* 5 ] bogenartig weit gegen W. zurücktritt, breitet sich auch hier, wie weiter südlich, eine angenehme Hügellandschaft aus,
die jedoch in
Rheinbayern , am
Fuß der
Hardt , erst ihre ganzen
Reize entwickelt. In dieser Hügelregion und am
Fuß des
Gebirges
liegen in der ganzen
Ausdehnung
[* 6 ] der Vogesen von
Belfort
[* 7 ] im S. bis
Dürkheim
[* 8 ] im N. schöne und wohlhabende
Dörfer
und gewerbfleißige
Städte , und gerade diese Gegend ist es, welche Elsaß und
Rheinbayern zu den schönsten
Ländern des
Deutschen
Reichs zählen läßt.
Mineralien und Gestein
* 10
Mineralien .
Unter den
Mineralwässern sind auf der deutschen Seite der Vogesen die zu
Niederbronn am wichtigsten (die zu
Bad
[* 9 ]
Sulz
bei
Molsheim befinden sich bereits außerhalb des
Gebirges in der Hügelregion); auf französischer Seite, am äußersten Südwestfuß,
liegt
Plombières mit seinen warmen und kalten
Mineralquellen , zur Römerzeit schon vielbesucht, für den Geologen interessant
durch
Neubildungen von
Mineralien .
[* 10 ] Die
Bevölkerung
[* 11 ] des
Gebirges gehört dem deutschen und französischen Sprachstamm
[* 12 ] an. Die
Sprachgrenze fällt vom Elsässer
Belchen bis in die Gegend von
Münster
[* 13 ] mit der Landesgrenze und
Wasserscheide
zusammen; hernach geht sie auf die deutsche Seite über und läuft in krummer
Linie über St.
Kreuz
[* 14 ] im Leberthal zum
Donon .
Trotz des
Reichtums an landschaftlichen
Schönheiten gehörten die Vogesen zu den am wenigsten besuchten
Gebirgen
Deutschlands .
[* 15 ] Neuerdings hat sich der Vogesenklub im
Verein mit der
Forstverwaltung um die Erschließung sehr verdient gemacht
und unter anderm das
Gasthaus auf dem
Großen
Belchen und den Aussichtsturm auf dem Katzenstein erbaut.
Vgl. die Reisehandbücher
für die Vogesen von Schricker (Straßb. 1873),
Stieve
(Lahr
[* 16 ] 1873), v.
Seydlitz (2. Aufl.,
Metz
[* 17 ] 1886),
Mündel
(5. Aufl., Straßb. 1888) und
Ehrenberg (das. 1888).
Touchieren - Toucouleu
* 18
Toul .
(Vosges ), franz.
Departement , gebildet aus Teilen der ehemaligen Herzogtümer
Lothringen und
Bar , des
Bistums
Toul ,
[* 18 ] der
Landschaften Elsaß,
Champagne und
Franche-Comté sowie des
Fürstentums
Salm , infolge des
Friedensschlusses von 1871 aber
durch Abtrennung eines
Areals von 20,340
Hektar im nordöstlichen Teil (dasselbe bildet jetzt den
Kanton
[* 19 ] Schirmeck des
Kreises
Molsheim in
Unterelsaß ) etwas verkleinert, grenzt östlich an das deutsche
Reichsland Elsaß, nördlich
an die
Departements
Meurthe-et-Moselle und
Maas , westlich an
Obermarne , südlich an
Obersaône und umfaßt gegenwärtig 5853 qkm
(106,30 QM.). Das Land ist größtenteils gebirgig, im
O. von den waldreichen Vogesen, weiterhin von deren
Ausläufern , den
Monts
Faucilles , erfüllt, und wird von der
Mosel (mit Moselotte,
Vologne, Madon und
Meurthe ), der
Maas (mit
Mouzon und Vaire) sowie der
Saône (mit Coney) bewässert.
Unter den
Seen ist der von
Gérardmer zu erwähnen; auch gibt es mehrere
Mineralquellen (darunter die berühmten
von
Plombières ). Das
Klima
[* 20 ] zeigt im
Winter große
Kälte , im
Sommer Trockenheit und
Hitze , im
Herbst und
Frühling große Veränderlichkeit.
Die
Bevölkerung belief sich 1886 auf 413,707 Einw. Von der Gesamtfläche des
Departements sind Ackerland 245,125
Hektar ,
Weinberge
5670,
Wiesen 86,562,
Wälder 208,086,
Heiden 11,233
Hektar .
