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1000 entstandene Sequenz, die dem König Robert von Frankreich zugeschrieben wird.
Die protestantische Kirche besitzt sie in der Übersetzung: »Komm, Heiliger Geist etc.«
1000 entstandene Sequenz, die dem König Robert von Frankreich zugeschrieben wird.
Die protestantische Kirche besitzt sie in der Übersetzung: »Komm, Heiliger Geist etc.«
»ich kam, sah, siegte«, Ausspruch Julius Cäsars nach seinem Sieg über Pharnakes bei Zela (s. Cäsar, S. 840).
früher befestigte Stadt in der niederländ. Provinz Limburg, [* 2] an der Maas, Knotenpunkt der Niederländischen Staatsbahnlinien Maastricht-Venlo, Breda-Venlo und Nimwegen-Venlo sowie der Preußischen Staatsbahnlinien Venlo-Wesel-Haltern, Venlo-Kaltenkirchen-Kempen und -Viersen, hat eine große kath. Kirche, ein schönes Rathaus, eine Industrie- und Zeichenschule, Fabrikation von Nähnadeln und Zigarren, Geneverbrennerei, Handel, Schiffahrt und (1888) 10,815 Einw. Auf dem rechten Ufer der Maas liegt noch das Fort Ginkel; die übrigen Forts in der Nähe der Stadt sind geschleift. - Venlo war zu Anfang des Mittelalters ein Flecken, den Renald II., Herzog von Geldern, 1343 vergrößerte und mit städtischen Privilegien beschenkte.
Bei der Belagerung durch Karl Venlo 1543 erhielt die Stadt sehr günstige Bedingungen (Akkord von Venlo). 1568 ward sie von den Niederländern erobert, denen sie der Herzog von Parma [* 3] aber bald wieder abnahm. Prinz Friedrich Heinrich von Oranien eroberte sie 1632, verlor sie aber bald wieder an den Kardinal-Infanten, worauf sie bis zum Westfälischen Frieden in der Gewalt der Spanier blieb. 1702 wurde Venlo von den Alliierten erobert und verblieb im Frieden von Baden [* 4] dem Haus Österreich, [* 5] 1715 aber kam es durch den Barrieretraktat an die Niederlande. [* 6] Nachdem die Franzosen Venlo erobert hatten, wurde es 1801 mit Frankreich vereinigt, kam aber durch den Pariser Frieden 1814 an die Niederlande zurück. 1830 fiel es an Belgien, [* 7] aber beim Frieden von 1839 wieder an die Niederlande.
das Hohe (Veen, Fenn), ein Plateau voller Torfmoore und ohne Gipfel, liegt im preußischen Regierungsbezirk Aachen, [* 8] besonders in den Kreisen Eupen, [* 9] Montjoie und Malmedy, reicht aber mit seinen Verzweigungen noch in die Kreise [* 10] Aachen und Düren [* 11] hinein, woselbst es mit einem scharfen Rand zum nördlichen Tiefland abfällt, während es im O. und SO. zur Eifel (s. d.) übergeht. Das H. in engster Bedeutung, mit den Quellen der Helle und Roer, umfaßt das zusammenhängende Torfmoor, das sich von den Dörfern Lammersdorf und Rötgen im N. bis nahe zur Warche im S. zieht, 28 km lang, 6-12, im S. sogar 18 km breit ist und mit seinem südlichen Teil auch nach Belgien übertritt. An seiner östlichen Seite liegt die Stadt Montjoie, von wo Straßen nach Aachen und Eupen durch diese wüste und unwirtbare, oft wochenlang in Nebel gehüllte Moorfläche gehen. Der höchste Punkt ist die Botrange (695 m). Außerhalb der Moore gibt es große Waldungen und Weidestriche. Am Nordfuß des Hohen Venn liegt das Steinkohlengebirge von Aachen in zwei Becken, an der Inde (Eschweiler) [* 12] und Wurm; [* 13] mit letzterm steht das Kohlenbecken von Alsdorf und Höngen in Verbindung.
Adriaan van de, niederländ. Maler, geb. 1589 zu Delft, wurde 1625 Mitglied der Malergilde im Haag, [* 14] deren Dekan er 1638-40 war, und starb daselbst Nach dem Vorbild von Jan Brueghel dem ältern und unter dem Einfluß des Esaias van de Velde malte er Landschaften mit Figuren in glänzender Färbung (z. B. der Sommer und Winter, im Museum zu Berlin; [* 15] die Kirmes, im Reichsmuseum zu Amsterdam; [* 16] das Waffenstillstandsfest, im Louvre zu Paris; [* 17] das Fest vor einem Schloß, in der Galerie zu Kassel), [* 18] aber auch Grisaillen mit Jagdszenen, Reiterzügen etc. Sein Hauptwerk ist die Seelenfischerei katholischer und protestantischer Geistlicher, im Reichsmuseum zu Amsterdam. Er war auch Dichter.
