Giuseppe, Komponist, geb. 9. Okt. 1813 zu Roncole unweit Parma, erhielt seine Ausbildung von 1833 an im Konservatorium
zu Mailand (nach Fétis durch Lavigna, Maestro al cembalo des Scalatheaters, weil ihm der Eintritt ins Konservatorium verweigert
worden), debütierte 1839 mit der Musik zum Melodrama »Oberto, conte di San Bonifazio« und begründete seinen
Ruf 1841 durch die Oper »Nabucco«, welcher später eine Reihe andrer folgten, von denen die meisten auf fast allen größern
Bühnen Europas zur Aufführung kamen.
Die beliebtesten sind: »Ernani« (1844),
»Giovanna d'Arco« und »Alziro«
(1845),
»Attila« (1846),
»Macbeth« (1847),
»Rigoletto« (1851),
»Il Trovatore« (1853),
»La Traviata« (1853),
»Les vêpres siciliennes« (1855),
»Un ballo in maschera« (1859) und als die letzten, einer neuen, vornehmlich
auf gediegene Arbeit zielenden Kunstrichtung angehörigen: »La forza del destino« (1862),
»Don Carlos« (1867 für die Pariser
Große Oper),
»Aida« (1870 für Kairo zur Feier der Einweihung des Suezkanals) und »Otello« (1887). Verdis
Opern lassen eine geniale Begabung für die dramatische Komposition, zumal im Sinn des Italieners, erkennen
und erheben sich durch ihren geistigen Gehalt so hoch über die vorwiegend den sinnlichen Reiz anstrebenden Opern seiner Vorgänger,
daß er mit Recht als Reformator des italienischen Musikdramas gelten darf. Verdi, seit 1872 zum Senator des
Königreichs Italien ernannt, lebt meist in Genua, befindet sich aber viel auf Reisen, um die Aufführungen seiner Werke selbst
zu leiten.
Den glänzendsten Erfolg erzielte er in neuester Zeit mit seinem dem Gedächtnis Manzonis gewidmeten »Requiem« (1874), welches
mit seiner edlen, von echter Frömmigkeit erfüllten Melodik und seiner allem Opernhaften abgewendeten
Innigkeit der Empfindung auch die Gegner Verdis zur Bewunderung hingerissen hat und jedenfalls alle Schöpfungen des modernen
Italien auf diesem Gebiet weit überragt.
Vgl. Basevi, Studio sulle opere di G. Verdi (Flor. 1859);
Pougin, Verdi, sein Leben und seine
Werke (deutsch, Leipz. 1887).
chilen. Orden, gestiftet von der Regierung.
Die Dekoration des Ordens, welcher nur einen Grad hat,
besteht in einem fünfstrahligen, weiß emaillierten Stern mit goldenen Knöpfen, aus dessen Winkeln je drei goldene Strahlen
hervorgehen, auf denen zwei grün emaillierte, durch ein goldenes Band vereinigte Lorbeerzweige liegen.
Der weiße Mittelschild ist von einem blauen, weißen und roten Reifen umgeben;
in dem ersten stehen die Worte: »Praemium meriti«.
für Aufopferung und pflichttreue im Krieg.
1) Badisches Erinnerungskreuz für 1870/71, gestiftet von Großherzog Friedrich 25. Juni 1871 für Männer und Frauen. Die Dekoration
ist ein Bronzekreuz, im obern Arm die Krone, im untern das Wappen, im Schilde das rote Kreuz, rechts und links 1870 und 1871. Auf
dem Revers »F« mit Krone. Band gelb mit roten Randstreifen und weißer Einfassung. -
2) Bayrisches Verdienstkreuz, gestiftet 12. Mai 1871 von König Ludwig II. für freiwillige Fürsorge für das
Heer. Die Dekoration ist ein goldenes, weiß emailliertes Kreuz, auf dem weißen, schwarz besäumten Mittelschild das rote Kreuz,
im Revers ein gekröntes L, im Ring 1870 und 1871. Das Band ist hellblau. -
3) Hessisches Militärsanitätskreuz, gestiftet von Großherzog Ludwig III. 25. Aug. 1870 für Männer und Frauen. Die Dekoration
ist ein zwölfspitziges, vierarmiges
Kreuz, auf dessen gotisch abgerundeten Armen im Avers: »Für Pflege der Soldaten 1870«, im
Revers: »Den 25. Aug. 1870« und in dessen Mitte »L«
mit Krone steht. Das Band ist ponceau mit silberner Einfassung. -
4) Oldenburgisches Verdienstkreuz etc., gestiftet von Großherzog Peter 12. Juni 1871 für Männer und Frauen.