Guter Getreideboden findet
sich in der
Ebene , während
das Gebirgsland schöne
Weiden und viel
Wald enthält.
Hafenbefestigung - Haf
* 21
Hafer .
Die wichtigsten
Produkte sind:
Weizen (durchschnittlich 800,000
hl ),
Hafer
[* 21 ] (1⅓ Mill
hl ),
Roggen und Halbfrucht, sehr viel
Kartoffeln
(6 Mill.
hl ), dann
Hülsenfrüchte , Futterrüben, etwas
Hopfen
[* 22 ] und
Tabak ,
[* 23 ]
Obst , insbesondere Kirschen,
Wein sowie alle
Arten
Vieh, namentlich
Pferde
[* 24 ] (1886: 33,910
Stück ),
Rinder
[* 25 ] (159,084),
Schweine
[* 26 ] (91,620) und
Ziegen (18,136). Das Mineralreich ist wirtschaftlich
von geringer Bedeutung. Der wichtigste Erwerbszweig ist neben der
Landwirtschaft die gewerbliche
Industrie .
Dieselbe umfaßt vor allem eine blühende Baumwollmanufaktur (1885: 19,500
Arbeiter , 505,050
Spindeln , 20,009
Kraftstühle ),
Schafwollspinnerei und
-Weberei (750
Arb .),
Seiden - und Chappespinnerei,
Stickerei , Spitzenfabrikation; ferner
Eisenindustrie (280
Arb .), Maschinenbau, Fabrikation von
Glas
[* 27 ] (590
Arb .),
Papier (1675
Arb .),
Seife , Brettern etc. Entsprechend
dem hohen
Stande der
Landwirtschaft und
Industrie , ist auch der
Handel sehr entwickelt. Er findet an den neuerdings aus strategischen
Gründen außerordentlich entwickelten
Eisenbahnen (die nordsüdlichen
Linien
Nancy-Epinal-Vesoul ,
Lunéville-Fraize ,
Lunéville-Gérardmer und
Pagny-Neufchâteau nebst mehreren
Verbindungs - und Zweiglinien, welche teilweise bis hoch in die Vogesen
dringen) lebhaft benutzte Kommunikationsmittel. Das
Departement zerfällt in fünf
Arrondissements : Epinal ,
Mirecourt ,
Neufchâteau ,
Remiremont und St.-Dié;
Hauptstadt ist
Epinal .
Vgl.
Bailly u. a., Le
[* 28 ] département des
Vosges
(Epinal 1887, 2 Bde.).
s.
Triasformation , ^[= (hierzu Tafel "Triasformation"), die älteste der mesozoischen Formationen, die Dyasformat ...]
[* 29 ] S. 828.
Berlin
* 30
Berlin .
Vilma von, Bühnensängerin, geb. 1844 zu
Pest , erhielt ihre
Ausbildung von dem dortigen
Tenoristen P.
Stoll ,
debütierte 1863 in
Bellinis »Romeo und
Julie « auf dem ungarischen
Nationaltheater und erhielt infolgedessen an demselben ein
Engagement . Auf Veranlassung von
Frau
Artôt wandte sie sich dann der deutschen
Oper zu, gastierte in
Berlin
[* 30 ] und
Hannover ,
[* 31 ] später in
Stettin ,
[* 32 ]
Köln
[* 33 ] und
Bremen
[* 34 ] und trat 1869 am
Wiener Hofoperntheater mit solchem Erfolg auf, daß ihr ein
höchst vorteilhafter
Antrag gemacht wurde.
Sie entschied sich jedoch für ein gleichzeitig ihr gebotenes
Engagement in
Berlin , wo sie, seit 1868 mit dem Bassisten
Franz
Krolop verheiratet und später zur Kammersängerin ernannt, 11. Jan. 1888 starb.
Frau
v . Voggenhuber gehörte nicht
nur hinsichts ihrer stimmlichen
Mittel , sondern auch ihrer reichen dramatischen Fähigkeiten zu den außerordentlichen Bühnenerscheinungen.
Beide
Eigenschaften bewährte sie namentlich bei den
Berliner
[* 35 ] Aufführungen von
Wagners
»Tristan und Isolde« (1876), wo sie die
Titelrolle mit glänzendem Erfolg vertrat.
Kreishauptstadt in der ital.
