(spr. wilja-),José de, span. Dichter, geb. 1589 zu
Siguenza, erhielt seine
Erziehung in
Cuenca und begründete, kaum 26 Jahre alt, seinen
Ruhm durch das komische
Heldengedicht »La
mosquea« (»Der Fliegenkrieg«, zuerst
Cuenca 1615; zuletzt hrsg. im 17. Bd.
der »Biblioteca de autores españoles«),
welches durch
Reichtum anErfindung,
Laune, vortreffliche
Sprache
[* 2] und Versifikation zu den vorzüglichsten seiner Art in der spanischen Litteratur gehört.
Landrücken im preuß. Regierungsbezirk
Köln,
[* 9] schließt sich südlich von
Bonn
[* 10] an die
Eifel,
zieht sich, dem
Rhein parallel, nach
NW. und endet in der Gegend von
Grevenbroich an der
Erft. Er erreicht eine
Höhe von 188
m und
ist reich an
Braunkohlen.
(spr.
wiljēgas),EstevanManuel de, span. Dichter, geb. 1595 zu
Najera in Altkastilien, erhielt seine erste
Bildung in
Madrid
[* 12] und studierte mit besonderm
Eifer die
Akten, übersetzte auch, kaum aus dem Knabenalter
getreten, den Horaz und
Anakreon und verfaßte im
Geiste derselben schon damals einen großen Teil seiner eignen Gedichte.
Später studierte er in
Salamanca die
Rechte und mußte sich seines Unterhalts wegen vorzugsweise Berufsgeschäften widmen,
beschäftigte sich daneben aber immer mit gelehrten philologischen
Studien.
Trotz seines großen Ruhms als Gelehrter und Dichter blieb er arm und starb als
Inhaber eines kleinen
Amtes 1669. Seine Gedichte,
namentlich die erotischen, gehören zu den schönsten der spanischen Litteratur. Villegas war auch der erste, welcher
mit
Glück die
Nachahmung antiker Versmaße in spanischer
Sprache versuchte, und als eifriger Verehrer der
Alten ein entschiedener Gegner
Lope deVegas und seiner
Schule, die er heftig bekämpfte. Seine Gedichte erschienen unter dem
Titel: »Amatorias«
(Najera 1618,
Madr. 1774, 2 Bde., mit vortrefflicher
Biographie; auch abgedruckt im 42. Bd. der »Biblioteca
de autores españoles«),
obschon dieselben auch zahlreiche
Oden und
Poesien andrer Art enthalten.
(spr. wil-arduäng),Geoffroy de, franz. Geschichtschreiber, geboren um 1160 auf dem
Schloß Villehardouin bei
Bar
sur
Aube in der
Champagne, war
Marschall des
GrafenThibaut Villehardouin von
Champagne, nahm 1199 nebst seinem
Herrn dasKreuz,
[* 13] ging 1201 als Gesandter der französischen
Kreuzfahrer nach
Venedig,
[* 14] um die Überfahrt derselben nach
Ägypten
[* 15] mit der
Republik
zu vereinbaren, und beteiligte sich hierauf an der vom
DogenDandolo geleiteten
Unternehmung, welche 1204 mit der Erstürmung
Konstantinopels und dem
Sturz des griechischen Kaiserreichs endete. Er ward von dem neuenKaiser,
Balduin,
mit einem großen Besitztum am Hebrus belehnt und zum
Marschall von Romanien ernannt, rettete das fränkische
Heer bei
Adrianopel
vor gänzlicher Vernichtung durch die
Bulgaren und starb 1213. Er hinterließ eine vortreffliche Geschichte des vierten Kreuzzugs
(1198-1207) in altfranzösischer
Sprache unter dem
Titel:
»Histoire de la conquête de Constantinople«,
eins der besten Geschichtswerke des
Mittelalters, die uns erhalten sind (hrsg. von Ducange, 1657, von
Paulin, Par. 1838, und
von
Wailly, 3. Aufl., das. 1882; deutsch von
Todt,
Halle
[* 16] 1878). -
SeinNeffeGeoffroy de Villehardouin erbte seine
Würde, ward
Herzog von
Achaia
und gründete daselbst eine fränkische Dynastie, welche bis ins 14. Jahrh.
herrschte.
Wiederherstellung des Absolutismus war hauptsächlich sein Werk; auch setzte er die Emigrantenentschädigung ins Werk, begünstigte
die Ausbreitung der Jesuiten über das Land, schuf die Septennalität der Kammern, erfand die Rentenreduktion und brachte ein
Sakrilegiengesetz in Vorschlag. Als durch die Neuwahlen in die Deputiertenkammer 1827 die Opposition gegen das Ministerium verstärkt
ward, sah sich der König genötigt, den schon lange dem Volk und der Mehrheit der Pairs verhaßten Minister zu entlassen. Villèle ward
zwar gleichzeitig zum Pair ernannt, zog sich aber bald darauf nach Toulouse zurück, wo er starb.
Vgl. »Mémoires
et correspondance du comte Villèle« (Par. 1887-89, 5 Bde).