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Villeneuve - Villersex
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Villeneuve (spr. wilnöw), 1) V. de Berg, Ort im Departement Ardèche, Arrondissement Privas, an der Eisenbahn / 289
Villeroi (spr. wilrŏá), franz. Adelsgeschlecht: 1) Nicolas de Neufville, Seigneur de V., geb. 1542, / 319
Villers (spr. wilähr oder -lährs), Charles François Dominique de, franz. Schriftsteller, geb. 4. / 223
Villers-Bretonneux (spr. wilähr-brötonnöh), Stadt im franz. Departement Somme, Arrondissement Amiens, an der / 24
Villers-Cotterets (spr. wilähr-kotträ), Stadt im franz. Departement Aisne, Arrondissement Soissons, am ausgedehnten / 59
Villersexel (spr. wilärssekssell), Ort im franz. Departement Obersaône, Arrondissement Sure, am Ognon, / 116
Fortsetzung:
Villena , # (spr. wiljēna), Don Enrique de Aragon, Marquis de, berühmter span. Gelehrter, geb. 1384, zeigte
mehr
gekommen ist. Seine noch vorhandenen Werke bestehen in einer Abhandlung über die Vorschneidekunst
(»Arte cisoria« ,
Madr . 1766 u.
1879) und einer
Erzählung in
Prosa von den Thaten des
Herkules
(»Los trabajos de
Hercules « ,
Zamora 1483 u. 1499, sehr selten).
Titel
Elemente zu
Villeneuve:
1) Villeneuve de Berg, Ort im Departement Ardèche, Arrondissement Privas
2) Villeneuve l'Archevêque, Ort im Departement Yonne, Arrondissement Sens
3) Villeneuve les Avignon, Stadt im Departement Gard, Arrondissement Uzès
4) Villeneuve sur Lot oder d'Agen
5) Villeneuve sur Yonne (oder V. le Roi), Stadt im Departement Yonne
6) Landstädtchen im schweizer. Kanton Waadt
(spr. wilnöw), 1) Villeneuve de
Berg ,
Ort im
Departement
Ardèche ,
Arrondissement
Privas , an der
Eisenbahn Livron-Alais, mit Tuchfabrikation und (1881) 1724 Einw.;
Geburtsort des
Agronomen
Olivier de
Serres (gest. 1619), dem hier eine Bronzestatue (von
Hébert ) errichtet ist. -
2) Villeneuve l'Archevêque,
Ort im
Departement
Yonne ,
Arrondissement
Sens , an der
Vannes und der
Eisenbahn
Sens-Troyes , hat eine restaurierte
Kirche , Fabrikation von
Tuch ,
Handel mit
Wolle und
Hanf und (1881) 1808 Einw. -
3) Villeneuve les
Avignon , Stadt im
Departement
Gard ,
Arrondissement
Uzès , rechts am
Rhône , über welchen eine
Hängebrücke nach dem
gegenüberliegenden
Avignon führt, hat eine alte
Abtei , St.-André, mit romanischer
Kapelle , eine Kartäuserkirche, ein
Hospital
mit
Museum und
Kapelle (darin ein schönes
Grabmal des 1362 gestorbenen
Papstes
Innocenz VI.), Fabrikation
von
Seide ,
[* 2 ]
Leinwand und
Seilen und (1881) 2374 Einw. -
Brücken I
* 3
Brücke .
4) Villeneuve sur
Lot oder d'Agen, Arrondissementshauptstadt im
Departement
Lot-et-Garonne , am
Lot und an der Zweigbahn
Penne-Villeneuve , hat
eine
Brücke
[* 3 ] aus dem 13. Jahrh., welche die nördlich gelegene Stadt mit dem
Faubourg
St.-Etienne verbindet, Reste alter Befestigungswerke, ein Kommunalcollège, eine
Strafanstalt , Fabrikation von
Leinwand ,
Leder , Schuhwaren und Hornkämmen,
Getreide -,
Wein - und Pflaumenhandel und (1886) 8678 (als
Gemeinde 14,693) Einw. Villeneuve ist Sitz
eines
Gerichtshofs und eines Handelsgerichts. -
5) Villeneuve sur
Yonne (oder Villeneuve le
Roi ), Stadt im
Departement
Yonne ,
Arrondissement
Joigny , an der
Yonne und der
Eisenbahn
Paris-Dijon , hat eine schöne
Kirche ,
Notre Dame (aus dem 13.-16. Jahrh.), Fabrikation von
Tuch und
Feilen ,
Schiffbau ,
Handel mit
Holz ,
[* 4 ]
Kohlen ,
Zement ,
Wein und
Salz
[* 5 ] und (1881) 3560 Einw. -
6) Landstädtchen im schweizer. Kanton Waadt ,
[* 6 ] am Oberende des
Genfer
Sees und an der
Eisenbahn
Lausanne-St .
