der Homerforschung dadurch völlig neue
Bahnen
eröffnend, verweilte dann längere Zeit zu
Weimar,
[* 5] wo seine
»Epistolae Vimarienses« entstanden
(Turin
[* 6] 1783), und bereiste 1785-88
die
Inseln und den
Kontinent von
Griechenland.
[* 7]
BeimAusbruch der französischen
Revolution zog er sich nach
Orléans
[* 8] zurück. Nach 1800 nach
Paris zurückgekehrt, wurde Villoison Mitglied des Nationalinstituts und
Professor der griechischen
Sprachen (ancienne et moderne) am
Collège de
France, starb aber schon Von seinen
Arbeiten sind noch dieAusgaben
von
Apollonios' »Lexicon graecum Iliadis et Odysseae« (Par.
1773, 2 Bde.) und
Longos' »Pastoralia« (das. 1778, 2 Bde.)
hervorzuheben.
Vgl.
Dacier, Notice historique sur Villoison (Par. 1806).
(spr. wilóng, auch de Montcorbier genannt),
François, franz. Dichter, geb. 1431 zu
Paris, studierte daselbst,
ergab sich aber früh einem ausschweifendenLeben, wurde infolge eines 1455 in der
Notwehr verübten
Mordes
aus
Paris verbannt, 1457 wegen
Diebstahls zum
Galgen verurteilt, wovon ihn seine
Ballade »Les pendus« errettete, und befand sich
1461, wahrscheinlich wegen gleichen
Frevels, im bischöflichen Gefängnis zu
Meun sur
Loire, aus dem ihn die
Amnestie bei der
Thronbesteigung
Ludwigs XI. befreite.
Seine weitern
Schicksale sind unbekannt, doch muß sein
Tod vor 1489 fallen, wo die erste
Ausgabe seiner Gedichte erschien.
Villon ist der originellste und witzigste Dichter des 15. Jahrh., der Urtypus des »esprit
gaulois«.
NichtsFremdes, nichts
Gemachtes findet sich bei ihm; von der zartesten
Anmut und freimütig bis
zur Schamlosigkeit, ernst, ja melancholisch und wiederum heiter und ausgelassen, mit vollem
Bewußtsein von der
Nichtigkeit
des Daseins und dabei dem wildesten
Genuß ergeben, endlich ein
Meister in der Behandlung der französischen
Sprache,
[* 9]
ist er
der würdige Vorgänger
Rabelais', allerdings in der zerlumpten und verkommenen Gestalt des unverbesserlichen Landstreichers.
Seine
Dichtungen: »Le
[* 10] grand testament de Villon et le petit, son codicille, le jargon et
ses ballades« (1489),
wurden bis 1542 27mal herausgegeben, besonders von
Marot (1533) auf Befehl
Franz' I.;
Erfreulicher war sein Wirken auf dem Gebiet der deutschen Litteraturgeschichte, namentlich zeichnen sich die Vorlesungen
über die »Geschichte der deutschen
Nationallitteratur« (Marb. 1845; 23. Aufl., fortgesetzt
von A.
Stern, 1889) durch Lebendigkeit der
Darstellung aus.
KleinereArbeiten sind: »Anfangsgründe der deutschen
Grammatik« (8. Aufl., neu bearbeitet von
Kauffmann, 1888);
Bayrischen Staatsbahn, 300 m ü. M., hat eine schöne kath.
Pfarrkirche (von 1376), ein Amtsgericht, Maschinen- und Lederfabrikation, eine Kunstmühle, Granitbrüche und eine Granitgewerkschaft,
Bierbrauerei,
[* 18] bedeutende Viehmärkte, Getreidehandel und (1885) 3148 fast nur kath. Einwohner.