das preußische
Gesetz vom betreffend
Überweisung von Beträgen, welche aus landwirtschaftlichen
Zöllen eingehen,
an die Kommunalverbände, ebenfalls als Verwendungsgesetz bezeichnet (nach dem Antragsteller v.
Huene [s. d.] auch
LexHuene genannt). Nach diesem
Gesetz werden vom
Ertrag der
Getreide- und
Viehzölle 15 Mill. Mk. in
Preußen
[* 2] zu allgemeinen Staatszwecken verwendet, während der überschießende Betrag den
Kreisen zur Erfüllung
ihrer Aufgaben überwiesen wird.
Trennungen ursprünglich zusammenhängender
Schichten- oder Gangmassen (vgl. Tafel »Gangbildungen«,
[* 3] Fig. 1 u. 5). Die Niveaudifferenz zwischen den beiden gegeneinander
verschobenen Teilen der
Schicht oder des
Ganges heißt Sprunghöhe; sie beträgt mitunter nur wenige
Zentimeter, in
andern
FällenHunderte von
Metern. Die
Fläche, auf welcher die
Bewegung stattgefunden hat, die Verwerfungsspalte (Sprungkluft),
ist bald vertikal, bald geneigt, hat häufig zur
Bildung eines
Ganges Veranlassung gegeben (Verwerfer) und trägt mitunter
die
Spuren der
Bewegung in Form von Friktionsstreifen und
Polituran sich
(Rutschflächen,
Spiegel).
[* 4] Ob die Verwerfung
durch ein Sinken des nun tiefer liegenden Teils oder durch eine
Hebung
[* 5] des höhern Teils der
Schicht oder des
Ganges erzeugt
worden ist, ist selten zu ermitteln; doch ist der letztere
Fall wohl der häufigere.
Die
Ursachen der Verwerfungen sind mannigfaltige: Unterwaschungen
(Auflösung von
Steinsalz,
Gips),
[* 6] Raumvergrößerung unterteufender
Schichten (Umwandlung von
Anhydrit zu
Gips),
Schwinden des Gesteinsmaterials durch Austrocknen und Erhärten, seitlicher
Druck geneigt liegender
Schichten, mitunter auch
Eruption feurig-flüssigen
Materials, wiewohl die verwerfenden
Gänge desselben
häufiger spätere Ausfüllungen früher entstandener
Spalten sind. Besonders studiert, weil von großer technischer Wichtigkeit,
sind die Verwerfungen der
Schichten der
Steinkohlenformation und ihrerKohlenflöze.
in der Jägersprache: durch Auslegen oder Aufhängen übelriechender Gegenstände das
Wild vom Betreten
gewisser
Plätze, z. B.
Feldstücke,
Saatkämpe etc., abhalten.
Sobald die
»Witterung« sich verloren hat,
muß das Verwittern wiederholt werden.
Oft benutzt man dazu
Pulver
mit
Urin zusammengerieben, mit welcher Mischung die auszuhängenden
Lappen getränkt werden, auch das
Gescheide von geschossenen
Stücken wird auf zu stützenden
Orten ausgebreitet.
diejenige durch die
Atmosphärilien verursachte
Zersetzung der
Gesteine,
[* 9] bei welcher mit allmählichem
Verlust von
Bestandteilen kein andrer
Ersatz als die
Aufnahme von
Sauerstoff,
Kohlensäure und
Wasser, zugleich
aber ein Verlust der
Konsistenz und selbst der Form verbunden ist. Die Verwitterung beginnt in der
Regel an der Oberfläche und greift,
von derselben ausgehend, in der obern
Schicht des Gesteins weiter um sich. Diese zerfällt dadurch zu
Pulver, welches vom Regenwasser fortgespült wird, um andre noch unzersetzte Teile dem Verwitterungsprozeß auszusetzen.
Letzterer greift aber auch tiefer ein, wird auf
Klüften und
Fugen weit fortgeleitet und erscheint in den ersten Stadien als
eine bloße Verfärbung oder Bleichung des Gesteins, welche häufig nur einige
Linien, bisweilen aber
auch viele
Fuß tief eingedrungen ist. Dunkle, durch organische
Substanzen gefärbte
Gesteine werden weiß oder hellgrau; grüne,
eisenoxydulhaltige werden rot, indem sich
Oxyd bildet; gelbliche
Kalksteine werden braun, indem ihr
Eisenoxyd im freien Zustand
bloßgelegt wird.
Glasige
Gesteine werden blind, undurchsichtig und schillernd wie alte Fensterscheiben. In manchen
Fällen bilden
sich auflösliche
Salze, die als Effloreszenzen auftreten, oder es werden
Metalloxyde in der Form von
Dendriten
[* 10] abgelagert.
Granite,
Syenite,
Gneise und Felsitporphyre lockern sich auf und zerfallen, so daß sie oft große Schuttmassen liefern, die
das
Material zur
Neubildung der feldspatreichen
Sandsteine geliefert haben. Weit wichtiger sind aber die tiefer
eingreifenden Zerstörungen, welche viele
Gesteine dadurch erleiden, daß gewisse ihrer vorwaltenden
Bestandteile im
Lauf der
Zeit einer totalen chemischen
Zersetzung unterworfen sind.
Das
Kaolin und die
Thone sind nichts andres als die
Produkte solcher Zersetzungsprozesse. Die in
Säuren löslichen
Gesteine verwittern
bedeutend schneller als die darin unlöslichen,
Magnesium- und Calciumsilikate schneller als Alkalisilitate,
Natriumsilikate wieder schneller und vollständiger als Kaliumsilikate.
KeinGestein aber vermag der Verwitterung vollkommen zu widerstehen.
Wie verschieden die
Neigung der
Mineralien ist, in Verwitterung überzugehen, zeigt am besten der
Granit, dessen
Feldspat schon vollständig
in
Kaolin verwandelt sein kann, während der
Quarz gar nicht, derGlimmer nur wenig durch
Ausscheidung seines
Eisengehalts als
Oxyd angegriffen ist.
tessinischer Zufluß des
Lago Maggiore, kommt aus dem in Dörfern und Alphütten bewohnten wildschönen
Val
Verzasca und strömt meist in der Tiefe dunkler und jäher Abgründe dahin.
Die acht Thalgemeinden zählten nur 2190
Seelen
ortsanwesender
Bevölkerung,
[* 13] während die Wohnbevölkerung 2566 zählt;