Wilh. und Alex. v.
Humboldt, F. v.
Kleist, L.Klenze etc. Der Ausführung
der ursprünglichen
Pläne ward durch den
Ausbruch des
Kriegs zwischen
Frankreich und
Preußen
[* 11] ein
Ziel gesetzt. Seine besondere
Pflege wandte er der Druckerei zu, welche er durch eine
Schriftgießerei und Spielkartenfabrik ergänzte, wie auch
seine Buchhandlung 1818 durch die Vereinigung mit der ihm von seinem Schwiegervater J. H.
^[JoachimHeinrich]
Campe hinterlassenen
»Schulbuchhandlung«
(Sortiment) eine bedeutende Erweiterung erfuhr. Nachdem 1825 bereits sein ältester Sohn,
Eduard (geb.
Teilhaber des von nun an
»Friedrich Vieweg u. Sohn« zeichnenden
Geschäfts und 1834 alleinigerChef desselben
geworden, starb er Der genannte Sohn führte sämtliche Geschäftszweige zu immer größerer
Blüte
[* 12] und gab seinem
Verlag durch
Pflege einer vorzugsweise naturwissenschaftlichen
Richtung eine hervorragende Bedeutung. Nach dem
TodEduard Viewegs
wurde dessen Sohn
Heinrich (geb. 1826)
Besitzer des
Geschäfts.
(Vigier, spr. wischjeh), Franziskus, franz. Gelehrter,
geb. 1591 zu
Rouen
[* 16] (daher Rotomagensis), trat in den Jesuitenorden, wurde
Professor zu
Paris und starb daselbst Berühmt
wurde er durch
»De praecipuis graecae linguae idiotismis« (Par. 1627; später bearbeitet von
Hoogeveen,
Leid. 1766;
Zeune, Leipz.
1777; G.
Hermann, das. 1802, 4. Aufl. 1834);
auch edierte er des
Eusebius »Praeparatio evangelica« (Par. 1628).
Gudbrand, hervorragender
Forscher auf dem Gebiet der altnord.
Philologie, geb. zu Frakkanes auf
Island,
[* 19] bezog 1849 die
UniversitätKopenhagen
[* 20] und wurde 1856 zum Stipendiaten der arnamagnäischen
Stiftung
ernannt. Seit 1864 lebte er in
England, zuerst in
London,
[* 21] dann in
Oxford,
[* 22] wo er 1871 zum
Master of arts hon. causa promoviert
ward, später auch eine Professur für
isländische Sprache und Litteratur erhielt und starb.
Das erste bedeutendere Werk, welches Vigfússon veröffentlichte, ist die Abhandlung über die
Chronologie der isländischen
»Sagas«
(im »Safn til Sögu
Islands og íslenzka bókmenta«, Bd. 1, Kopenh.
1856); in weitern
Kreisen machte er sich bekannt durch sein großes altnordisches
Wörterbuch
(»Icelandic-English dictionary«,
Oxf. 1859-74),
zu
dem er die Sammlungen des früh verstorbenen EngländersRich. Cleasby benutzen konnte.
Seine übrigen
Arbeiten bestehen wesentlich in
Ausgaben altnordischer
Texte: der »Biskupa Sögur« (mit Jón Sigurdsson, Kopenh.
1856-78);
der »Bárdhar saga Snæfellsáss« und andrer kleiner
Erzählungen (»Nordiske Oldskrifter«, Bd.
27, Kopenh. 1860);
der »Fornsögur« (Vatnsdæla, Hallfredhar saga, Flóamannasaga, Leipz.
1860, mitTh.
Möbius);
des
»Corpus poeticum boreale«, einer Sammlung der altnordischen
Poesie (das. 1883, 2 Bde.).
Ein größeres Werk, das die ältern
isländischen
»Sagas« samt der »Islendinjabók«, »Landráma«,
»Kristnisaga«, den ältern »Biskupa
Sögur« und den auf
Amerika
[* 23] bezüglichen
Quellen umfassen soll, wird demnächst veröffentlicht werden.
Vigfússon war Ehrendoktor der
UniversitätUpsala
[* 24] und Mitglied der
MünchenerAkademie der
Wissenschaften; er hätte bei seinen genialen
Anlagen das
Höchste leisten können, wenn es ihm nicht an methodischer Schulung gemangelt hätte.
legessuntscriptae (lat.), »für
die Wachenden sind die
Gesetze geschrieben«, d. h. wer sein
Recht wahren und vor dem
Recht bestehen will,
muß sich mit den
Gesetzen seines
Landes bekannt machen (Unkenntnis schützt nicht).
ein in
Gallien geborner, 39 bei
Paulinus in
Nola erscheinender, dann nach
Jerusalem
[* 25] reisender, später in
seine
Heimat zurückgekehrter Gegner des Mönchtums,
Märtyrer- und Reliquiendienstes
¶
mehr
sowie des sich dieser Artikel mit Vorliebe annehmenden Hieronymus, der 406 gegen ihn schrieb;
wesentlich also gleich gerichtet
wie Jovinianus (s. d.).
Vgl. Gilly, Vigilantius and his times (Lond. 1844).