Provinz
Pavia , an der Staffora (mit prächtiger
Brücke )
[* 36 ] und den Eisenbahnlinien
Genua-Mailand und
Turin-Piacenza , hat einen schönen, mit
Arkaden umgebenen Marktplatz, auf dem die Hauptkirche und das
Rathaus
stehen, ein
Gymnasium , eine technische
Schule , ein Nationalkonvikt, starke
Seidenzucht , lebhafte
Industrie , insbesondere
Baumwolle
[* 37 ] und Schafwollweberei, Fabrikation von
Ackerbaugeräten ,
Hüten etc.,
Produktenhandel und (1881) 12,794 Einw.
Die von
Galeazzo
Visconti 1372 angelegten Festungswerke sind in schöne
Alleen umgewandelt. Voghera ist das antike Iria
Augusta .
Titel
Elemente zu
Vogl:
1) Johann Nepomuk, Dichter
2) Heinrich, namhafter Tenorist
Vogler - Vogt
* 39
Seite 16.254.
1)
Johann
Nepomuk , Dichter, geb. 2. Nov. 1802 zu
Wien ,
[* 38 ] fand schon im 17. Jahr eine
Stelle im
¶
mehr
Dienste
[* 40 ] der österreichischen Landstände und starb 16. Nov. 1866 in Wien . Er hat sich besonders als Lyriker und Balladendichter
bekannt gemacht. Von seinen zahlreichen Schriften sind hervorzuheben: »Balladen , Romanzen , Saaten und Legenden « (Gesamtausgabe,
Wien 1846);
»Lyrische Blätter « (das. 1836; 2. Aufl. 1844);
»Novellen « (das. 1837);
»Volksmärchen« (das. 1837);
»Klänge und
Bilder aus Ungarn «
[* 41 ] (das. 1839, 3. Aufl. 1848);
»Neueste Dichtungen « (Pest 1843);
»Schatten « ,
[* 42 ] Novellen und Erzählungen (Wien 1844);
»Domsagen« (das. 1845, 4. Aufl.
1853);
»Aus der Teufe « , bergmännische Dichtungen (das. 1849, 2. Aufl. 1856);
»Deutsche
[* 43 ] Lieder « (Jena
[* 44 ] 1845);
»Soldatenlieder«
(Wien 1849, 3. Aufl. 1856);
»Schnadahüpfln« (das. 1850);
»Marko Kraljevits, serbische Heldensage « (das.
1851);
»Blumen « (das. 1852, 2. Aufl. 1857);
»Passiflore , ein Sagencyklus« (das. 1854);
»Neue Gedichte« (Leipz. 1856);
»Aus dem
Kinderparadies« (Wien 1861, 2. Aufl. 1865);
»Twardowski , der polnische Faust « (das. 1861);
»Schenken - und Kellersagen« (das.
1858) und »Aus dem alten Wien « (2. Aufl., das. 1865).
Vgl. A. Schmidt , J. N. Vogt (Wien 1868).
München
* 45
München .
2) Heinrich , namhafter Tenorist , geb. 15. Jan. 1845 zu München
[* 45 ] (Vorstadt Au ), bezog 1860 das Lehrerseminar zu Freising
[* 46 ] und wurde 1862 Schulgehilfe
in Ebersberg , 1865 in Lorenzenberg. Nebenbei hatte er fleißig musikalische Studien getrieben und namentlich seine Stimme ausgebildet,
so daß er es wagen konnte (1865), vor dem Intendanten Schmitt in München Probe zu singen, was sein sofortiges
Engagement am Münchener Hoftheater zur Folge hatte. Nach wenigen Monaten ernsten Rollenstudiums unter Franz Lachner und dem Regisseur
Jenke debütierte er im November 1865 als Max (»Freischütz « ) mit glänzendem Erfolg und gehörte seitdem ununterbrochen derselben
Bühne an. Vogl verfügt über ein mehr als hundert Rollen
[* 47 ] umfassendes Repertoire ; er ist einer der vorzüglichsten
Wagner-Sänger und war lange Zeit der einzige Tristan . In seinem ganzen künstlerischen Wesen herrscht Gesundheit und Frische ,
die jeder Effekthascherei abhold ist. - Seine Gattin Therese , geborne Thoma, geb. 12. Nov. 1845 zu Tutzing am Starnberger
See , erhielt ihre musikalische Ausbildung am Münchener Konservatorium unter Hauser und Herger, wurde 1864 am Karlsruher, 1865 am
Münchener Hoftheater engagiert und verheiratete sich 1868 mit Vogl. Wie dieser gehört auch sie zu den besten
Interpreten der Wagnerschen Opern , namentlich ist ihre Isolde als eine bewundernswürdige Leistung bekannt.