Die Dekoration ist ein Bronzekreuz, dessen Mittelschild auf dem Avers das rote Kreuz im weißen Feld, umgeben von einem goldenen
Eichenkranz, zeigt; der obere Arm enthält ein P mit Krone, der untere die Zahlen 1870/71, der Revers ist glatt. Das Band ist
dreimal blau, zweimal rot gestreift. -
5) Preußisches Verdienstkreuz für Frauen und Jungfrauen, gestiftet 22. März 1871 von Kaiser Wilhelm I. Der Orden hat die Form des
Eisernen Kreuzes, ist von schwarzem Email mit silbernem Rand, in der Mitte ein rotes, weiß gerändertes Kreuz. Auf dem Revers
ist oben die Krone, in der Mitte W und A, unten 1870/71. Band weiß und schwarz gerändert. -
6) Königlich sächsisches Erinnerungskreuz für 1870/71, gestiftet von König Johann 6. März 1871 für Männer und Frauen. Die
Dekoration besteht in einem achteckigen Kreuz, durchzogen von einem Lorbeer- und Eichenkranz, im Schild ein J mit Krone, im Ring
sechs Sterne, auf dem Revers 1870/71. Das Band ist weiß mit drei grünen Streifen. -
7) Sachsen-weimarisches Ehrenzeichen für 1870/71, gestiftet von Großherzog Karl Alexander 19. Juli 1871. Die Dekoration ist ein
silberner Rhombus mit dreieckigen Spitzen, im Avers: »Für rühmliche Thätigkeit 1870/71«, von einem Lorbeerkranz
umgeben, im Revers C A, verschlungen mit S, zeigend. Band schwarz mit gelber und grüner Einfassung. -
8) Württembergisches Verdienstkreuz, s. Olga-Orden.
für Kunst und Wissenschaft.
1) Koburgisches, gestiftet von Herzog Ernst II. 11. Jan. 1835. Die Dekoration ist ein silbernes, achtspitziges Kreuz, dessen Arme
durch einen Rautenkranz verbunden sind, und das im Mittelschild das Bild des Herzogs mit der Namensunterschrift,
auf dem Revers, umgeben von einem Eichenkranz: »Dem Verdienst« mit der Herzogskrone führt. -
2) Meiningensches, gestiftet von Herzog Georg 23. Juli 1874, ganz gleich wie 1),
nur im Revers der Kopf des Herzogs Georg. Das Band
ist bei beiden grün mit silberner Einfassung.
