einzelnen
Völkerschaften in verschiedenartiger Anwendung vor, indem sie nicht überall den
Charakter einer eigentlichen
Strafe
hatte (s.
Exil). Im modernen
Straf und Polizeirecht findet sich dieselbe nur noch in der Form der
Deportation (s. d.) und der
Ausweisung (s. d.).
Verbáscum thapsiforme Schrad.,
mit 0,6-2 m hohem
Stengel,
[* 4] welcher im zweiten Jahr auswächst, länglich-elliptischen, schwach gekerbten, beiderseits wollig-filzigen
Blättern und einfacher, gedrängter, bis 60
cm langer Blütenähre mit radförmigen, gelben, außen filzigen
Blüten von 2,5cm und mehr
Durchmesser, wächst von Norddeutschland bis
Griechenland
[* 5] und liefert, wie auchVerbáscum phlomoidesL., mit eiförmigen bis länglich-eiförmigen Blättern, im mittlern und südlichen Gebiet, offizinelle
Blüten, die frisch
unangenehm, getrocknet honigartig riechen, einen süß und schleimig schmeckenden
Aufguß geben und
Fett,
Zucker
[* 6] (11 Proz.)
etc. enthalten.
Die
Königskerze ist
Symbol der Königswürde, die
JungfrauMaria trägt eine
Königskerze (»Himmelbrand«) in derHand,
[* 7] und nach
Apulejus ist die wunderthätige
Pflanze das wahre
Moly (s. d.). Die Griechen benutzten die wolligen
Blätter mehrerer
Arten als Lampendocht oder tauchten die ganze
Pflanze in
Pech, um sie als
Fackel zu brauchen (daher Phlomos). Der
Flaum der
Blätter,
der aus baumförmig verzweigten
Haaren besteht, diente ehemals als Zunder. Verbáscum nigrumL., mit unten lang
gestielten, oberseits dunkelgrünen Blättern, dunkelgelben
Blüten und mit purpurnem Wollhaar bedeckten Staubfäden, wächst
an steinigen, sonnigen
Orten, nach der
Sage auf
Gräbern böser
Menschen.
Trockne fruchttragende
Stengel von dem kleinblütigen
Verbáscum sinuatumL., in
Griechenland, werden bündelweise zum Fischfang benutzt, wirken also, wie es scheint,
betäubend. Die einzelnen
Arten bilden leicht
Bastarde; man kultiviert sie, wie auch Verbáscum phoeniceumL. mit violetten
Blüten,
in
Mittel und Südeuropa als
Zierpflanzen.
Tourn.
(Eisenkraut),
Gattung aus der
Familie der
Verbenaceen, liegende oder aufrechte
Kräuter und
Halbsträucher
mit gegen-, selten zu drei wirtel- oder wechselständigen, häufig eingeschnittenen, sehr selten ganzrandigen
Blättern, kleinen bis mittelgroßen
Blüten in meist terminalen, verlängerten oder gedrängten
Ähren und in vier
Nüßchen
zerfallender
Frucht. Etwa 80, meist amerikanische
Arten. Verbena officinalisL., ausdauernd, mit 60
cm hohem
Stengel, gegenständigen,
dreispaltigen Blättern mit kerbig eingeschnittenen
Lappen und kleinen, weiblichen oder rötlichen
Blüten in langen,
schmächtigen
Ähren, in
Europa und
Australien,
[* 8] wurde früher medizinisch als Universalmittel benutzt.
Sie war der
Isis
[* 9] geweiht und stand auch bei Griechen und
Römern als
Heil- und Glückspflanze in hohem Ansehen. Man bekränzte
die
Opfer mit
Eisenkraut, und die
Ärzte nannten alle heilsamen
Kräuter verbenae. Auch bei den
Druiden galt
das
Eisenkraut als heilig. Als
Zierpflanzen sind hervorzuheben:
Verbena chamaedrifoliaJuss., in
Buenos Ayres,
[* 10] halbstrauchartig, mit
leuchtend scharlachroten
Blumen,
hat die meisten der jetzt in
Gärten verbreiteten
Spielarten geliefert. Die
Phantasie und italienischen
Verbenen sind
Blendlinge von Verbena tenerioides ^[richtig: teucrioides] Gill. et Arn.
in
Brasilien.
