an einem
Platin- oder vergoldeten Kupferdraht 1-2
Minuten in die
Lösung, spült, bürstet mit
Weinstein und
Wasser, spült abermals,
trocknet und hängt den Gegenstand von neuem in die
Lösung. Dies wird von 2 zu 2
Minuten wiederholt, bis die Vergoldung stark
genug ist. Polierte Gegenstände geben eine blanke, mattierte eine matte Vergoldung. Kupfergehalt der
Lösung macht die Vergoldung rot, Silbergehalt grün. Der Goldüberzug ist dichter als bei der Feuervergoldung, scheint
aber im ganzen etwas weniger fest zu haften.
Kupfer,
[* 2]
Messing,
Tombak,
Bronze,
[* 3]
Neusilber,
Zinn,
Zink, Guß- und Schmiedeeisen,
Stahl,
Silber,
Platin, auch legiertes
Gold
[* 4] lassen sich
galvanisch sehr schön vergolden. Bei der Kontaktvergoldung wird die galvanische Vergoldungsflüssigkeit
mit
Chlornatrium versetzt und in einem glasierten gußeisernen
Gefäß
[* 5] erhitzt. Man hängt den zu vergoldenden Gegenstand hinein
und taucht überdies ein
StückZink in die
Flüssigkeit, welches unterhalb des
Spiegels derselben den Gegenstand berührt.
Blattgold haftet auf ganz reinem, mit
Salpetersäure matt geätztem und erhitztem
Eisen
[* 6] und
Stahl ohne Zwischenmittel;
doch benutzt man als solches auch
Bernsteinfirnis,
Ölfarbe etc. Auch die
Goldplattierung beruht auf mechanischer Vereinigung
von fremdem
Metall und Goldblech durch starken
Druck. Zum Vergolden von
Porzellan benutzt man aus
Goldchlorid durch
Oxalsäure oder
Eisenvitriol
gefälltes und mit basischem Wismutnitrat alsFlußmittel gemischtes
Gold; es muß nach dem Aufbrennen
poliert werden. Die Glanzvergoldung (Glanzölvergoldung,
Meißener Vergoldung) liefert dagegen direkt eine glänzende
Fläche.
Sie wird durch Einbrennen einer
Lösung von Schwefelgold oder
Knallgold in
Schwefelbalsam erhalten, ist aber viel weniger haltbar;
sie wird schon, wenn man sie einigemal gegen das Haupthaar führt, wie von einer feinen
Feile
[* 7] weg genommen.
Über falsche Vergoldung s.
Vermessingen. - Die Feuervergoldung war schon im
Altertum bekannt, 1403 wurde der Verkauf vergoldeter
Messing- und Kupferwaren verboten, um Täuschung zu verhindern. 1603 kannte man bereits die Feuervergoldung auf verkupfertem
Stahl und
Eisen. Die kalte Vergoldung mit
Goldzunder soll in
Deutschland
[* 8] erfunden worden sein und wurde 1698 in
England bekannt.
Die Äthervergoldung auf
Stahl wandten die
Engländer zu Anfang des 19. Jahrh. häufig an.
Alle nassen Vergoldungen stammen
aus neuerer Zeit und wurden schnell verdrängt durch die galvanische Vergoldung. 1805 vergoldete Brugnatelli zwei silberne
Medaillen mit
Hilfe der
VoltaschenSäule und einer
Lösung von goldsaurem
Ammoniak.
De la Rive veröffentlichte 1840 sein
schon 1828 ausgeübtes
Verfahren. Ebenfalls 1840 nahmen Ruolz in
Frankreich und beide Elkington in
London
[* 9]
Patente für diese
Art der Vergoldung, die in
Deutschland durch
Elsner und
Böttger, in
Frankreich durch Roseleur und
Christofle ausgebildet wurde.
Die Kontaktvergoldung erfand
Frankenstein in
Graz
[* 10] 1842.
Vgl.
Schreiber, Vergoldungs- und Versilberungskunst
durch Einlegen oder Anreiben (Weim. 1853);
s.
Linse, ^[= # ein durchsichtiges Glasstück, an welches zwei kugelförmig gekrümmte Flächen (oder eine kugelför ...]
[* 12]
Lupe,
[* 13]
Mikroskop.
[* 14]
im
allgemeinen die Beziehung des einen auf ein andres.
Daher ist eine Verhältnisbestimmung eine solche,
welche einem
Ding oder einem
Begriff nicht
an sich selbst, sondern nur in seiner Beziehung auf ein andres, in einer Vergleichung
mit dem letztern zukommt. Verhältnisbegriffe oder relative
Begriffe heißen vorzugsweise solche, deren
ganze Bedeutung auf einer Vergleichung mit einem andern beruht, die also in notwendiger Beziehung zu einander stehen, wie
z. B. groß und klein, rechts und links etc. -
In der
Mathematik versteht man unter Verhältnis das Ergebnis der Vergleichung zweier gleichartiger
Größen, die
man die
Glieder
[* 15] des Verhältnisses nennt. Man kann nun fragen, um wie viel das eine
Glied
[* 16] größer ist als das andre; dies
gibt zwischen den beiden
Gliedern a und b das arithmetische Verhältnis (die
Differenz a-b). Fragt man aber, wie vielmal das eine
Glied
so
groß ist als das andere, so erhält man das geometrische Verhältnis (den
Quotienten) a:b oder a/b. Ein Verhältnis heißt
steigend (zunehmend), wenn das zweite
Glied größer ist als das erste, z. B. 5-7 oder 5:7, im entgegengesetzten
Fall fallend
(abnehmend). Gewöhnlich versteht man unter Verhältnis schlechtweg ein geometrisches. Der
Ausdruck für die
Gleichheit zweier Verhältnisse
ist eine
Proportion (s. d.).
eine unter zweien oder mehreren gepflogene
Erörterung. Unter den politischen Verhandlungen sind die parlamentarischen
Debatten hervorzuheben, welche durch die Vorschriften der
Geschäftsordnung (s. d.) geregelt sind. Für die diplomatischen
oder internationalen Verhandlungen ist die herkömmliche Form teils die der schriftlichen
Noten, teils die der
mündlichen Mitteilung durch
Bevollmächtigte oder zuweilen durch die
Souveräne selbst.
(lat.
Induratio, griech.
Sklerose), in der
Medizin jede Festigkeitszunahme eines
Gewebes des menschlichen
Körpers, welche mit und ohne Form- und Größenveränderung des erkrankten
Organs verbunden sein kann. Die Verhärtung wird 1) dadurch
hervorgebracht, daß aus einem
Organ die weichen Gewebsteile schwinden und nur die härtern zurückbleiben,
wie es z. B. bei der
Atrophie der
Bauchspeicheldrüse, des
Rückenmarks
(Tabes, s.
Rückenmarksschwindsucht), der
Leber und
Nieren
vorkommen kann, wenn die weichen Gebilde verfetten und das Bindegewebsgerüst allein erhalten wird;
2) dadurch, daß im Verlauf eines chronischen Entzündungsvorganges derbes neugebildetes
Gewebe
[* 17] an die
Stelle weichen normalen
Gewebes tritt, wie bei der Narbenbildung oder bei Geschwulstentwickelungen
(Scirrhus, s.
Brustkrebs);
vornehmlich Kalk, in die Weichteile abgesetzt werden (Verkalkung). Die Verhärtung von Geschwürsrändern kommt bei Syphilis (s. d.),
die Verhärtung von Lymphdrüsen bei Skrofeln (s. d.), die Verhärtung des Auges beim sogen. GrünenStar oder Glaukom (s. d.) vor.