Maurice ,
Station
der
Dampfschiffe , mit (1888) 1471 Einw. Vor dem
Ort , im
See , die
Ile de Paix und am Weg nach
Montreux das Inselschloß
Chillon
(s. d.).
Titel
Elemente zu
Villeroi:
1) Nicolas de Neufville, Seigneur de V., geb. 1542
2) Nicolas de Neufville, Marquis, dann Herzog von V.
3) François de Neufville, Herzog von V., Sohn des vorigen
(spr. wilrŏá), franz. Adelsgeschlecht:
1) Nicolas de Neufville,
Seigneur de Villeroi, geb. 1542, wußte sich die
Gunst der
Katharina von
Medici zu erwerben
und war
Minister unter
Karl IX.,
Heinrich III.,
Heinrich IV. und
Ludwig XIII. Er starb 1617 in
Rouen
[* 7 ] und hinterließ unter anderm
die berühmten
»Mémoires d'État depuis 1567 jusqu'en 1604« (Par. 1622; mit einer Fortsetzung bis
1620, das. 1634).
Italien
* 8
Italien .
2) Nicolas de Neufville,
Marquis , dann
Herzog von Villeroi, Enkel des vorigen, geb. 1597, zeichnete sich
als
Krieger in
Italien ,
[* 8 ]
Katalonien u.
Lothringen aus und wurde 1646
Marschall und zugleich
Erzieher
Ludwigs XIV., 1661
Chef des Finanzrats,
erhielt 1663 die
Würde eines
Pairs u.
Herzogs , starb 28. Nov. 1685.
3)
François de Neufville,
Herzog von Villeroi, Sohn des vorigen, geb. 7. April 1644, war mit
Ludwig XIV. erzogen worden, ward aber bald wegen Liebesintrigen nach
Lyon
[* 9 ] verbannt. Erst 1680 erhielt er die Erlaubnis zur
Rückkehr an den
Hof .
[* 10 ] 1693 zeichnete er sich bei
Neerwinden aus, ward dafür zum
Marschall ernannt und befehligte 1695-96 in
den
Niederlanden , bewies aber große Unfähigkeit. Dennoch erhielt er im spanischen
Erbfolgekrieg (im
Sommer
1701) das
Kommando der
in
Italien gegen den
Prinzen
Eugen kämpfenden
Armee , an deren
Spitze er 1. Sept. den unklugen und verunglückten
Angriff auf
Chiari unternahm und 1. Febr. 1702 in
Cremona von
Eugen überfallen und gefangen genommen ward.
Orléans (Stadt)
* 11
Orléans .
Wieder in
Freiheit gesetzt, erhielt er zu Anfang 1706 den Oberbefehl über die
Armee in den
Niederlanden ,
ward aber von
Marlborough bei
Ramillies geschlagen, worauf
Vendôme an seine
Stelle trat. Auf den Antrieb der
Maintenon bestimmte
ihn
Ludwig XIV. in seinem
Testament zum
Gouverneur des jungen
Ludwig XV. Nachdem letzterer die
Mündigkeit
erlangt, ließ der
Herzog von
Orléans
[* 11 ] Villeroi 12. Aug. 1722 wegen
Intrigen gegen ihn verhaften und verbannte ihn auf sein
Gut Villeroi.
Später
erlaubte man ihm, das
Gouvernement von
Lyon zu übernehmen. Nach
Ludwigs XV. Volljährigkeitserklärung erschien er wieder in
Paris
[* 12 ] und starb dort 18. Juli 1730.
Spottiswoode - Sprache
* 15
Sprache .