[* 11] Die Gartenverbenen sind ungemein veränderlich und liefern bei jeder
Aussaat neue
Varietäten
(einfarbig, panaschiert, marmoriert, schattiert, geäugelt, gesternt, gerandet), und ihre
Farben durchlaufen die ganze
Farbenskala.
dikotyle, etwa 700
Arten umfassende, in der gemäßigten und warmen
Zone verbreitete Pflanzenfamilie aus
der
Ordnung der
Labiatifloren,
Kräuter,
Sträucher und
Bäume mit meist vierkantigem
Stengel, gegenständigen, selten wechselständigen,
bisweilen quirlständigen Blättern, welche bald einfach, ganz oder eingeschnitten, bald zusammengesetzt, gefingert oder
unpaarig gefiedert und nebenblattlos sind, und vollständigen, meist lippenförmigen, selten regelmäßigen
Blüten, welche
in
Ähren,
Köpfchen,
Trauben oder
Trugdolden mit Deckblättern stehen. Die mit den
Labiaten nahe verwandte
Familie der Verbenaceen unterscheidet
sich von denselben nur in untergeordneten Merkmalen. Sie sind in ihrer
Heimat vielfach in arzneilichem
Gebrauch. Mehrere liefern auch eßbare
Früchte. Unter den tropischen
Bäumen ist
Tectona grandis durch sein
Nutzholz berühmt.
Mehrere krautartige sind bei uns Gartenzierpflanzen.
Vgl. Bocquillon,Revue du groupe des Verbénacées (Par. 1863).
äther.
Öl der peruanischen
Aloysia citriodora, kann nur aus frischem
Kraut bereitet
werden, ist aber nicht im
Handel und wird daher durch
Grasöl oder eine Mischung ersetzt.
causa (abgekürzt
v. c., lat.), zum
Beispiel. ^[= (lat. Exemplum), der einzelne konkrete, aus der Erfahrung entlehnte oder erdichtete Fall, insofern ...]
die beim Entstehen einer chemischen
Verbindung entwickelte (durch die
Arbeit der
chemischen Anziehungskräfte erzeugte) Wärmemenge. Bei der Trennung der verbundenen
Bestandteile wird dieselbe Wärmemenge
wieder verbraucht.
Unsre künstlichen Wärmequellen beruhen sämtlich auf der
Verbrennung
(Oxydation), d. h. auf der
Verbindung
des Brennstoffs mit dem
Sauerstoff der
Luft. Zur Messung der Verbindungswärme dienen Wasserkalorimeter, innerhalb deren sich
ein Behälter befindet, in welchem die chemische Einwirkung vor sich geht. Auch die
tierische Wärme entsteht
infolge chemischer Vorgänge, welche im tierischen
Körper vor sich gehen, besonders durch
Verbrennung des in der
Nahrung zugeführten
Kohlenstoffs und
Wasserstoffs durch den eingeatmeten
Sauerstoff.
im Hüttenwesen das
Schmelzen von unreinen
Metallen oder Metallverbindungen bei Zutritt von Gebläseluft
in einem Flammofen, um schädliche
Bestandteile im oxydierten Zustand zu verflüchtigen oder zu verschlacken;
daher Verblasenkupfer, Kupferverblasenschlacke. - In der
Malerei heißt Verblasen diejenige Behandlung, bei welcher die
Farben undUmrisse so ineinander verschwimmen, daß der Gesamteindruck des
Kolorits flau und unentschieden ist.
Vgl. auch
Sfumato, welches
jedoch nicht den tadelnden Nebensinn hat.
¶