(lat.), die Venen betreffend;
aderreich.
Stadt in der ital. Provinz Potenza, Kreis [* 19] Melfi, Bischofsitz, hat ein altes Kastell, eine Kathedrale, eine ehemalige Abtei, Santa Trinità (auf dem Grund eines Hymenäustempels, mit Grabmonument der Alberada, ersten Gemahlin Robert Guiscards), alte jüdische Katakomben und (1881) 8014 Einw. Venosa ist das alte Venusia, der Geburtsort des Horaz.
ein Zustand, bei welchem das arterielle Blut dem venösen gleicht, besonders nicht hinreichend von Kohlensäure befreit ist.
bei botan. Namen Abkürzung für E. P. Ventenat, geb. 1757, gest. 1805 als Professor in Paris.
Beschrieb neuere unbekannte Pflanzen.
in Spanien [* 20] ein einzeln an der Heerstraße stehendes Gasthaus.
Dann auch (zusammengezogen aus ital. véndita) s. v. w. Loge der Karbonari (s. d.).
(Ventil [* 21] lat. ventus, Wind), mechanische Vorrichtung zum Verschließen und Öffnen von Durchgängen, um Flüssigkeiten, Dämpfe und Gase [* 22] beliebig einzuschließen oder fortzuleiten. Gewöhnlich nennt man speziell Ventile diejenigen Verschlußorgane, welche sich behufs Durchlasses der Flüssigkeit von der zu verschließenden Öffnung (dem Ventilsitz) abheben und sich somit von den Schiebern, Kolben und Hähnen unterscheiden, die von der Öffnung weggeschoben werden, um den Durchgang der Flüssigkeit zu gestatten.
Die Ventile können deshalb zum Unterschied von Schiebern, Kolben und Hähnen ihre Bewegung durch das durchzulassende, bez. abzusperrende Medium selbst erhalten, dessen Überdruck von der einen Seite (in [* 1] Fig. 1 u. 2 von untenher) sie vom Sitz abhebt, also öffnet, während sie einem auf Schluß wirkenden Druck (in [* 1] Fig. 1 u. 2 von oben) widerstehen (selbstthätige Ventile). Anderseits können sie aber auch durch äußere Kräfte mittels Stangen (Ventilstangen, Ventilspindeln) bewegt werden (Steuerventile, Absperrventile). Erstere Wirkung findet man namentlich bei Pumpen [* 23] und Gebläsen (s. d.), letztere bei Ventildampfmaschinen (s. Dampfmaschine) [* 24] und andern ähnlich wirkenden Kraftmaschinen sowie überhaupt überall da, wo Ventile zur willkürlichen Absperrung von Flüssigkeiten benutzt werden. Die Ventile haben entweder eine drehende oder eine geradlinige Bewegung. Im erstern Fall [* 1] (Fig. 1) heißen sie Klappen oder Klappenventile, im letztern [* 1] (Fig. 2) Hubventile oder kurzweg Ventile.
Die Klappen drehen sich um eine Achse, die entweder durch ein wirkliches Scharnier gebildet, oder, wie in [* 1] Fig. 1, durch die Biegsamkeit des Klappenmaterials ersetzt wird. Sie werden im Gegensatz zu den andern Ventilen selten ganz aus Metall (Messing, Rotguß, Eisen) [* 25] hergestellt, sondern entweder an den Sitzflächen mit Leder oder Gummi ausgerüstet, oder noch häufiger ganz aus Leder und Gummi gemacht und nur zum Zwecke größerer Steifigkeit und Schwere mit Metallplatten armiert. [* 1] Fig. 1 zeigt ein Klappenventil der letztern Art. In dem Ventilkasten g ist auf einem eingeschobenen Hohlkörper (Ventilsitz) eine aus Leder oder Kautschuk geschnittene Klappe k, welche mit beiderseits anliegenden und durch eine Schraube verbundenen Eisenplatten armiert ist, mittels Stifte oder Schrauben [* 26] s so befestigt, daß sie durch eine von untenher einströmende Flüssigkeit aufgeklappt wird, einer umgekehrt wirkenden Flüssigkeit aber den Weg ¶
versperrt. Macht man die Klappen nur aus Leder, Gummi oder Filz, so versieht man die Ventilsitze zur Stützung der Klappen mit Gitterwerk. Doch sind derartige Ventile nur für geringen Druck verwendbar. Überhaupt werden die Klappen nur da angewendet, wo die Flüssigkeit selbst das Öffnen und Schließen zu besorgen hat. - Die Hubventile werden meist aus Messing, Rotguß oder Eisen und ihre Sitze aus gleichem Material oder aus Weißguß hergestellt. Sie werden in der Regel auf die Sitze dicht aufgeschliffen, seltener mit einer elastischen Zwischenlage (Leder, Holz, [* 28] Gummi) versehen.
