mehr
genannt) ein, welche mit ihren Plafondgemälden, Spiegeln, Säulen, [* 2] Pilastern etc. einen imposanten Eindruck macht. Nächst dieser Galerie verdienen die Galerie des batailles, das Oeil de Boeuf, die Kapelle, das Theater [* 3] etc. Erwähnung. Der Park selbst, terrassenförmig ansteigend, macht, wenn auch in dem steifen Stil jener Zeit gehalten, doch mit seinen Blumenbeeten, Rasenteppichen, seiner Orangerie, seinen Bassins und Springbrunnen und den zahlreichen Bildwerken einen großartigen Eindruck (vgl. den Plan).
Die Stadt hat 8
Kirchen, darunter eine
Kathedrale, eine reformierte und eine
anglikanische Kirche, Fabrikation von
Uhren,
[* 4]
Waffen,
[* 5] Werkzeugen,
Eisen- und
Kupfergeräten, Kaschmirshawls, Baumwollenstoffen etc. und (1886)
38,543 (als
Gemeinde 49,852) Einw. Sie hat ein theologisches
Seminar, ein
Lyceum, eine
Normalschule, eine
Stadtbibliothek (60,000
Bände), mehrere
gelehrte Gesellschaften und ist Sitz des
Präfekten, eines
Bischofs, eines Assisenhofs,
eines
Tribunals erster
Instanz und eines Handelsgerichts. Versailles
ist der Geburtsort
Ludwigs XV., XVI. und XVIII., der
Generale
Berthier
und
Hoche, des
Abbé de l'Epée, der Schauspielerin
Mars
[* 6] u. a. Im
Park von Versailles
liegen die Lustschlösser Groß-
und
Klein-Trianon (s. d.). In Versailles
ward der
Friede zwischen
Frankreich und
Nordamerika
[* 7] einerseits und
England anderseits
geschlossen. Am fand hier ein
Gefecht zwischen den
Preußen
[* 8] und
Franzosen statt.
Vom bis war Versailles
Sitz des großen
Hauptquartiers der deutschen
Armeen, und ward
hier in der Spiegelgalerie
des
Schlosses der König
Wilhelm I. von
Preußen zum deutschen
Kaiser proklamiert. Die
Friedenspräliminarien
wurden in Versailles
unterzeichnet. Am verlegte die
Nationalversammlung den Regierungssitz
von
Bordeaux
[* 9] nach Versailles;
erst 1879 wurde er wieder nach
Paris
[* 10] verlegt.
Vgl. Eckard,
Recherches historiques sur Versailles
(Par. 1836);
Laborde, Versailles
ancien et moderne (das. 1840);
Gavard,
Galeries historiques de Versailles
(das. 1837-44, 13 Bde.,
mit 1550 Tafeln;
Supplement 1847-49), 6 Bde.);
Boudin,
Histoire généalogique du musée des croisades,
palais de Versailles
(das. 1858-66, 4 Bde.);
Dussieux, Le
[* 11] château de Versailles
(2. Aufl., das. 1887, 2 Bde.);
Bosq, Versailles et les Trianons (das. 1887);
Laurent-Hanin, Histoire municipale de Versailles (das. 1885 ff.).
[* 1] ^[Abb.: Plan der Gärten von Versailles. Maßstab [* 12] 1:20,000]