(spr. wilähr oder -lährs),
Charles
François
Dominique de, franz. Schriftsteller, geb. 4. Nov. 1765 zu
Boulay in
Lothringen , kam 1792 über den
Rhein als
Emigrant und wurde auf der
Reise nach Rußland in
Lübeck
[* 13 ] durch eine
Neigung
für
Frau v.
Rogge zurückgehalten und für
Deutschland
[* 14 ] gewonnen. Er versenkte sich nun in das
Studium der
deutschen Litteratur und
Philosophie , trat mit den bedeutendsten Geistern diesseit und jenseit des
Rheins in regen Briefwechsel
und war als
Professor der französischen
Sprache
[* 15 ] in
Göttingen
[* 16 ] unausgesetzt thätig, zwischen deutschem und französischem
Geist
zu vermitteln. Er starb 11. Febr. 1815 in
Göttingen . Villers war der erste
Franzose , der seinen Landsleuten
Kant
verständlich zu machen suchte
(»Philosophie de
Kant « ,
Metz
[* 17 ] 1801); mit
Nachdruck wies er in seinen selbständigen
Schriften und
Berichten an das
Institut de France auf den
Geist des
Protestantismus , der deutschen
Erziehung ,
Schule und
Universität hin, im
Gegensatz zu dem Jesuitentum und der französischen
Erziehung . Dafür ist am merkwürdigsten sein vom
Institut
gekrönter »Essai sur l'esprit et l'influence de la reformation de
Luther , etc.« (1804, 5. Aufl. 1851; deutsch, 2. Aufl.,
Hamb. 1817). Infolge seiner
»Lettre à
Madame la comtesse F. de
Beauharnais sur Lubeck« (1806) war er 1811 aus
Lübeck vertrieben
worden.
Vgl.
Bégin , Notice sur Villers
(Metz 1840).
Briefe aus dem
Nachlaß von Villers (von B.
Constant ,
Görres ,
Goethe u. a.) gab Isler heraus (Hamb. 1879).
(spr. wilähr-brötonnöh), Stadt im franz.
Departement
Somme ,
Arrondissement
Amiens ,
[* 18 ] an der
Eisenbahn
Tergnier-Amiens , mit moderner gotischer
Kirche , Wollspinnerei, Strumpfwirkerei
und (1881) 5911 Einw.
(spr. wilähr-kotträ), Stadt im franz.
Departement
Aisne ,
Arrondissement
Soissons , am ausgedehnten
Forst
[* 19 ] von Villers-Cotterets (12,500
Hektar ),
Knotenpunkt der
Eisenbahnen
Paris-Soissons-Laon ,
Villers-La
Ferté
Milon und
Compiègne-Silly la
Poterie , hat ein ehemaliges
Schloß
Franz ' I. (jetzt Armenhaus), Fabrikation von Wirk-,
Sieb - und
Spielwaren ,
Gerberei , Weinhandel und (1881) 3729 Einw. Hier 28. Juni 1815 glückliches
Gefecht der Verbündeten gegen die
Franzosen .
Villette, La - Villmar
* 21
Seite 16.212.
(spr. wilärssekssell),
Ort im franz.
Departement
Obersaône ,
Arrondissement
Sure , am
Ognon , 33 km südwestlich
von
Belfort ,
[* 20 ] mit
Schloß des
Grafen
Gramont ,
Eisengießereien und 1153 Einw. Bei Villersexel fand 9. Jan. 1871 ein heftiges
Gefecht zwischen
den
Franzosen und
Deutschen statt, indem
General v.
Werder hier durch die
Brigade
Goltz und die 4. Reservedivision
einen
Stoß gegen die linke
Flanke der auf
Belfort marschierenden
Armee
Bourbakis ausführen
¶
mehr
ließ, um deren Marsch aufzuhalten. Das 25. Regiment erstürmte Villersexel und bewirkte, daß Bourbaki seinen Marsch unterbrach und bedeutende
Truppenmassen nach Villersexel warf, vor denen sich die Deutschen , da ihr Zweck erreicht war, in der Nacht zum 10. Jan. wieder zurückzogen.
Ihr Verlust betrug 27 Offiziere und 619 Mann.