Die gewöhnlichste Form der Hubventile, das Tellerventil, zeigt [* 21] Fig. 2. Der eigentliche Ventilkörper oder der Teller k ist auf den im Ventilgehäuse angebrachten Sitz s dicht aufgeschliffen und kann von untenher angehoben werden, wobei er sich mit den Lappen f an der Innenfläche des Sitzes geradlinig führt. Ein mit dem Gehäuse irgendwie verbundener Anschlag a begrenzt den Hub. Die Sitzfläche, d. h. die Fläche, in welcher das Ventil den Sitz berührt, kann eben, kegel- oder kugelförmig sein, wonach man Kegelventile etc. unterscheidet.
In der vorliegenden Form ist das als selbstthätiges Ventil verwendbar. [* 21] Fig. 3 zeigt ein einfaches Absperrventil. a Ventilgehäuse, b Sitz, c Ventil mit Führungslappen d. Mit c drehbar, aber nicht verschiebbar verbunden ist die Ventilspindel e, welche man durch Drehen am Handrad f auf- oder niederschrauben kann, wodurch c geöffnet oder geschlossen wird. Bei g ist die Spindel durch eine Stopfbuchse abgedichtet. Selbstthätig wirkende Ventile müssen der Flüssigkeit einen möglichst großen Durchgangsquerschnitt bei möglichst geringem Hub darbieten, damit bei dem Wechsel der Bewegungsrichtung der Flüssigkeit ein möglichst schneller Ventilschluß stattfindet.
Deshalb müssen entweder hinreichend große Ventile nach [* 21] Fig. 1 und 2 oder, wo diese als Einzelventile zu groß werden würden, deren mehrere oder besondere Konstruktionen mit vermehrtem Durchgangsquerschnitt angewendet werden (Ringventile, mehrsitzige Ventile), welche im wesentlichen darauf beruhen, daß ein ringförmiger Ventilkörper sowohl an der innern als an der äußern Peripherie eine Durchlaßfläche darbietet und deshalb für die gleiche Größe derselben eines geringern Hubes bedarf als ein Tellerventil von gleichem Durchmesser, welches ja nur am äußern Umfang Durchgang gewährt. Von derartigen Ventilen hat sich als besonders zweckmäßig für größere Pumpen das Tometscheksche Ventil bewährt [* 21] (Fig. 4), bestehend aus einem im Ventilkasten a angebrachten mehretagigen Sitzgerüst b, welches mehrere ringförmige Öffnungen cc, dd, ee hat, die durch Ringventile ff, gg, hh geschlossen werden. - Steuerventile für Dampfmaschinen [* 29] etc. müssen möglichst leicht beweglich sein, was man durch Entlastung erreicht. Während es nämlich einer großen Kraft [* 30] bedarf, um ein gewöhnliches Tellerventil [* 21] (Fig. 2) dem Flüssigkeitsdruck entgegen anzuheben, da es dem Druck eine große Fläche darbietet, so wirkt der Druck bei dem in [* 21] Fig. 5 dargestellten entlasteten Ventil nur auf eine der Projektion [* 31] der beiden Sitzflächen o und c entsprechende Fläche.
Der Ventilkörper a ist hier rohrförmig gestaltet (Rohrventil) und wird an der Stange s bewegt. Die Flüssigkeit tritt beim Öffnen von a sowohl zwischen den Sitzflächen o und c als auch durch die Rohrhöhlung hindurch. Andre entlastete Ventile sind das Puppen- oder Dockenventil und das Glockenventil.
Vgl. Reuleaux, Der Konstrukteur (4. Aufl., Braunschw. 1882);
v. Reiche, Maschinenfabrikation (Leipz. 1876);
Pinzger, Maschinenelemente (2. Aufl., das. 1883).
Bei Blasinstrumenten heißen Ventile mechanische Vorrichtungen, welche dem Wind einen Weg verschließen oder öffnen. Über die Bedeutung der Ventile der Blechblasinstrumente vgl. Pistons. Die Ventile der Orgel sind zu unterscheiden in solche, welche durch den Orgelwind selbst geöffnet und geschlossen werden, und solche, die wie die Pistons durch Federdruck in einer Ruhelage gehalten und durch einen Hebelmechanismus bewegt werden. Ventile der ersten Art sind die Pumpenventile des Gebläses, nämlich die Saug- oder Schöpfventile der Bälge und die Kropfventile nach den Kanälen hin. Dagegen werden die Spielventile, die dem Winde [* 32] den Zugang zu den Pfeifen öffnen, durch eine Hebelvorrichtung bewegt, deren letztes Glied [* 33] eine Taste der Klaviatur [* 34] ist.
[* 21] ^[Abb.: Fig. 1. Klappenventil.]
[* 21] ^[Abb.: Fig. 2. Tellerventil.]
[* 21] ^[Abb.: Fig. 3. Absperrventil.]
[* 21] ^[Abb.: Fig. 4. Tometscheksches Ventil.]
^[Abb.: Fig. 5. Entlastetes Ventil.]