1) preußischer Militär- und Zivilverdienstorden, »pour le mérite«, s. Mérite. -
2) Anhaltischer Verdienstorden für Wissenschaft und Kunst, 19. Sept. 1875 dem Hausorden Albrechts des Bären affiliiert. Der Orden hat die Form
der Ritterzeichen des Bärenordens mit einem in 24 Strahlen auslaufenden Rande, trägt die Herzogskrone, an welcher
die Öse befestigt ist, und führt auf der Vorderseite die herzogliche Namenschiffer »F«
mit der Umschrift: »Herzog von Anhalt« und auf der Kehrseite zwischen zwei Lorbeerzweigen die Inschrift: »Für Wissenschaft und
Kunst«. Das Band ist grün, mit zwei ponceauroten Streifen eingefaßt. -
3) Königlich sächsischer, von König Friedrich August 7. Juni 1815, anfangs aus drei, später aus fünf Graden
bestehend: Großkreuzen, Kommandeuren erster und zweiter Klasse, Rittern erster und zweiter Klasse. Die Dekoration ist ein goldenes,
weiß emailliertes achteckiges Kreuz, auf dessen Mittelschild vorn das sächsische Wappen mit der Umschrift: »Friedrich August,
König von Sachsen, den 7. Juni 1815«, hinten ein Eichenkranz mit der Umschrift: »Für
Verdienst und Treue«
mehr
(bei Ausländern: »Für Verdienst«). Das Band ist weiß mit grüner Einfassung. Die Großkreuze tragen dazu einen sechseckigen,
die Kommandeure erster Klasse einen viereckigen silbernen Strahlenstern mit Eichenkranz und Devise. -
4) Savoyischer Zivilverdienstorden, gestiftet von Karl Albert, König von Sardinien, 29. Okt. 1831 mit einer Klasse und von König
Viktor Emanuel 1860 unter die italienischen Orden aufgenommen. Die Dekoration besteht in einem blau emaillierten
Kreuz, auf dessen Mittelschild vorn der Namenszug des Stifters, hinten: »Al merito civile 1831« steht, und das an blauem, weiß
gerändertem Band auf der linken Brust getragen wird. Verdienst kann um den Orden nachsuchen; eine Kommission
macht dann die Vorschläge. Mit dem Orden sind Pensionen verbunden, und die 60 Ritter tragen eine Uniform. -
5) Waldeckscher, gestiftet 14. Jan. 1871 von Fürst Georg Viktor für Verdienst um das fürstliche Haus und das Wohl des Staats. Der
Orden hat drei Klassen: die erste trägt ein achtspitziges, weiß emailliertes Goldkreuz mit rotem Mittelbild
unter der Namenschiffer »G. Verdienstorden« um den Hals an gelbem, rot- und goldgerändertem Bande, die zweite die 1857 gestiftete Medaille
auf der Brust, die dritte ein achtspitziges silbernes Kreuz, dessen Mittelschild auf einem schwarzen Stern ruht und vorn ein
rotes Ankerkreuz, hinten die Devise: »Dem Verdienst«, zeigt. -
6) Großbritannischer Verdienstorden für die Kolonien oder St. Michaels- und St. Georgs-Orden, 12. Aug. 1818 von König Georg zu Ehren der Vereinigung
Maltas mit der englischen Krone gestiftet für Verdienst und Loyalität, mit drei Klassen: Großkreuzen, Kommandeuren und Companions,
denen 1877 noch Ehreninhaber (Prinzen von Geblüt, auswärtige Fürsten und Personen von Auszeichnung) beigefügt
wurden. Die Dekoration ist ein weißes siebenarmiges Goldkreuz mit Krone, dessen Mittelschild den heil. Michael zeigt, das Band
blau mit scharlachenen Streifen, der Wahlspruch: »Auspicium melioris aevi«. -
7) Japanischer (Kunto-Scholai), gestiftet von Kaiser Mutzuhito im Februar 1875. Der Orden hat acht Klassen. Die
erste Klasse trägt eine Sonne von 32 Strahlen, welche weiß emailliert und golden eingefaßt sind; der Mittelschild ist rot
und golden eingepaßt, ohne Inschrift. An der obern Spitze befindet sich das kaiserliche Wappen: drei grüne Blätter, golden
eingefaßt, aus denen drei Blumenzweige mit ihren Blüten hervorwachsen. Auf der Rückseite der Blätter
befindet sich ein Revers mit dem Wort »Ehrenzeichen«.
Band und Orden verbindet ein goldener Ring. Das Band ist weiß mit ponceau Streifen und wird über die Schulter getragen. Die zweite
Klasse trägt eine gleiche Sonne, deren 32 Strahlen bis zur Hälfte golden eingefaßt sind, während die äußere Hälfte silbern
eingefaßt ist (dieser Stern wird auf der Brust getragen), außerdem einen silbernen Stern ähnlicher Form mit einem darauf
liegenden achteckigen Stern und der obigen Inschrift im Mittelschild. Die dritte Klasse trägt die Dekoration der ersten Klasse
in kleinerer Form um den Hals. Die vierte bis achte Klasse, bei denen die Form der verkleinerten Dekoration
wechselt, werden auf der Brust getragen.